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Der [[Verein::Bund Naturschutz]] '''in Bayern e. V.''', oft nur kurz '''BN''' genannt, ist der älteste und größte Umweltschutzverband in Bayern und heute der bayerische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. In Fürth hat der Bund Naturschutz rund 2.200 Mitglieder und Förderer nach eigenen Aussagen (Stand. Sept. 2015).<ref>Homepage Bund Naturschutz, online abgerufen am 18. Januar 2016 | 22:53 Uhr</ref>  
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Der [[Verein::Bund Naturschutz]] '''in Bayern e. V.''', oft nur kurz '''BN''' genannt, ist der älteste und größte Umweltschutzverband in Bayern und heute der bayerische Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. In Fürth hat der Bund Naturschutz rund 2.200 Mitglieder und Förderer nach eigenen Aussagen (Stand Sept. 2015).<ref>Homepage Bund Naturschutz, online abgerufen am 18. Januar 2016 | 22:53 Uhr</ref>  
    
== Vorläufer in Bayern ==
 
== Vorläufer in Bayern ==
Die ersten Vereine zur Bewahrung der Schönheit der Natur bzw. zur Pflege der Alpenpflanzen gründen sich um die Jahrhundertwende. Neben dem sog. Bürgertum verankert sich der Naturschutzgedanke auch in der Arbeiterbewegung. Naturschutz ist häufig in Bayern auch stark mit der kommunalen und staatlichen Behörde verbunden. So wird im Jahr [[1905]] im Bay. Innenministerium der "Landesausschuss für Naturpflege" ins Leben gerufen. Dieser Ausschuss ist ein Zusammenschluss von interessierten Persönlichkeiten aus Natur- und Ingenieurwissenschaftlern, sowie Personen aus der Kunst, Publizistik und Politik. Ziel ist es, seltene Bäume, Vegetationsformen und charakteristische Landschaftsbilder zu erhalten und zu schützen, sowie Gutachten bei Industriebauten, Flussverbauung oder Straßenbau für Behörden zu erstellen. [[1906]] gründet sich die Vorläuferorganisation des Bund Naturschutzes in Berlin, die sog. "Staatliche Stelle für Naturdenkmalpflege". Auf Initiative des Kgl. Bay. Innenministerium wird drei Jahre später die "Staatlich autorisierte Vogelschutzkommission" für Bayern mit Sitz in Garmisch gegründet. Aus dieser Kommission entstand später der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) - Gründungsjahr ist das Jahr [[1938]]. <ref>Homepage Bund Naturschutz Bayern e. V. - Geschichte von 1920 - 1930, online abgerufen am 19. Januar 2016 | 0:44 Uhr</ref>
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Die ersten Vereine zur Bewahrung der Schönheit der Natur bzw. zur Pflege der Alpenpflanzen gründen sich um die Jahrhundertwende. Neben dem sog. Bürgertum verankert sich der Naturschutzgedanke auch in der Arbeiterbewegung. Naturschutz ist häufig in Bayern auch stark mit der kommunalen und staatlichen Behörde verbunden. So wird im Jahr [[1905]] im Bay. Innenministerium der "Landesausschuss für Naturpflege" ins Leben gerufen. Dieser Ausschuss ist ein Zusammenschluss von interessierten Persönlichkeiten aus Natur- und Ingenieurwissenschaftlern, sowie Personen aus der Kunst, Publizistik und Politik. Ziel ist es, seltene Bäume, Vegetationsformen und charakteristische Landschaftsbilder zu erhalten und zu schützen, sowie Gutachten bei Industriebauten, Flussverbauung oder Straßenbau für Behörden zu erstellen. [[1906]] gründet sich die Vorläuferorganisation des Bundes Naturschutz in Berlin, die sog. "Staatliche Stelle für Naturdenkmalpflege". Auf Initiative des Kgl. Bay. Innenministeriums wird drei Jahre später die "Staatlich autorisierte Vogelschutzkommission" für Bayern mit Sitz in Garmisch gegründet. Aus dieser Kommission entstand später der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) - Gründungsjahr ist das Jahr [[1938]].<ref>Homepage Bund Naturschutz Bayern e. V. - Geschichte von 1920 - 1930, online abgerufen am 19. Januar 2016 | 0:44 Uhr</ref>
