Eckart-Werke: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Unternehmen
|Bild=Eckart Plaza April 2020 1.jpg
|Gebaeude=Kaiserstraße 30
|Branche=Chemieunternehmen
|Geschäftsführer=Dr. Christian Przybyla
|Gründer=Carl Eckart
|Gründungsdatum=1876
|Gründungsort=Fürth
|Gesellschaftsform=GmbH
|Standort=Hartenstein
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{{Bilanzdatum
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Die sog. '''Eckart-Werke''' (eig. ECKART GmbH & Co. KG) waren ein in Fürth gegründeter, weltweit agierender Industriekonzern.
Die sog. '''Eckart-Werke''' (eig. ECKART GmbH & Co. KG) waren ein in Fürth gegründeter, weltweit agierender Industriekonzern.
== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Bild:Briefkopf Eckart-Werke II.jpg|thumb|right|Historischer Briefkopf der Eckart-Werke von 1938]]
[[Bild:Briefkopf Eckart-Werke II.jpg|mini|right|Historischer Briefkopf der Eckart-Werke von 1938]]
[[Bild:Briefkopf Eckart-Werke I.jpg|thumb|right|Historischer Briefkopf der Eckart-Werke von 1954]]
[[Bild:Briefkopf Eckart-Werke I.jpg|mini|right|Historischer Briefkopf der Eckart-Werke von 1954]]
Gegründet wurde die Firma [[1876]] als ''Carl Eckart Bronzefarben-Blattmetallfabrik'' vom Goldschläger [[Carl Eckart]].
Gegründet wurde die Firma [[1876]] als ''Carl Eckart Bronzefarben-Blattmetallfabrik'' vom Goldschläger [[Carl Eckart]].
[[1892]] wurde das Unternehmen ins Handelsregister eingetragen und Ende der 1890er Jahre stellte man von der handwerklichen auf die industrielle Fertigung der Goldbronze um.
[[1892]] wurde das Unternehmen ins Handelsregister eingetragen und Ende der 1890er Jahre stellte man von der handwerklichen auf die industrielle Fertigung der Goldbronze um.
Um die Jahrhundertwende trat der Sohn des Firmengründers, Jakob Eckart, in die Firma ein. Zwei neue Werke wurden in Erlangen und in Doos (die dort vorhandene Bronzefabrik am Niederweg 11 wurde 1921 von Fa. Eckart erworben und als Zweigstelle Doos eingerichtet, 1933 wurde die Produktionsstätte um Anwesen Niederweg 13 erweitert, durch Kriegszerstörungen wurde die Produktion vollständig verlagert)<ref>Michael Lösel: Die Mühlenanlage in Doos. In: Räder im Fluß - Die Geschichte der Nürnberger Mühlen. Verlag W. Tümmels 1986, S. 282 - 284</ref> errichtet. 1901 nimmt Eckart eine Schutzmarke, einen "Ritter mit einer Standarte in der rechten Hand", an. Am Ende des ersten Weltkriegs wurden die Einzelbetriebe in einer größeren Anlage zusammengefasst.<ref>August Jegel: "[[Die wirtschaftliche Entwicklung von Nürnberg-Fürth, Stein und des Nürnberger Raumes seit 1806 (Buch)|Die wirtschaftliche Entwicklung von Nürnberg-Fürth, Stein und des Nürnberger Raumes seit 1806]]", S. 233</ref>
Um die Jahrhundertwende trat der Sohn des Firmengründers, Jakob Eckart, in die Firma ein. Zwei neue Werke wurden in [[Erlangen]] und in [[wikipedia:Doos (Muggenhof)|Nürnberg-Doos]] (die dort vorhandene Bronzefabrik am Niederweg 11 wurde 1921 von Fa. Eckart erworben und als Zweigstelle Doos eingerichtet, 1933 wurde die Produktionsstätte um Anwesen Niederweg 13 erweitert, durch Kriegszerstörungen wurde die Produktion vollständig verlagert)<ref>Michael Lösel: Die Mühlenanlage in Doos. In: Räder im Fluß - Die Geschichte der Nürnberger Mühlen. Verlag W. Tümmels 1986, S. 282 - 284</ref> errichtet. 1901 nimmt Eckart eine Schutzmarke, einen "Ritter mit einer Standarte in der rechten Hand", an. Am Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] wurden die Einzelbetriebe in einer größeren Anlage zusammengefasst.<ref>August Jegel: "[[Die wirtschaftliche Entwicklung von Nürnberg-Fürth, Stein und des Nürnberger Raumes seit 1806 (Buch)|Die wirtschaftliche Entwicklung von Nürnberg-Fürth, Stein und des Nürnberger Raumes seit 1806]]", S. 233</ref>


