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==Geschichte==
==Geschichte==
In Vach gab es schon im Mittelalter ganz unterschiedliche Grundherren, z. B. die Burggrafen von Nürnberg oder die Reichsministerialen von Gründlach und ihre Erben, die Hohenlohe Brauneck. Zu den Brauneck'schen Lehen gehörte auch der '''Burgstall im Lohe'''<ref>Lohbauer, Christian: [[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 13. Historische Beschreibung der Pfarreien Vach, Großgründlach, Eltersdorf mit Tennenlohe, Bruck, Büchenbach, Frauenaurach, Obermichelbach, Herzogenaurach und Münchaurach mit Oberreichenbach. 1. Teil (Fürth 1892), S. 13; Fischer, Walter: Fürther Stadtbilder. Vach, ehemaliger Burgstall im Lohe, Lohstraße 27. In: FH 42 (1992), S. 26-30; {{BuchQuelle|Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth (Buch)|Thema=Vach|Seite=480}} Die jeweiligen Angaben zu den Besitzern enthalten aber z. T. grobe Fehler.</ref>, im Norden von Vach gelegen. Bei der ersten Erwähnung [[1399]] wird er als Haus in einem Weiher beschrieben, das damals Michael Grundherr an Hans Pirckheimer verkaufte.<ref>StAN, Rep. 313 1/11 Urkunden Geuder-Archive, Nr. 59</ref> Dessen Sohn Fritz erscheint [[1414]] als Inhaber.<ref>Monumenta Boica Bd. 47 (München 1902), S. 669, vgl. zu Hans und Fritz Pirckheimer auch Reimann, Arnold: Die älteren Pirckheimer (Leipzig 1944), S. 34 ff.</ref> [[1422]] gehörte der Herrensitz Wilhelm Rummel. Von dessen Witwe erwarb ihn [[1447]] Heinrich Geuder von Heroldsberg für 2.500 Gulden.<ref>StAN, Rep. 313 1/11 Urkunden Geuder-Archive, Nr. 178, vgl. Schaper, Christa: Die Ratsfamilie Rummel Kaufleute, Finanziers und Unternehmer. In: MVGN 68 (1981), S. 1-107, hier S. 7 und 79</ref> Die Geuder behielten das Lehen über 100 Jahre.<ref>Vgl. u. a. die Eybschen Lehenbriefe 1476-1522 in StAN, Rep. 313 1/11 Urkunden Geuder-Archive, Nr. 846, 849, 859, 862 und 873</ref> Bis zum Dreißigjährigen Krieg wurde der Herrensitz, wie viele weitere, als Sommer- und Jagdschloss Nürnberger Patrizier, aber auch zur Verteidigung des Nürnberger Umlandes genutzt. Aus dieser Zeit stammt noch der Charakter des Schlosses, das schon ursprünglich ein Wasserschloss war und das mit den wenigen Fenstern im Untergeschoß Verteidigungsbereitschaft signalisierte.  
In Vach gab es schon im Mittelalter ganz unterschiedliche Grundherren, z. B. die Burggrafen von Nürnberg oder die Reichsministerialen von Gründlach und ihre Erben, die Hohenlohe Brauneck. Zu den Brauneck'schen Lehen gehörte auch der '''Burgstall im Lohe'''<ref>Lohbauer, Christian: [[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, S. 13. Historische Beschreibung der Pfarreien Vach, Großgründlach, Eltersdorf mit Tennenlohe, Bruck, Büchenbach, Frauenaurach, Obermichelbach, Herzogenaurach und Münchaurach mit Oberreichenbach. 1. Teil (Fürth 1892), S. 13; Fischer, Walter: Fürther Stadtbilder. Vach, ehemaliger Burgstall im Lohe, Lohstraße 27. In: FH 42 (1992), S. 26-30; {{BuchQuelle|Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth (Buch)|Thema=Vach|Seite=480}} Die jeweiligen Angaben zu den Besitzern enthalten aber z. T. grobe Fehler.</ref>, im Norden von Vach gelegen. Bei der ersten Erwähnung [[1399]] wird er als Haus in einem Weiher beschrieben, das damals Michael Grundherr an Hans Pirckheimer verkaufte.<ref>StAN, Rep. 313 1/11 Urkunden Geuder-Archive, Nr. 59</ref> Dessen Sohn Fritz erscheint [[1414]] als Inhaber.<ref>Monumenta Boica Bd. 47 (München 1902), S. 669, vgl. zu Hans und Fritz Pirckheimer auch Reimann, Arnold: Die älteren Pirckheimer (Leipzig 1944), S. 34 ff.</ref> [[1422]] gehörte der Herrensitz Wilhelm Rummel. Von dessen Witwe erwarb ihn [[1447]] Heinrich Geuder von Heroldsberg für 2.500 Gulden.<ref>StAN, Rep. 313 1/11 Urkunden Geuder-Archive, Nr. 178, vgl. Schaper, Christa: Die Ratsfamilie Rummel Kaufleute, Finanziers und Unternehmer. In: MVGN 68 (1981), S. 1-107, hier S. 7 und 79</ref> Die Geuder behielten das Lehen über 100 Jahre.<ref>Vgl. u. a. die Eybschen Lehenbriefe 1476-1522 in StAN, Rep. 313 1/11 Urkunden Geuder-Archive, Nr. 846, 849, 859, 862 und 873</ref> Bis zum Dreißigjährigen Krieg wurde der Herrensitz, wie viele weitere, als Sommer- und Jagdschloss Nürnberger Patrizier, aber auch zur Verteidigung des Nürnberger Umlandes genutzt. Aus dieser Zeit stammt noch der Charakter des Schlosses, das schon ursprünglich ein Wasserschloss war und das mit den wenigen Fenstern im Untergeschoss Verteidigungsbereitschaft signalisierte.  


