Conrad Heinrich: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Conrad Heinrich''' (geb. [[31. Oktober]] [[1824]] in Fürth; gest. [[21. November]] [[1879]] in Fürth) war Sohn des Bäckermeisters Johann Christian Friedrich Heinrich und dessen Frau Ursula Katharina, geb. Waldmann.<ref> Johann Christian Friedrich Heinrich (der manchmal auch mit "Jean" wiedergegeben wird - möglicherweise einer zeitgenössischen Mode im napoleonischen Zeitalter folgend) hatte 1823 Katharina Waldmann geheiratet und mit ihr acht Kinder, darunter Conrad Heinrich, den späteren Eigentümer von [[Königstraße 17]]; vgl. dazu Walter Ley: "Eine Alt-Fürther Liebesgeschichte vor 200 Jahren", Fürther Heimatblätter, 1976/Nr. 4, Seite 94<br/>
Die Mutter von Johann (Jean) Christian Friedrich Heinrich bzw. die Großmutter von Conrad Heinrich war die in Walter Leys Beitrag ("Eine Alt-Fürther Liebesgeschichte vor 200 Jahren", Fürther Heimatblätter, 1976/Nr. 4, Seite 89 - 95) beschriebene 17-jährige Barbara Veronica Kern, das Töchterchen des dompröpstischen Bürgermeisters [[Johann Christoph Kern]] zur Zeit der Dreiherrschaft, das [[1777]] auf Biegen und Brechen den 46-jährigen Johann Caspar Kohler heiraten wollte und schließlich gegen den Willen der Eltern auch tat. Den Widerstand der Eltern hatte sie mittels einer Flucht nach Stein gebrochen. Der Michelspfarrer [[Johann Carl Lochner]] verheiratete die beiden in Kohlers Haus. Allerdings hielt die Ehe nicht allzu lange, Veronica Barbara ließ sich scheiden und heiratete am [[6. September]] [[1785]] den Johann Caspar Heinrich, also den Großvater von Conrad Heinrich, den Eigentümer von [[Königstraße 17]]. Dieser Großvater Johann Caspar Heinrich wurde allerdings nur 43 Jahre alt und am [[17. September]] [[1794]] begraben (alle Angaben nach Walter Ley: "Eine Alt-Fürther Liebesgeschichte vor 200 Jahren", Fürther Heimatblätter, 1976/Nr. 44, Seite 89 - 95).</ref>
Er erhielt am [[6. März]] [[1851]] vom Stadtmagistrat die ''Concession'' zum Betrieb eines Material- und Farbwarenhandels. Im gleichen Jahr begründete er die Firma Heinrich durch Übernahme des [[Georg Michael Heinlein|Heinlein'schen Geschäftes]] und heiratete außerdem am [[17. November]] die Kunigunde Gruber (geb. [[4. Juli]] [[1833]] in Fürth; gest. [[27. Januar]] [[1896]] in Fürth).<br/>
[[1854]] wurde Conrad Heinrich im Januar als Spezereiwarenhändler in den hiesigen Gemeindeverband aufgenommen, erhielt einen Monat später die Konzession zum Spezereiwarenhandel und übernahm die Firma von [[Johann Michael Heinlein]] komplett.


