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==Fronmüllerchronik==
==Fronmüllerchronik==
:''Durch Vogel und Ammon wurden im Januar 1865 Omnibusfahrten zum Bahnhofe eingerichtet, die aber aus Mangel an Theilnahme wieder eingingen. - Die „[[Fürther Abendzeitung]]“ mit dem Unterhaltungsblatte „Sonntagsbeilage“, herausgegeben von [[Buchdruckereibesitzer]] [[Albrecht Schröder]], trat ins Leben. - Am 31. Januar hielt der neuentstandene Volksverein im Saale des Hotel Reindel eine Versammlung. Die Commission, welche zur Entwerfung der Statuten gewählt wurde, bestand aus [[Apotheker]] Dr. Mayer, Dr. Morgenstern und Dr. Landmann. [...]. Der Lehramtskandidat Hugo Richter von Ansbach erhielt eine Lehrerstelle an der [[Real- und Lateinschule]]. [...]. Den 6. März ließ sich Dr. Carl Friedrich Uibeleisen aus Kolmberg als prakt. Arzt hier nieder. - Den 7. März Morgens brannte der Dachstuhl am Hause des Holzhändlers Steger ab, [[Bergstraße]] Nr. 8. - Am 13. März hielt Universitätsprofessor Dr. Makowitzka von Erlangen einen Vortrag im [[Gewerbverein]] über den deutschen Postverein, am 10. April Unversitätsprofessor Dr. Beetz von Erlangen über Maaß und Gewicht. - Den 19. März wurde ein Lesezimmer für die Schüler der technischen Fortbildungsanstalten vom Gewerbverein eröffnet. - Anfangs April war noch tiefe Schneelage hier und in der Umgegend vorhanden. - Am 15. April brannte der Dachstuhl des Michael Frank'schen Hauses ab, [[Mohrenstraße]] Nr. 7. [...]. Am 20. April beschloß der [[Magistrat]] eine wesentliche Aufbesserung der Schullehrergehalte, ebenso die Bezeichnung der Stelle, wo neben der [[Michaelskirche]] einst die [[Kapelle zum heiligen Grab]] gestanden hatte, durch eine Gedenktafel, letzteres auf Vorschlag des Dr. Fronmüller sen. - Den 24. April wurde Bezirksgerichtsrath Dr. Wibeking quiescirt. - Am 13. Mai wurde ein zweiter Sensal angestellt in der Person des Handlungskommis Samuel Kitzinger von Ansbach. - Den 23. Mai erstickte beim Graben eines Brunnens im Denk'schen Hause ([[Theaterstraße]] N. 41.) durch kohlensaueres Gas trotz aller angewendeten Hilfe der Maurergeselle G. Korn. - Am 31.- Mai kam Konrad Schmidtsiller an die Stelle des Landgerichtsassessor Freiherrn von Lindenfels. - Am 1. Juli wurde Dr. Christian Degen aus Bayreuth hier als prakt. Arzt verpflichtet. - Den 6. August wurde S. Berolzheimer, Vorsitzender des Handelsrathes, zum Abgeordneten für den Handelstag in Frankfurt a. M. erwählt. - In diesem Monat fand auch die Verlegung des Leihhauses und der [[Sparkasse]] bei dem großen Umfang, den die betreffenden Anstalten erhalten hatten, in das neuerbaute Haus in der [[Theaterstraße]] statt; sie bleiben unter Verwaltung von [[Ernst Spahn]]. Im August wurde mit der „Fürther Abendzeitung“ der bis dahin in Nürnberg erschienene „Fortschritt" vereinigt. - Während dem Sommer kamen 42 Fälle des aus Nordost sich verbreitenden sogenannten Genickkrampfes (Meningitis cerebro-spin.) hier vor; 17 Personen starben daran. Am 15. August starb Dr. [[Johann Heinrich Bernheim]], Rektoratsverweser der [[Gewerb- und Handelsschule]], ein trefflicher Chemiker, der sich um die Sammlungen der Gewerbschule und durch Herausgabe der Gewerbzeitung verdient gemacht hat. [...]. - Am 6. September versammelte der Gewerbverein die hiesigen Bäckermeister, um ihnen die Einführung der Steinkohlenfeuerung für die Backöfen in Vorschlag zu bringen. Dieselben zeigten sich jedoch wenig hiezu geneigt. - Die Krankenwartstation dahier nahm ihren Anfang im Jahre 1865, als eine Schwester aus Neuendettelsau zur Pflege der Kranken in die hiesige Gemeinde berufen wurde. [...]. Am 18. September wurde von den gemeindlichen Collegien die Errichtung einer gegen Luftzug schützenden Halle auf dem christlichen Kirchhof beschlossen. Am 30. September [...] wurde der bisherige Rektoratsverweser an der Handels- und Gewerbschule Dr. [[Heinrich Brentano|Brentano]] zum Rektor derselben ernannt. Es ist dies der erste Israelite in Bayern, der Rektor einer kgl. Lehranstalt wurde. [...]