Wilhelm Evora: Unterschied zwischen den Versionen
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[[1869]] baute er sich ein Wohnhaus an der [[Königswarterstraße]], [[1892]] beauftragt er den damals berühmten Architekten [[Fritz Walter]] mit einem prunkvollen Neubau an der [[Königswarterstraße 52]], das sogenannte ''Evora Haus''. | [[1869]] baute er sich ein Wohnhaus an der [[Königswarterstraße]], [[1892]] beauftragt er den damals berühmten Architekten [[Fritz Walter]] mit einem prunkvollen Neubau an der [[Königswarterstraße 52]], das sogenannte ''Evora Haus''. | ||
Gemeinsam mit [[Johann Jakob Meyer]], in dessen Baugeschäft er Mitte der 1870er Jahre als Teilhaber eingetreten war, erwarb er [[1878]] | Gemeinsam mit [[Johann Jakob Meyer]], in dessen Baugeschäft er Mitte der 1870er Jahre als Teilhaber eingetreten war, erwarb er [[1878]] die kleine Brauerei ''Enser'' in der [[Erlanger Straße]], die in den folgenden Jahren unter dem Namen [[Brauerei Evora&Meyer]] Aufschwung fand. | ||
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Bereits Ende der 1860er Jahre gehörte Wilhelm Evora dem [[Volksverein]] an, einer der ersten demokratischen Parteien Fürths, [[1890]] wurde er deren Vorsitzender. Schon [[1872]] trat er ins Fürther Gemeindekollegium ein, in dem er bis zu seinem Tod verblieb. | Bereits Ende der 1860er Jahre gehörte Wilhelm Evora dem [[Volksverein]] an, einer der ersten demokratischen Parteien Fürths, [[1890]] wurde er deren Vorsitzender. Schon [[1872]] mit nur 26 Jahren trat er ins Fürther Gemeindekollegium ein, in dem er bis zu seinem Tod verblieb. Von [[1882]] bis [[1883]] war er darüber hinaus Mitglied des mittelfränkischen Landrats (Provinziallandtags). Evora war [[1887]]-[[1888]] ein knappes Jahr einziges demokratisches Mitglied des Bayerischen Landtages bis die Wahl für ungültig erklärt worden war. Er erregte Aufsehen, weil er sich für die Kürzung der Apanage der königlichen Prinzen aussprach und auch die Offenlegung der Geisteskrankheit von König Otto forderte, was ihn sehr unbeliebt machte.<ref>Stadtarchiv Fürth, Familienbogen, Biografische Sammlung ''Wilhelm Evora'', Fürther Tagblatt vom 6.8.1930</ref> Bei der Reichstagswahl [[1890]] unterlag er in der Stichwahl. | ||
== Familie == | == Familie == |
Version vom 8. Juni 2019, 09:20 Uhr
- Vorname
- Wilhelm
- Nachname
- Evora
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 27. April 1846
- Geburtsort
- Marienburg
- Todesdatum
- 2. Juni 1893
- Todesort
- Bad Reichenhall
- Beruf
- Zimmermeister, Baumeister, Brauereibesitzer, Politiker
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Emil Evora | Sohn |
Eugenie Evora, geb. Schlichting | 1. Ehefrau |
Hilmar Evora | Sohn |
Philipp Evora | Vater |
Wilhelm Evora (geb. 27. April 1846 in Marienburg/ Preußen; gest. 2. Juni 1893 in Bad Reichenhall) war ein Zimmermeister, Brauereibesitzer, Politiker, Architekt und Bauunternehmer[1].
Leben
Wilhelm Evora wurde als Sohn des Wachsfigurenkabinetts-Besitzer Philipp Evora in Marienburg / Ostpreußen geboren. 1858 kam er mit seinen Eltern nach Fürth, wo der Großvater Jakob Rietheimer lebte. Er besuchte von 1858 bis 1860 zwei Kurse der Fürther Gewerbeschule, anschließend trat er eine Zimmermannslehre im Unternehmen des Großvaters an. Nach bestandener Meisterprüfung ließ er sich 1868 als Zimmermeister in Fürth nieder, indem er nach der vom Magistrat erhaltenen Konzession das Geschäft des Großvaters übernahm.[2]
1869 baute er sich ein Wohnhaus an der Königswarterstraße, 1892 beauftragt er den damals berühmten Architekten Fritz Walter mit einem prunkvollen Neubau an der Königswarterstraße 52, das sogenannte Evora Haus.
