Christuskirche: Unterschied zwischen den Versionen

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* Anneliese Volpert; Theodor Vogel: Christuskirche Stadeln, in: [[Dekanat Fürth in Bayern (Buch)|Dekanat Fürth in Bayern : Geschichte und Gegenwart eines evangelisch-lutherischen Dekanatsbezirks]] / hrsg. durch Christoph Jahn. - Erlangen: Verl. der Ev.-Luth. Mission, 1979. - ISBN 3-87214-120-1, S. 51-53
* Anneliese Volpert; Theodor Vogel: Christuskirche Stadeln, in: [[Dekanat Fürth in Bayern (Buch)|Dekanat Fürth in Bayern : Geschichte und Gegenwart eines evangelisch-lutherischen Dekanatsbezirks]] / hrsg. durch Christoph Jahn. - Erlangen: Verl. der Ev.-Luth. Mission, 1979. - ISBN 3-87214-120-1, S. 51-53
* Rudolf Hofmann: ''Festschrift zum 40-jährigen Jubiläum der Christuskirche Stadeln'', Oktober 1998.
* Rudolf Hofmann: ''Festschrift zum 40-jährigen Jubiläum der Christuskirche Stadeln'', Oktober 1998.
==Lokalberichterstattung==
Sabine Beck: ''Sogar unter dem Altar wird gewuselt - Stadelner Christuskirche reagiert mit einem Familienprojekt auf den Besucherrückgang''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 27. Juni 2018 (Druckausgabe)


==Siehe auch==
==Siehe auch==

Version vom 28. Juni 2018, 07:06 Uhr

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Ansicht der fertiggestellten Christuskirche, 1958
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Namensgeber
Jesus Christus
Konfession
evangelisch-lutherisch
Weihedatum
26. Oktober 1958
Besonderheit
Eingangsportal mit den "Zehn Geboten" in Bronze, Altarbibel gestiftet von Bundespräsident Theodor Heuss

Die Christuskirche ist die evangelische Kirche in Stadeln mit etwa 3000 Gemeindemitgliedern (Stand 2015). Kirchweihfest ist, seit 1958, alljährlich am Sonntag vor dem Reformationsfest, nicht zu verwechseln mit dem Termin des Stadelner Kirchweihfestes.

Geschichte

Stadeln ist eine Gründung vom Königshof Fürth aus, und so war es auch von Anfang an der Fürther Kirche unterstellt, erst der Martinskapelle und im Lauf der Geschichte somit auch der Kirche St. Michael. Und so mussten die Stadelner zu den Gottesdiensten (Sonn- und Feiertagsgottesdienst, Trauungen, ...) zur Kirche St. Michael.

Protokollbuch 1915
Protokollbuch (Klartext) 1915

Bis zur Wende zum 20. Jahrhundert war Stadeln eine fast rein evangelische Gemeinde. Die stark anwachsende Bevölkerungzahl nach dem 1. Weltkrieg ließ den Wunsch nach einem eigenen Gotteshaus aufkommen. Am 19. September 1915 gründete sich ein "Evangelischer Verein Stadeln". Die Zahl der Mitglieder wuchs ständig und bis 1923 wurde ein Kapital von 20000 Mark angesammelt. Wie in einem Protokollbuch von 1924 zu lesen, war jedoch alles Gesparte durch die Inflation wertlos geworden und man musste von Neuem beginnen.


Christuskapelle

Nachdem der Stadelner Bürgermeister und Landwirt Georg Andreas Ulrich einen Bauplatz für ein Gotteshaus gestiftet hatte und viele weitere Stiftungen verzeichnet wurden, u.a. ein großer Zuschuss der Gesamtkirchenverwaltung von Fürth, wurde im Jahre 1927 die Christuskapelle errichtet und am 30. Oktober 1927 eingeweiht. Die kleine Holzkapelle war aus einer Holzbaracke vom Fliegerhorst Atzenhof entstanden. Diese Christuskapelle wurde von den Pfarrern aus St. Michael versorgt, denn dort befand sich weiterhin die Mutterkirche.

Im Jahre 1948 kam es zur Gründung des Kirchenchores Christusgemeinde Stadeln unter ihrem ersten Leiter Kurt Engel. Der erste Auftritt des Chores war zum Heiligenabendgottesdienst, 24. Dezember 1948. Im Jahre 1952 wurde im Ortsteil Stadeln eine Tochtergemeinde zu St. Michael gebildet, ohne Mannhof, und am 1. April 1953 entstand ein exponiertes Vikariat, das zum Dekanat Fürth gehörte. Damit war die Trennung von der Mutterkirche St. Michael in Fürth vollzogen. Im Jahre 1955 erfolgte der Bau des Pfarrhauses mit Gemeindesaal und einer eigenen Diakoniestation.