'''Conrad Heinrich''' (geb. [[31. Oktober]] [[1824]] in Fürth; gest. [[21. November]] [[1879]] in Fürth) war Sohn des Bäckermeisters Johann Christian Friedrich Heinrich und dessen Frau Ursula Katharina, geb. Waldmann
[[1861]] machte er durch eine vielbeachtete Anzeige betreffs der künftigen ''Sonntagsruhe'' auf sich aufmerksam, wenn er veröffentlichte: " ''… erlaube ich mir ... hiermit kund zu tun, daß ich mich entschlossen habe, mein Geschäft, wie bisher schon zu den Festtagen, so für die Folge nun an den Sonntagen gänzlich geschlossen zu halten.''"<ref>Zeitungskopie ohne nähere Angabe in: "CHN, Conrad Heinrichs Nachfolger, Königstr. 17 - Firmengeschichte, Teil 1; Privatarchiv B"</ref> Als Gründe gab Heinrich an:<br/>
<ref> Johann Christian Friedrich Heinrich (der manchmal auch mit "Jean" wiedergegeben wird - möglicherweise einer zeitgenössischen Mode im napoleonischen Zeitalter folgend) hatte 1823 Katharina Waldmann geheiratet und mit ihr acht Kinder, darunter Conrad Heinrich, den späteren Eigentümer von [[Königstraße 17]]. vgl. dazu Walter Ley "Eine Alt-Fürther Liebesgeschichte vor 200 Jahren" in: Fürther Heimatblätter, 1976 / Nr. 4, Seite 94 <br/>
Die Mutter von Johann (Jean) Christian Friedrich Heinrich, bzw. die Großmutter von Conrad Heinrich war die in Walter Leys Beitrag ("Eine Alt-Fürther Liebesgeschichte vor 200 Jahren" in: Fürther Heimatblätter, 1976 / Nr. 4, Seite 89 - 95) beschriebene 17-jährige Barbara Veronica Kern, das Töchterchen des dompröpstischen Bürgermeisters [[Johann Christoph Kern]] zur Zeit der Dreiherrschaft, das [[1777]] auf Biegen und Brechen den 46-jährigen Johann Caspar Kohler heiraten wollte und schließlich gegen den Willen der Eltern auch tat. Den Widerstand der Eltern hatte sie mittels einer Flucht nach Stein gebrochen. Der Michelspfarrer [[Johann Carl Lochner]] verheiratete die beiden in Kohlers Haus. Allerdings hielt die Ehe nicht allzu lange, Veronica Barbara ließ sich scheiden und heiratete am [[6. September]] [[1785]] den Johann Caspar Heinrich, also den Großvater von Conrad Heinrich, den Eigentümer von [[Königstraße 17]]. Dieser Großvater Johann Caspar Heinrich wurde allerdings nur 43 Jahre alt und am [[17. September]] [[1794]] begraben (alle Angaben nach Walter Ley, "Eine Alt-Fürther Liebesgeschichte vor 200 Jahren" in: Fürther Heimatblätter, 1976 / Nr. 44, Seite 89 - 95)</ref>. Er erhielt am [[6. März]] [[1851]] vom Stadtmagistrat die ''Concession'' zum Betrieb eines Material- und Farbwarenhandels. Im gleichen Jahr begründete er die Firma Heinrich durch Übernahme des [[Georg Michael Heinlein|Heinleinschen Geschäftes]] und heiratete außerdem am [[17. November]] die Kunigunde Gruber (geb. [[4. Juli]] [[1833]] in Fürth; gest. [[27. Januar]] [[1896]] in Fürth).<br/>
[[1854]] wurde Conrad Heinrich im Januar als Spezereiwarenhändler in den hiesigen Gemeindeverband aufgenommen und erhielt einen Monat später die Conzession zum Spezereiwarenhandel.
 
[[1861]] machte er durch eine vielbeachtete Anzeige betreffs der künftigen ''Sonntagsruhe'' auf sich aufmerksam, wenn er veröffentlichte: " ''… erlaube ich mir ... hiermit kund zu tun, daß ich mich entschlossen habe, mein Geschäft, wie bisher schon zu den Festtagen, so für die Folge nun an den Sonntagen gänzlich geschlossen zu halten.''" <ref>Zeitungskopie ohne nähere Angabe in: "CHN, Conrad Heinrichs Nachfolger, Königstr. 17 - Firmengeschichte, Teil 1; Privatarchiv B</ref> Als Gründe gab Heinrich an:<br/>
1. Sonntag ist Tag des Herrn<br/>
1. Sonntag ist Tag des Herrn<br/>
2. den ständig während der Woche lange arbeitenden ''Untergebenen'' (= Beschäftigten) einen Tag der Erholung zu gönnen.<br/>
2. den ständig während der Woche lange arbeitenden ''Untergebenen'' (= Beschäftigten) einen Tag der Erholung zu gönnen.<br/>