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Am [[26. Juni]] [[1913]] treffen sich im Sitzungssaal des bay. Innenministeriums der kgl. Regierungsrat Rudolf Reubold sowie Vertreter des Landesausschusses für Naturpflege, der Bayerischen Botanischen Gesellschaft, der Bayerischen Ornithologischen Gesellschaft und des Vereins für Naturkunde. Ziel des Treffens ist die Gründung eines Naturschutzvereins, um die Aktivitäten des Landesausschusses auf eine breitere Grundlage zu stellen und vor allem effektiver bzw. wirkungsvoller gegen Industrie, Wirtschaft und Behörden auftreten zu können.<ref>Homepage Bund Naturschutz Bayern e. V. - Geschichte von 1920 - 1930, online abgerufen am 19. Januar 2016 | 0:44 Uhr</ref>  
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Am [[26. Juni]] [[1913]] treffen sich im Sitzungssaal des Bay. Innenministeriums der Kgl. Regierungsrat Rudolf Reubold sowie Vertreter des Landesausschusses für Naturpflege, der Bayerischen Botanischen Gesellschaft, der Bayerischen Ornithologischen Gesellschaft und des Vereins für Naturkunde. Ziel des Treffens ist die Gründung eines Naturschutzvereins, um die Aktivitäten des Landesausschusses auf eine breitere Grundlage zu stellen und vor allem effektiver bzw. wirkungsvoller gegen Industrie, Wirtschaft und Behörden auftreten zu können.<ref>Homepage Bund Naturschutz Bayern e. V. - Geschichte von 1920 - 1930, online abgerufen am 19. Januar 2016 | 0:44 Uhr</ref>  
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Am [[15. Juli]] [[1913]] wird die Satzung im Vereinsregister München eingetragen, Schirmherr wird seine kgl. Hoheit "Kronprinz Rupprecht von Bayern". Ziel des Vereins: Schutz der Naturdenkmale in Bayern, Beschaffung von Mitteln zur Verhinderung schädigender Eingriffe in die Natur, Aufklärung über die Bedeutung des Naturschutzes, Aufruf zu Stiftungen für den Naturschutz. Der erste Vorsitzende in Bayern wird [[1913]] Prof. Karl von Tubeuf, ein Münchner Forstwissenschaftler. Erster aufsehenerregender Erfolg: die Verhinderung der Umgestaltung einer Felswand am Königsee, die als Kriegsmonument ein riesigen assyrischen Löwen eingemeißelt bekommen sollte.  
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Am [[15. Juli]] [[1913]] wird die Satzung im Vereinsregister München eingetragen, Schirmherr wird seine kgl. Hoheit "Kronprinz Rupprecht von Bayern". Ziel des Vereins: Schutz der Naturdenkmale in Bayern, Beschaffung von Mitteln zur Verhinderung schädigender Eingriffe in die Natur, Aufklärung über die Bedeutung des Naturschutzes, Aufruf zu Stiftungen für den Naturschutz. Der erste Vorsitzende in Bayern wird [[1913]] Prof. Karl von Tubeuf, ein Münchner Forstwissenschaftler. Erster aufsehenerregender Erfolg: die Verhinderung der Umgestaltung einer Felswand am Königsee, die als Kriegsmonument einen riesigen assyrischen Löwen eingemeißelt bekommen sollte.  