Christuskirche im Bau 1958

Aber die Christuskapelle wurde mit der Zeit zu klein, vor allem nach dem Zuzug von Ausgebombten, Flüchtlingen und Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg nach Stadeln. So entstand sehr schnell der Wunsch, eine eigene große Christuskirche aus Stein zu bauen und eine eigene, unabhängige Gemeinde zu werden.

Am 29. September 1957 fand der letzte Gottesdienst in der Notkirche statt und wenig später wurde mit den Abbrucharbeiten begonnen. Schon am Sonntag, 24. November 1957, konnte dann der Grundstein für die neue Christuskirche gelegt werden.

Der erste Pfarrer, Theodor Vogel, trieb das "Projekt Christuskirche" maßgeblich voran. Am 28. Mai 1958 erfolgte, unter Beobachtung von Pfarrer Vogel, bei der Fa. Rincker in Sinn im hessischen Dillkreis der Guss der drei neuen Glocken. Die kleine Taufglocke, die b-Glocke mit 390 kg Gewicht, wurde von der Dynamit AG gestiftet. Die große f-Glocke, die als Sterbeglocke dient, mit 830 kg und die mittlere g-Glocke, die Gebetsglocke, mit 580 kg wurden über Spenden aus der Gemeinde finanziert. Am 12. Juni 1958 wurden die neuen Glocken feierlich eingeholt.

Christuskirche 1958

Zum ersten Mal läuteten die Glocken dann am Sonntag, 26. Oktober 1958, am Tag der feierlichen Weihe der neuen Christuskirche durch Kreisdekan Dr. Giegler. Die neue Walcker-Orgel traf erst im März des nächsten Jahres ein und wurde am Palmsonntag des Jahres 1959 festlich eingeweiht. Die Orgel besitzt 2 Manuale, eines davon mit Schweller, und Pedal. Mit ihren 13 Registern und 960 Pfeifen ist sie nach dem barocken Klangideal ausgerichtet.

Die Errichtung des gesamten Kirchenkomplexes nach den Plänen des Regierungsbaumeisters Fritz Fronmüller erfolgte unter der baulichen Leitung des Architekten Kurt Fäustle. Auf den Kirchentüren sind nach einem Entwurf des Künstlers Wilhelm Schiller aus Nürnberg mit Bronzebuchstaben die 10 Gebote geschrieben. Der Entwurf und die Ausführung von Altar, Kanzel, Taufstein und Taufsteinfenster stammen von dem Bildhauer Heinz Heiber. Die aus Bronze gegossene Christusplastik des Künstlers zeigt die Majestät des erhöhten, auf dem Regenbogen thronenden Christus über dem Altar. Der damalige Bundespräsident Theodor Heuss stiftete eine wertvolle Altarbibel.

Das Glasfenster über dem Taufstein, eine Stiftung des Architekten der Kirche Fritz Fronmüller, zeigt eine Taube, das Symbol des Heiligen Geistes. Das an der südlichen Rückwand eingebaute Rundfenster mit 4m Durchmesser gestalteten die Fürther Künstler Weidenbacher und Langhoyer.

Zum Montag den 7. September 1959 wurde dann die Christusgemeinde Stadeln mit ihrer Christuskirche eine eigene, selbstständige Pfarrkirchengemeinde im Dekanat Fürth.

Am 16. Januar 1961 begann auch ein eigener Posaunenchor mit 16 Gründungsmitgliedern sein Wirken.


Pfarrer der Christuskirche Stadeln

(1. Pfarrer)

  • 1954-1988: Pfarrer Theodor Vogel
  • 1988-2000: Pfarrer Gerhard Nemec
  • seit 2000: Pfarrer Udo Götz

Literatur

  • Hermann Fischer; Theodor Wohnhaas: Die Orgeln im ehemaligen Landkreis Fürth. Stadeln, Christuskirche. In: Fürther Heimatblätter, 1980/2, S.41
  • Edith Luther: Stadeln 1945 - 1972, Parallelsachtitel zu Werner Sprung: Die Geschichte der Gemeinde Stadeln, Stadtarchiv Fürth, 1995.
  • Anneliese Volpert; Theodor Vogel: Christuskirche Stadeln, in: Dekanat Fürth in Bayern : Geschichte und Gegenwart eines evangelisch-lutherischen Dekanatsbezirks / hrsg. durch Christoph Jahn. - Erlangen: Verl. der Ev.-Luth. Mission, 1979. - ISBN 3-87214-120-1, S. 51-53
  • Rudolf Hofmann: Festschrift zum 40-jährigen Jubiläum der Christuskirche Stadeln, Oktober 1998.

Lokalberichterstattung

Sabine Beck: Sogar unter dem Altar wird gewuselt - Stadelner Christuskirche reagiert mit einem Familienprojekt auf den Besucherrückgang. In: Fürther Nachrichten vom 27. Juni 2018 (Druckausgabe)

Siehe auch

Weblinks

Bilder