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Als langjährige Mitarbeiterin beim Unternehmen [[Quelle]] baute sie Vertrauen zum Geschäftsleiter, [[Gustav Schickedanz]], auf. Da er ihren Ehrgeiz und ihre Liebenswürdigkeit schätzte, nahm er sie auf wichtige Geschäftsreisen mit und ließ sie auf seine Kinder aufpassen. Dadurch entstand eine familiäre Beziehung zu ihm und seiner Familie. | |||
Ein tragischer Unfall am [[13.Juli]] [[1929]] änderte vieles. [[Gustav Schickedanz]] erste Frau [[Anna Schickedanz]] und der gemeinsame Sohn [[Leo Schickedanz]] starben bei einem Autounfall. [[Grete Lachner]] half Schickedanz aus seinem psychologischen Schock, sein Trauma zu überwinden und zu vergessen. | |||
Am [[8.Juni]] [[1942]] fand die Hochzeit der beiden in St. Paul, in Fürth, statt. Die Geburt der am [[20.Oktober]] [[1943]] geborenen Tochter [[Madeleine Schickedanz]] brachte zusätzlich wieder Licht in [[Gustav Schickedanz]] Leben. Die Familie gab ihm Halt, Zuversicht und ermutigte ihn. | |||
Die soziale Fürsorge sowie die Herzlichkeit gegenüber vor allem notleidenden, schwerkranken oder behinderten Kindern zeigt Grete Schickedanz ehrenamtliches Interesse. | |||
== Anfänge der Geschäftslaufbahn == | |||
[[Grete Lachner]] wurde [[1927]] mit 15 Jahren als Lehrmädchen eingestellt und war dadurch bereits von Anfang an bei der Firma dabei. Durch ihren Fleiß, die Lernbegierde und ihre Korrektheit wurde sie sofort in ein neueröffnetes Geschäft eingesetzt. | |||
Ihr Lohn betrug 21RM pro Monat, wovon sie 15RM an ihre Eltern abgeben musste. Im Laufe der Zeit stieg sie im Unternehmen auf. | |||
== Unternehmen Quelle == | |||
[[1945]] begann [[Grete Schickedanz]] das Unternehmen [[Quelle]] 4 Jahre lang ohne ihren Mann, [[Gustav Schickedanz]], wieder aufzubauen. Sie musste dies alleine durchführen, da es ihrem Mann in dieser Zeit verboten war, in der Firma zu arbeiten. Zur Hilfe beim Aufbau standen ihr dabei ihr Schwager und ihre Schwägerin. | |||
[[1946]], wenige Monate nach Kriegsende, gründete sie einen kleinen Textilien laden in Hersbruck. Dies ermöglichte ihr die Kontaktwiederherstellung zu ehemaligen Kunden. | |||
Im Jahr [[1949]] kehrte [[Gustav Schickedanz]] ins Unternehmen zurück, da sein Berufsverbot aufgehoben worden war. | |||
Nach dem Tod ihres Mannes am [[27.März]] [[1977]] übernahm sie zusammen mit ihren Schwiegersöhnen die Leitung des Unternehmens. | |||
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== Ehrungen == | == Ehrungen == | ||
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* Theo. Reubel-Ciani: Gustav Schickedanz und sein Jahrhundert - 1995 | |||
* Barbara Ohm: Fürth, Geschichte der Stadt - 2007 | |||
==Lokalberichterstattung== | ==Lokalberichterstattung== |
Version vom 23. Juni 2016, 16:35 Uhr
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Grete Schickedanz (geb. 20. Oktober 1911 in Fürth als Grete Lachner; gest. 23. Juli 1994 in Fürth) war eine Fürther Unternehmerin. Sie war Inhaberin des Großversandhauses Quelle (Quelle Schickedanz AG & Co.).
Jugend
Grete Lachner kam aus armen Verhältnissen und musste für ihr Geld hart arbeiten.
Familie
Als langjährige Mitarbeiterin beim Unternehmen Quelle baute sie Vertrauen zum Geschäftsleiter, Gustav Schickedanz, auf. Da er ihren Ehrgeiz und ihre Liebenswürdigkeit schätzte, nahm er sie auf wichtige Geschäftsreisen mit und ließ sie auf seine Kinder aufpassen. Dadurch entstand eine familiäre Beziehung zu ihm und seiner Familie. Ein tragischer Unfall am 13.Juli 1929 änderte vieles. Gustav Schickedanz erste Frau Anna Schickedanz und der gemeinsame Sohn Leo Schickedanz starben bei einem Autounfall. Grete Lachner half Schickedanz aus seinem psychologischen Schock, sein Trauma zu überwinden und zu vergessen. Am 8.Juni 1942 fand die Hochzeit der beiden in St. Paul, in Fürth, statt. Die Geburt der am 20.Oktober 1943 geborenen Tochter Madeleine Schickedanz brachte zusätzlich wieder Licht in Gustav Schickedanz Leben. Die Familie gab ihm Halt, Zuversicht und ermutigte ihn. Die soziale Fürsorge sowie die Herzlichkeit gegenüber vor allem notleidenden, schwerkranken oder behinderten Kindern zeigt Grete Schickedanz ehrenamtliches Interesse.
