Bahnstrecke Nürnberg–Bamberg: Unterschied zwischen den Versionen

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Gemeinsam mit der Strecke Nürnberg – Würzburg führt die Bamberger Strecke von Doos kommend parallel zur [[Nürnberger_Straße|Nürnberger Straße]] über die [[Jakobinenstraße]] zunächst durch den [[Güterbahnhof]] Fürth in den Hauptbahnhof, wo sie hauptsächlich die ersten beiden Gleise belegt. Von dort führt die Trasse über die [[Siebenbogenbrücke]], die das [[Wiesengrund|Rednitztal]] überspannt.  
Gemeinsam mit der Strecke Nürnberg – Würzburg führt die Bamberger Strecke von Doos kommend parallel zur [[Nürnberger_Straße|Nürnberger Straße]] über die [[Jakobinenstraße]] zunächst durch den [[Güterbahnhof]] Fürth in den Hauptbahnhof, wo sie hauptsächlich die ersten beiden Gleise belegt. Von dort führt die Trasse über die [[Siebenbogenbrücke]], die das [[Wiesengrund|Rednitztal]] überspannt.  


Unmittelbar danach trennen sich die beiden Strecken. Während die Strecke Nürnberg – Würzburg weiter nach Westen führt, vollführt die Bamberger Strecke einen Bogen nach Norden, überquert zunächst die Straße [[Scherbsgraben]], unterquert dann die [[Cadolzburger_Straße|Cadolzburger Straße]] mit der [[2008]] fertiggestellten [[Cadolzburger Brücke]], die Hard- und anschließend die [[Würzburger_Straße|Würzburger Straße]], ehe sie den Haltepunkt Unterfarrnbach erreicht. Hier ist die Strecke auch wieder an das Fürther Nahverkehrsnetz mit einigen Buslinien und der U1 angebunden ([[U-Bahnhof_Klinikum|Bahnhof Klinikum]]).  
Unmittelbar danach trennen sich die beiden Strecken. Während die Strecke Nürnberg – Würzburg weiter nach Westen führt, vollführt die Bamberger Strecke einen Bogen nach Norden, überquert zunächst die Straße [[Scherbsgraben]], unterquert dann die [[Cadolzburger_Straße|Cadolzburger Straße]] mit der [[2008]] fertiggestellten [[Cadolzburger Brücke]], die Hard- und anschließend die [[Würzburger_Straße|Würzburger Straße]], ehe sie den früheren Haltepunkt Unterfarrnbach, heute [[S-Bahnhaltestelle Klinikum]] erreicht. Hier ist die Strecke auch wieder an das Fürther Nahverkehrsnetz mit einigen Buslinien und der U1 angebunden ([[U-Bahnhof_Klinikum|Bahnhof Klinikum]]).  


Zwischen [[Unterfarrnbach]] und dem [[Eigenes_Heim|Eigenen Heim]] schwenkt die Strecke weiter nach Nordosten und überquert anschließend die [[Vacher Straße]]. Eine große Eisenbrücke, die [[Regnitztalbrücke]], überspannt das breite Tal der Regnitz und kurz danach führt die Strecke über die hier in eine Senke abtauchende [[Erlanger_Straße|Erlanger Straße]]-[[Stadelner Hauptstraße]]. Anschließend - wieder nach Norden einschwenkend - bildet die Strecke den östlichen Rand von [[Stadeln]]. Über einen beschrankten Bahnübergang über die Steinacher Straße erreicht sie den [[Bahnhof Vach]] - der allerdings auf [[Stadeln]]er Boden steht. Über einen weiteren beschrankten Bahnübergang die [[Herboldshofer Straße]] kreuzend verlässt sie das Fürther Stadtgebiet in Richtung Kleingründlach und schließlich Erlangen.
Zwischen [[Unterfarrnbach]] und dem [[Eigenes_Heim|Eigenen Heim]] schwenkt die Strecke weiter nach Nordosten und überquert anschließend die [[Vacher Straße]]. Eine große Eisenbrücke, die [[Regnitztalbrücke]], überspannt das breite Tal der Regnitz und kurz danach führt die Strecke über die hier in eine Senke abtauchende [[Erlanger_Straße|Erlanger Straße]]-[[Stadelner Hauptstraße]]. Anschließend - wieder nach Norden einschwenkend - bildet die Strecke den östlichen Rand von [[Stadeln]]. Über einen beschrankten Bahnübergang über die Steinacher Straße erreicht sie den [[Bahnhof Vach]] - der allerdings auf [[Stadeln]]er Boden steht. Über einen weiteren beschrankten Bahnübergang die [[Herboldshofer Straße]] kreuzend verlässt sie das Fürther Stadtgebiet in Richtung Kleingründlach und schließlich Erlangen.

