Stadtrat 1972 - 1978: Unterschied zwischen den Versionen

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==Sitzverteilung 1972 - 1978==
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== Wahlbeteiligung ==
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Während der Amtszeit von [[1972]] bis [[1978]] war [[Kurt Scherzer]] ([[FDP]]) [[Oberbürgermeister]] der Stadt Fürth.
Während der Amtszeit von [[1972]] bis [[1978]] war [[Kurt Scherzer]] ([[FDP]]) [[Oberbürgermeister]] der Stadt Fürth.


Die Oberbürgermeisterwahl ging 1972 in die Geschichte der Stadt Fürth ein als die Wahl, bei der die Auszählung am längsten gedauert hat. Erst um 22.45 Uhr konnte die Stadt Fürth dem Landeswahlleiter die Ergebnisse der Oberbürgermeisterwahl bekannt geben, dabei gab es auf dem Stimmzettel nur zwei Namen: [[Kurt Scherzer]] ([[FDP]]) und [[Werner Riedel]] ([[DKP]]). Man hatte bei der Auszählung den Fehler gemacht, die OB-Stimmzettel gemeinsam mit den Stimmzettel der Stadtratswahl auszählen zu lassen. Hätte man erst nur die OB-Wahl-Stimmzettel ausgezählt, so die Lokalpresse, wäre das Ergebnis der OB-Wahl bereits um 19 Uhr festgestanden. Um 23 Uhr kam der Wahlleiter in Fürth zusätzlich noch zu dem Ergebnis, dass das Ergebnis der OB-Wahl nicht stimmen kann - es fehlten plötzlich 10.000 Stimmen für den amtierenden Oberbürgermeister Scherzer. Eine erneute Überprüfung ergab kurz darauf dann das Endergebnis. Oberbürgermeister Scherzer war über die Auszählung "recht sauer... man blamiert sich ja". Zwischenzeitlich mussten nämlich Funkstreifen der Polizei in die einzelnen Wahlbezirke geschickt weden, um den Wahlhelfern auf "die Spünge zu helfen"<ref>FN: Bekommt die SPD erneut die absolute Mehrheit? In: Fürther Nachrichten vom 12. Juni 1972 S. 9</ref>.
Die [[Oberbürgermeister]]wahl ging [[1972]] in die Geschichte der Stadt Fürth ein als die Wahl, bei der die Auszählung am längsten gedauert hat. Erst um 22.45 Uhr konnte die Stadt Fürth dem Landeswahlleiter die Ergebnisse der Oberbürgermeisterwahl bekannt geben, dabei gab es auf dem Stimmzettel nur zwei Namen: [[Kurt Scherzer]] ([[FDP]]) und [[Werner Riedel]] ([[DKP]]). Man hatte bei der Auszählung den Fehler gemacht, die OB-Stimmzettel gemeinsam mit den Stimmzettel der Stadtratswahl auszählen zu lassen. Hätte man erst nur die OB-Wahl-Stimmzettel ausgezählt, so die Lokalpresse, wäre das Ergebnis der OB-Wahl bereits um 19 Uhr festgestanden. Um 23 Uhr kam der Wahlleiter in Fürth zusätzlich noch zu dem Ergebnis, dass das Ergebnis der OB-Wahl nicht stimmen kann - es fehlten plötzlich 10.000 Stimmen für den amtierenden [[Oberbürgermeister]] [[Kurt Scherzer|Scherzer]]. Eine erneute Überprüfung ergab kurz darauf dann das Endergebnis. [[Oberbürgermeister]] [[Kurt Scherzer|Scherzer]] war über die Auszählung " ''recht sauer... man blamiert sich ja'' ". Zwischenzeitlich mussten nämlich Funkstreifen der Polizei in die einzelnen Wahlbezirke geschickt weden, um den Wahlhelfern auf "die Spünge zu helfen".<ref>FN: Bekommt die SPD erneut die absolute Mehrheit? In: Fürther Nachrichten vom 12. Juni 1972 S. 9</ref>