Um [[1560]] ging es an den Kaufmann Christoph Lindner.<ref>StAN, Rep. 499/328 Materialsammlung Karl Kohn, Nr. 81/11</ref> Johann Albrecht Meixner, der den Burgstall durch seine Heirat ([[1651]]) mit Anna Maria geb. Fuchs von Wolkersdorf, verwitwete Lindner, an sich gebracht hatte, veräußerte ihn [[1662]] an Johann Ulrich Danngrieß (1625-1683), einen Exulanten aus Eferding in Oberösterreich.<ref>StAN, Rep. 135 Ansbacher Lehenurkunden, Nr. 1665; vgl. auch Kübele, Friedrich: Geschichte des Exulanten-Geschlechts (von) Danngrieß. In: Blätter für fränkische Familienkunde Bd. 9 (1970), S. 222-238</ref> Im Dreißigjährigen Krieg war das Gebäude teilweise zerstört worden. Es wurde [[1663]] erneuert und später nach Norden erweitert.  [[1679]] gelangte der Sitz an Johann Heysinger zu Waldeck<ref> Kübele, Friedrich: Geschichte des Exulanten-Geschlechts (von) Danngrieß. In: Blätter für fränkische Familienkunde Bd. 9 (1970), S. 226</ref>, dessen Enkel Christian Heinrich ihn [[1718]] an Christoph Friedrich Held verkaufte.<ref>StAN, Rep. 135 Ansbacher Lehenurkunden, Nr. 1085</ref> In dieser Zeit war der vorkragende Fachwerkaufbau entstanden. Da Fachwerk zu dieser Zeit aber schon unmodern geworden war, wurde es sofort verputzt. Der nächste Besitzer war ein Hofrat Sauber, dann folgte der Kammerrat und Oberbräuverwalter zu Zirndorf [[Johann Georg Hoffmann (1712 - 1773)|Johann Georg Hof(f)mann]] (1712-1773). [[1822]] übernahm Bürgermeister [[Georg Leonhardt Reuthner]] das Anwesen und richtete im Vorhof eine Brauerei ein, die aber nur bis [[1862]] bestand. Von [[1863]] bis in die 1980er Jahre gehörte das Schlösschen der Familie Paulus. Ein Türmchen, das sich auf dem südlichen Giebel befand, wurde [[1927]] wegen Baufälligkeit entfernt. In den jahren danach verfiel das Anwesen immer mehr. Eine grundlegende Renovierung erfolgte [[1989]]/90.<ref>Fischer, Walter: Fürther Stadtbilder. Vach, ehemaliger Burgstall im Lohe, Lohstraße 27. In: FH 42 (1992), S. 26-30; {{BuchQuelle|Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth (Buch)|Thema=Vach|Seite=480-483}}</ref> Dabei wurde auch das Fachwerk wieder freigelegt.
Um [[1560]] ging es an den Kaufmann Christoph Lindner.<ref>StAN, Rep. 499/328 Materialsammlung Karl Kohn, Nr. 81/11</ref> Johann Albrecht Meixner, der den Burgstall durch seine Heirat ([[1651]]) mit Anna Maria, geb. Fuchs von Wolkersdorf, verwitwete Lindner, an sich gebracht hatte, veräußerte ihn [[1662]] an Johann Ulrich Danngrieß (1625–1683), einen Exulanten aus Eferding in Oberösterreich.<ref>StAN, Rep. 135 Ansbacher Lehenurkunden, Nr. 1665; vgl. auch Kübele, Friedrich: Geschichte des Exulanten-Geschlechts (von) Danngrieß. In: Blätter für fränkische Familienkunde Bd. 9 (1970), S. 222-238</ref> Im Dreißigjährigen Krieg war das Gebäude teilweise zerstört worden. Es wurde [[1663]] erneuert und später nach Norden erweitert.  [[1679]] gelangte der Sitz an Johann Heysinger zu Waldeck<ref> Kübele, Friedrich: Geschichte des Exulanten-Geschlechts (von) Danngrieß. In: Blätter für fränkische Familienkunde Bd. 9 (1970), S. 226</ref>, dessen Enkel Christian Heinrich ihn [[1718]] an Christoph Friedrich Held verkaufte.<ref>StAN, Rep. 135 Ansbacher Lehenurkunden, Nr. 1085</ref> In dieser Zeit war der vorkragende Fachwerkaufbau entstanden. Da Fachwerk zu dieser Zeit aber schon unmodern geworden war, wurde es sofort verputzt. Der nächste Besitzer war ein Hofrat Sauber, dann folgten der Kammerrat und Oberbräuverwalter zu Zirndorf [[Johann Georg Hoffmann (1712 - 1773)|Johann Georg Hof(f)mann]] (1712–1773) und sein Sohn Daniel Hoffmann.  
 