Später hieß die Firma ''Standard-Bronzepulver-Werke Carl Eckart'', seit 1954 mit Firmensitz incl. Verwaltung in der [[Kaiserstraße]] 30 (bzw. vorher [[Maxstraße]] 12), Produktionsbetriebe in Güntersthal bei Velden, Pommelsbrunn (Ldkr. Hersbruck) und Langfurth (Ldkr. Ansbach). Weitere Außenstellen in Italien und der Schweiz.<ref>''Eckart-Werke''. In: Adolf Schwammberger: ''Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 102</ref>
Später hieß die Firma ''Standard-Bronzepulver-Werke Carl Eckart'', seit 1954 mit Firmensitz incl. Verwaltung in der [[Kaiserstraße 30]] (bzw. vorher [[Maxstraße]] 12), Produktionsbetriebe in [[wikipedia:Güntersthal|Güntersthal]] (Ortsteil von [[wikipedia:Hartenstein (Mittelfranken)|Hartenstein]]), [[wikipedia:Pommelsbrunn|Pommelsbrunn]] ([[wikipedia:Landkreis Nürnberger Land|Ldkr. Nürnberger Land]]) und [[wikipedia:Langfurth|Langfurth]] ([[wikipedia:Landkreis Ansbach|Ldkr. Ansbach]]). Weitere Außenstellen in Italien und der Schweiz.<ref>''Eckart-Werke''. In: Adolf Schwammberger: ''Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 102</ref>


Die Firma wurde nach dem zweiten Weltkrieg von der dritten Generation geführt und hatte sich bis dahin zum wohl größten Bronzepulverwerk Deutschlands entwickelt.<ref>August Jegel: "[[Die wirtschaftliche Entwicklung von Nürnberg-Fürth, Stein und des Nürnberger Raumes seit 1806 (Buch)|Die wirtschaftliche Entwicklung von Nürnberg-Fürth, Stein und des Nürnberger Raumes seit 1806]]", S. 233</ref>  
Die Firma wurde nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] von der dritten Generation geführt und hatte sich bis dahin zum wohl größten Bronzepulverwerk Deutschlands entwickelt.<ref>August Jegel: "[[Die wirtschaftliche Entwicklung von Nürnberg-Fürth, Stein und des Nürnberger Raumes seit 1806 (Buch)|Die wirtschaftliche Entwicklung von Nürnberg-Fürth, Stein und des Nürnberger Raumes seit 1806]]", S. 233</ref>  


Das Verwaltungsgebäude in Fürth wurde mittlerweile mehrfach umgebaut und erweitert. Es erfolgte eine Teilübernahme durch die Stadt Fürth (Ämtergebäude Süd, [[Straßenverkehrsamt]], [[Ordnungsamt]], usw.). Lange Zeit war hier auch der Sitz des [[Österreichischen Konsulats]]. Ab 2009 erfolgte der Umbau des gesamten Areals zur ''Eckart-Plaza'' mit Büroräumen, Parkplatz, Einkaufsmarkt und Parkdeck.
Das Verwaltungsgebäude in Fürth wurde mittlerweile mehrfach umgebaut und erweitert. Es erfolgte eine Teilübernahme durch die Stadt Fürth (Ämtergebäude Süd, [[Straßenverkehrsamt]], [[Ordnungsamt]], usw.). Lange Zeit war hier auch der Sitz des [[Österreichisches Konsulat|Österreichischen Konsulats]]. Ab 2009 erfolgte der Umbau des gesamten Areals zur ''Eckart-Plaza'' mit Büroräumen, Parkplatz, Einkaufsmarkt und Parkdeck.