Das Ergebnis der Oberbürgermeisterwahl am 11. Juni 1972 fiel mit 95,3 % zu Gunsten des amtierenden SPD Oberbürgermeister [[Kurt Scherzer]] aus, der zum dritten Mal wiedergewählt wurde. In der ersten Sitzung der Legislaturperiode wurde Stadtrat und Bürgermeister [[Heinrich Stranka]] erneut zum Bürgermeister gewählt.
Das Ergebnis der Oberbürgermeisterwahl am [[11. Juni]] [[1972]] fiel mit 95,3 % zu Gunsten des amtierenden [[FDP]]-[[Oberbürgermeister]] [[Kurt Scherzer]] aus, der zum dritten Mal wiedergewählt wurde. In der ersten Sitzung der Legislaturperiode wurde [[Stadtrat]] und Bürgermeister [[Heinrich Stranka]] erneut zum Bürgermeister gewählt.
 
* [[Kurt Scherzer]] ([[FDP]]) - 44.928 Stimmen - 95,3 %
* [[Werner Riedel]] ([[DKP]]) - 2.199 Stimmen - 4,7 %


== Berufsmäßige Stadträte ==
== Berufsmäßige Stadträte ==
* Schulrat Senator [[Karl Hauptmannl]] - Schule, Kultur und Sport
* Stadtverwaltung: Bürgermeister [[Heinrich Stranka]], ab [[1. September]] [[1976]] Stadtentwicklung, Wirtschaft, Liegenschaften
* Dr. [[Georg Eckstein]] - bis 31. August 1976 Finanzen und Liegenschaften
* Stadtwerke: bis [[31. Dezember]] [[1976]] Direktor [[Hans Drechsel]] | ab [[1. April]] [[1977]] Dipl. Ing. [[Horst Staackmann]]
* Bürgermeister [[Heinrich Stranka]] - Personalwesen, ab 1. September 1976 Stadtentwicklung, Wirtschaft und Liegenschaften
* Finanzwesen und Liegenschaften: bis [[31. August]] [[1976]] Dr. [[Georg Eckstein]]
* Direktor [[Hans Drechsel]] - bis 31. Dezember 1976 Stadtwerke
* Recht, Sicherheit, Ordnung: ab [[1. September]] [[1976]] [[Alfred Fischer]] | bis [[30. August]] [[1976]] Dr. Richard Zottmann
* Dipl. Ing. [[Horst Staackmann]] - ab 1. April 1977 Stadtwerke
* Schule, Kultur, Sport: Stadtschulrat Senator [[Karl Hauptmannl]]
* Stadtbaurat Dipl. Ing. [[Wolfgang Schneider]] - Bauwesen
* Sozial- und Gesundheitswesen: ab [[1. November]] [[1975]] [[Uwe Lichtenberg]] | bis [[31. Oktober]] [[1975]] Alfred Schmidt
* [[Alfred Fischer]] - ab 1. September 1976 Recht, Sicherheit und Ordnung
* Bauwesen: Stadtbaurat Dipl. Ing. [[Wolfgang Schneider (Stadtbaurat)|Wolfgang Schneider]]
* Dr. [[Richard Zottmann]] - ab 1. September 1976 Finanzen und Personalwesen, zuvor Recht, Sicherheit und Ordnung
* Finanzen und Personalwesen: ab [[1. September]] [[1976]] Dr. Richard Zottmann (zuvor Recht, Sicherheit und Ordnung)
* [[Alfred Schmidt]] - bis 31. Oktober 1975 Sozial- und Gesundheitswesen


