Gustav Löwensohn: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Kommerzienrat]] '''Gustav Ernst Löwensohn''' (geb. [[5. Mai]] [[1883]] in Fürth; gest. um [[1945]] im Konzentrationslager Auschwitz) war ein Fürther [[Stifter]] und ab [[1919]] Mitinhaber der [[Bilderbücherfabrik Löwensohn]].
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==Leben==
==Leben==
[[Datei:Forsthausstraße 43.JPG|mini|right|Ehemalige Villa der Familie [[Löwensohn]] in der [[Forsthausstraße 43]]]]


[[Datei:Forsthausstraße 43.JPG|thumb|right|[[1912]] vom Architekten [[Georg Böhner]] eigens für die Familie von Gustav Löwensohn errichtete Villa in der [[Forsthausstraße 43]]]]
Gustav Löwensohn wurde am [[5. Mai]] [[1883]] als Sohn des Fürther Druckereibesitzers  [[Theodor Löwensohn]] ([[1853]] - [[1931]]) und seiner Frau Rosa, geb. Stockheim ([[1862]] - [[1934]]), in Fürth geboren. Er war Absolvent des [[Heinrich-Schliemann-Gymnasium|Heinrich-Schliemann-Gymnasiums]]. Am  [[19. Juni]] [[1907]] heiratete er in Fürth Emmy Mannheimer ([[1885]] [[1978]]), Tochter des bekannten Fürther Hausarztes Dr. [[David Mannheimer]] ([[1855]] [[1920]]) und seiner Frau Marie ([[1861]] [[1924]]). Das Paar bekam zwei Töchter: [[Lily Bendit|Lily]] ([[1908]] - [[1941]]) und Dora ([[1911]] - [[1976]]), die später mit ihrer Mutter, ihrem Mann Dr. Walter Kohn ([[1898]] - ([[1975]]) und den gemeinsamen Kindern Annette ([[1934]]) und Herbert ([[1938]]) ins amerikanische Kansas City auswanderte. [[1912]] ließ er sich von dem Fürther Architekten [[Georg Böhner]] im exklusiven Villenviertel [[Dambach]]-[[Westvorstadt]] für sich und seine Familie eine repräsentative Villa in der [[Forsthausstraße 43]] errichten.
 
Gustav Löwensohn wurde am [[5. Mai]] [[1883]] als Sohn des Fürther Druckereibesitzers  [[Theodor Löwensohn]] ([[1853]] - [[1931]]) und seiner Frau Rosa geb. Stockheim ([[1862]] - [[1934]]) in Fürth geboren. Er war Absolvent des [[Heinrich-Schliemann-Gymnasium|Heinrich-Schliemann-Gymnasiums]]. Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] fungierte Gustav Löwensohn als Dolmetscher, erst bei der II. Ersatz-Abteilung des [[Artilleriekaserne|6. bayerischen Feldartillerie-Regiments]] in Fürth, anschließend für den Kommandanten eines Gefangenenlagers. [[1919]] übernahm er zusammen mit seinem Bruder [[Robert Löwensohn|Robert]] und einem weiteren Teilhaber, [[Ernst Rosenfelder]], die Leitung der ''[[Bilderbücherfabrik Löwensohn|Lithographische Kunstanstalt G. Löwensohn]]'', die sein Großvater [[Gerson Löwensohn]] [[1844]] gegründet hatte.
 
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Nach der Machtergreifung durch die [[NSDAP|Nationalsozialisten]] [[1933]] musste die [[Bilderbücherfabrik Löwensohn|Bilderbücherfabrik]] Ende [[1937]] an die Kunstanstalten May in Dresden verkauft werden, Gustav Löwensohn emigrierte mit seiner Familie am [[31. Dezember]] [[1937]] in die Niederlande, dann weiter nach Belgien, wo er verhaftet wurde, als er als Jude "''verbotenerweise''" mit der Straßenbahn fuhr. Es folgte am [[31. Juli]] [[1943]] die Deportation ins Konzentrationslager nach Auschwitz. [[1945]] wurde Gustav Löwensohn für tot erklärt.
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==Literatur==
==Literatur==
 