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Produktionsstätte in Velden.
Produktionsstätte in Velden.


[[2009]] wird ein Neubau mit Passivhaus-Technik an der [[Frankenstraße]] 12 fertig gestellt.<ref name="Fürther Nachrichten Jan 09">[[Fürther Nachrichten|online abrufbar]]: [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/neue-zentrale-fur-global-player-aus-furth-1.506726 "Neue Zentrale für Global Player aus Fürth"], Artikel vom 24.01.2009</ref> Am [[14. August]] [[2009]] wurde überraschend bekannt, dass die Ecka Granulate Insolvenz anmelden musste. Das Unternehmen konnte sich jedoch erholen und firmiert nun unter dem Namen ''Ecka Granules Germany GmbH'' mit Sitz zuerst in der [[Flößaustraße]] 24a in einem Teil eines ehemaligen [[Quelle]]-Gebäude, mittlerweile jedoch in Velden.
[[2009]] wurde ein Neubau mit Passivhaus-Technik an der [[Frankenstraße]] 12 fertig gestellt.<ref name="Fürther Nachrichten Jan 09">[[Fürther Nachrichten|online]]: [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/neue-zentrale-fur-global-player-aus-furth-1.506726 "Neue Zentrale für Global Player aus Fürth"], Artikel vom 24.01.2009</ref> Am [[14. August]] [[2009]] wurde überraschend bekannt, dass die Ecka Granulate Insolvenz anmelden musste. Das Unternehmen konnte sich jedoch erholen und firmiert nun unter dem Namen ''Ecka Granules Germany GmbH'' mit Sitz zuerst in der [[Flößaustraße]] 24a in einem Teil eines ehemaligen [[Quelle]]-Gebäude, mittlerweile jedoch in Velden.


=== ECKART Pigmente ===
=== ECKART Pigmente ===
[[2005]] erwirbt die ''ALTANA Chemie'' die ''ECKART GmbH'' - den vormaligen Geschäftsbereich Pigmente. [[2007]] wird das Effektpigmente-Geschäft von der britischen Wolstenholme Group übernommen.<ref name="Eckart Pigmente History">Firmengeschichte auf [http://www.eckart.net Eckart.net]</ref>
[[2005]] erwarb die ''ALTANA Chemie'' die ''ECKART GmbH'' - den vormaligen Geschäftsbereich Pigmente. [[2007]] wird das Effektpigmente-Geschäft von der britischen Wolstenholme Group übernommen.<ref name="Eckart Pigmente History">Firmengeschichte auf [http://www.eckart.net Eckart.net]</ref>


==Produkte==
==Produkte==
[[Bild:Eckart-Produkte I.jpg|thumb|right|Etikett eines typischen Eckart-Erzeugnisses: Silber-Ofenbronze]]
[[Bild:Eckart-Produkte I.jpg|mini|right|Etikett eines typischen Eckart-Erzeugnisses: Silber-Ofenbronze]]
Standardprodukte der Eckart-Werke waren zu Anfang Blattmetalle und Bronzefarben, später Goldbronzepulver, Aluminiumpulver, Aluminium- und Goldpasten, Magnesiumpulver, Metallpulver und Granulate aller Art, sowie Pinsel. Während des [[Zweiter Weltkrieg|2. Weltkriegs]] auch wehrtechnische Produkte (Produktionskennung ''mxk'').<ref>''Liste der Fertigungskennzeichen für Waffen, Muntition und Gerät''. Berlin 1944, unveränderter Nachdruck, Pawlas Verlag 1977, ISBN 3-88088-214-2</ref>
Standardprodukte der Eckart-Werke waren zu Anfang Blattmetalle und Bronzefarben, später Goldbronzepulver, Aluminiumpulver, Aluminium- und Goldpasten, Magnesiumpulver, Metallpulver und Granulate aller Art, sowie Pinsel. Während des Zweiten Weltkriegs auch wehrtechnische Produkte (Produktionskennung ''mxk'').<ref>''Liste der Fertigungskennzeichen für Waffen, Muntition und Gerät''. Berlin 1944, unveränderter Nachdruck, Pawlas Verlag 1977, ISBN 3-88088-214-2</ref>