== Ehrenamtliche Stadträte ==
== Ehrenamtliche Stadträte ==
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=== [[CSU]] ===
=== [[CSU]] ===
* [[Karl Konrad Dürschinger]]
* [[Karl Konrad Dürschinger]]
* [[Willi Wilde]] - Fraktionsvorsitzender bis 7. Mai 1977
* [[Willi Wilde]] - Fraktionsvorsitzender bis [[7. Mai]] [[1977]]
* [[Alfred Einhorn]]
* [[Alfred Einhorn]]
* Dr. [[Rudi Richter]]
* Dr. [[Rudi Richter]]
* Alfred Lägel (ab [[14. September]] [[1977]] parteilos)
* Alfred Lägel (ab [[14. September]] [[1977]] parteilos)
* [[Leonhard Abraham]] - Fraktionsvorsitzender seit [[10. Mai]] [[1977]]
* [[Leonhard Abraham]] - Fraktionsvorsitzender seit [[10. Mai]] [[1977]]
* Walter Vogel
* [[Walter Vogel]]
* Georg Kracker
* [[Georg Kracker]]
* [[Hans Flohrer]]
* [[Hans Flohrer]]
* [[Ferdinand Metz]]
* [[Ferdinand Metz]]
* Helmut Kirschbaum
* [[Helmut Kirschbaum]]
* Dirk H. Rupp (ab [[29. Juni]] [[1977]] parteilos)
* Dirk H. Rupp (ab [[29. Juni]] [[1977]] parteilos)
* Adolf Wiegel
* [[Adolf Wiegel]]
* Insea Strobel-Schücking
* Insea Strobel-Schücking
* [[Michael Blank]]
* [[Michael Blank]]
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* Wilhelm Müller, Bürgermeister Stadeln, 41 J. (Listenplatz 3)
* Wilhelm Müller, Bürgermeister Stadeln, 41 J. (Listenplatz 3)
* [[Uwe Lichtenberg]], Bewährungshelfer, 37 J. (Listenplatz 2) (ab [[1. November]] [[1975]] Wahl zum berufsmäßigen Stadtrat, bis [[31. Oktober]] [[1975]] Fraktionsvorsitzender)
* [[Uwe Lichtenberg]], Bewährungshelfer, 37 J. (Listenplatz 2) (ab [[1. November]] [[1975]] Wahl zum berufsmäßigen Stadtrat, bis [[31. Oktober]] [[1975]] Fraktionsvorsitzender)
* Konrad "Karl" Hannweg, techn. Angestellter Vach, 44 J. (Listenplatz 5)
* [[Konrad Hannweg|Konrad "Karl" Hannweg]], techn. Angestellter Vach, 44 J. (Listenplatz 5)
* [[Hildegard Fritsch]], Angestellte, 59 J. (Listenplatz 6)
* [[Hildegard Fritsch]], Angestellte, 59 J. (Listenplatz 6)
* [[Konrad Bloß]], Betriebsprüfer Sack, 45 J. (Listenplatz 7)
* [[Konrad Bloß]], Betriebsprüfer Sack, 45 J. (Listenplatz 7)
* Friedrich (Fritz) Engel, Mechaniker, 49 J. (Listenplatz 4) - Fraktionsvorsitzender seit 1. November 1975
* Friedrich (Fritz) Engel, Mechaniker, 49 J. (Listenplatz 4) - Fraktionsvorsitzender seit 1. November 1975
* Matthäus Rotter, Lagerverwalter, 59 J. (Listenplatz 8)
* Matthäus Rotter, Lagerverwalter, 59 J. (Listenplatz 8)
* Robert Schorr, Angestellter, 50 J. (Listenplatz 10)
* [[Robert Schorr]], Angestellter, 50 J. (Listenplatz 10)
* Wilhelm Peetz, Installateuermeister, 37 J. (Listenplatz 20)
* [[Wilhelm Peetz]], Installateuermeister, 37 J. (Listenplatz 20)
* [[Gerhard Freund]], Rektor, 56 J. (Listenplatz 9)