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[[1920]] sind inzwischen in nahezu allen bayerischen Teilgebieten Ortsgruppen etabliert. Es folgen verschiedene Initiativen des Vereins, z.B. den Schaffung von Naturschutzgebieten. Ab [[1918]] erscheint erstmals die Mitgliederzeitschrift "Blätter für Naturschutz und Naturpflege". Mit dem aufkeimenden Nationalsozialismus haben die Mitglieder bzw. der Verein wenige Probleme, im Gegenteil. Heimatpflege und Naturschutz laufen häufig ideologisch einher, so dass die Gleichschaltung [[1933]] durch die [[NSDAP]] primär kein Problem darstellte. Der Verein hatte inzwischen 18.000 Mitglieder, die im Zuge der Gleichschaltung zum nationalsozialistischen Reichsbund für Volkstum und Heimat übertraten. Weiterhin veranstaltete der Bund Naturschutz immer wieder gemeinsam mit NS-Organisationen Aktionen und Veranstaltungen. So führte man mit der NS-Organisation "Kraft durch Freude" oder der Hilterjugend gemeinsame Naturschutzwochen durch, oder führte Altmetallsammlungen durch. Nachdem in der Vergangenheit immer wieder entsprechende Gesetzgebungen zum Schutz der Natur am Einspruch des Bay. Finanzministeriums scheiterten, wurde [[1935]] das erste Naturschutzgesetz unter der Federführung [[Hermann Göring]]s verabschiedet. Der Bund Naturschutz begrüßte dieses Gesetz euphorisch, die nun eingesetzten ehrenamtlichen Naturschutzbeauftragten waren demzufolge meist Bund Naturschutz-Mitglieder.<ref>Homepage Bund Naturschutz Bayern e. V. - Geschichte von 1930 - 1940, online abgerufen am 19. Januar 2016 | 0:44 Uhr</ref>
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[[1920]] sind inzwischen in nahezu allen bayerischen Teilgebieten Ortsgruppen etabliert. Es folgen verschiedene Initiativen des Vereins, z. B. zur Schaffung von Naturschutzgebieten. Ab [[1918]] erscheint erstmals die Mitgliederzeitschrift "Blätter für Naturschutz und Naturpflege". Mit dem aufkeimenden Nationalsozialismus haben die Mitglieder bzw. der Verein wenige Probleme, im Gegenteil. Heimatpflege und Naturschutz laufen häufig ideologisch einher, so dass die Gleichschaltung [[1933]] durch die [[NSDAP]] primär kein Problem darstellte. Der Verein hatte inzwischen 18.000 Mitglieder, die im Zuge der Gleichschaltung zum nationalsozialistischen Reichsbund für Volkstum und Heimat übertraten. Weiterhin veranstaltete der Bund Naturschutz immer wieder gemeinsam mit NS-Organisationen Aktionen und Veranstaltungen. So hielt man mit der NS-Organisation "Kraft durch Freude" oder der Hilterjugend gemeinsame Naturschutzwochen ab, oder führte Altmetallsammlungen durch. Nachdem in der Vergangenheit immer wieder entsprechende Gesetzgebungen zum Schutz der Natur am Einspruch des Bay. Finanzministeriums scheiterten, wurde [[1935]] das erste Naturschutzgesetz unter der Federführung [[Hermann Göring]]s verabschiedet. Der Bund Naturschutz begrüßte dieses Gesetz euphorisch; die nun eingesetzten ehrenamtlichen Naturschutzbeauftragten waren demzufolge meist Bund Naturschutz-Mitglieder.<ref>Homepage Bund Naturschutz Bayern e. V. - Geschichte von 1930 - 1940, online abgerufen am 19. Januar 2016 | 0:44 Uhr</ref>
    
== Gründung in Fürth ==
 
== Gründung in Fürth ==