Version vom 27. Juli 2022, 14:31 Uhr

Die Bahnstrecke Nürnberg - Bamberg, wie sie heute existiert, ist über weite Strecken der nördliche Abschnitt der Ludwig-Süd-Nord-Bahn.

Geschichte

Die historische Ludwig-Süd-Nord-Bahn wurde als Teil der geplanten Verbindung Leipzig – Triest realisiert. Bereits 9 Jahre nach der Eröffnung der ersten deutschen Eisenbahn fuhr der erste Zug von Nürnberg nach Bamberg. Fürth wurde nur auf Höhe der Stadtgrenze berührt, wo die Ludwigsbahn gekreuzt wurde. An dieser Stelle wurde ein Haltepunkt eingerichtet, der den Namen "Fürther Kreuzung" und umfangreiche Rangiermöglichkeiten für Güterzüge erhielt.

Die Fürther mussten zuerst die Ludwigsbahn nutzen und dann an der "Fürther Kreuzung" auf die Süd-Nord-Bahn umsteigen. Waren mussten umgeladen werden. Dies führte zu Nachteilen durch erhöhte Frachtkosten.

Durch den Bau der Strecke von Nürnberg nach Würzburg zwischen 1862 und 1865 war die Stadt Fürth an das staatliche Bahnnetz angebunden worden. Mit der Siebenbogenbrücke wurde dabei auch das bisherige Hindernis, das Rednitztal, überwunden. Als sich die niveaugleiche "Fürther Kreuzung" zudem als Gefahr für einen sicheren Zugverkehr erwies, bot sich eine Korrektur der Linienführung der Ludwig-Süd-Nord-Bahn an. Ende 1873 ersuchte die Stadt Fürth um Verlegung der Strecke auf den sogenannten "Fürther Bogen" nach Vach/Erlangen. Mitte 1874 traf die Genehmigung ein und im Frühjahr 1875 begannen die Arbeiten. Die Strecke war 2,8 km länger als die ursprüngliche über Poppenreuth und entspricht dem Streckenverlauf, den die Bahn noch heute befährt. Der Bau kostete fast 1 Million Gulden. Am 1. August 1876 befuhr der erste Zug die neue Strecke nach Bamberg, was für die Fürther Anlass zu einem gebührenden Fest war. Zwischen dem Gesuch und der Eröffnung waren nur zweieinhalb Jahre vergangen.

Bis 1892 erfolgte der etappenweise Ausbau der zunächst eingleisigen Strecke auf zwei Gleise. Die Elektrifizierung wurde bis zum 10. Mai 1939 abgeschlossen.

Größere Umbauten gab es 1991. Zu dieser Zeit fiel auch der Bahnhof Großgründlach aus dem Streckennetz weg.

Weitere Baumaßnahmen sind mit dem aktuell durchgeführten Ausbau der Strecke für den S-Bahn-Verkehr nach Forchheim nötig. Das 7,7 Kilometer lange Teilstück zwischen den Hauptbahnhöfen Fürth und Nürnberg erhält zwei zusätzliche Gleise und auch am Fürther Hauptbahnhof sind hierzu einige Umbauten notwendig.

Es gibt zudem Planungen der Deutschen Bahn, zur Entlastung der Fürther Bahnknotens analog der alten Trasse der Ludwig-Süd-Nord-Bahn unmittelbar parallel zum ehemaligen Ludwigskanal – dem heutigen Frankenschnellweg – eine Güterzugstrecke zu bauen.[1] Da diese Strecke weitgehend unterirdisch verlaufen muss, wird diese auch als „Güterzugtunnel” bezeichnet. Ihre Realisierungschancen wurden im Jahr 2016 jedoch als gering angesehen[2][3], inzwischen soll sich das aber geändert haben. Nach Angaben des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann gebe es nunmehr (2018) "eine klare Perspektive" seitens des Bundesverkehrsministeriums für die mit ca. 400 Mio. Euro veranschlagte Großmaßnahme, welche im besten Fall 2028 fertiggestellt werden könnte.[4]

Streckenverlauf in Fürth

Gemeinsam mit der Strecke Nürnberg – Würzburg führt die Bamberger Strecke von Doos kommend parallel zur Nürnberger Straße über die Jakobinenstraße zunächst durch den Güterbahnhof Fürth in den Hauptbahnhof, wo sie hauptsächlich die ersten beiden Gleise belegt. Von dort führt die Trasse über die Siebenbogenbrücke, die das Rednitztal überspannt.