* [[Gerhard Freund]], Rektor, 56 J. (Listenplatz 9)
* [[Hans Moreth]], Bäckermeister, 32 J. (Listenplatz 14)
* [[Hans Moreth]], Bäckermeister, 32 J. (Listenplatz 14)
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* Karl Cramer, Oberschulrat, 58 J. (Listenplatz 11)
* Karl Cramer, Oberschulrat, 58 J. (Listenplatz 11)
* Markward Naser, Ingenieur, Stadeln, 27 J. (Listenplatz 15)
* Markward Naser, Ingenieur, Stadeln, 27 J. (Listenplatz 15)
* [[Hans Schmidt]], kaufm. Angestellter, 59 J. ([[14. Juni]] [[1973]] verstorben) (Listenplatz 13)
* [[Johann Ludwig Schmidt]], kaufm. Angestellter, 59 J. ([[14. Juni]] [[1973]] verstorben) (Listenplatz 13)
* [[Konrad Grünbaum]], freier Angestellter, 66 J. (Listenplatz 27)
* [[Konrad Grünbaum]], freier Angestellter, 66 J. (Listenplatz 27)
* Erich Friesl, Angestellter, 42 J. ([[15. Juni]] [[1977]] ausgeschieden) (Listenplatz 22)
* [[Erich Friesl]], Angestellter, 42 J. ([[15. Juni]] [[1977]] ausgeschieden) (Listenplatz 22)
* Dr. [[Günter Witzsch]], akademischer Rat, 35 J., (Listenplatz 23) ([[31. Dezember]] [[1975]] augeschieden)
* Dr. [[Günter Witzsch]], akademischer Rat, 35 J., (Listenplatz 23) ([[31. Dezember]] [[1975]] augeschieden)
* Anton Weigel, Mechaniker, 50 J. (Listenplatz 17)
* Anton Weigel, Mechaniker, 50 J. (Listenplatz 17)
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* [[Franz Svoboda]], Prokurist, 50 J. (Listenplatz 16) ([[7. Januar]] [[1974]] verstorben)
* [[Franz Svoboda]], Prokurist, 50 J. (Listenplatz 16) ([[7. Januar]] [[1974]] verstorben)
* Kurt Ritter, Teilkonstrukteur, 29 J. (Listenplatz 30) ([[5. November]] [[1975]] für [[Uwe Lichtenberg]])
* Kurt Ritter, Teilkonstrukteur, 29 J. (Listenplatz 30) ([[5. November]] [[1975]] für [[Uwe Lichtenberg]])
* [[Walter Pavlicek]], Betriebsratsvorsitzender, 46 J. (Listenplatz 28) ([[28. Juni]] [[1973]] für [[Hans Schmidt]])
* [[Walter Pavlicek]], Betriebsratsvorsitzender, 46 J. (Listenplatz 28) ([[28. Juni]] [[1973]] für [[Johann Ludwig Schmidt]])
* Adolf Meister, techn. Leiter, 38 J. (Listenplatz 33) ([[29. Juni]] [[1977]] für Erich Friesl)
* [[Adolf Meister]], techn. Leiter, 38 J. (Listenplatz 33) ([[29. Juni]] [[1977]] für Erich Friesl)
* Willi Hahn, Maschinenbautechniker, Vach, 44 J. (Listenplatz 38) ([[14. Januar]] [[1976]] für Dr. [[Günter Witzsch]])
* Willi Hahn, Maschinenbautechniker, Vach, 44 J. (Listenplatz 38) ([[14. Januar]] [[1976]] für Dr. [[Günter Witzsch]])
* Stefan Traustel, Justizoberinspektor, 34 J. (Listenplatz 24) ([[21. März]] [[1974]] für Franz Svoboda)
* Stefan Traustel, Justizoberinspektor, 34 J. (Listenplatz 24) ([[21. März]] [[1974]] für [[Franz Svoboda]])


