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[[Datei:A Wandteppich.JPG|miniatur|Replik des Sebaldusteppichs mit der ältesten bildlichen Darstellung der Poppenreuther Kirche]]
 
[[Datei:A Wandteppich.JPG|miniatur|Replik des Sebaldusteppichs mit der ältesten bildlichen Darstellung der Poppenreuther Kirche]]
 
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[[Datei:Rom Turmeingang Rek-zeichnung.jpg|miniatur|Rekonstruktionszeichnung der Turmhalle mit Zackenfries]]
 
==Beschreibung des Baudenkmals und Baugeschichte==
 
==Beschreibung des Baudenkmals und Baugeschichte==
 
Teils verputzter Sandsteinquaderbau mit Satteldach, quadratischem Westturm mit Spitzhelm und polygonalem Chor, Saalkirche mit flacher Balkendecke, dreiseitig umlaufenden, doppelten Emporen und eingezogenem Chor mit Kreuzrippengewölbe, Langhaus im Kern spätmittelalterlich, nach [[1522]] erneuert, 1859/60 erhöht und umgebaut, Chor bez. 1522, Turm 15. Jahrhundert; mit Ausstattung; Kirchhofmauer im Süden, Westen und z. T. an der Ostseite des Berings, Sandsteinquadermauer, spätmittelalterlich. Teil des [[Ensemble Ortskern Poppenreuth|Ensembles Ortskern Poppenreuth]].
 
Teils verputzter Sandsteinquaderbau mit Satteldach, quadratischem Westturm mit Spitzhelm und polygonalem Chor, Saalkirche mit flacher Balkendecke, dreiseitig umlaufenden, doppelten Emporen und eingezogenem Chor mit Kreuzrippengewölbe, Langhaus im Kern spätmittelalterlich, nach [[1522]] erneuert, 1859/60 erhöht und umgebaut, Chor bez. 1522, Turm 15. Jahrhundert; mit Ausstattung; Kirchhofmauer im Süden, Westen und z. T. an der Ostseite des Berings, Sandsteinquadermauer, spätmittelalterlich. Teil des [[Ensemble Ortskern Poppenreuth|Ensembles Ortskern Poppenreuth]].
 
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[Datei:Rom-got Turm bb.jpg|miniatur|gotische Ummantelung des romanischen Turmes]]
 
===Romanische Periode===
 
===Romanische Periode===
 
Die älteste bildliche Darstellung der Poppenreuther Kirche ist auf dem Sebaldusteppich - erstellt zwischen 1410 und 1420 – zu sehen. Die Darstellung auf dem Wirkteppich zeigt einige Wesensmerkmale des romanischen Kirchenbaus in Poppenreuth.  
 
Die älteste bildliche Darstellung der Poppenreuther Kirche ist auf dem Sebaldusteppich - erstellt zwischen 1410 und 1420 – zu sehen. Die Darstellung auf dem Wirkteppich zeigt einige Wesensmerkmale des romanischen Kirchenbaus in Poppenreuth.  
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* der Kirchturm war unwesentlich höher als der Dachfirst des Kirchenschiffes.  
 
* der Kirchturm war unwesentlich höher als der Dachfirst des Kirchenschiffes.  
 
Das romanische Mauerwerk ist heute im Untergeschoß des Turmes und im westlichen Teil der Kirchenschiffnordmauer noch erhalten. </br>
 
Das romanische Mauerwerk ist heute im Untergeschoß des Turmes und im westlichen Teil der Kirchenschiffnordmauer noch erhalten. </br>
[[Datei:Rom Turmeingang Rek-zeichnung.jpg|miniatur|Rekonstruktionszeichnung der Turmhalle mit Zackenfries]]
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Die Turmhalle im Erdgeschoß besaß in der der Romanik eine flache Decke. Unterhalb dieser Holzdecke lief ein in Stein gehauener Zackenfries (auch deutscher Diamant-Fries) an den Wänden entlang, der den Raum bekrönte. Die Überreste befinden sich heute oberhalb des [[1456]] eingebauten gotischen Kreuzrippengewölbes. Daher ist dieser Fries heute nur vom ersten Turmgeschoß aus einzusehen. In diesem ersten Turmgeschoß befinden sich als Unterzüge Eichenbalken, die mittels dendro-chronologischer Untersuchung als Bäume Ende 1357 gefällt und im Sommer 1358 verarbeitet wurden <ref>Christian Schmidt-Scheer: ‘‘Die Baugeschichte der Poppenreuther Kirche St. Peter und Paul‘‘ in: [[Nota bene (NB) (Buch)|Nota bene]], 2016, S. 4f</ref>. </br>
 