LEHNES berichtet dazu 1841:
:''Die Herren von Vach zu Vach 1278; †) hierauf von Geuder, dann von Tintner, nachher von Dangrieß bis 1503; Storch von Clauß aus Oesterreich 1652; jetzt Herr Bierbrauereibesitzer [[Karl Holzmann]].
:''Auf dem Schloßgute zu Vach, welches man Burgstall im Lohe nannte, saß bereits im J. 1200 das Nürnbergische Patriciergeschlecht von Rummel, das sich noch im J. 1422 durch reiche Stiftungen um die werdende Pfarrei in Vach verdient machte. Hierauf folgten die von Waldeck 1503; Lindner 1565 und 1651; von Dangrieß 1662; von Waldeck 1680 - 1704; von Meyersbach 1704; Held 1717 - 1741; Sauber 1741 - 1761; Hoffmann 1761 - 1822; jetzt wieder zu einer vortrefflichen Bierbrauerei hergerichtet, und seit 1822 eine Besitzung des Herrn [[Georg Leonhard Reuthner]] [...].<ref>Georg Ludwig Lehnes: ''Geschichte des Aurach-, Fembach-, Seebach- und Zenngrundes in Mittel- und Oberfranken'', Neustadt 1841, S. 57</ref>


Eine Gedenktafel am früheren Gebäude Rothenburger Straße 158 (vormals Sündersbühl Nr. 5)<ref>Lage in historischer Karte - [https://v.bayern.de/bJCyZ BayernAtlas]</ref> in Nürnberg wies folgende Inschrift auf:
Eine Gedenktafel am früheren Gebäude Rothenburger Straße 158 (vormals Sündersbühl Nr. 5)<ref>Lage in historischer Karte - [https://v.bayern.de/bJCyZ BayernAtlas]</ref> in Nürnberg wies folgende Inschrift auf:
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:''Heinrich Salamon Hoffmann<ref>Heinrich Salomon Hofmann ist der Vater von  Fried. Margaretha Ursula Buffin, geb. Hofmann - siehe [[Christoph Ludwig Wilhelm Buff]]</ref> und Daniel Hoffmann.''<ref>Franz Zettler: ''Die Flurdenkmale des Stadt- und Landkreises Fürth''. In: ''Das Steinkreuz'', Jg. 16, 1960, Heft 1/2 (abgerufen am 28.10.2018) - [http://www.heimatverein-rosstal.de/denkmale/das_steinkreuz_1960/ online]</ref>
:''Heinrich Salamon Hoffmann<ref>Heinrich Salomon Hofmann ist der Vater von  Fried. Margaretha Ursula Buffin, geb. Hofmann - siehe [[Christoph Ludwig Wilhelm Buff]]</ref> und Daniel Hoffmann.''<ref>Franz Zettler: ''Die Flurdenkmale des Stadt- und Landkreises Fürth''. In: ''Das Steinkreuz'', Jg. 16, 1960, Heft 1/2 (abgerufen am 28.10.2018) - [http://www.heimatverein-rosstal.de/denkmale/das_steinkreuz_1960/ online]</ref>
[[1822]] übernahm Bürgermeister [[Georg Leonhardt Reuthner]] das Anwesen und richtete im Vorhof eine Brauerei ein, die aber nur bis [[1862]] bestand.