Anfänge der Geschäftslaufbahn
Grete Lachner wurde 1927 mit 15 Jahren als Lehrmädchen eingestellt und war dadurch bereits von Anfang an bei der Firma dabei. Durch ihren Fleiß, die Lernbegierde und ihre Korrektheit wurde sie sofort in ein neueröffnetes Geschäft eingesetzt. Ihr Lohn betrug 21RM pro Monat, wovon sie 15RM an ihre Eltern abgeben musste. Im Laufe der Zeit stieg sie im Unternehmen auf.
Unternehmen Quelle
1945 begann Grete Schickedanz das Unternehmen Quelle 4 Jahre lang ohne ihren Mann, Gustav Schickedanz, wieder aufzubauen. Sie musste dies alleine durchführen, da es ihrem Mann in dieser Zeit verboten war, in der Firma zu arbeiten. Zur Hilfe beim Aufbau standen ihr dabei ihr Schwager und ihre Schwägerin. 1946, wenige Monate nach Kriegsende, gründete sie einen kleinen Textilien laden in Hersbruck. Dies ermöglichte ihr die Kontaktwiederherstellung zu ehemaligen Kunden. Im Jahr 1949 kehrte Gustav Schickedanz ins Unternehmen zurück, da sein Berufsverbot aufgehoben worden war. Nach dem Tod ihres Mannes am 27.März 1977 übernahm sie zusammen mit ihren Schwiegersöhnen die Leitung des Unternehmens. [1987] gab sie mit 76 Jahren die Leitung ab, blieb dennoch Vorsitzende des Verwaltungsrates.
Ehrungen
- 1976: Großes Bundesverdienstkreuz am Band
- 1977: Nach dem Tod ihres Mannes ging dessen Titel griechischer Honorarkonsul auf sie über.
- 1978: Ehrensenatorwürde der Universität Tübingen
- 1978: "Goldene Bürgermedaille" der Stadt Fürth
- 1979: Bayerischer Verdienstorden
- 1981: Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern
- 1981: Ehrenbürgerwürde der Stadt Fürth
- 1981: Ehrenbürgerwürde der Stadt Hersbruck
- 1981: Professorenwürde der Republik Österreich
- 1991: Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband
- Grete Schickedanz ist seit 2007 auch im "Ehrenweg Fürth" geehrt.
- Nach ihr ist das Altenheim des BRK KV Fürth - das Grete-Schickedanz-Heim benannt.
Literatur
- Theo Reubel-Ciani: Grete Schickedanz - Ein Leben für die Quelle. Festschrift zum 75. Geburtstag
- Der Katalog, Festschrift zum 80. Geburtstag
- Grete Schickedanz 20.10.1911 23.7.1994. Kondolenzbuch zum Tod von Grete Schickedanz
- Theo. Reubel-Ciani: Gustav Schickedanz und sein Jahrhundert - 1995
- Barbara Ohm: Fürth, Geschichte der Stadt - 2007
Lokalberichterstattung
- Eine starke Frau, die Fürth prägte. In: Fürther Nachrichten vom 20. Oktober 2011
- Der Versandhandel war ihre Welt. In: Fürther Nachrichten vom 23. Oktober 2011 - online abrufbar
Siehe auch
Bilder
Grete und Gustav Schickedanz aus Pappmaché. Werk von Christiane Altzweig.
Grete Schickedanz, geb. Lachner, Unternehmerin, Ehrenbürgerin und Stifterin - Porträt im Fürther Rathaus
Grete Schickedanz am Fürther Ehrenweg
Traueranzeige für Grete Schickedanz. Titelseite der "Fürther Heimatblätter" vom Geschichtsverein Fürth im Juli 1994
Glückwunsch zum 80. Geburtstag an Grete Schickedanz vom Geschichtsverein Fürth 1991
Grete und Gustav Schickedanz sowie Wolfgang Schneider auf dem Gelände der Brauerei Humbser-Geismann. Ganz links Hans Dedi. ca. 1970
Grete und Gustav Schickedanz, Hans Dedi (links neben Grete) und Wolfgang Schneider (zweiter von links) auf dem Gelände der Brauerei Humbser-Geismann, ca. 1970
Ehepaar Schickedanz und andere Eltern zu Besuch im Quelle-Kindergarten an der Glückstraße, 1952
Faschingsball, Gustav Schickedanz (Mitte) mit Grete Schickedanz (links) in den 1950er Jahren