Marktplatz: Unterschied zwischen den Versionen

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Der "'''Grüne Markt'''" ist die alltagssprachliche Bezeichnung, offiziell heißt er auch heute noch "'''Marktplatz'''".  
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Der '''Marktplatz''' (umgangssprachlich auch ''Grüner Markt'') ist ein Platz in der Fürther [[Altstadt]]. Er ist eigentlich nur eine Verbreiterung der alten [[Reichsstraßen|Reichsstraße]], die durch Fürth führte.
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== Namensherkunft ==
[[Datei:AK Markt Boener.jpg|mini|rechts|Marktplatz um 1708]]Der "Grüne Markt" hat seinen Namen von dem Gemüsemarkt ("Grüne Ware"), der auf ihm abgehalten wurde.
 
== Geschichte ==
Die alte Reichsstraße, die durch Fürth führte, brachte auch Reisende und Handel nach Fürth. Das Gasthaus [[Zum Goldenen Schwan]] war ein wichtiger Anlaufpunkt und damit auch der große Platz, der Markplatz, an dem sich das Haus heute noch befindet. Er erstreckt sich zwischen der [[Königstraße]] (Untere Frankfurter Straße) und der [[Gustavstraße]]. Am "Grünen Markt" befanden sich auch zwei Amtssitze der Fürther Herren zu Zeiten der [[Dreiherrschaft]], zum einen das [[Bambergisches Amtshaus|Bamberger Amtshaus]] nahe der [[Kirche St. Michael]] und am anderen Ende des Platzes an der ''Unteren Frankfurter Straße'', das mittlerweile abgerissene [[Geleitshaus]] des Ansbacher [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach|Markgrafen]]. Hier wurde bis ins Jahr [[1938]] der Gemüsemarkt abgehalten. Der Platz ist auch die Keimzelle der Fürther [[Michaelis-Kirchweih]], die dann im Jahr [[1800]] vom Ansbacher [[Christian Friedrich Carl Alexander|Markgrafen]] auf die Königstraße bis zum [[Obstmarkt]] verlagert wurde.<ref>Markus Eigler: ''Piazza-Flair auf dem Grünen Markt''. In: Fürther Nachrichten vom 14. August 2020</ref>
 
== Marktverlagerungen / Frühere Märkte in Fürth ==
Offiziell wurde der [[Obstmarkt]] von den städtischen Kollegien im Februar 1874 für den Markt bestimmt. Da hieß der Platz noch Holzmarkt, weil dort Brennholz und Holzkohle verkauft wurde, gab es doch damals noch Herde für Holzbefeuerung und Zimmeröfen. 1880 wurde er in Obstmarkt umbenannt. 1902 wurde eine neue Marktordnung erlassen.
Die Trinkhalle, die sich seit 1866 am Obstmarkt befand, wurde im Mai 1923 abgetragen und am [[Bahnhofplatz]] als Fahrkartenverkaufsstelle wieder aufgestellt. In dem Häuschen wurde Selterswasser feilgeboten. Der Mohren-Apotheker ließ es erbauen.
Bis August 1938 blieb der Markt auf dem „Obstmarkt“ und in der mittleren [[Königstraße]]. Vor allem am Samstag dehnte er sich aus bis vor das [[Rathaus]]. In der Zeitung wurde regelmäßig über das Angebot und den Absatz der Waren berichtet.
Nicht nur aus der näheren Umgebung kamen die Marktlieferanten. Im Juli 1934 wird berichtet, dass von der Würzburger Straße her Fahrzeuge aus Unterfranken über die untere Königstraße ankommen, voll mit Produkten für die einzelnen Märkte neben denen der bäuerlichen Höglerinnen aus dem nördlichen Umland.  


Der "Grüne Markt" ist der Markt und das Zentrum im alten Fürth gewesen.
Vom Viktualienmarkt für Eier, Butter, Geflügel in der Mohrenstraße wurde im August 1934 berichtet: Das beliebte schlachtfertige Geflügel konnte die Käfige mit den lebenden Tauben, Hühnern und Enten nicht verdrängen. Sogar die Kaninchen (Stallhasen) sind dort in Prachtexemplaren ausgestellt, so dass mancher Züchter seine heimischen Bestände durch Neuzugänge ergänzt. Lebendes Geflügel wurde aber nur in bescheidenem Maße verlangt. <ref>Recherchiert im Stadtarchiv Fürth im Feb./März 2016 für einen VHS-Vortrag am 7.3.2016 - ''„Der Markt und seine Verlagerungen – eine (un)endliche Geschichte?“''
Literatur: Stadtarchiv Fürth, Zeitgeschichtliche Sammlung, sowie Chronik-Bände von G. Paul Rieß. Recherche: [[Peter Frank]], 1.1.2023.</ref>


