Wilhelm Andreas Teufel

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Wilhelm Andreas Teufel (geb. 26. Juli 1870 in Fürth[1]; gest. 29. Juli 1934 in Fürth[2]) war ein Fürther Flaschnermeister.

Leben[Bearbeiten]

Andreas Teufel kam als viertes Kind bzw. vierter Sohn des Maurergesellen und späteren Maurermeisters Michael Teufel und seiner Ehefrau Anna Margaretha, geborene Walthelm im Haus Schillerstraße 4 (ab 1890 Schillerstraße 8) zur Welt. Taufpate war der Onkel, Vorarbeiter und Flaschner Andreas Teufel.[1][3]

Im Mai 1884 trat er bei seinem Onkel Johann Andreas Teufel (1850–1898), der seinen Betrieb in der Schwabacher Straße 19 a (ab 1890 Schwabacher Straße 35) hatte, die Lehre als Flaschner an. Ein Jahr später, Mitte August 1885, wechselte er zum anderen, älteren Onkel Andreas Teufel (1840–1912), der sein Geschäft in der Hallstraße 1 (ab 1890 Hallstraße 5) betrieb. Als Flaschnergeselle arbeitete er ab Juni 1888 wieder in der Schwabacher Straße beim jüngeren Johann Andreas Teufel.

Anfang November 1891 wurde er Soldat im 2. k. b. Pionierbataillon in Speyer. Er diente in der 1. Kompanie, wurde zum 1. Oktober 1893 zum Unteroffizier ernannt und Ende September 1894 in die Reserve entlassen. Danach war er weiter bei Johann Andreas Teufel beschäftigt, der inzwischen – im Mai 1893 – seine Flaschnerei in die Gustavstraße 56 verlegt hatte.

Am 5. August 1895 gründete Wilhelm Andreas Teufel zusammen mit Andreas Teufel, der zeitgleich sein seit 1873 bestehendes, seit Februar 1894 in der Nürnberger Straße 32 angesiedeltes Geschäft aufgab, am gleichen Ort einen Flaschnergewerbebetrieb, den er ab 16. Februar 1899 allein inne hatte und nun in der benachbarten Nürnberger Straße 34 ansiedelte. Im August 1913 verlegte er dann Geschäft und Wohnsitz in die Südstadt, in die Amalienstraße 70.[4]

Im I. Weltkrieg musste er am 18. April 1915 zum 3. k. b. Pionier-Ersatzbataillon in Ingolstadt einrücken, wurde zur bayer. Pionier-Park-Kompanie Nr. 8 eingeteilt und mit dieser Anfang Mai ins Feld geschickt. In der Zeit von Anfang Juni 1915 bis Mitte Januar 1916 war Teufel in Stellungskämpfen in Flandern und Artois eingesetzt. Im Februar wurde er wegen Herzproblemen und fortgeschrittenen Alters zum Ersatztruppenteil zurückversetzt und am 7. März 1916 aus dem Kriegsdienst entlassen.[5]

Während des Krieges lief das Geschäft schlecht, als er Kriegsdienst leisten musste führte seine Frau den Betrieb. Am 1. März 1920 eröffnete Andreas Teufel auch ein Installationsgeschäft. Am Ende übernahm 1931 sein jüngster Sohn Fritz Teufel den Betrieb.

Andreas Teufel starb im Alter von 64 Jahren in seinem Haus Amalienstraße 70.

Familie[Bearbeiten]

Andreas Teufel heiratete am 10. Mai 1896 die Kürschnermeisterstochter ‚Anna‘ Maria Brandner (geb. 23. Juli 1873 in Gunzenhausen). Das Ehepaar hatte drei Kinder:

  • Michael Wilhelm ‚Johann‘ (Hans) Teufel (geb. 14. Februar 1897 in Fürth); wurde 1916 Lehrer, war verheiratet mit Betty Ebersberger, bei Danzig seit 1. März 1945 vermisst[6]
  • ‚Apollonia‘ Johanna Wilhelmine Teufel (geb. 14. März 1898); heiratete am 18. Mai 1920 den Rentamtsassistenten Johann Karl Brandner
  • ‚Fritz‘ Johann Josef Teufel (geb. 7. Juli 1902); wurde Flaschnermeister, heiratete die Metzgermeisterstochter Babette Rehm[7]

Adressen[Bearbeiten]

  • 1896: Simonstraße 4
  • 1897: Nürnberger Straße 34
  • 1913: Amalienstraße 70

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1869–1872, S. 165
  2. Kirchenbücher St. Paul, Bestattungen 1932–1944, S. 48
  3. Da zwei Brüder des Vaters den Vornamen Andreas trugen, Andreas Teufel (geb. 1840) und Johann Andreas Teufel (geb. 1850), beide auch Flaschner waren, ist nicht eindeutig, welcher der beiden Pate war.
  4. Familienbogen Teufel, Wilhelm Andreas; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5
  5. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914 - 1918; Band 16613, 1; 16736, 2; 16876, 1
  6. Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Kriegsgräberstätte Gdansk/Polen, Gedenkseite Hans Teufel (abgerufen am 23.02.2023) - online
  7. siehe auch Fleischerei Rehm

Bilder[Bearbeiten]