Nicht gewählt:
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* Dr. [[Herbert Jungkunz]]
* Dr. [[Herbert Jungkunz]]
* Albert Dörfler
* Albert Dörfler
* Karl Halbig
* [[Karl Halbig]]
* Otto Lößlein
* Otto Lößlein


=== Parteilos ===
=== NPD ===
* Dr. Joachim Mertens - ab [[23. November]] [[1972]] parteilos
* Dr. Joachim Mertens - ab [[23. November]] [[1972]] parteilos, später [[CSU]]


=== [[DKP]] ===
=== [[DKP]] ===
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== Wahlanfechtung ==
== Wahlanfechtung ==
Die Kommunalwahl [[1972]] wurde vom [[Fürther Block e.V.|Fürther Block]] angefochten. Begründung der Anfechtung: Im Stimmbezirk 11 ([[Südwestlicher Gartenbauverein]] in der Stettiner Straße 45) wurden nicht alle Stimmen für den [[Fürther Block e.V.|Fürther Block]] berücksichtigt. Es fiel auf, dass insbesondere die Stimmen der "unverändert abgegebenen Stimmzettel", also Stimmzettel, die lediglich ein "Listenkreuz" hatten, nach Ansicht des Vereins nicht bei der Stimmauswertung berücksichtigt wurden.<ref>Dr. Hans Maurus, Einschreiben an die Regierung von Mittelfranken, Schreiben vom 21. Juni 1972</ref> Die Regierung von Mittelfranken bestätigte zwar die "Verletzung der Wahlbestimmungen" bei der Stimmabgabe im Stimmbezirk 11, wies aber im Schreiben vom [[9. Oktober]] [[1972]] die Klage ab. Die Begründung der Regierung Mittelfranken lautete, dass das "Vergehen" weder einen relevanten Einfluss auf das Gesamtergebnis der Wahlen noch auf die Sitzverteilung im [[Stadtrat]] gehabt hätte. Damit ist das Vergehen für die Gesamtwahl insgesamt unbedeutend und somit wurde der Einspruch abgelehnt.<ref>Schreiben Regierung von Mittelfranken - Abteilungsdirektor Büttner; Ansbach, den 9. Oktober 1972, Bescheid und Begründung der Klageablehnung</ref> Der [[Fürther Block e.V.|Fürther Block]] verschwand nach 20-jähriger Zugehörigkeit zum [[Stadtrat]] nach der Kommunalwahl [[1972]] weitestgehend von der politischen Bühne, einen Wiedereinzug in den [[Stadtrat]] gelang ihnen nicht mehr.
Die Kommunalwahl [[1972]] wurde vom [[Fürther Block e. V.|Fürther Block]] angefochten. Begründung der Anfechtung: Im Stimmbezirk 11 ([[Südwestlicher Gartenbauverein]] in der Stettiner Straße 45) wurden nicht alle Stimmen für den [[Fürther Block e. V.|Fürther Block]] berücksichtigt. Es fiel auf, dass insbesondere die Stimmen der "unverändert abgegebenen Stimmzettel", also Stimmzettel, die lediglich ein "Listenkreuz" hatten, nach Ansicht des Vereins nicht bei der Stimmauswertung berücksichtigt wurden.<ref>Dr. Hans Maurus, Einschreiben an die Regierung von Mittelfranken, Schreiben vom 21. Juni 1972</ref> Die Regierung von Mittelfranken bestätigte zwar die "Verletzung der Wahlbestimmungen" bei der Stimmabgabe im Stimmbezirk 11, wies aber im Schreiben vom [[9. Oktober]] [[1972]] die Klage ab. Die Begründung der Regierung Mittelfranken lautete, dass das "Vergehen" weder einen relevanten Einfluss auf das Gesamtergebnis der Wahlen noch auf die Sitzverteilung im [[Stadtrat]] gehabt hätte. Damit ist das Vergehen für die Gesamtwahl insgesamt unbedeutend und somit wurde der Einspruch abgelehnt.<ref>Schreiben Regierung von Mittelfranken - Abteilungsdirektor Büttner; Ansbach, den 9. Oktober 1972, Bescheid und Begründung der Klageablehnung</ref> Der [[Fürther Block e. V.|Fürther Block]] verschwand nach 20-jähriger Zugehörigkeit zum [[Stadtrat]] nach der Kommunalwahl [[1972]] weitestgehend von der politischen Bühne, einen Wiedereinzug in den [[Stadtrat]] gelang ihnen nicht mehr.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Hrsg. Stadt Fürth: [[Fürth 1964 - 1984 (Buch)|Fürth - Ein Rückblick auf 20 Jahre Stadtgeschichte 1964 - 1984]]. Städt. Pressestelle 1984, S. 2 f.
* Hrsg. Stadt Fürth: [[Fürth 1964 - 1984 (Buch)|Fürth - Ein Rückblick auf 20 Jahre Stadtgeschichte 1964 - 1984]]. Städt. Pressestelle 1984, S. 2 f.
* Hrsg. Stadt Fürth: ''Fürth 1972 - 78, Bericht über die Stadtratsperiode 1972-78''. Eigenverlag Stadt Fürth, 1977
* Hrsg. Stadt Fürth: ''Fürth 1972 - 78, Bericht über die Stadtratsperiode 1972-78''. Eigenverlag Stadt Fürth, 1977
== Siehe auch ==
* [[Stadtrat]]
* [[Fürther Block e. V.|Fürther Block]]