LEHNES berichtet dazu 1841:
:''Auf dem Schloßgute zu Vach, welches man Burgstall im Lohe nannte, saß bereits im J. 1200 das Nürnbergische Patriciergeschlecht von Rummel, das sich noch im J. 1422 durch reiche Stiftungen um die werdende Pfarrei in Vach verdient machte. Hierauf folgten die von Waldeck 1503; Lindner 1565 und 1651; von Dangrieß 1662; von Waldeck 1680 - 1704; von Meyersbach 1704; Held 1717 - 1741; Sauber 1741 - 1761; Hoffmann 1761 - 1822; jetzt wieder zu einer vortrefflichen Bierbrauerei hergerichtet, und seit 1822 eine Besitzung des Herrn [[Georg Leonhard Reuthner]] [...].<ref>Georg Ludwig Lehnes: ''Geschichte des Aurach-, Fembach-, Seebach- und Zenngrundes in Mittel- und Oberfranken'', Neustadt 1841, S. 57</ref>
1852 erwarben es die Gebrüder Rackelmann, von welchem [sic] es 1854 an Herrn Gerstendörfer kam, der es bis zum Jahre 1862 besaß, wo es neuerdings dem Verkauf unterstellt und zerschlagen wurde. Das Schlossgebäude selbst erwarb im Jahre 1863 Oekonom Konr. Dorn.<ref>M. J. Lehner: Nürnberg´s nächste Umgebung. Eine historische Wanderung. Nürnberg, 1900, S. 91 - [https://online-service.nuernberg.de/viewer/!image/06145077/97/-/ online-Digitalisat]</ref>
Von [[1863]] bis in die 1980er Jahre gehörte das Schlösschen der Familie Paulus. Ein Türmchen, das sich auf dem südlichen Giebel befand, wurde [[1927]] wegen Baufälligkeit entfernt. In den Jahren danach verfiel das Anwesen immer mehr. Eine grundlegende Renovierung erfolgte [[1989]]/90.<ref>Fischer, Walter: Fürther Stadtbilder. Vach, ehemaliger Burgstall im Lohe, Lohstraße 27. In: FH 42 (1992), S. 26-30; {{BuchQuelle|Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth (Buch)|Thema=Vach|Seite=480-483}}</ref> Dabei wurde auch das Fachwerk wieder freigelegt.


==Siehe auch==
==Siehe auch==

Aktuelle Version vom 23. Februar 2024, 19:04 Uhr

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Vacher Herrensitz Burgstall im Lohe, Blick von Osten, 2020
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Dreigeschossiger Satteldachbau mit verputztem Sandsteinerdgeschoss und Fachwerkobergeschoss und -giebel, im Kern 16./17. Jahrhundert, um 1663 erneuert, im 18. Jahrhundert nach Norden verlängert, Südgiebel 1990 erneuert; ringsum Graben, zum Teil abgeflacht; Reste der Einfriedung an der Ostseite, Mauer aus Brockenwerk.