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==Lokalberichterstattung==
==Lokalberichterstattung==


*dpa: ''Altana kauft Eckart''. In: Nürnberger Zeitung vom 4. August 2005 - [http://www.nordbayern.de/nuernberger-zeitung/altana-kauft-eckart-1.712966 online abrufbar]
*dpa: ''Altana kauft Eckart''. In: Nürnberger Zeitung vom 4. August 2005 - [http://www.nordbayern.de/nuernberger-zeitung/altana-kauft-eckart-1.712966 online]


* GZ: ''Firma Eckart erweitert Hallen und stellt ein''. In: Nordbayrische Nachrichten vom 26. September 2007 - [http://www.nordbayern.de/region/pegnitz/firma-eckart-erweitert-hallen-und-stellt-ein-1.878085 NN]
* GZ: ''Firma Eckart erweitert Hallen und stellt ein''. In: Nordbayrische Nachrichten vom 26. September 2007 - [http://www.nordbayern.de/region/pegnitz/firma-eckart-erweitert-hallen-und-stellt-ein-1.878085 NN]


* Wolfgang Händel: ''"Eckart-Plaza soll die Südstadt beleben''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 3. Oktober 2007 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/eckart-plaza-soll-die-sudstadt-beleben-1.881230 online abrufbar]
* Wolfgang Händel: ''"Eckart-Plaza soll die Südstadt beleben''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 3. Oktober 2007 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/eckart-plaza-soll-die-sudstadt-beleben-1.881230 online]


* Wolfgang Händel: ''Stadt gibt grünes Licht für ''Eckart-Plaza''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 27. November 2008 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/stadt-gibt-grunes-licht-fur-eckart-plaza-1.486535 online abrufbar]
* Wolfgang Händel: ''Stadt gibt grünes Licht für ''Eckart-Plaza''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 27. November 2008 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/stadt-gibt-grunes-licht-fur-eckart-plaza-1.486535 online]


* Wolfgang Mayer: ''Die Altana-Tochter Eckart tritt kürzer''. In: Nürnberger Nachrichten vom 2. Februar 2009 - [http://www.nordbayern.de/nuernberger-nachrichten/wirtschaft/die-altana-tochter-eckart-tritt-kurzer-1.514161 NN]
* Wolfgang Mayer: ''Die Altana-Tochter Eckart tritt kürzer''. In: Nürnberger Nachrichten vom 2. Februar 2009 - [http://www.nordbayern.de/nuernberger-nachrichten/wirtschaft/die-altana-tochter-eckart-tritt-kurzer-1.514161 NN]


* Wolfgang Händel: ''Die Eckart-Plaza nimmt in rasantem Tempo Konturen an''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 13. August 2009 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/die-eckart-plaza-nimmt-in-rasantem-tempo-konturen-an-1.563725 online abrufbar]
* Wolfgang Händel: ''Die Eckart-Plaza nimmt in rasantem Tempo Konturen an''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 13. August 2009 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/die-eckart-plaza-nimmt-in-rasantem-tempo-konturen-an-1.563725 online]


* HvD: ''Neue Zentrale für Global Player aus Fürth. Die «Ecka Group» baut in der Frankenstraße eine energiesparende Hauptverwaltung''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 24. Januar 2009 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/neue-zentrale-fur-global-player-aus-furth-1.506726 online abrufbar]
* HvD: ''Neue Zentrale für Global Player aus Fürth. Die «Ecka Group» baut in der Frankenstraße eine energiesparende Hauptverwaltung''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 24. Januar 2009 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/neue-zentrale-fur-global-player-aus-furth-1.506726 online]


