Albrecht Volkhart: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Albrecht Christoph Alexander Volkhart''' (geb. [[15. Juli]] [[1804]] in Fürth; gest. [[26. September]] [[1863]] in Augsburg) war Buchdrucker, Verleger und Politiker. Er kämpfte für Pressefreiheit und ein geeintes, demokratisches Deutschland. | |||
Albrecht Volkhart wurde in der [[Markgrafengasse]] 12 als Sohn des Buchdruckers [[ | Albrecht Volkhart wurde in der [[Markgrafengasse]] 12 als Sohn des Buchdruckers [[Johann Christoph Leberecht Volkhart|Johann Leberecht Volkhart]] geboren. | ||
==Leben und Beruf== | ==Leben und Beruf== | ||
Nach dem frühen Tod der Mutter (1806) und dem Tod des Vaters (1814) kam er zu einem Vormund und erlernte dann das Druckerhandwerk in der Bieling'schen Druckerei in Nürnberg. Später arbeitete er bei seinem Onkel, dem | Nach dem frühen Tod der Mutter (1806) und dem Tod des Vaters (1814) kam er zu einem Vormund und erlernte dann das Druckerhandwerk in der Bieling'schen Druckerei in [[Nürnberg]]. Später arbeitete er bei seinem Onkel, dem Hofbuchdruckereibesitzer Volkhart in Amorbach, bei Brügel in Ansbach und als Schriftsetzer im Cotta'schen Verlag der Allgemeinen Zeitung in Augsburg. | ||
[[1827]] erwarb er in Augsburg eine eigene Druckerei, in der er auch Schriften oppositioneller Demokraten herausbrachte. Ab [[1832]] verlegte er die Tageszeitung „Die Zeit“. Wegen der fortgesetzten Veröffentlichung demokratischer Schriften und weil er sich weigerte, seine Auftraggeber zu nennen, wurde er [[1832]] verhaftet und wegen versuchten Hochverrats und fortgesetzter Majestätsbeleidigung zu einer unbefristeten Zuchthausstrafe verurteilt, was mindestens 16 Jahre bedeutete. Nach | [[1827]] erwarb er in Augsburg eine eigene Druckerei, in der er auch Schriften oppositioneller Demokraten herausbrachte. Ab [[1832]] verlegte er die Tageszeitung „Die Zeit“. Wegen der fortgesetzten Veröffentlichung demokratischer Schriften und weil er sich weigerte, seine Auftraggeber zu nennen, wurde er [[25. August]] [[1832]] verhaftet und am [[28. November]] [[1832]] vom Appellationsgericht Landshut wegen versuchten Hochverrats und fortgesetzter Majestätsbeleidigung zu einer unbefristeten Zuchthausstrafe verurteilt, was mindestens 16 Jahre bedeutete. Nach über 5 Jahren Haft wurde er am [[27. Februar]] [[1838]] von König Ludwig I. begnadigt, obwohl er sich bis zum Schluss geweigert hatte, seine demokratischen Gesinnungsgenossen zu nennen. | ||
[[1842]] gründete er das liberale Augsburger Anzeigblatt, das sich zum Sprachrohr der Revolution von [[1848]] und zum liberalen Kampforgan entwickelte. Bis zu Volkharts Tod im Jahr [[1863]] wurde es wegen Zensurvergehen 47-mal konfisziert.<ref> | [[1842]] gründete er das liberale "Augsburger Anzeigblatt", das sich zum Sprachrohr der Revolution von [[1848]] und zum liberalen Kampforgan entwickelte. Bis zu Volkharts Tod im Jahr [[1863]] wurde es wegen Zensurvergehen 47-mal konfisziert.<ref>''[https://www.wissner.com/stadtlexikon-augsburg/artikel/stadtlexikon/augsburger-anzeigblatt/3152 Augsburger Anzeigblatt]''. Autoren: Dr. Ingeborg Salzbrunn, Günther Grünsteudel; in: Stadtlexikon Augsburg; Wißner-Verlag GmbH & Co. KG, Augsburg</ref> [[1883]] fusionierte das Blatt mit den Augsburger Neuesten Nachrichten. | ||
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''„Sein Einsatz für die Annahme der Reichsverfassung von 1848 durch Bayern und seine vielfältigen sozialen Aktivitäten (…) machten ihn zu einer herausragenden politischen Persönlichkeit Augsburgs im 19. Jahrhundert.“'', schrieb Dr. Josef Mančal im Augsburger Stadtlexikon.<ref> | ''„Sein Einsatz für die Annahme der Reichsverfassung von 1848 durch Bayern und seine vielfältigen sozialen Aktivitäten (…) machten ihn zu einer herausragenden politischen Persönlichkeit Augsburgs im 19. Jahrhundert.“'', schrieb Dr. Josef Mančal im Augsburger Stadtlexikon.<ref>''[https://www.wissner.com/stadtlexikon-augsburg/artikel/stadtlexikon/volkhart/5778 Volkhart]''. Autor: Dr. Josef Mančal; in: Stadtlexikon Augsburg; Wißner-Verlag GmbH & Co. KG, Augsburg</ref> | ||
Hoch angerechnet wurde ihm auch, dass er sich als Mitglied des Magistratsrat bei einer Cholera-Epidemie im Jahr 1854 ungeachtet des eigenen Lebens helfend und organisierend für die Erkrankten einsetzte. | Hoch angerechnet wurde ihm auch, dass er sich als Mitglied des Magistratsrat bei einer Cholera-Epidemie im Jahr 1854 ungeachtet des eigenen Lebens helfend und organisierend für die Erkrankten einsetzte. | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
