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Neben den baulichen Planungen und Aktivitäten war auf Anregung der SPD-Stadtratsfraktion in Fürth im April 2005 die Berufsschule für Metall- und Elektrotechnik an der Ottostraße nach Martin Segitz benannt worden.954 Gegen die Absichten, das Stadtmuseum in das Erdgeschoss des Schulgebäudes Ottostraße zu verlegen und in den Obergeschossen Lofts unterzubringen,955 machten in Fürth im Sommer 2005 Eltern von Kindern und Jugendlichen der Hauptschule Pfisterstraße mobil, die nach wie vor auf eine Umsetzung des im Mai 1997 vom Stadtrat zum Schulentwicklungsplan beschlossenen Umzugs der Hauptschule Pfisterstraße in das Schulgebäude Ottostraße bestanden.956 Da jedoch Oberbürgermeister Dr. Jung, Baureferent Joachim Krauße und Herr Peter von der Immobilienfirma Peter und Partner im Oktober 2005 in der Umwandlung des Ottoschulhauses in ein „Stadtpalais“ mit Stadtmuseum und Wohnungen ein enormes Potenzial für die Innenstadt erblickten,957 wurde das Schulgebäude trotz der Elternproteste bis Ende 2006 entsprechend umgebaut.958 Unterdessen war in Bayern Kultusministerin Monika Hohlmeier wegen ihrer Verwicklung in die Münchner CSU-Affäre, bei der es um gefälschte Aufnahmeanträge und um Stimmenkauf im CSU-Bezirk München ging, am 15. April 2005 zurückgetreten,959 worauf Ministerpräsident Edmund Stoiber den CSU-Landtagsabgeordneten Siegfried Schneider (geb. 1956) zum neuen Minister für Unterricht und Kultus ernannte.960 Zu Schuljahresbeginn 2005/2006 wurde dann bayernweit ein Büchergeld in Höhe von 20 Euro an Grundschulen und in Höhe von 40 Euro an sonstigen Schulen für maximal zwei Kinder je Familie mit Befreiungsmöglichkeiten für einkommensschwache Eltern eingeführt,961 wodurch die Lernmittelfreiheit - die von der amerikanischen 954Vgl. den Artikel Späte Ehre für einen Fürther Gewerkschafter. Berufsschule an der Ottostraße nach

Martin Segitz benannt. IG-Metall-Chef Jürgen Peters kam zum Festakt, in: Fürther Nachrichten vom 30.04.2005, Lokalteil, S.3. Wie bereits bei der Schilderung der Ereignisse im Jahr 1919 erwähnt, war Martin Segitz 1853 in Fürth geboren worden, gelernter Zinngießer und Metallschläger, Mitglied der SPD und des Metallarbeiterverbandes, ab 1894 in Nürnberg erster hauptamtlicher Arbeitersekretär der Gewerkschaften und von 1894 bis 1919 Gemeindebevollmächtigter in Fürth, von 1898 bis 1903 auch Reichstagsabgeordneter, 1919/20 als Mitglied der MSPD bayerischer Sozialminister sowie von 1897 bis zu seinem Tod in Fürth 1927 bayerischer Landtagsabgeordneter gewesen. 955Vgl. den Artikel Erhard-Haus in Sicht. Stadtmuseum soll 2008 in den Ottoschulbau wechseln, in: Fürther Nachrichten vom 17.03.2005, Lokalteil, S.1. 956Vgl. den Artikel Eltern machen sich für einen Umzug der Pfisterschule stark. Vorstoß in letzter Minute: Im Otto-Schulhaus sollen wieder Klassen statt Lofts ihren Platz haben, in: Fürther Nachrichten vom 28.07.2005, Lokalteil, S.1. 957Vgl. den Artikel „Enormes Potenzial“. Projekt Ottoschulhaus. Wendemarke für Fürths City, in: Fürther Nachrichten vom 22.10.2005, Lokalteil, S.1. 958Vgl.: Baureferat der Stadt Fürth (Hrsg.), 10 Jahre Bund-Länder-Programm Soziale Stadt. Innenstadt Fürth. 100 Projektbeispiele, Fürth 2010, S.96 (Stichwort: Stadtmuseum Fürth „Ludwig Erhard“, wobei die Benennung nach Ludwig Erhard 2010 erfolgte und in den Jahren 2015/16 wieder entfiel, um eine Verwechslung mit dem von der Ludwig-Erhard-Stiftung geplanten Bau eines Ludwig-Erhard-Zentrums in der Ludwig-Erhard-Straße auszuschließen). 959Vgl. den Artikel Monika Hohlmeier, in: www.wikipedia.de, hier: Ausdruck vom 02.05.2022. 960Vgl. den Artikel Siegfried Schneider, in: www.wikipedia.de, hier: Ausdruck vom 10.06.2022. Siegfried Schneider hatte nach dem Abitur 1975 an der Katholischen Gesamthochschule Eichstätt (ab WS 1979/80 Universität Eichstätt) von 1977 bis 1980 ein Studium für das Lehramt an Volksschulen absolviert und war danach von 1980 bis 1995 als Lehrer an verschiedenen Grund-, Haupt- und Förderschulen tätig gewesen. Daneben war er seit 1977 Mitglied der CSU und 1985 in den Kreisvorstand der CSU im Landkreis Eichstätt gewählt worden. 1994 wurde er über die Landesliste der CSU in den Landtag gewählt, wo er ab 2002 bildungspolitischer Sprecher der CSU-Landtagsfraktion und stellvertretender Vorsitzender des Landtagsausschusses für Bildung, Jugend und Sport und ab 2003 dessen Vorsitzender war. 961Vgl. den Artikel Lernmittelfreiheit, Abschnitt Bayern, in: www.wikipedia.de, hier: Ausdruck vom 04.06.2020.

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