. An die Stelle des verstorbenen Magistratsraths [[Peter Junker]] trat [[Lebküchner]] [[Heinrich Lotter]] ein. - Am 23. Oktober nahm der Magistrat den Beschluß der freiwilligen Feuerwehr, sich aufzulösen an, da dieselbe mit der Turner-Feuerwehr in Conflikt gekommen war und den vom Magistrate aufgestellten Commandanten nicht anerkennen wollte. - Dagegen bildete sich am 28. Oktober eine zweite Abtheilung der Feuerwehr aus den Bediensteten der Engelhardt'schen Fabrik. - Am 29. Oktober wurde ein katholischer Gesellenverein durch Stadtkaplan Arnold begründet. - Die Funktion eines amtlichen Arztes für die Stadt Fürth, bisher mit der Stelle des Bezirksarztes verbunden, wurde am 17. November dem Bezirksgerichtsarzt übertragen. - Am 12. Dezember gingen bei der Wahl der weltlichen Mitglieder des protestantischen Kirchenvorstandes die sämmtlichen Candidaten der antiorthodoxen Partei durch. - Zahl der Neubauten: 32, darunter das dreistöckige Wohn- und Fabrikgebäude des Zinngießers J. Haffner, [[Mathildenstraße]] Nr. 14, das große Wohn- und Fabrikgebäude des Kaufmanns und Spiegelglasfabrikanten [[Lippmann Bendit]], [[Kohlenmarkt]] Nr. 4., das Wohn- und Geschäftshaus des Zeugfabrikanten [[Konrad Ott]], [[Gebhardtsstraße]] Nr. 47, das Wohnhaus des Kaufmannes [[Leonhard Bach]] mit Souterrain, [[Weinstraße]] Nr. 17, das Fabrikgebäude des Bronzefabrikanten [[Max Neubauer]], [[Maxstraße]] Nr. 17, das Maschienengebäude, Sud- und Kühlhaus der Gebrüder Grüner, [[Gartenstraße]] Nr. 21, das Wohnhaus nebst Stadel und Treibhaus des Lebküchners H. Lotter, [[Nürnberger Landstraße]] Nr. 27. - Frequenz auf der Ludwigs-Eisenbahn: 882,711 [...].''<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 334 ff</ref>
:''Durch Vogel und Ammon wurden im Januar 1865 Omnibusfahrten zum Bahnhofe eingerichtet, die aber aus Mangel an Theilnahme wieder eingingen. - Die „[[Fürther Abendzeitung]]“ mit dem Unterhaltungsblatte „Sonntagsbeilage“, herausgegeben von [[Buchdruckereibesitzer]] [[Albrecht Schröder]], trat ins Leben. - Am 31. Januar hielt der neuentstandene Volksverein im Saale des Hotel Reindel eine Versammlung. Die Commission, welche zur Entwerfung der Statuten gewählt wurde, bestand aus [[Apotheker]] Dr. Mayer, Dr. Morgenstern und Dr. Landmann. [...]. Der Lehramtskandidat Hugo Richter von Ansbach erhielt eine Lehrerstelle an der [[Real- und Lateinschule]]. [...]. Den 6. März ließ sich Dr. Carl Friedrich Uibeleisen aus Kolmberg als prakt. Arzt hier nieder. - Den 7. März Morgens brannte der Dachstuhl am Hause des Holzhändlers Steger ab, [[Bergstraße]] Nr. 8. - Am 13. März hielt Universitätsprofessor Dr. Makowitzka von Erlangen einen Vortrag im [[Gewerbverein]] über den deutschen Postverein, am 10. April Unversitätsprofessor Dr. Beetz von Erlangen über Maaß und Gewicht. - Den 19. März wurde ein Lesezimmer für die Schüler der technischen Fortbildungsanstalten vom Gewerbverein eröffnet. - Anfangs April war noch tiefe Schneelage hier und in der Umgegend vorhanden. - Am 15. April brannte der Dachstuhl des Michael Frank'schen Hauses ab, [[Mohrenstraße]] Nr. 7. [...]. Am 20. April beschloß der [[Magistrat]] eine wesentliche Aufbesserung der Schullehrergehalte, ebenso die Bezeichnung der Stelle, wo neben der [[Michaelskirche]] einst die [[Kapelle zum heiligen Grab]] gestanden hatte, durch eine Gedenktafel, letzteres auf Vorschlag des Dr. Fronmüller sen. - Den 24. April wurde Bezirksgerichtsrath Dr. Wibeking quiescirt. - Am 13. Mai wurde ein zweiter Sensal angestellt in der Person des Handlungskommis Samuel Kitzinger von Ansbach. - Den 23. Mai erstickte beim Graben eines Brunnens im Denk'schen Hause ([[Blumenstraße 37; Theaterstraße 20|Theaterstraße N. 41.]]) durch kohlensaueres Gas trotz aller angewendeten Hilfe der Maurergeselle G. Korn. - Am 31.