* Volkhart (Volkhardt), Albrecht. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 374 | * Volkhart (Volkhardt), Albrecht. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 374 | ||
* „Zum 25. Jubiläum des Bürger-Vereins Augsburg“, in: Augsburger Sonntagsblatt Nr. 39, 1888 | * „Zum 25. Jubiläum des Bürger-Vereins Augsburg“, in: Augsburger Sonntagsblatt Nr. 39, 1888 | ||
* Adolf Schwammberger: ''Der Augsburger Verleger und Redakteur Albrecht Volkhart, ein Sohn der Stadt Fürth'' - in: [[Geschichten und Beobachtungen (Buch)|Geschichten und Beobachtungen]], C. W. Schmidt Verlag, Neustadt / Aisch, 1970, S. 23 ff. | |||
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Aktuelle Version vom 25. Januar 2024, 01:06 Uhr
Porträt von Albrecht Volkhart - nach einer Fotografie aus dem Atelier des Augsburger Fotografen Fr. Höfle |
- Vorname
- Albrecht, Christoph, Alexander
- Nachname
- Volkhart
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 15. Juli 1804
- Geburtsort
- Fürth
- Todesdatum
- 26. September 1863
- Todesort
- Augsburg
- Beruf
- Buchdrucker, Verleger, Politiker
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Frederike Volkhart | Schwester |
Johann Albrecht Lips | Großvater |
Johann Christoph Leberecht Volkhart | Vater |
Julius Volkhart | Halbbruder |
Albrecht Christoph Alexander Volkhart (geb. 15. Juli 1804 in Fürth; gest. 26. September 1863 in Augsburg) war Buchdrucker, Verleger und Politiker. Er kämpfte für Pressefreiheit und ein geeintes, demokratisches Deutschland.
Albrecht Volkhart wurde in der Markgrafengasse 12 als Sohn des Buchdruckers Johann Leberecht Volkhart geboren.
Leben und Beruf
Nach dem frühen Tod der Mutter (1806) und dem Tod des Vaters (1814) kam er zu einem Vormund und erlernte dann das Druckerhandwerk in der Bieling'schen Druckerei in Nürnberg. Später arbeitete er bei seinem Onkel, dem Hofbuchdruckereibesitzer Volkhart in Amorbach, bei Brügel in Ansbach und als Schriftsetzer im Cotta'schen Verlag der Allgemeinen Zeitung in Augsburg.
1827 erwarb er in Augsburg eine eigene Druckerei, in der er auch Schriften oppositioneller Demokraten herausbrachte. Ab 1832 verlegte er die Tageszeitung „Die Zeit“. Wegen der fortgesetzten Veröffentlichung demokratischer Schriften und weil er sich weigerte, seine Auftraggeber zu nennen, wurde er 25. August 1832 verhaftet und am 28. November 1832 vom Appellationsgericht Landshut wegen versuchten Hochverrats und fortgesetzter Majestätsbeleidigung zu einer unbefristeten Zuchthausstrafe verurteilt, was mindestens 16 Jahre bedeutete. Nach über 5 Jahren Haft wurde er am 27. Februar 1838 von König Ludwig I. begnadigt, obwohl er sich bis zum Schluss geweigert hatte, seine demokratischen Gesinnungsgenossen zu nennen.
1842 gründete er das liberale "Augsburger Anzeigblatt", das sich zum Sprachrohr der Revolution von 1848 und zum liberalen Kampforgan entwickelte. Bis zu Volkharts Tod im Jahr 1863 wurde es wegen Zensurvergehen 47-mal konfisziert.[1] 1883 fusionierte das Blatt mit den Augsburger Neuesten Nachrichten.
Ämter
- Abgeordneter der schwäbischen Gewerbevereine beim Frankfurter Gewerbekongress (1848)
- Magistratsrat der Stadt Augsburg (1848 - 1854)
- Gemeindebevollmächtigter (1857)
„Sein Einsatz für die Annahme der Reichsverfassung von 1848 durch Bayern und seine vielfältigen sozialen Aktivitäten (…) machten ihn zu einer herausragenden politischen Persönlichkeit Augsburgs im 19. Jahrhundert.“, schrieb Dr. Josef Mančal im Augsburger Stadtlexikon.[2]
Hoch angerechnet wurde ihm auch, dass er sich als Mitglied des Magistratsrat bei einer Cholera-Epidemie im Jahr 1854 ungeachtet des eigenen Lebens helfend und organisierend für die Erkrankten einsetzte.
Ehrung
1863 gründeten Augsburger Bürger zu seinem Andenken die Albrecht-Volkhart-Stiftung. Auch eine Straße ist in Augsburg nach ihm benannt.
Literatur
- Volkhart (Volkhardt), Albrecht. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 374
- „Zum 25. Jubiläum des Bürger-Vereins Augsburg“, in: Augsburger Sonntagsblatt Nr. 39, 1888
- Adolf Schwammberger: Der Augsburger Verleger und Redakteur Albrecht Volkhart, ein Sohn der Stadt Fürth - in: Geschichten und Beobachtungen, C. W. Schmidt Verlag, Neustadt / Aisch, 1970, S. 23 ff.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Augsburger Anzeigblatt. Autoren: Dr. Ingeborg Salzbrunn, Günther Grünsteudel; in: Stadtlexikon Augsburg; Wißner-Verlag GmbH & Co. KG, Augsburg
- ↑ Volkhart. Autor: Dr. Josef Mančal; in: Stadtlexikon Augsburg; Wißner-Verlag GmbH & Co. KG, Augsburg