Königstraße 36; Königstraße 38: Unterschied zwischen den Versionen

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Sandstein-Volutengiebel mit Firstpalmette (Nr. 36), 18. Jahrhundert und Giebelwand mit Holz-Erker (Nr. 38), bez. [[1904]]; an Neubau des Doppelhauses wiederverwendet.  
Sandstein-Volutengiebel mit Firstpalmette (Nr. 36), 18. Jahrhundert und Giebelwand mit Holz-Erker (Nr. 38), bez. [[1904]]; an Neubau des Doppelhauses wiederverwendet.  
In der Königstraße 38 befand sich die [[Löwen-Apotheke]], die [[1728]] bzw. [[1729]] von [[Johann Hofmann (Apotheker)|Johann Hofmann]] in Tradition der Apotheke von Löb/Löw eröffnet wurde und dann ca. 250 Jahre unter diesem Namen bestand. Im Keller befand sich bis zum Abriss eine nahezu vollständig erhalte Mikwe gefüllt mit Grundwasser, ein sog. Judenbad. Das für Fürth untypische Chörlein wurde erst [[1904]] angebracht. Die Anwesen wurden im Juni [[2014]] aus der Denkmalliste gestrichen, da nur wenige Bauteile historisch sind.
In der Königstraße 38 befand sich die [[Löwen-Apotheke]], die [[1728]] bzw. [[1729]] von [[Johann Hofmann (Apotheker)|Johann Hofmann]] in Tradition der Apotheke von [[Löwen-Apotheke#Geschichte der Löwen-Apotheke|Löb/Löw]] eröffnet wurde und dann ca. 250 Jahre unter diesem Namen bestand. Im Keller befand sich bis zum Abriss eine nahezu vollständig erhalte Mikwe gefüllt mit Grundwasser, ein sog. Judenbad. Das für Fürth untypische Chörlein wurde erst [[1904]] angebracht. Die Anwesen wurden im Juni [[2014]] aus der Denkmalliste gestrichen, da nur wenige Bauteile historisch sind.


== Abriss und Wiederaufbau des Gebäudes==
== Abriss und Wiederaufbau des Gebäudes==

Version vom 5. September 2020, 10:06 Uhr

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Löwen-Apotheke mit Erker und seinem Wahrzeichen, dem Löwen-Relief über dem Eingang, ca. 1930
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Sandstein-Volutengiebel mit Firstpalmette (Nr. 36), 18. Jahrhundert und Giebelwand mit Holz-Erker (Nr. 38), bez. 1904; an Neubau des Doppelhauses wiederverwendet. In der Königstraße 38 befand sich die Löwen-Apotheke, die 1728 bzw. 1729 von Johann Hofmann in Tradition der Apotheke von Löb/Löw eröffnet wurde und dann ca. 250 Jahre unter diesem Namen bestand. Im Keller befand sich bis zum Abriss eine nahezu vollständig erhalte Mikwe gefüllt mit Grundwasser, ein sog. Judenbad. Das für Fürth untypische Chörlein wurde erst 1904 angebracht. Die Anwesen wurden im Juni 2014 aus der Denkmalliste gestrichen, da nur wenige Bauteile historisch sind.

Abriss und Wiederaufbau des Gebäudes

Im Rahmen der Altstadtsanierung war zunächst der vollständige Abriss aller historischen Gebäude am Gänsberg geplant, so auch der Abriss aller Gebäude in der Unteren Königstraße incl. der ehem. Löwen-Apotheke. Das Anwesen wurde an das Bauunternehmen und die Sanierungsfirma "Neue Heimat Bayern" 1974 verkauft.[1]