* won: ''Fürther Ecka Granulate GmbH pleite''. In: Nürnberger Nachrichten vom 15. August 2009 - [http://www.nordbayern.de/nuernberger-nachrichten/wirtschaft/further-ecka-granulate-gmbh-pleite-1.564452 NN]
* won: ''Fürther Ecka Granulate GmbH pleite''. In: Nürnberger Nachrichten vom 15. August 2009 - [http://www.nordbayern.de/nuernberger-nachrichten/wirtschaft/further-ecka-granulate-gmbh-pleite-1.564452 NN]
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Eckart-Plaza und Ämtergebäude Süd in der Schwabacher Straße, April 2020

Die sog. Eckart-Werke (eig. ECKART GmbH & Co. KG) waren ein in Fürth gegründeter, weltweit agierender Industriekonzern.

Geschichte

Historischer Briefkopf der Eckart-Werke von 1938
Historischer Briefkopf der Eckart-Werke von 1954

Gegründet wurde die Firma 1876 als Carl Eckart Bronzefarben-Blattmetallfabrik vom Goldschläger Carl Eckart. 1892 wurde das Unternehmen ins Handelsregister eingetragen und Ende der 1890er Jahre stellte man von der handwerklichen auf die industrielle Fertigung der Goldbronze um. Um die Jahrhundertwende trat der Sohn des Firmengründers, Jakob Eckart, in die Firma ein. Zwei neue Werke wurden in Erlangen und in Nürnberg-Doos (die dort vorhandene Bronzefabrik am Niederweg 11 wurde 1921 von Fa. Eckart erworben und als Zweigstelle Doos eingerichtet, 1933 wurde die Produktionsstätte um Anwesen Niederweg 13 erweitert, durch Kriegszerstörungen wurde die Produktion vollständig verlagert)[1] errichtet. 1901 nimmt Eckart eine Schutzmarke, einen "Ritter mit einer Standarte in der rechten Hand", an. Am Ende des Ersten Weltkriegs wurden die Einzelbetriebe in einer größeren Anlage zusammengefasst.[2]

Später hieß die Firma Standard-Bronzepulver-Werke Carl Eckart, seit 1954 mit Firmensitz incl. Verwaltung in der Kaiserstraße 30 (bzw. vorher Maxstraße 12), Produktionsbetriebe in Güntersthal (Ortsteil von Hartenstein), Pommelsbrunn (Ldkr. Nürnberger Land) und Langfurth (Ldkr. Ansbach). Weitere Außenstellen in Italien und der Schweiz.[3]

Die Firma wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von der dritten Generation geführt und hatte sich bis dahin zum wohl größten Bronzepulverwerk Deutschlands entwickelt.[4]

Das Verwaltungsgebäude in Fürth wurde mittlerweile mehrfach umgebaut und erweitert. Es erfolgte eine Teilübernahme durch die Stadt Fürth (Ämtergebäude Süd, Straßenverkehrsamt, Ordnungsamt, usw.). Lange Zeit war hier auch der Sitz des Österreichischen Konsulats. Ab 2009 erfolgte der Umbau des gesamten Areals zur Eckart-Plaza mit Büroräumen, Parkplatz, Einkaufsmarkt und Parkdeck.


Jüngere Entwicklung und Aufteilung

1996 wird der Konzern in die zwei Geschäftsbereiche „ECKART Pigmente“ und „ECKA Granulate“ aufgegliedert. 2001 wird die ECKA Granulate durch Realteilung selbständig.

ECKA Granulate

Die ECKA Granulate GmbH & Co. KG (ECKA Group) ist ein weltweit operierendes Unternehmen für Legierungs-, Metall- und Anwendungstechnologie und steuert seine weltweiten Niederlassungen nach wie vor vom Standort Fürth, weiterer fränkischer Groß-Standort ist Güntherstal bei Velden. Im Jahr 2004 erfolgte der Umzug aus dem Eckart-Areal in Güntersthal in die neugebaute Produktionsstätte in Velden.

