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Militärregierung in Bayern erst 1948 mit der Drohung gegenüber der CSU-geführten Staatsregierung und der CSU-Landtagsmehrheit, die Kosten für die Lernmittelfreiheit zu übernehmen und sie als Besatzungskosten in Rechnung zu stellen, in vier Jahresschritten bis 1952 durchgesetzt werden konnte - erstmals wieder eingeschränkt wurde. In Fürth kam erschwerend hinzu, dass ein Büchergeld für Grund- und Hauptschüler/innen ein schon seit rund 150 Jahren nicht mehr gekanntes Phänomen war, weil die Stadt Fürth nach einem Antrag des sozialdemokratischen Magistratsrats Gabriel Löwenstein die Schulgeldpflicht an den damals siebenjährigen Elementarschulen zum 1. April 1873 aufgehoben hatte und lediglich die weiterführenden Schulen bis zur Einführung der allgemeinen Lernmittelfreiheit 1952 schulgeldpflichtig geblieben waren. Zudem wurde in Bayern zu Schuljahresbeginn 2005/2006 die zum Schuljahr 1990/91 als Schulversuch begonnene Einführung einer Fremdsprache für die dritte und vierte Jahrgangsstufe an Grundschulen für allgemeinverbindlich erklärt,962 womit der nach der PISA-Studie begonnene bildungspolitische Aufwertungs- und Ergänzungsprozess nun auch die Grundschulen erfasst hatte. Dabei machte ein frühes allgemeinverbindliches Erlernen einer Fremdsprache in der Grundschule auch deshalb Sinn, weil die europäische Integration fortgeschritten und die 1993 aus der Europäischen Gemeinschaft hervorgegangene und aus 12 Staaten (Frankreich, Luxemburg, Belgien, Niederlande, Deutschland, Italien, Großbritannien, Irland, Dänemark, Griechenland. Portugal und Spanien) bestehende Europäische Union 1995 durch die Erweiterung um Österreich, Schweden und Finnland auf 15 Staaten und 2004 durch die Erweiterung um Estland, Lettland, Litauen, Polen, die Slowakei, Tschechien, Slowenien, Ungarn, Malta und Zypern mittlerweile auf insgesamt 25 Staaten angewachsen war.963 Durch die Einweihung des mit fünf Professoren besetzten Zentralinstituts für neue Materialien und Prozesstechnik der Universität Erlangen-Nürnberg (ZMP), zu dessen Errichtung der Freistaat Bayern im August 2003 ein weiteres Grundstück auf dem ehemaligen Grundig-Areal im Anschluss an die im Juli 2001 gegründete und dort untergebrachte Neue Materialen Fürth GmbH (NMF) erworben hatte,964 wurde Fürth im März 2006 zu einer Universitätsstadt.965 Außerdem wurde im Rahmen des nach der PISAStudie 2000 in Bayern begonnenen bildungspolitischen Aufwertungs- und Ergänzungsprozesses die Grundschule an der Rosenstraße zu Schuljahresbeginn 2006/2007 eine der ersten zehn bayerischen Grundschulen, die fortan mit einem gebundenen Ganztagszug und rhythmisiertem Unterricht bis 15.00 Uhr geführt wurden, was Bürgermeister und Schulreferent Hartmut Träger angesichts des hohen Migrantenanteils und der sozialen Situation als Aufwertung der westlichen Innenstadt wertete.966 In das Projekt war das Jugendamt über das für die Mittagsverpflegung und die 962Vgl.: Hubert Buchinger, Die bayerische Volksschule im Wandel der Zeit. Ein Beitrag zur Schulge-

schichte Bayerns von 1800 bis zur Gegenwart. Überarbeitete Fassung eines Festvortrages zur Sonderausstellung Schule und Bildung im Landkreis Regensburg am 27. April 2007, S.13. 963Vgl. den Artikel Europäische Union, in: www.wikipedia.de, hier: Ausdruck vom 21.06.2021. 964Vgl. den Artikel Kabinett entscheidet gestern für Ankauf der Räume für Zentralinstitut. Fürth wird Universitätsstadt. Im Anschluss an staatlich gefördertes Technikum neue Materialen angesiedelt, in: Fürther Nachrichten vom 27.08.2003, Lokalteil, S.1. 965Vgl. den Artikel Fürth wird akademisch. Das neue Zentralinstitut der Universität eingeweiht, in: Fürther Nachrichten vom 03.06.2006, Lokalteil, S.1. 966Vgl. den Artikel Rosenschule ist Ganztagsschule. Schulreferent sieht eine Aufwertung der westlichen Innenstadt, in: Fürther Nachrichten vom 05.07.2006, Lokalteil, S.3. „Der Durchbruch für die Rosenschule gelang bei der Konzeptvorstellung im Februar. ‚Ohne die Unterstützung mit guten Ideen durch das Fürther Jugendamt hätten wir uns viel schwerer getan‘, sagte der Schulreferent. Sprachförderung

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