Fürther Holztribüne: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''VfR Fürth e. V.''' (Verein für Rasenspiele) war ein Fußballverein in Fürth. Der Verein hatte seinen Spielplatz auf dem Gelände des ehem. königlich-bayerischen Heeres von 1914 in der [[Magazinstraße]]. Die ehem. Pferderennbahn wurde vom Verein gekauft und Anfang der 1920er Jahre hergerichtet. Die Spielstätte konnte nach eigenen Angaben bis zu 7.000 Menschen Platz bieten.
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|Bild=Reitsportplatz Fürth mit Tribüne, Postkarte 1914.jpg
Der Verein gründete sich ursprünglich 1904 als FC Franken Fürth, ehe er sich 1912 umbenannte in FV Franken Fürth. Zehn Jahre später schloss er sich dem MTV Fürth an, bevor er sich bereits zwei Jahre später wieder abspaltete und 1924 als VfR Fürth e. V. konstituierte.
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|Gebaeude=Magazinstraße
 
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|Strasse=Magazinstraße
Bedingt durch eine Ligareform im Jahr 1933 war für zwei Fürther Fußballmannschaften innerhalb einer Liga keinen Platz mehr. Der VfR Fürth wurde durch einen Zwangsabstieg in die Kreisliga seiner Existenz beraubt. Viele Spitzenspieler wechselten zur Spielvereinigung, so dass der VfR in die Bedeutungslosigkeit abstürzte. Gleichzeitig wurde durch die Gleichschaltung der Vereine innerhalb des Nationalsozialismus dem Verein der Weiterbetrieb erschwert, so dass er sich fast mittellos am [[22. September]] [[1936]] auflösen musste.
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Die '''Fürther Holztribüne''' befindet sich auf dem Gelände des ehem. königlich-bayerischen Heeres von [[1914]] in der [[Magazinstraße]]. Diese Tribüne existiert im Wesentlichen noch heute und gilt als eine der ältesten, wenn nicht gar '''die'''  älteste Tribüne Deutschlands, vor der noch Fußball gespielt wird. Sie ist aus diesem Grund selbst 2020 noch Anziehungspunkt für sog. "Groundhopper".<ref>Max Fischer: "Fürther Holztribüne: Ein Paradies für Groundhopper" in [[Fürther Nachrichten]] vom 14. Oktober 2019 – [https://www.nordbayern.de/sport/further-holztribune-ein-paradies-fur-groundhopper-1.9418678?rssPage=bm9yZGJheWVybi5kZQ== online]</ref>
  
