Wolf Wilhelm Mailaender: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild::Bild:Mai1 .jpg|thumb|right|Wolf Wilhelm Mailaender um [[1870]]]]'''[[Vorname::Wolf]] [[Vorname::Wilhelm]] [[Vorname::Loeb]] [[Nachname::Mailaender]]''' (geb. [[Geburtstag::9. September]] [[Geburtsjahr::1820]] in [[Geburtsort::Diespeck]], gest. [[Todesjahr::1872]] in [[Todesort::Fürth]]), war [[Beruf::Direktor]] und namensgebender [[Beruf::Brauereibesitzer|Eigentümer]] der Brauerei [[Firma::Bergbräu]] AG. Wolf Wilhelm Mailaender war verheiratet und hatte [[Jeanette Mailaender|13 Kinder]]. Mailaender war jüdischen Glaubens und Mitglied der [[Freimaurerloge Zur Wahrheit und Freundschaft]]. Als Freimaurer hat Mailaender das Grundstück an der [[Dambacher Straße]] der der Fürther Loge zur Wahrheit und Freundschaf geschenkt, auf dem dann das Logenhaus errichtet wurde.  
{{Person
|Bild=Mai1 .jpg
|Vorname=Wolf; Wilhelm;
|Nachname=Mailaender; Loeb
|Geschlecht=männlich
|AbweichendeNamensform=W. L. Mailaender; Wilhelm Mailänder
|Geburtsdatum=1820/09/09
|Geburtsort=Diespeck
|Todesdatum=1871/12/29
|Todesort=Fürth
|Beruf=Kaufmann; Direktor; Brauereibesitzer
|Friedhof=Alter Jüdischer Friedhof
}}
{{Familie
|Person=Jeanette Mailaender, geb. Hesselberger
|Verwandtschaftsgrad=Ehefrau
}}
{{Familie
|Person=Löb Pfeifer
|Verwandtschaftsgrad=Vater
}}
{{Familie
|Person=Lea Rosenfeld
|Verwandtschaftsgrad=Mutter
}}
{{Familie
|Person=Leonhard Mailaender
|Verwandtschaftsgrad=Sohn
}}
{{Familie
|Person=Aurelie Warschauer
|Verwandtschaftsgrad=Tochter
}}
{{Familie
|Person=Glückel Victoria Mailaender
|Verwandtschaftsgrad=Tochter
}}
{{Familie
|Person=Heinrich Mailaender
|Verwandtschaftsgrad=Sohn
}}
{{Familie
|Person=Luise Gabriele Böhm
|Verwandtschaftsgrad=Tochter
}}
{{Familie
|Person=Julius-Ludwig Mailaender
|Verwandtschaftsgrad=Sohn
}}
{{Familie
|Person=Justus-Joseph Mailaender
|Verwandtschaftsgrad=Sohn
}}
{{Familie
|Person=Robert Mailaender
|Verwandtschaftsgrad=Sohn
}}
{{Familie
|Person=Elisabeth Elsa Busse
|Verwandtschaftsgrad=Tochter
}}
{{Familie
|Person=Emilie Guttstadt
|Verwandtschaftsgrad=Tochter
}}
{{Familie
|Person=Carl-Robert Mailaender
|Verwandtschaftsgrad=Sohn
}}
{{Familie
|Person=Robert Mailaender
|Verwandtschaftsgrad=Sohn
}}
{{Familie
|Person=Richard Mailaender
|Verwandtschaftsgrad=Sohn
}}
{{Beziehung
|Person=Salomon Berolzheimer
|Beziehung=Ausbilder
}}
'''Wolf Wilhelm Loeb Mailaender''', auch ''Wilhelm Mailänder'', (geb. [[9. September]] [[1820]] in [[wikipedia:Diespeck|Diespeck]], gest. [[29. Dezember]] [[1871]] in [[Fürth]]) war zunächst ab [[1847]] Schnittwarengroßhändler, bis er [[1862]] [[Direktor]] und namensgebender [[Brauereibesitzer|Eigentümer]] der [[Brauerei Mailaender]] wurde.<ref name="Blume">Gisela Naomi Blume: ''Der alte jüdische Friedhof in Fürth 1607 - 2007. Geschichte - Riten - Dokumentation''. Eigenverlag, 2007, S. 293</ref>