- Mai kam Konrad Schmidtsiller an die Stelle des Landgerichtsassessor Freiherrn von Lindenfels. - Am 1. Juli wurde Dr. Christian Degen aus Bayreuth hier als prakt. Arzt verpflichtet. - Den 6. August wurde S. Berolzheimer, Vorsitzender des Handelsrathes, zum Abgeordneten für den Handelstag in Frankfurt a. M. erwählt. - In diesem Monat fand auch die Verlegung des Leihhauses und der [[Sparkasse]] bei dem großen Umfang, den die betreffenden Anstalten erhalten hatten, in das neuerbaute Haus in der [[Theaterstraße]] statt; sie bleiben unter Verwaltung von [[Ernst Spahn]]. Im August wurde mit der „Fürther Abendzeitung“ der bis dahin in Nürnberg erschienene „Fortschritt" vereinigt. - Während dem Sommer kamen 42 Fälle des aus Nordost sich verbreitenden sogenannten Genickkrampfes (Meningitis cerebro-spin.) hier vor; 17 Personen starben daran. Am 15. August starb Dr. [[Johann Heinrich Bernheim]], Rektoratsverweser der [[Gewerb- und Handelsschule]], ein trefflicher Chemiker, der sich um die Sammlungen der Gewerbschule und durch Herausgabe der Gewerbzeitung verdient gemacht hat. [...]. - Am 6. September versammelte der Gewerbverein die hiesigen Bäckermeister, um ihnen die Einführung der Steinkohlenfeuerung für die Backöfen in Vorschlag zu bringen. Dieselben zeigten sich jedoch wenig hiezu geneigt. - Die Krankenwartstation dahier nahm ihren Anfang im Jahre 1865, als eine Schwester aus Neuendettelsau zur Pflege der Kranken in die hiesige Gemeinde berufen wurde. [...]. Am 18. September wurde von den gemeindlichen Collegien die Errichtung einer gegen Luftzug schützenden Halle auf dem christlichen Kirchhof beschlossen. Am 30. September [...] wurde der bisherige Rektoratsverweser an der Handels- und Gewerbschule Dr. [[Heinrich Brentano|Brentano]] zum Rektor derselben ernannt. Es ist dies der erste Israelite in Bayern, der Rektor einer kgl. Lehranstalt wurde. [...]. An die Stelle des verstorbenen Magistratsraths [[Peter Junker]] trat [[Lebküchner]] [[Heinrich Lotter]] ein. - Am 23. Oktober nahm der Magistrat den Beschluß der freiwilligen Feuerwehr, sich aufzulösen an, da dieselbe mit der Turner-Feuerwehr in Conflikt gekommen war und den vom Magistrate aufgestellten Commandanten nicht anerkennen wollte. - Dagegen bildete sich am 28. Oktober eine zweite Abtheilung der Feuerwehr aus den Bediensteten der Engelhardt'schen Fabrik. - Am 29. Oktober wurde ein katholischer Gesellenverein durch Stadtkaplan Arnold begründet. - Die Funktion eines amtlichen Arztes für die Stadt Fürth, bisher mit der Stelle des Bezirksarztes verbunden, wurde am 17. November dem Bezirksgerichtsarzt übertragen. - Am 12. Dezember gingen bei der Wahl der weltlichen Mitglieder des protestantischen Kirchenvorstandes die sämmtlichen Candidaten der antiorthodoxen Partei durch. - Zahl der Neubauten: 32, darunter das dreistöckige Wohn- und Fabrikgebäude des Zinngießers J. Haffner, [[Mathildenstraße]] Nr. 14, das große Wohn- und Fabrikgebäude des Kaufmanns und Spiegelglasfabrikanten [[Lippmann Bendit]], [[Kohlenmarkt]] Nr. 4., das Wohn- und Geschäftshaus des Zeugfabrikanten [[Konrad Ott]], [[Gebhardtsstraße]] Nr. 47, das Wohnhaus des Kaufmannes [[Leonhard Bach]] mit Souterrain, [[Weinstraße]] Nr. 17, das Fabrikgebäude des Bronzefabrikanten [[Max Neubauer]], [[Maxstraße]] Nr. 17, das Maschienengebäude, Sud- und Kühlhaus der Gebrüder Grüner, [[Gartenstraße]] Nr. 21, das Wohnhaus nebst Stadel und Treibhaus des Lebküchners H. Lotter, [[Nürnberger Landstraße]] Nr. 27. - Frequenz auf der Ludwigs-Eisenbahn: 882,711 [...].''<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 334 ff</ref>


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