Gemeinsam mit Johann Jakob Meyer, in dessen Baugeschäft er Mitte der 1870er Jahre als Teilhaber eingetreten war, erwarb er 1878 die kleine Brauerei Enser in der Erlanger Straße, die in den folgenden Jahren unter dem Namen Brauerei Evora&Meyer Aufschwung fand.
Politik
Bereits Ende der 1860er Jahre gehörte Wilhelm Evora dem Volksverein an, einer der ersten demokratischen Parteien Fürths, 1890 wurde er deren Vorsitzender. Schon 1872 mit nur 26 Jahren trat er ins Fürther Gemeindekollegium ein, in dem er bis zu seinem Tod verblieb. Von 1882 bis 1883 war er darüber hinaus Mitglied des mittelfränkischen Landrats (Provinziallandtags). Evora war 1887-1888 ein knappes Jahr einziges demokratisches Mitglied des Bayerischen Landtages bis die Wahl für ungültig erklärt worden war. Er erregte Aufsehen, weil er sich für die Kürzung der Apanage der königlichen Prinzen aussprach und auch die Offenlegung der Geisteskrankheit von König Otto forderte, was ihn sehr unbeliebt machte.[3] Bei der Reichstagswahl 1890 unterlag er in der Stichwahl.
Familie
1869 heiratete Wilhelm Evora die Tochter des Ansbacher Privatiers Wilhem Schlichting, Eugenie Schlichting - die Enkelin des Fürther Gewerbevereinsvorstandes Johann Kaspar Beeg. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor: Emil und Hilmar Evora.
Sonstiges
Wilhelm Evora wurde 1888 Schützenkönig der kgl. priv. Schützengesellschaft Fürth[4]. Nach ihm wurde 1889 der Farrnbacher Weg in Wilhelmstraße umbenannt.
Werke
Objekt | Architekt | Bauherr | Baujahr | Akten-Nr. | Baustil | |
---|---|---|---|---|---|---|
Bahnhofplatz 7 | Wohnhaus | Jakob Meyer Wilhelm Evora | Fürther Baugesellschaft | 1874 | D-5-63-000-88 | Klassizismus |
Bahnhofplatz 8 | Wohnhaus in Ecklage | Jakob Meyer Wilhelm Evora | Lazar Landmann | 1873 | D-5-63-000-89 | Klassizismus |
Gustav-Schickedanz-Straße 7 | Wohnhaus | Wilhelm Evora | 1874 | D-5-63-000-321 | Klassizismus | |
Gustav-Schickedanz-Straße 9 | Wohnhaus | Wilhelm Evora | Max Karl Königsberger | 1874 | Klassizismus | |
Marienstraße 26; Marienstraße 28 | Doppelwohnhaus | Jakob Meyer Wilhelm Evora | Jakob Meyer Wilhelm Evora | 1875 | D-5-63-000-1601 | Klassizismus |
Maxstraße 42 | Wohnhaus | Wilhelm Evora | Bernhard Ullmann | D-5-63-000-906 | ||
Schillerstraße 11 | Mietshaus in Ecklage | Jakob Meyer Wilhelm Evora | Jakob Meyer Wilhelm Evora | 1875 | D-5-63-000-1188 | Klassizismus |
Schillerstraße 9 | Mietshaus | Jakob Meyer Wilhelm Evora | Jakob Meyer Wilhelm Evora | 1875 | D-5-63-000-1186 | Klassizismus |
Literatur
- Barbara Ohm: Demokratische Bestrebungen im Fürth des 19. Jahrhunderts. Wilhelm Evora. In: Fürther Geschichtsblätter, Ausgabe 1/2019, S. 25 - 32
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Haus der Bay. Geschichte, 31. Landtag: 1887-1892 (16. Wahlperiode 1887-1893), Abgerufen 29. Janaur 2014 im Internet
- ↑ Stadtarchiv Fürth, Fach 18a/ E 161
- ↑ Stadtarchiv Fürth, Familienbogen, Biografische Sammlung Wilhelm Evora, Fürther Tagblatt vom 6.8.1930
- ↑ Dr. Adolf Schwammberger, Aus der Kulturgeschichte der Priv. Schützengesellschaft Fürth. In: Fürther Heimatblätter, Jahrgang 10, Nr. 5, 1960
Bilder
Historische Schützenscheibe in der Gaststätte Schützenhaus Trauerscheibe für Wilhelm Evora 1893
Zeitungsanzeige von Philipp Evora, dem Vater von Wilhelm Evora, März 1844