== Leben und Wirken ==
== Leben und Wirken ==
Wolf Wilhelm Loeb Mailaender durchlief von [[1837]] bis [[1840]] eine kaufmännische Ausbildung beim Fürther Kaufmann [[Salomon Berolzheimer]]. Im Anschluss bereiste er als Handelsvertreter verschiedene Städte, bis er sich schließlich am [[27. April]] [[1846]] in Fürth niederlassen wollte. Gleichzeitig beabsichtigte er seine künftige Frau, Jeanette Heßelberger, zu ehelichen. Die Niederlassung wurde ihm in Fürth untersagt, jedoch beantragte er bereits ein Jahr später - am [[24. Oktober]] [[1847]] - erneut die Erlaubnis einer Gewerbeansiedlung. Dieses Mal wurde durch die Stadt Fürth die Genehmigung als "Schnittwarenhändler" (Tuch- und Stoffhändler) gewährt. Gleichzeitig war Mailaender als Immobilienhändler im Raum Fürth und [[Nürnberg]] tätig, aus dem er sein Grundkapital für die nächsten Geschäfte erwirtschaftete.
Wolf Wilhelm Mailaender war seit dem [[8. Dezember]] [[1847]] mit Jeanette Mailaender verheiratet und hatte mit ihr [[Jeanette Mailaender|13 Kinder]]. Mailaender war jüdischen Glaubens und Mitglied der [[Freimaurerloge Zur Wahrheit und Freundschaft]], in deren Vorstand er ab 1855 ebenfalls war. Als Freimaurer hatte Mailaender das Grundstück an der [[Dambacher Straße]] der Fürther Loge zur Wahrheit und Freundschaft geschenkt, auf dem das [[Logenhaus]] errichtet wurde.<ref name="Blume"/>


Am [[5. September]] [[1853]] erhielt er die Genehmigung zum Produktenhandel - mit Spezialisierung auf den Hopfenhandel. Es ist anzunehmen, dass Mailaender zu diesem Zeitpunkt das erste Mal mit der Brauwirtschaft geschäftlich in Berührung kommt. Neun Jahre später - im Jahr [[1862]] - kaufte Mailaender die Braunbierbrauerei [[Brauerei Timmich|Timmich]] in der [[Bäumenstraße]] (damals [[Neugasse]]) und die Weißbierbrauerei [[Stengel]] von der Witwe [[Carolina Stengel]] in der [[Rudolf-Breitscheid-Straße]] (damals [[Weinstraße]]). Mailaender selbst hatte keine Genehmigung zum Bierbrauen, so dass er einen Braumeister einstellen musste.  
Mailaender durchlief von [[1837]] bis [[1840]] eine kaufmännische Ausbildung beim Fürther Kaufmann [[Salomon Berolzheimer]]. Im Anschluss bereiste er als Handelsvertreter verschiedene Städte, bis er sich schließlich am [[27. April]] [[1846]] in Fürth niederlassen wollte. Gleichzeitig beabsichtigte er seine künftige Frau, [[Jeanette Mailaender|Jeanette Hesselberger]], zu ehelichen. Die Niederlassung wurde ihm in Fürth untersagt, jedoch beantragte er bereits ein Jahr später - am [[24. Oktober]] [[1847]] - erneut die Erlaubnis einer Gewerbeansiedlung. Dieses Mal wurde durch die Stadt Fürth die Genehmigung als "Schnittwarenhändler" (Tuch- und Stoffhändler) gewährt. Gleichzeitig war Mailaender als Immobilienhändler im Raum Fürth und [[Nürnberg]] tätig, aus dem er sein Grundkapital für die nächsten Geschäfte erwirtschaftete.  


In der Folge baute Mailaender die ehem. [[Brauerei Timmich]] aus und modernisierte die Bierproduktion. Die kleinere Brauerei Stengel wurde jedoch als Braustätte geschlossen. Um eine weitere Expansion zu gewährleisten, entschied sich Mailaender [[1883]] für die Gründung einer neuen Brauerei auf der [[Schwand]]. Bis [[1895]] diente die ehem. Brauerei Timmich noch als Hopfenstadel. [[1901]] wurde diese jedoch an die Stadt Fürth verkauft, da hier das neue [[Stadttheater]] entstehen sollte. Am [[1. Juli]] [[1901]] begann man mit den Abrissarbeiten für das neue [[Stadttheater]], dass bereits nur ein Jahr später am [[17. September]] [[1902]] seinen Spielbetrieb aufnahm.  
Am [[5. September]] [[1853]] erhielt er die Genehmigung zum Produktenhandel - mit Spezialisierung auf den Hopfenhandel. Es ist anzunehmen, dass Mailaender zu diesem Zeitpunkt das erste Mal mit der Brauwirtschaft geschäftlich in Berührung kam. Neun Jahre später - im Jahr [[1862]] - kaufte Mailaender die Braunbierbrauerei [[Brauerei Timmich|Timmich]] in der [[Bäumenstraße]] (damals [[Neugasse]]) und die [[Brauerei Stengel|Weißbierbrauerei Stengel]] von der Witwe [[Carolina Stengel]] in der [[Rudolf-Breitscheid-Straße]] (damals [[Weinstraße]]). Mailaender selbst hatte keine Genehmigung zum Bierbrauen, sodass er einen Braumeister einstellen musste.  


[[1872]] verstirbt Wolf Wilhlem Loeb Mailaender und hinterläßt seiner Witwe [[Jeanette Mailaender]] die Brauerei "WLM Mailaender", inzwischen aufgrund der Lage im Volksmund auch [[Bergbräu]] genannt. Seine beiden Söhne [[Leonhard Mailaender|Leonhard]] und [[Paul Mailaender|Paul]] werden später die Leitung der Brauerei übernehmen. Aus der Ehe mit [[Jeanette Mailaender]] gehen 13 Kinder hervor:
In der Folge baute Mailaender die ehem. [[Brauerei Timmich]] aus und modernisierte die Bierproduktion. Die kleinere Brauerei Stengel wurde jedoch als Braustätte geschlossen.  