Geschichte

In Vach gab es schon im Mittelalter ganz unterschiedliche Grundherren, z. B. die Burggrafen von Nürnberg oder die Reichsministerialen von Gründlach und ihre Erben, die Hohenlohe Brauneck. Zu den Brauneck'schen Lehen gehörte auch der Burgstall im Lohe[1], im Norden von Vach gelegen. Bei der ersten Erwähnung 1399 wird er als Haus in einem Weiher beschrieben, das damals Michael Grundherr an Hans Pirckheimer verkaufte.[2] Dessen Sohn Fritz erscheint 1414 als Inhaber.[3] 1422 gehörte der Herrensitz Wilhelm Rummel. Von dessen Witwe erwarb ihn 1447 Heinrich Geuder von Heroldsberg für 2.500 Gulden.[4] Die Geuder behielten das Lehen über 100 Jahre.[5] Bis zum Dreißigjährigen Krieg wurde der Herrensitz, wie viele weitere, als Sommer- und Jagdschloss Nürnberger Patrizier, aber auch zur Verteidigung des Nürnberger Umlandes genutzt. Aus dieser Zeit stammt noch der Charakter des Schlosses, das schon ursprünglich ein Wasserschloss war und das mit den wenigen Fenstern im Untergeschoss Verteidigungsbereitschaft signalisierte.

Um 1560 ging es an den Kaufmann Christoph Lindner.[6] Johann Albrecht Meixner, der den Burgstall durch seine Heirat (1651) mit Anna Maria, geb. Fuchs von Wolkersdorf, verwitwete Lindner, an sich gebracht hatte, veräußerte ihn 1662 an Johann Ulrich Danngrieß (1625–1683), einen Exulanten aus Eferding in Oberösterreich.[7] Im Dreißigjährigen Krieg war das Gebäude teilweise zerstört worden. Es wurde 1663 erneuert und später nach Norden erweitert. 1679 gelangte der Sitz an Johann Heysinger zu Waldeck[8], dessen Enkel Christian Heinrich ihn 1718 an Christoph Friedrich Held verkaufte.[9] In dieser Zeit war der vorkragende Fachwerkaufbau entstanden. Da Fachwerk zu dieser Zeit aber schon unmodern geworden war, wurde es sofort verputzt. Der nächste Besitzer war ein Hofrat Sauber, dann folgten der Kammerrat und Oberbräuverwalter zu Zirndorf Johann Georg Hof(f)mann (1712–1773) und sein Sohn Daniel Hoffmann.

Eine Gedenktafel am früheren Gebäude Rothenburger Straße 158 (vormals Sündersbühl Nr. 5)[10] in Nürnberg wies folgende Inschrift auf:

Dieses Ehrenmal dem Hochwohlgeborenen Herrn Johann Georg Hoffmann Hochfürstlichen Brandenburg Onolzbachischen Treu verdienten Cammer Rath und Ober Prau Verwalter auch Herr auf Sündersbühl und Burgstall Lohe bei Vach, welcher in Zirndorf den 28. August 1712 geboren und den 6. Juni 1773 im 61 Jahr seines Lebens auf seinem Schlößlein bei Vach selig verschieden und nach Zirndorf in seine Gruft gebracht worden ist.
War der Erwerber und erbauer dieses Herrensitzes und Burgfriedens Sündersbühl, so Er anno 1770 für sich und seine Familie gebracht. Haben dessen einzige Söhne Veinus und Zisallat folgere setzen lassen.
Heinrich Salamon Hoffmann[11] und Daniel Hoffmann.[12]

1822 übernahm Bürgermeister Georg Leonhardt Reuthner das Anwesen und richtete im Vorhof eine Brauerei ein, die aber nur bis 1862 bestand.

LEHNES berichtet dazu 1841:

Auf dem Schloßgute zu Vach, welches man Burgstall im Lohe nannte, saß bereits im J. 1200 das Nürnbergische Patriciergeschlecht von Rummel, das sich noch im J. 1422 durch reiche Stiftungen um die werdende Pfarrei in Vach verdient machte. Hierauf folgten die von Waldeck 1503; Lindner 1565 und 1651; von Dangrieß 1662; von Waldeck 1680 - 1704; von Meyersbach 1704; Held 1717 - 1741; Sauber 1741 - 1761; Hoffmann 1761 - 1822; jetzt wieder zu einer vortrefflichen Bierbrauerei hergerichtet, und seit 1822 eine Besitzung des Herrn Georg Leonhard Reuthner [...].[13]