Die Turmhalle im Erdgeschoß besaß in der der Romanik eine flache Decke. Unterhalb dieser Holzdecke lief ein in Stein gehauener Zackenfries (auch deutscher Diamant-Fries) an den Wänden entlang, der den Raum bekrönte. Die Überreste befinden sich heute oberhalb des [[1456]] eingebauten gotischen Kreuzrippengewölbes. Daher ist dieser Fries heute nur vom ersten Turmgeschoß aus einzusehen. In diesem ersten Turmgeschoß befinden sich als Unterzüge Eichenbalken, die mittels dendro-chronologischer Untersuchung als Bäume Ende 1357 gefällt und im Sommer 1358 verarbeitet wurden <ref>Christian Schmidt-Scheer: ‘‘Die Baugeschichte der Poppenreuther Kirche St. Peter und Paul‘‘ in: [[Nota bene (NB) (Buch)|Nota bene]], 2016, S. 4f</ref>. </br>
 
Schließlich stammen aus der romanischen Epoche noch drei Spolien. Am Auffallendsten ist das „[[Das romanische Kreisknotenflechtwerk in St. Peter und Paul|Kreisknotenflechtwerk]]“ in der Leibung des südlichen Fensters im ersten Turmgeschoß.
 
Schließlich stammen aus der romanischen Epoche noch drei Spolien. Am Auffallendsten ist das „[[Das romanische Kreisknotenflechtwerk in St. Peter und Paul|Kreisknotenflechtwerk]]“ in der Leibung des südlichen Fensters im ersten Turmgeschoß.
    
===Gotische Periode===
 
===Gotische Periode===
[[Datei:Rom-got Turm bb.jpg|miniatur|gotische Ummantelung des romanischen Turmes]]
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Die offensichtlich gravierenden Beschädigungen aus dem [[Wikipedia:Hussitenkriege|Hussitenkrieg]] (1429/30) und dem [[Erster Markgrafenkrieg|1. Markgrafenkrieg]] (1449/50) führten bei der Renovierung im Jahr [[1456]] zu einer gotischen Umgestaltung aus.  
 
Die offensichtlich gravierenden Beschädigungen aus dem [[Wikipedia:Hussitenkriege|Hussitenkrieg]] (1429/30) und dem [[Erster Markgrafenkrieg|1. Markgrafenkrieg]] (1449/50) führten bei der Renovierung im Jahr [[1456]] zu einer gotischen Umgestaltung aus.  
 
Die wichtigste Umgestaltung der Poppenreuther Kirche von 1456 ist eine entscheidende Vergrößerung. Der romanische Turm blieb zwar erhalten, wurde aber nun als viergeschoßiger Steinbau aufgeführt und mit einer neuen Schale aus Werksteinen ummantelt. Die vorgesetzten Werksteine verstärkten das Mauerwerk um ca. 50 - 60 cm. Das Westportal blendete man vor die bereits bestehende Öffnung vor und bildete es als spitzbogiges gotisches Portal aus.  
 
Die wichtigste Umgestaltung der Poppenreuther Kirche von 1456 ist eine entscheidende Vergrößerung. Der romanische Turm blieb zwar erhalten, wurde aber nun als viergeschoßiger Steinbau aufgeführt und mit einer neuen Schale aus Werksteinen ummantelt. Die vorgesetzten Werksteine verstärkten das Mauerwerk um ca. 50 - 60 cm. Das Westportal blendete man vor die bereits bestehende Öffnung vor und bildete es als spitzbogiges gotisches Portal aus.  
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