* [[Leonhard Mailaender]] 1848 - 1928
[[1871]] verstarb Wolf Wilhelm Loeb Mailaender und wurde auf dem [[Alter Jüdischer Friedhof|alten jüdischen Friedhof]] begraben <ref name="Blume"/>. Er hinterließ seiner Witwe [[Jeanette Mailaender]] die Brauerei. Seine beiden Söhne [[Leonhard Mailaender|Leonhard]] und [[Paul Mailaender|Paul]] übernahmen später die Leitung der Brauerei und verlegten sie [[1883]] in einen Neubau auf der [[Schwand]]. Aus der Ehe mit [[Jeanette Mailaender]] gingen 13 Kinder hervor:<ref>Genealogie-Portal Geni - abgerufen 31. Oktober 2014 | 0:24 Uhr - [http://www.geni.com/people/Wolf-Wilhelm-Mailaender/6000000027130964922 Geni.com]</ref>
* [[Aurelie Warschauer|Aurelie Mailaender]] (verh. Warschauer) 1850 - 1942
 
* [[Paul Mailaender]] 1851 - 1918
* [[Leonhard Mailaender]] (1848 - 1928)
* [[Victoria Mailaender]] 1853 - 1854
* [[Aurelie Warschauer|Aurelie Mailaender]], verh. Warschauer (1850 - 1942)
* [[Heinrich Mailaender]] 1854 - 1880
* [[Paul Mailaender]] (1851 - 1918)
* [[Luise Gabriele Böhm|Luise Gabriele Mailaender]] (verh. Böhm) 1855 - 1941
* [[Glückel Victoria Mailaender]] (1853 - 1854)
* [[Julius-Ludwig Mailaender]] 1857 - 1883
* [[Heinrich Mailaender]] (1854 - 1880)
* [[Justus-Joseph Mailaender]] 1859 - 1883
* [[Luise Gabriele Böhm|Luise Gabriele Mailaender]], verh. Böhm (1855 - 1941)
* [[Robert Mailaender]] 1860 - 1860
* [[Julius-Ludwig Mailaender]] (1857 - 1883)
* [[Elisabeth Elsa Busse|Elisabeth Elsa Mailaender]] (verh. Busse) 1861 - 1943
* [[Justus-Joseph Mailaender]] (1859 - 1883)
* [[Carl-Robert Mailaender]] 1863 - 1940
* [[Robert Mailaender]] (1860 - 1860)
* [[Emilie Guttstadt|Emilie Mailaender]] (verh. Guttstadt) 1866 - 1956
* [[Elisabeth Elsa Busse|Elisabeth Elsa Mailaender]], verh. Busse (1861 - 1943)
* [[Richard Mailaender]] 1869 - 1923
* [[Carl-Robert Mailaender]] (1863 - 1940)
* [[Emilie Guttstadt|Emilie Mailaender]], verh. Guttstadt (1866 - 1956)
* [[Richard Mailaender]] (1869 - 1923)
 
== Lokalberichterstattung ==
* Sabine Rempe: ''Fürther Logenhaus: Ansichten eines Kronjuwels''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 2. Februar 2016 - [https://www.nordbayern.de/1.4958912 online]


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Bergbräu]] AG
* [[Bergbräu|Brauerei W. L. Mailaender]]
* [[Brauereien]]
* [[Brauereien]]
* [[Jeanette Mailaender]]
* [[Jeanette Mailaender]]
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* [[Fritz-Mailaender-Weg]]
* [[Fritz-Mailaender-Weg]]


==Einzelnachweise==
== Literatur ==  
* Geni - Homepage zur Genealogie [http://www.geni.com/people/Wolf-Wilhelm-Mailaender/6000000027130964922 abgerufen 31. Oktober 2014 | 0:24 Uhr]
* Gisela Naomi Blume: ''Der alte jüdische Friedhof in Fürth 1607 - 2007. Geschichte - Riten - Dokumentation''. Eigenverlag, 2007, S. 293
* Inge Grolle, Christina Igla (Hrsg.): ''Stolpersteine in Hamburg Grindel I, Hallerstraße und Brahmsallee - Biographische Spurensuche''. Landeszentrale für politische Bildung Hamburg & Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg. 2016, S. 158 ff.
 
== Einzelnachweise ==
<references />


{{DEFAULTSORT:Mailaender, Wolf Wilhelm Loeb}}
== Bilder ==
[[Kategorie:Persönlichkeiten]]
{{Bilder dieser Person}}
[[Kategorie:Brauereien]]


[[Kategorie:Eigenes Heim]]
[[Kategorie:Eigenes Heim]]
[[Kategorie:Weststadt]]
[[Kategorie:Weststadt]]
[[Kategorie:Fiorda]]
[[Kategorie:Fiorda]]
[[Kategorie:Stifter]]
[[Kategorie:Freimaurer]]
[[Kategorie:Freimaurer]]