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==Die Tribüne, eine der ältesten in Deutschland==
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Es gibt so manche Verlautbarungen, die aus Lokalstolz den Titel "''Älteste Fußballtribüne''" für sich beanspruchen. Voran  Köln, wo mit Hilfe des Boulevardblattes "Express" die Tribüne in Köln-Weidenpesch (Baudatum 1920) dafür nominiert wurde<ref>siehe Express: [https://www.express.de/koeln/geheime-attraktionen-die-aelteste-fussballtribuene-deutschlands-steht-in-koeln-3846262 - online]</ref>, trefflich widerlegt durch eine Tribüne in Kiel vom FC Kilia Kiel, erbaut 1919.<ref>Siehe sportbuzzer: [https://www.sportbuzzer.de/artikel/und-sie-steht-doch-in-kiel/ - online]</ref> Doch genauere Recherchen rücken noch ganz andere Bauwerke in den Mittelpunkt.<ref>etwa Boxberg/Gotha oder das [[wikipedia:Weinauparkstadion|Weinauparkstadion]], bzw. als Fußballtribüne auf der [https://www.11-km.de/wo-steht-deutschlands-aelteste-tribuene/ Westkampfbahn in Düren]</ref>
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[[Datei:Planeingabe für die Reitbahn in der Magazinstraße, Tribüne Seitenansicht, 1914.jpg|miniatur|right|Seitenansicht der Holztribüne von 1914]]
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In diesem Reigen muss sich die Holztribüne in der Magazinstraße nicht verstecken. Sie wurde ursprünglich vom ''Reitclub Fürth'' erstellt, der mit der Witwe Maria Sahlmann eine besondere Gönnerin hatte. In den nahegelegenen [[Kasernen]] dürfte das Offizierscorps für diesen Sport in besonderer Weise offen gewesen sein. Die Errichtung erfolgte im Jahr [[1914]], nach dem Genehmigungsbeschluss vom [[26. März]] [[1914]]. Die Rieß-Chronik meldete für den [[10. Mai]] [[1914]]: "Reitturnier  hinter  der  Infanteriekaserne,  2.500  Zuschauer"<ref>Rieß-Chronik für  Mai
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1914, Seite 50</ref> . Am [[20. Januar]] [[1920]] kam es noch zu einer nachträglichen Genehmigung einer Schenke.</br>
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Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] übernahm dann der [[VfR Fürth]] die Anlage und schickte fortan seine Fußballer auf der Anlage und vor der Tribüne ins Rennen. Am 3. Januar [[1939]] beantragte der VfR den Einbau eines russischen Kamins in die Tribüne. Bereits [[1940]] ist der ''Post Sport Verein'' Inhaber der Sportstätte. Doch seine Eingaben, die Tribünenaufgänge umzubauen, werden negativ bescheidet aufgrund der verschärften Bestimmungen in der derzeit angespannten Lage. Darum sollen die Pläne nach Kriegsende noch einmal vorgelegt werden. <ref>siehe Registratur des Bauarchivs Fürth zu Magazinstraße 45</ref>
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Der Post SV wollte aber nach dem Krieg lieber eine Änderung in der Kantinenanlage.</br>
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Der ASV Fürth übernahm dann schließlich das Erbe an der Magazinstraße und hat es auch 2020 noch inne.
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== Lokalberichterstattung ==
 
== Lokalberichterstattung ==
* Markus Eigler: ''Der SpVgg-Konkurrent aus dem Glasscherbenviertel''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 9. März 2019, S. 44 (Druckausgabe)
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* Marcel Staudt: ''Auf der Suche nach vergessenen Fußballhelden''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 12. April 2012 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/1.1991537 online]
* Marcel Staudt: ''Auf der Suche nach vergessenen Fußballhelden''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 12. April 2012 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/1.1991537 online abrufbar]
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* Markus Eigler: ''Der SpVgg-Konkurrent aus dem Glasscherbenviertel''. In: Fürther Nachrichten vom 9. März 2019, S. 44 (Druckausgabe) bzw. ''Der Greuther Fürth-Konkurrent aus der Magazinstraße''. In: nordbayern.de vom 11. März 2019 - [http://www.nordbayern.de/sport/der-greuther-furth-konkurrent-aus-der-magazinstrasse-1.8682799 online]
  
 
== Siehe auch ==
 
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* [[ASV Fürth]]
 
* [[ASV Fürth]]
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== Weblinks==
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* [[wikipedia:VfR Fürth|VfR Fürth]] (Wikipedia)
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* Kickersarchiv VfR Fürth [http://www.kickersarchiv.de/index.php/Main/VfRF%FCrth - online]
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* Chronik des ASV Fürth [https://www.asvfuerth.de/index.php/chronik/ - online]
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* 11-Freunde [https://www.11-km.de/stadion-an-der-magazinstrasse/ - online]; der Artikel geht aufgrund mangelnder Recherchen von einer Erbauungszeit der Tribüne zwischen 1925 und 1930 aus.
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* Stadien in Baden-Württemberg/Bayern [http://www.stadien-in-baden-wuerttemberg.de/dateien/stadion/bayern/fuerth_magazinstrasse/000.html - online]; der Eintrag geht von einer Erbauungszeit der Tribüne von 1920 aus und wertet daher die Holztribüne als eine der ältesten in Deutschland und Europa.
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== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 24. Juli 2024, 12:22 Uhr

Reitsportplatz Fürth mit Tribüne, Postkarte 1914.jpg
Reitsportplatz Fürth mit Tribüne, Postkarte gel. 3. Oktober 1914
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Die Fürther Holztribüne befindet sich auf dem Gelände des ehem. königlich-bayerischen Heeres von 1914 in der Magazinstraße. Diese Tribüne existiert im Wesentlichen noch heute und gilt als eine der ältesten, wenn nicht gar die älteste Tribüne Deutschlands, vor der noch Fußball gespielt wird. Sie ist aus diesem Grund selbst 2020 noch Anziehungspunkt für sog. "Groundhopper".[1]