Der "Grüne Markt" hat seinen Namen von dem Gemüsemarkt ("Grüne Ware") der auf ihm abgehalten wurde.
== Der Marktplatz heute ==
[[Datei:Grüner Markt 1974.jpg|mini|Right|Der Supermarkt im [[Bambergisches Amtshaus|Bambergischen Haus]] (1974) - heute die Altstadt-[[NORMA|NORMA]]]]
Im Juli [[2000]] beschloss der [[Stadtrat]] die bisherige Durchgangsstraße in einen verkehrsfreien Platz umzuwandeln mit Raum für eine Außenbestuhlung der ansässigen Gaststätten. Pflasterbänder mit Bezug auf den Stadtgrundriss gliedern die Platzfläche in drei Bereiche. In der Mitte entstand eine vielfältig nutzbare  '''[http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=13&ved=0CGwQFjAM&url=http%3A%2F%2Fwww.fuerth.de%2FPortalData%2F1%2FResources%2Fstadtentwicklung%2Fdokumente%2Fgruenermarktbrosch.pdf&ei=zf-GVcLoGsegsgGfhoOYDw&usg=AFQjCNElQnA_K4RBrSF989z-MKvfj5ZpuQ städtische Aktionsfläche]''', die seither zahlreichen Veranstaltungen als Austragungsort diente. Die Bauarbeiten wurden im Juli 2004 abgeschlossen und der Platz eingeweiht. Auf diese Weise entstand aus der ehemaligen Durchgangsstraße ein Platz, der seinen '''[[Marktplatz-Projekt|Bewohnern]]''' und zahlreichen Besuchern im Sommer ein fast schon südländisches Flair bietet.


Er ist eigentlich nur eine Verbreiterung der alten [[Reichsstraßen|Reichsstraße]] die durch Fürth fuhrt. Er befindet sich zwischen der [[Königstraße]] (Untere Frankfurter Straße) und der [[Gustavstraße]].
Abgesehen von den Neubauten am Südende des Platzes in der Königstraße sind auf dem Marktplatz nur historische Gebäude vorhanden, die abends von außen beleuchtet werden. Eine gastronomische Nutzung der Außenbestuhlung ist täglich bis 23.00 Uhr erlaubt. Der Platz ist einer der Veranstaltungsorte für das '''[[Fürth Festival]]''' den '''[[Grafflmarkt]]''' sowie die '''[[Grüne Nacht am Grünen Markt|Grüne Nacht]]''' 


Heute ist er Fußgängerzone und es befindet sich auf ihm der [[Gauklerbrunnen]].
Auf dem Platz selbst befinden sich der [[Gauklerbrunnen]] sowie einige unterirdische Stromanschlüsse für Beschallungsanlagen und ein Sockel für einen Christbaum/Maibaum.


Am "Grünen Markt" befanden sich auch zwei Amtsitze der Fürther Herren zu Zeiten der [[Dreiherrschaft]], das [[Bambergisches Amtshaus|Bambergische Amtshaus]] und das [[Geleitshaus]].
== Handel und Gastronomie ==
[[Bild:Jubiläums Briefmarke Ausschnitt.jpg|thumb|left|Der Grüne Markt auf der Jubiläumsbriefmarke [[1000 Jahre Fürth]].]]
[[Datei:Zeitung Grüner Markt März 2016.jpg|miniatur|rechts|1. Ausgabe „Grüner MarKT“ & Drumrum, März 2016]]
Eine alte Ansicht des "Grünen Marktes" ziert auch die [[Sonderbriefmarke "1000 Jahre Fürth"|Sonderbriefmarke zu "1000 Jahre Fürth"]] des Jahres [[2007]].
In allen 12 Gebäuden des Marktplatzes und im ehemaligen [[Bambergisches Amtshaus|Bambergischen Amtshaus]] sowie im Anwesen [[Königstraße 37]] am Südende des Platzes befinden sich derzeit  Gastwirtschaften oder Läden. Das gilt auch für die Gebäude der Königstraße und der [[Gustavstraße]], welche den Platz nach Süden und Norden begrenzen. Einzige Ausnahme ist das Anwesen Königstraße 42.


Siehe auch Stich von [[Johann Alexander Boener]].
Gastronomisch befinden sich direkt am Marktplatz das Bistro "'''[[Prison St. Michel]]'''", der "'''[[Stubenhocker]]'''", die "'''[[Tante Förster]]'''", das Shisha-"'''[http://www.cairo-weiden.de/home/cairo-fuerth/ Cafe Cairo]'''", die  Eisdiele "'''[http://www.ilgelato-fuerth.de/ Il Gelato]'''" und die neapolitanische Pizzeria "'''NAPLES'''".  