1852 erwarben es die Gebrüder Rackelmann, von welchem [sic] es 1854 an Herrn Gerstendörfer kam, der es bis zum Jahre 1862 besaß, wo es neuerdings dem Verkauf unterstellt und zerschlagen wurde. Das Schlossgebäude selbst erwarb im Jahre 1863 Oekonom Konr. Dorn.[14]

Von 1863 bis in die 1980er Jahre gehörte das Schlösschen der Familie Paulus. Ein Türmchen, das sich auf dem südlichen Giebel befand, wurde 1927 wegen Baufälligkeit entfernt. In den Jahren danach verfiel das Anwesen immer mehr. Eine grundlegende Renovierung erfolgte 1989/90.[15] Dabei wurde auch das Fachwerk wieder freigelegt.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

  • Lage Burgstall Lohe in historischer Karte - BayernAtlas

Einzelnachweise

  1. Lohbauer, Christian: Land-Chronik, Fürth 1892, S. 13. Historische Beschreibung der Pfarreien Vach, Großgründlach, Eltersdorf mit Tennenlohe, Bruck, Büchenbach, Frauenaurach, Obermichelbach, Herzogenaurach und Münchaurach mit Oberreichenbach. 1. Teil (Fürth 1892), S. 13; Fischer, Walter: Fürther Stadtbilder. Vach, ehemaliger Burgstall im Lohe, Lohstraße 27. In: FH 42 (1992), S. 26-30; Vach. In: Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth. Lipp Verlag, 1994, S. 480. Die jeweiligen Angaben zu den Besitzern enthalten aber z. T. grobe Fehler.
  2. StAN, Rep. 313 1/11 Urkunden Geuder-Archive, Nr. 59
  3. Monumenta Boica Bd. 47 (München 1902), S. 669, vgl. zu Hans und Fritz Pirckheimer auch Reimann, Arnold: Die älteren Pirckheimer (Leipzig 1944), S. 34 ff.
  4. StAN, Rep. 313 1/11 Urkunden Geuder-Archive, Nr. 178, vgl. Schaper, Christa: Die Ratsfamilie Rummel Kaufleute, Finanziers und Unternehmer. In: MVGN 68 (1981), S. 1-107, hier S. 7 und 79
  5. Vgl. u. a. die Eybschen Lehenbriefe 1476-1522 in StAN, Rep. 313 1/11 Urkunden Geuder-Archive, Nr. 846, 849, 859, 862 und 873
  6. StAN, Rep. 499/328 Materialsammlung Karl Kohn, Nr. 81/11
  7. StAN, Rep. 135 Ansbacher Lehenurkunden, Nr. 1665; vgl. auch Kübele, Friedrich: Geschichte des Exulanten-Geschlechts (von) Danngrieß. In: Blätter für fränkische Familienkunde Bd. 9 (1970), S. 222-238
  8. Kübele, Friedrich: Geschichte des Exulanten-Geschlechts (von) Danngrieß. In: Blätter für fränkische Familienkunde Bd. 9 (1970), S. 226
  9. StAN, Rep. 135 Ansbacher Lehenurkunden, Nr. 1085
  10. Lage in historischer Karte - BayernAtlas
  11. Heinrich Salomon Hofmann ist der Vater von Fried. Margaretha Ursula Buffin, geb. Hofmann - siehe Christoph Ludwig Wilhelm Buff
  12. Franz Zettler: Die Flurdenkmale des Stadt- und Landkreises Fürth. In: Das Steinkreuz, Jg. 16, 1960, Heft 1/2 (abgerufen am 28.10.2018) - online
  13. Georg Ludwig Lehnes: Geschichte des Aurach-, Fembach-, Seebach- und Zenngrundes in Mittel- und Oberfranken, Neustadt 1841, S. 57
  14. M. J. Lehner: Nürnberg´s nächste Umgebung. Eine historische Wanderung. Nürnberg, 1900, S. 91 - online-Digitalisat
  15. Fischer, Walter: Fürther Stadtbilder. Vach, ehemaliger Burgstall im Lohe, Lohstraße 27. In: FH 42 (1992), S. 26-30; Vach. In: Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth. Lipp Verlag, 1994, S. 480-483.

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