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
* Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth - [https://www.nuernberg.de/internet/statistik/wahlen_fuerth_wahlergebnisse.html online abrufbar]
<references />
<references />
 
* Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth - [https://www.nuernberg.de/internet/statistik/wahlen_fuerth_wahlergebnisse.html online]
== Siehe auch ==
* [[Stadtrat]]
* [[Fürther Block e.V.|Fürther Block]]


== Bilder ==
== Bilder ==

Aktuelle Version vom 10. Februar 2024, 16:43 Uhr

Ergebnisse der Kommunalwahl 1972 - 1978

Stadtratssitzung, ca. 1977

Die Wahl fand am Sonntag, den 11. Juni 1972 statt.

  • CSU: 30,55 %
  • SPD: 52,80 %
  • FDP: 10,86 %
  • NPD: 2,59 %
  • DKP: 1,93 %
  • FB: 1,28 %

Sitzverteilung 1972 - 1978

Wahlbeteiligung

  • Wahlbeteiligung 1972: 65,3 %
  • Wahlberechtigte 1978: 75.057

Oberbürgermeister

Während der Amtszeit von 1972 bis 1978 war Kurt Scherzer (FDP) Oberbürgermeister der Stadt Fürth.

Die Oberbürgermeisterwahl ging 1972 in die Geschichte der Stadt Fürth ein als die Wahl, bei der die Auszählung am längsten gedauert hat. Erst um 22.45 Uhr konnte die Stadt Fürth dem Landeswahlleiter die Ergebnisse der Oberbürgermeisterwahl bekannt geben, dabei gab es auf dem Stimmzettel nur zwei Namen: Kurt Scherzer (FDP) und Werner Riedel (DKP). Man hatte bei der Auszählung den Fehler gemacht, die OB-Stimmzettel gemeinsam mit den Stimmzettel der Stadtratswahl auszählen zu lassen. Hätte man erst nur die OB-Wahl-Stimmzettel ausgezählt, so die Lokalpresse, wäre das Ergebnis der OB-Wahl bereits um 19 Uhr festgestanden. Um 23 Uhr kam der Wahlleiter in Fürth zusätzlich noch zu dem Ergebnis, dass das Ergebnis der OB-Wahl nicht stimmen kann - es fehlten plötzlich 10.000 Stimmen für den amtierenden Oberbürgermeister Scherzer. Eine erneute Überprüfung ergab kurz darauf dann das Endergebnis. Oberbürgermeister Scherzer war über die Auszählung " recht sauer... man blamiert sich ja ". Zwischenzeitlich mussten nämlich Funkstreifen der Polizei in die einzelnen Wahlbezirke geschickt weden, um den Wahlhelfern auf "die Spünge zu helfen".[1]