2009 wurde ein Neubau mit Passivhaus-Technik an der Frankenstraße 12 fertig gestellt.[5] Am 14. August 2009 wurde überraschend bekannt, dass die Ecka Granulate Insolvenz anmelden musste. Das Unternehmen konnte sich jedoch erholen und firmiert nun unter dem Namen Ecka Granules Germany GmbH mit Sitz zuerst in der Flößaustraße 24a in einem Teil eines ehemaligen Quelle-Gebäude, mittlerweile jedoch in Velden.

ECKART Pigmente

2005 erwarb die ALTANA Chemie die ECKART GmbH - den vormaligen Geschäftsbereich Pigmente. 2007 wird das Effektpigmente-Geschäft von der britischen Wolstenholme Group übernommen.[6]

Produkte

Etikett eines typischen Eckart-Erzeugnisses: Silber-Ofenbronze

Standardprodukte der Eckart-Werke waren zu Anfang Blattmetalle und Bronzefarben, später Goldbronzepulver, Aluminiumpulver, Aluminium- und Goldpasten, Magnesiumpulver, Metallpulver und Granulate aller Art, sowie Pinsel. Während des Zweiten Weltkriegs auch wehrtechnische Produkte (Produktionskennung mxk).[7]



Literatur

  • Eckart-Werke, in: Tradition verpflichtet, Stuttgart, 1953, S. 238 - 239
  • Tischert, Hans: Bronze für die Welt, Eckart-Werke in Fürth/Bayern. Dilsberg/Neckar 1966
  • Eckart, Carl. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 101
  • Eckart-Werke. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 102
  • Gilbert Krapf: Schmelzen, Schlagen, Stampfen. Blattgold, Blattmetalle und Bronzefarben aus Fürth. In: Fürther Geschichtsblätter, 1/2008, S. 3 - 33, 2/2008, S. 39 - 67, 1/2009, S. 3 - 21, 1/2010, S. 3 - 19
  • Spiegel, Spielzeug und Spezialpapier. Industrie- und Gewerbebetriebe im Stadtteil einst und jetzt. Vergolden ist Spielerei - die Eckart-Werke. In: Auf in den Süden! Geschichte der Fürther Südstadt, 2017, Sandberg Verlag, ISBN 978-930699-94-0, S. 198 - 199

Lokalberichterstattung

  • dpa: Altana kauft Eckart. In: Nürnberger Zeitung vom 4. August 2005 - online
  • GZ: Firma Eckart erweitert Hallen und stellt ein. In: Nordbayrische Nachrichten vom 26. September 2007 - NN
  • Wolfgang Mayer: Die Altana-Tochter Eckart tritt kürzer. In: Nürnberger Nachrichten vom 2. Februar 2009 - NN
  • HvD: Neue Zentrale für Global Player aus Fürth. Die «Ecka Group» baut in der Frankenstraße eine energiesparende Hauptverwaltung. In: Fürther Nachrichten vom 24. Januar 2009 - online
  • won: Fürther Ecka Granulate GmbH pleite. In: Nürnberger Nachrichten vom 15. August 2009 - NN

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Michael Lösel: Die Mühlenanlage in Doos. In: Räder im Fluß - Die Geschichte der Nürnberger Mühlen. Verlag W. Tümmels 1986, S. 282 - 284
  2. August Jegel: "Die wirtschaftliche Entwicklung von Nürnberg-Fürth, Stein und des Nürnberger Raumes seit 1806", S. 233
  3. Eckart-Werke. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 102
  4. August Jegel: "Die wirtschaftliche Entwicklung von Nürnberg-Fürth, Stein und des Nürnberger Raumes seit 1806", S. 233
  5. online: "Neue Zentrale für Global Player aus Fürth", Artikel vom 24.01.2009
  6. Firmengeschichte auf Eckart.net
  7. Liste der Fertigungskennzeichen für Waffen, Muntition und Gerät. Berlin 1944, unveränderter Nachdruck, Pawlas Verlag 1977, ISBN 3-88088-214-2


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