Conrad Heinrich kann als Vorkämpfer der Sonntagsruhe gelten, denn zu jener Zeit war es noch üblich, dass die Geschäfte nach dem Frühgottesdienst wieder geöffnet wurden. Die Einstellung mag durch den Umgang mit etlichen Theologen gewachsen sein. So hatte er Kontakt zu [[Wilhelm Löhe]], ein Onkel seiner Frau war Dekan, sein Schwager ebenfalls Pfarrer. Er selbst wurde als "eigenartiger Mann" beschrieben, "der fast mehr Theologe als Kaufmann war" <ref>siehe Brief der drei Geschwister Heinrich vom 10. Juni 1963 in: "CHN, Conrad Heinrichs Nachfolger, Königstr. 17 - Firmengeschichte, Teil 1; Privatarchiv B</ref>.
Conrad Heinrich kann als Vorkämpfer der Sonntagsruhe gelten, denn zu jener Zeit war es noch üblich, dass die Geschäfte nach dem Frühgottesdienst wieder geöffnet wurden. Die Einstellung mag durch den Umgang mit etlichen Theologen gewachsen sein. So hatte er Kontakt zu [[Wilhelm Löhe]], ein Onkel seiner Frau war Dekan, sein Schwager ebenfalls Pfarrer. Er selbst wurde als "eigenartiger Mann" beschrieben, "der fast mehr Theologe als Kaufmann war".<ref>siehe Brief der drei Geschwister Heinrich vom 10. Juni 1963 in: "CHN, Conrad Heinrichs Nachfolger, Königstr. 17 - Firmengeschichte, Teil 1; Privatarchiv B"</ref></br>
Er gründete [[1861]] mit dem Industriellen und Magistratsrat [[Konrad Ott]], dem Pfarrer [[Eduard Gustav Ernst Stirner]] und [[Dorothea Schröder]], der Schwester von [[Wilhelm Löhe]], den "Lutherischen Verein für weibliche Diakonie", der sich um die Etablierung einer [[Mägdeherberge]] in Fürth annahm.<br/>


[[1869]] wurde Conrad Heinrich zum ersten Mal als Magistratsrat berufen.<br/>
[[1869]] wurde Conrad Heinrich zum ersten Mal als Magistratsrat berufen.<br/>
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Sein Bruder trat in die Fußstapfen des Vaters und machte sich in Fürth einen Namen als Zwiebackfabrikant <ref>vgl. Anzeige in "Der Fortschritt auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens" vom 21.02.1869 [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10485199_00204/600,0,900,1072/full/0/default.jpg - online verfügbar]</br> und Anzeige in "Fürther Tagblatt" vom 12.1.1876 [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11326954_00044/pct:48.86598,39.36419,49.34708,47.35858/full/0/default.jpg - online verfügbar].
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==Einzelnachweise==
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==Siehe auch==
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Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 07:27 Uhr

Conrad Heinrich (geb. 31. Oktober 1824 in Fürth; gest. 21. November 1879 in Fürth) war Sohn des Bäckermeisters Johann Christian Friedrich Heinrich und dessen Frau Ursula Katharina, geb. Waldmann.[1] Er erhielt am 6. März 1851 vom Stadtmagistrat die Concession zum Betrieb eines Material- und Farbwarenhandels. Im gleichen Jahr begründete er die Firma Heinrich durch Übernahme des Heinlein'schen Geschäftes und heiratete außerdem am 17. November die Kunigunde Gruber (geb. 4. Juli 1833 in Fürth; gest. 27. Januar 1896 in Fürth).
1854 wurde Conrad Heinrich im Januar als Spezereiwarenhändler in den hiesigen Gemeindeverband aufgenommen, erhielt einen Monat später die Konzession zum Spezereiwarenhandel und übernahm die Firma von Johann Michael Heinlein komplett.

1861 machte er durch eine vielbeachtete Anzeige betreffs der künftigen Sonntagsruhe auf sich aufmerksam, wenn er veröffentlichte: " … erlaube ich mir ... hiermit kund zu tun, daß ich mich entschlossen habe, mein Geschäft, wie bisher schon zu den Festtagen, so für die Folge nun an den Sonntagen gänzlich geschlossen zu halten."[2] Als Gründe gab Heinrich an:
1. Sonntag ist Tag des Herrn
2. den ständig während der Woche lange arbeitenden Untergebenen (= Beschäftigten) einen Tag der Erholung zu gönnen.