Die Tribüne, eine der ältesten in Deutschland[Bearbeiten]

Es gibt so manche Verlautbarungen, die aus Lokalstolz den Titel "Älteste Fußballtribüne" für sich beanspruchen. Voran Köln, wo mit Hilfe des Boulevardblattes "Express" die Tribüne in Köln-Weidenpesch (Baudatum 1920) dafür nominiert wurde[2], trefflich widerlegt durch eine Tribüne in Kiel vom FC Kilia Kiel, erbaut 1919.[3] Doch genauere Recherchen rücken noch ganz andere Bauwerke in den Mittelpunkt.[4]

Seitenansicht der Holztribüne von 1914

In diesem Reigen muss sich die Holztribüne in der Magazinstraße nicht verstecken. Sie wurde ursprünglich vom Reitclub Fürth erstellt, der mit der Witwe Maria Sahlmann eine besondere Gönnerin hatte. In den nahegelegenen Kasernen dürfte das Offizierscorps für diesen Sport in besonderer Weise offen gewesen sein. Die Errichtung erfolgte im Jahr 1914, nach dem Genehmigungsbeschluss vom 26. März 1914. Die Rieß-Chronik meldete für den 10. Mai 1914: "Reitturnier hinter der Infanteriekaserne, 2.500 Zuschauer"[5] . Am 20. Januar 1920 kam es noch zu einer nachträglichen Genehmigung einer Schenke.
Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm dann der VfR Fürth die Anlage und schickte fortan seine Fußballer auf der Anlage und vor der Tribüne ins Rennen. Am 3. Januar 1939 beantragte der VfR den Einbau eines russischen Kamins in die Tribüne. Bereits 1940 ist der Post Sport Verein Inhaber der Sportstätte. Doch seine Eingaben, die Tribünenaufgänge umzubauen, werden negativ bescheidet aufgrund der verschärften Bestimmungen in der derzeit angespannten Lage. Darum sollen die Pläne nach Kriegsende noch einmal vorgelegt werden. [6] Der Post SV wollte aber nach dem Krieg lieber eine Änderung in der Kantinenanlage.
Der ASV Fürth übernahm dann schließlich das Erbe an der Magazinstraße und hat es auch 2020 noch inne.

Lokalberichterstattung[Bearbeiten]

  • Marcel Staudt: Auf der Suche nach vergessenen Fußballhelden. In: Fürther Nachrichten vom 12. April 2012 - online
  • Markus Eigler: Der SpVgg-Konkurrent aus dem Glasscherbenviertel. In: Fürther Nachrichten vom 9. März 2019, S. 44 (Druckausgabe) bzw. Der Greuther Fürth-Konkurrent aus der Magazinstraße. In: nordbayern.de vom 11. März 2019 - online

Siehe auch[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

  • VfR Fürth (Wikipedia)
  • Kickersarchiv VfR Fürth - online
  • Chronik des ASV Fürth - online
  • 11-Freunde - online; der Artikel geht aufgrund mangelnder Recherchen von einer Erbauungszeit der Tribüne zwischen 1925 und 1930 aus.
  • Stadien in Baden-Württemberg/Bayern - online; der Eintrag geht von einer Erbauungszeit der Tribüne von 1920 aus und wertet daher die Holztribüne als eine der ältesten in Deutschland und Europa.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Max Fischer: "Fürther Holztribüne: Ein Paradies für Groundhopper" in Fürther Nachrichten vom 14. Oktober 2019 – online
  2. siehe Express: - online
  3. Siehe sportbuzzer: - online
  4. etwa Boxberg/Gotha oder das Weinauparkstadion, bzw. als Fußballtribüne auf der Westkampfbahn in Düren
  5. Rieß-Chronik für Mai 1914, Seite 50
  6. siehe Registratur des Bauarchivs Fürth zu Magazinstraße 45

Bilder[Bearbeiten]