* [[Benutzer:Simon1418|Simon Rötsch]]: ''Gustav Löwensohn''. In: ''Fiorda 14-18 | Jüdisches Leben in Fürth während des Ersten Weltkriegs'' - [https://fiorda1418.wordpress.com/gustav-loewensohn/ online]
* ''Gustav Ernst Löwensohn'' In: [[Raphael Halmon]], [[Gisela Naomi Blume]]: ''[[Gedenke (Buch)]]'', Fürth [[1997]], S. 261
* ''Gustav Ernst Löwensohn'' In: [[Raphael Halmon]], [[Gisela Naomi Blume]]: ''[[Gedenke (Buch)]]'', Fürth [[1997]], S. 261
* Anne-Marie Löwensohn: ''Gustav Ernst Löwensohn, Fürth'', [[2002]] [http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/de_fu_ju_loewensohn.pdf - online]


* Anne-Marie Löwensohn: ''Gustav Ernst Löwensohn, Fürth'', [[2002]] [http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/de_fu_ju_loewensohn.pdf - online abrufbar]
==Siehe auch==
==Siehe auch==
* [[Opfer des Nationalsozialismus]]
* [[Opfer des Nationalsozialismus]]
* [[Bilderbücherfabrik Löwensohn]]
* [[Bilderbücherfabrik Löwensohn]]


==Bilder==
==Bilder==
{{Bilder dieser Person}}
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[[Kategorie: Söhne und Töchter der Stadt Fürth]]
[[Kategorie: Fiorda]]
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[[Kategorie: Freimaurer]]
[[Kategorie: Freimaurer]]
[[Kategorie: Dambach]]
[[Kategorie: Dambach]]

Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 07:37 Uhr

Kommerzienrat Gustav Ernst Löwensohn (geb. 5. Mai 1883 in Fürth; gest. um 1945 im Konzentrationslager Auschwitz) war ein Fürther Stifter und ab 1919 Mitinhaber der Bilderbücherfabrik Löwensohn.

Leben

Ehemalige Villa der Familie Löwensohn in der Forsthausstraße 43

Gustav Löwensohn wurde am 5. Mai 1883 als Sohn des Fürther Druckereibesitzers Theodor Löwensohn (1853 - 1931) und seiner Frau Rosa, geb. Stockheim (1862 - 1934), in Fürth geboren. Er war Absolvent des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums. Am 19. Juni 1907 heiratete er in Fürth Emmy Mannheimer (18851978), Tochter des bekannten Fürther Hausarztes Dr. David Mannheimer (18551920) und seiner Frau Marie (18611924). Das Paar bekam zwei Töchter: Lily (1908 - 1941) und Dora (1911 - 1976), die später mit ihrer Mutter, ihrem Mann Dr. Walter Kohn (1898 - (1975) und den gemeinsamen Kindern Annette (1934) und Herbert (1938) ins amerikanische Kansas City auswanderte. 1912 ließ er sich von dem Fürther Architekten Georg Böhner im exklusiven Villenviertel Dambach-Westvorstadt für sich und seine Familie eine repräsentative Villa in der Forsthausstraße 43 errichten.

Während des Ersten Weltkrieg fungierte Gustav Löwensohn größtenteils als Dolmetscher für den Kommandanten des Gefangenenlagers in Ingolstadt. 1919 übernahm er zusammen mit seinem Bruder Robert und Ernst Rosenfelder die Leitung der Lithographische Kunstanstalt G. Löwensohn, die sein Großvater Gerson Löwensohn 1844 gegründet hatte.

Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 musste die Firma Ende 1937 an die Kunstanstalten May AG (KAMAG) in Dresden verkauft werden. Gustav Löwensohn emigrierte mit seiner Familie am 31. Dezember 1937 in die Niederländische Hauptstadt Amsterdam. Vermutlich wegen einer drohenden Deportation in das Ghetto Theresienstadt flüchtete die Familie 1943 weiter nach Brüssel. Dort soll Gustav Löwensohn verhaftet worden sein, als mit der für Juden verbotenen Straßenbahn fuhr. Es folgte am 31. Juli 1943 die Deportation ins Konzentrationslager nach Auschwitz. 1945 wurde Gustav Löwensohn für tot erklärt.

Literatur

Siehe auch

Bilder