Nach vielen Diskussionen im Stadtrat, aber auch in der Bevölkerung, gab es Mitte der 1970er Jahre ein erstes Umdenken in Bezug auf die Flächensanierung. Dies war auch durch die Stärkung des Denkmalschutzes nicht ganz freiwillig entstanden. Der ursprüngliche Plan des Architekten von Branca aus den 1960er Jahren, alle Gebäude durch neue Gebäude zu ersetzen, wurde durch die Stadt fallen gelassen. Von Seiten der Stadt war man nun bemüht, die Altstadt verträglicher im Sinne des Denkmalschutzes zu gestalten. Hierzu wurde die Untere Königstraße als Modellprojekt herangezogen. Der Erhalt der Häuser erschien aber auf Grund diverser Untersuchungen und Gutachten als wenig aussichtsreich. Stattdessen wurden in der Unteren Königstraße die Fassaden einiger Häuser strukturiert abgetragen und im Anschluss wieder neu aufgebaut, so auch die Fassade der ehem. Löwen-Apotheke.

Zunächst wurde der erst 1904 entstandene Holzerker entfernt und restauriert, danach erfolgte der Abriss des Gebäudes. Mit den Originalsteinen der ehemaligen Fassade wurde ab dem 1. Obergeschoss die rekonstruierte Fassade an den ab 1978 errichteten Neubau angefügt, so dass der Eindruck des ehemaligen Gebäudes wieder hergestellt wurde. Das alte Haus war ursprünglich ein Fachwerkgebäude, dessen faul gewordene Holzteile später verputzt worden sind. Von den Zierfassadenornamenten klassizistischer Art wurden nach den Angaben des Architekten Josef Reimann, der für den Bauträger "Neue Heimat" die Baumaßnahmen federführend durchführte, Gipsabdrücke angefertigt. Die Gipsabdrücke dienten als Muster für die neu angefertigten Ornamente. Auch das durch Putzfugen vorgetäuschte Sandsteinmauerwerk – die Erdgeschossfassade – ist genau wie das Original wiedererstanden. Im Erdgeschoss wurden die alten Fensterläden wieder angebracht, auch eine der beiden Holztüren wurde beim Abbruch gesichert und 1978 wieder angebracht.[2] Allerdings ist während der Einlagerung der Originalteile der Fassade das Löwen-Wappen gestohlen worden, so der Bauherr. Es musste durch eine Kopie ersetzt werden. Doch selbst diese Kopie ist inzwischen verschwunden und durch ein einfaches Blendbrett ersetzt worden.[2]

Auf Grund der Tatsache, dass lediglich Teile der ursprünglichen Fassade des ehemaligen Gebäudes erhalten geblieben sind, wurde im Juni 2014 dem Gebäude Königstraße 36/38 durch das Landesamt für Denkmalschutz die Denkmaleigenschaft entzogen.

Geschichte der Löwen-Apotheke

siehe dort

Literatur

  • Gisela Naomi Blume: Mikwen in Fürth - "Die Kellerquellenbäder der Israelitinnen". In: Fürther Geschichtsblätter, 2/2011, S. 45 - 46

Lokalberichterstattung

  • fn: Schöne Vielfalt bei Neubauten. In: Fürther Nachrichten vom 21. Juli 1979
  • fn: Eine neue Schauseite. In: Fürther Nachrichen vom 10. August 1978
  • fn: Die Fassaden bleiben. In: Fürther Nachrichten vom 14. Januar 1978
  • fn: Neues Face-lifting - Die Neue Heimat plant auf den Anwesen Königstraße 36/38 Wohnhäuser ein Face-lifting. In: Fürther Nachrichten vom 9. August 1977
  • fn: Königstraße: ein liebevoller Wiederaufbau. In: Fürther Nachrichten vom 18. Oktober 1976
  • fn: Altes Fassadenbild bleibt. In: Fürther Nachrichten vom 17. Juni 1976

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. fn: Alte Apotheke schließt. In: Fürther Nachrichten vom 13. Juli 1974
  2. 2,0 2,1 fn: Original-Erker hängt am Neubau. In: Fürther Nachrichten vom 8. Mai 1979

Bilder