Conrad Heinrich kann als Vorkämpfer der Sonntagsruhe gelten, denn zu jener Zeit war es noch üblich, dass die Geschäfte nach dem Frühgottesdienst wieder geöffnet wurden. Die Einstellung mag durch den Umgang mit etlichen Theologen gewachsen sein. So hatte er Kontakt zu Wilhelm Löhe, ein Onkel seiner Frau war Dekan, sein Schwager ebenfalls Pfarrer. Er selbst wurde als "eigenartiger Mann" beschrieben, "der fast mehr Theologe als Kaufmann war".[3]
Er gründete 1861 mit dem Industriellen und Magistratsrat Konrad Ott, dem Pfarrer Eduard Gustav Ernst Stirner und Dorothea Schröder, der Schwester von Wilhelm Löhe, den "Lutherischen Verein für weibliche Diakonie", der sich um die Etablierung einer Mägdeherberge in Fürth annahm.

1869 wurde Conrad Heinrich zum ersten Mal als Magistratsrat berufen.

Jean Heinrichs feinster Kinder-, Wein- und Tee-Zwieback

Sein Bruder trat in die Fußstapfen des Vaters und machte sich in Fürth einen Namen als Zwiebackfabrikant.[4]

Einzelnachweise

  1. Johann Christian Friedrich Heinrich (der manchmal auch mit "Jean" wiedergegeben wird - möglicherweise einer zeitgenössischen Mode im napoleonischen Zeitalter folgend) hatte 1823 Katharina Waldmann geheiratet und mit ihr acht Kinder, darunter Conrad Heinrich, den späteren Eigentümer von Königstraße 17; vgl. dazu Walter Ley: "Eine Alt-Fürther Liebesgeschichte vor 200 Jahren", Fürther Heimatblätter, 1976/Nr. 4, Seite 94
    Die Mutter von Johann (Jean) Christian Friedrich Heinrich bzw. die Großmutter von Conrad Heinrich war die in Walter Leys Beitrag ("Eine Alt-Fürther Liebesgeschichte vor 200 Jahren", Fürther Heimatblätter, 1976/Nr. 4, Seite 89 - 95) beschriebene 17-jährige Barbara Veronica Kern, das Töchterchen des dompröpstischen Bürgermeisters Johann Christoph Kern zur Zeit der Dreiherrschaft, das 1777 auf Biegen und Brechen den 46-jährigen Johann Caspar Kohler heiraten wollte und schließlich gegen den Willen der Eltern auch tat. Den Widerstand der Eltern hatte sie mittels einer Flucht nach Stein gebrochen. Der Michelspfarrer Johann Carl Lochner verheiratete die beiden in Kohlers Haus. Allerdings hielt die Ehe nicht allzu lange, Veronica Barbara ließ sich scheiden und heiratete am 6. September 1785 den Johann Caspar Heinrich, also den Großvater von Conrad Heinrich, den Eigentümer von Königstraße 17. Dieser Großvater Johann Caspar Heinrich wurde allerdings nur 43 Jahre alt und am 17. September 1794 begraben (alle Angaben nach Walter Ley: "Eine Alt-Fürther Liebesgeschichte vor 200 Jahren", Fürther Heimatblätter, 1976/Nr. 44, Seite 89 - 95).
  2. Zeitungskopie ohne nähere Angabe in: "CHN, Conrad Heinrichs Nachfolger, Königstr. 17 - Firmengeschichte, Teil 1; Privatarchiv B"
  3. siehe Brief der drei Geschwister Heinrich vom 10. Juni 1963 in: "CHN, Conrad Heinrichs Nachfolger, Königstr. 17 - Firmengeschichte, Teil 1; Privatarchiv B"
  4. vgl. Anzeige in "Der Fortschritt auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens" vom 21.02.1869 - online und Anzeige in "Fürther Tagblatt" vom 12.01.1876 - online

Siehe auch

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