Das Ergebnis der Oberbürgermeisterwahl am 11. Juni 1972 fiel mit 95,3 % zu Gunsten des amtierenden FDP-Oberbürgermeister Kurt Scherzer aus, der zum dritten Mal wiedergewählt wurde. In der ersten Sitzung der Legislaturperiode wurde Stadtrat und Bürgermeister Heinrich Stranka erneut zum Bürgermeister gewählt.

Berufsmäßige Stadträte

Ehrenamtliche Stadträte

CSU

SPD

Sortierung der Liste nach Stimmabgabe, Listenplatz der Aufstellung in Klammer

Nicht gewählt:

  • Renate Humm, Apothekenhelferin, 30 J. (Listenplatz 31)
  • Peter Merzbacher, Steuerinspektor, 32 J. (Listenplatz 32.)
  • Dietrich Vogel, Laborant, 28 J. (Listenplatz 34)
  • Jürgen Bandlow, wissenschaftlicher Assistent, 35. (Listenplatz 35)
  • Werner Hauck, Schlosser, Sack, 46 J. (Listenplatz 36)
  • Gunda Eckardt, Angestellte, 26 J. (Listenplatz 39)
  • Henryk Blöth, techn. Angestellter, 26 J. (Listenplatz 40)
  • Werner Häckel, Buchhalter, 37 J. (Listenplatz 41)
  • Herbert Hiller, Generalvertreter, Stadeln, 48 J. (Listenplatz 42)
  • Oswald Enderle, Angestellter Stadeln, 43 J. (Listenplatz 43)

FDP

NPD

DKP

Wahlanfechtung

Die Kommunalwahl 1972 wurde vom Fürther Block angefochten. Begründung der Anfechtung: Im Stimmbezirk 11 (Südwestlicher Gartenbauverein in der Stettiner Straße 45) wurden nicht alle Stimmen für den Fürther Block berücksichtigt. Es fiel auf, dass insbesondere die Stimmen der "unverändert abgegebenen Stimmzettel", also Stimmzettel, die lediglich ein "Listenkreuz" hatten, nach Ansicht des Vereins nicht bei der Stimmauswertung berücksichtigt wurden.[2] Die Regierung von Mittelfranken bestätigte zwar die "Verletzung der Wahlbestimmungen" bei der Stimmabgabe im Stimmbezirk 11, wies aber im Schreiben vom 9. Oktober 1972 die Klage ab. Die Begründung der Regierung Mittelfranken lautete, dass das "Vergehen" weder einen relevanten Einfluss auf das Gesamtergebnis der Wahlen noch auf die Sitzverteilung im Stadtrat gehabt hätte. Damit ist das Vergehen für die Gesamtwahl insgesamt unbedeutend und somit wurde der Einspruch abgelehnt.[3] Der Fürther Block verschwand nach 20-jähriger Zugehörigkeit zum Stadtrat nach der Kommunalwahl 1972 weitestgehend von der politischen Bühne, einen Wiedereinzug in den Stadtrat gelang ihnen nicht mehr.

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. FN: Bekommt die SPD erneut die absolute Mehrheit? In: Fürther Nachrichten vom 12. Juni 1972 S. 9
  2. Dr. Hans Maurus, Einschreiben an die Regierung von Mittelfranken, Schreiben vom 21. Juni 1972
  3. Schreiben Regierung von Mittelfranken - Abteilungsdirektor Büttner; Ansbach, den 9. Oktober 1972, Bescheid und Begründung der Klageablehnung
  • Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth - online

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