In Fürth existieren die ersten Unterlagen aus der Gründungszeit aus dem Jahr [[1925]]. Es liegen dem Kreisverband erste Mitgliederlisten vor, aus denen das Bestehen einer organsierten Gruppe abzuleiten ist. Ab 1933 existiert eine Bezirksgruppe in Fürth, dessen Vorsitz kein geringer war als der NS-Oberbürgermeister [[Franz Jakob]]. Die Verflechtung der [[NSDAP]] mit dem Bund Naturschutz war nicht nur in Bayern gegeben, sondern auch in Fürth. Von der Bezirksgruppe wurde [[1933]] eine Ortsgruppe abgesondert, die im Januar [[1933]] 49 Mitglieder hatte. Die Aktivitäten waren am Anfang noch überschaubar, man sammelte die Beiträge ein, verteilte die Mitgliederzeitschrift und evtl. war die Gruppe an der Katalogisierung von Naturdenkmälern im Stadtgebiet beteiligt. Letzteres läßt sich nicht mehr zweifelsfrei klären. Auch sonst tritt die Ortsgruppe nicht sonderlich in Erscheinung.<ref>Bund Naturschutz: Fürths Umweltgewissen - 50 Jahre Bund Naturschutz - Kreisgruppe Fürth - 1949 - 1999; städtebilder-fotoarchiv und verlag, fürth-mitte, 1999, S. 3</ref>  
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In Fürth existieren die ersten Unterlagen der Gründungszeit aus dem Jahr [[1925]]. Es liegen dem Kreisverband erste Mitgliederlisten vor, aus denen das Bestehen einer organisierten Gruppe abzuleiten ist. Ab 1933 existiert eine Bezirksgruppe in Fürth, deren Vorsitzender kein geringer war als der NS-Oberbürgermeister [[Franz Jakob]]. Die Verflechtung der [[NSDAP]] mit dem Bund Naturschutz war nicht nur in Bayern gegeben, sondern auch in Fürth. Von der Bezirksgruppe wurde [[1933]] eine Ortsgruppe abgesondert, die im Januar [[1933]] 49 Mitglieder hatte. Die Aktivitäten waren am Anfang noch überschaubar, man sammelte die Beiträge ein, verteilte die Mitgliederzeitschrift und evtl. war die Gruppe an der Katalogisierung von Naturdenkmälern im Stadtgebiet beteiligt. Letzteres lässt sich nicht mehr zweifelsfrei klären. Auch sonst tritt die Ortsgruppe nicht sonderlich in Erscheinung.<ref>Bund Naturschutz: Fürths Umweltgewissen - 50 Jahre Bund Naturschutz - Kreisgruppe Fürth - 1949 - 1999; städtebilder-fotoarchiv und verlag, fürth-mitte, 1999, S. 3</ref>
    
[[1938]] wird erstmalig in Fürth ein 50 Meter breiter Streifen am Ostufer der [[Regnitz]] von [[Friedhof|Fürther Friedhof]] bis [[Stadeln]] unter Naturschutz gestellt. Ob dies auf Initiative der Ortsgruppe geschah, oder einfach auf Amtswegen entstand, und der 1. Vorsitzende dies als Erfolg des Ortsverbandes verkaufte, ist ebenfalls nicht geklärt. In der Jubiläumsausgabe zum 50-jährigen Bestehen des Vereins in Fürth schreibt [[1999]] Arno Pfeiffenberger über die Rolle des Bund Naturschutzes in Fürth folgendes:
 
[[1938]] wird erstmalig in Fürth ein 50 Meter breiter Streifen am Ostufer der [[Regnitz]] von [[Friedhof|Fürther Friedhof]] bis [[Stadeln]] unter Naturschutz gestellt. Ob dies auf Initiative der Ortsgruppe geschah, oder einfach auf Amtswegen entstand, und der 1. Vorsitzende dies als Erfolg des Ortsverbandes verkaufte, ist ebenfalls nicht geklärt. In der Jubiläumsausgabe zum 50-jährigen Bestehen des Vereins in Fürth schreibt [[1999]] Arno Pfeiffenberger über die Rolle des Bund Naturschutzes in Fürth folgendes:
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