Unmittelbar danach trennen sich die beiden Strecken. Während die Strecke Nürnberg – Würzburg weiter nach Westen führt, vollführt die Bamberger Strecke einen Bogen nach Norden, überquert zunächst die Straße Scherbsgraben, unterquert dann die Cadolzburger Straße mit der 2008 fertiggestellten Cadolzburger Brücke, die Hard- und anschließend die Würzburger Straße, ehe sie den früheren Haltepunkt Unterfarrnbach, heute S-Bahnhaltestelle Klinikum erreicht. Hier ist die Strecke auch wieder an das Fürther Nahverkehrsnetz mit einigen Buslinien und der U1 angebunden (Bahnhof Klinikum).

Zwischen Unterfarrnbach und dem Eigenen Heim schwenkt die Strecke weiter nach Nordosten und überquert anschließend die Vacher Straße. Eine große Eisenbrücke, die Regnitztalbrücke, überspannt das breite Tal der Regnitz und kurz danach führt die Strecke über die hier in eine Senke abtauchende Erlanger Straße-Stadelner Hauptstraße. Anschließend - wieder nach Norden einschwenkend - bildet die Strecke den östlichen Rand von Stadeln. Über einen beschrankten Bahnübergang über die Steinacher Straße erreicht sie den Bahnhof Vach - der allerdings auf Stadelner Boden steht. Über einen weiteren beschrankten Bahnübergang die Herboldshofer Straße kreuzend verlässt sie das Fürther Stadtgebiet in Richtung Kleingründlach und schließlich Erlangen.

Bahnlinien

Die Strecke wird - was Fürth angeht - nur durch den Regionalverkehr bedient. Dies sind im einzelnen die Regionalexpresslinien
Nürnberg Hbf – Fürth Hbf – Bamberg – Schweinfurt
Nürnberg Hbf – Fürth Hbf – Bamberg – Lichtenfels – Sonneberg (Thüringen)

sowie die Regionalbahnen (mit Halt in Unterfarrnbach und Vach)
Nürnberg Hbf – Fürth Hbf – Bamberg – Lichtenfels
Nürnberg Hbf – Fürth Hbf – Erlangen – Forchheim – Eggolsheim

Literatur

Lokalberichterstattung

  • Wolfgang Händel: Fürth freut sich auf den Güterzugtunnel. In: Fürther Nachrichten vom 7. November 2018 (Druckausgabe) bzw. Grünes Licht für Großprojekt: Fürth bekommt Güterzugtunnel. In: nordbayern.de vom 7. November 2018 - online abrufbar
  • Wolfgang Händel: Bahn frei für den Güterzugtunnel? In: Fürther Nachrichten vom 26. Januar 2021 (Druckausgabe) bzw. 750-Millionen-Projekt: Bahn frei für den Fürther Güterzugtunnel? In: nordbayern.de vom 27. Januar 2021 - online abrufbar

Weblinks

  • Bahnstrecke Nürnberg – Bamberg in Wikipedia
  • Güterzug-Neubaustrecke Kleinreuth – Eltersdorf in Wikipedia

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Johannes Alles: Bahn will sich ab 2016 durch Fürth und Nürnberg graben. In: Fürther Nachrichten vom 3. Dezember 2011 - online abrufbar
  2. Volker Dittmar: Chancen für den Güterzugtunnel schwinden. In: Fürther Nachrichten vom 23. März 2016 (Druckausgabe) bzw. Chance für Zugtunnel zwischen Doos und Kronach schwindet. In: nordbayern.de vom 24. März 2016 - online abrufbar
  3. Reinhard Schmolzi: Politiker kämpfen um den Güterzugtunnel. In: Fürther Nachrichten vom 20. Dezember 2016 (Druckausgabe) bzw. nordbayern.de vom 20. Dezember 2016 - online abrufbar
  4. Arno Stoffels: Sieben Weichen gegen den Schienenstau. In: Fürther Nachrichten vom 29. September 2018 (Druckausgabe)

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