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Zudem befinden sich am Marktplatz der Unverpackt-Laden "'''Kleegrün'''", die '''[http://www.kmkmusikstudio.de/ KMK-Musikschule]''', der Second-Hand-Laden "'''[http://billigerkaufen.com/lamus-second-hand-shop-fuerth/ Lamus]'''" , das Optiker-Fachgeschäft "'''[http://www.schauhaus.com/ Das Schauhaus]'''", der einzige Supermarkt der Altstadt - die Altstadt-'''[[NORMA]]''' (im ehemaligen [[Amtsbräustübl]] im Bambergischen Haus).
 
Im Februar 2016 erschien erstmalig die Zeitschrift "Grüner Markt & Drumherum", eine Zeitschrift der Fürther Einzelhändler in der Altstadt. Inhalt der ersten Ausgabe ist die Darstellung der Einzelhandelsangebote der Händler, aber auch der Hinweis auf den verkaufsoffenen Sonntag am 6. März 2016. Zusätzlich enthält die erste Ausgabe einen Textbeitrag von [[Barbara Ohm]] zum Grünen Markt und ein Interview mit [[Conny Wagner]] zu dem Thema: "Warum ich Fürth so gerne mag...".<ref>„Grüner MarKT“ & Drumrum, Ausgabe 1, März 2016</ref><ref>Armin Leberzammer: Fürther Altstadt-Einzelhändler werben erstmals mit eigener Zeitung. In: Fürther Nachrichten vom 28. Februar 2016 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/further-altstadt-einzelhandler-werben-erstmals-mit-eigener-zeitung-1.5018260 online]</ref>
 
== Kultur und Veranstaltungen ==
Der Grüne Markt ist Ort für verschiedenste regelmäßige Veranstaltungen. Dazu gehören:
* Der Fürther "[[Grafflmarkt|Graffelmarkt]]" ( 2x Jährlich)
* Das "[[Fürth Festival]]"
* Die "[[Grüner Markt e. V.|Grüne Nacht am Grünen Markt]]"
* Der "[http://www.metropolmarathon.de/Homepage/beste-bedingungen-beim-metropolmarathon-2017.aspx Fürther Stadt-Marathon]"
* [[Stadtfest]]
 
== Verkehrsanbindung ==
Der Marktplatz ist von Westen über die [[Königstraße]], von Osten über die [[Gustavstraße]] und von Norden über die [[Heiligenstraße]] zu erreichen. Ein Abbiegen von der B 8 in die Gustavstraße ist nur vom Königsplatz in Fahrtrichtung Rathaus aus möglich. Es befinden sich sowohl in der Gustavstraße als auch in der Königstraße einige '''wenige gebührenpflichtige Parkplätze''' mit Zeitbeschränkung.
 
'''Zufahrtsmöglichkeiten für Lieferanten''' bestehen nur von Süden, also von der Königstraße aus.
 
Die '''Bushaltestelle "Grüner Markt"''' ([[Buslinien|Linie 175]]) befindet sich am Südende des Platzes.
 
Von den U-Bahnhöfen [[U-Bahnhof Rathaus|Rathaus]] (Nordwestausgang) und [[U-Bahnhof Stadthalle|Stadthalle]] (Ostausgang) ist der Fußweg etwa gleich lang und beträgt ca. 3 Minuten.
 
== Prägende Gebäude, Bauwerke und Baudenkmäler ==
[[Datei:Grüner Markt 1980 1.jpg|mini|right|Der Grüne Markt um 1980]][[Bild:Grüner Markt 2009.jpg|mini|right|Der Grüne Markt 2009]]
Bei der folgenden Aufstellung bitte Sortierung beachten! (Sortierschlüssel richtet sich nach der ersten Zahl, d. h. die Hausnummern 10 bis 12 kommen ''vor'' Hausnummer 2 etc.)
{{Bedeutende Gebäude dieser Straße}}
 
== Sonstiges ==
Eine alte Ansicht des "Grünen Markts" ziert auch die [[Sonderbriefmarke "1000 Jahre Fürth"|Sonderbriefmarke zu "1000 Jahre Fürth"]] des Jahres [[2007]], ebenso einen Stich von [[Johann Alexander Boener]].
[[Datei:Marktplatz Straßenbahn.jpg|mini|right|Marktplatz mit Straßenbahn, um 1980]]
 
== Lokalberichterstattung ==
* Birgit Heinrich: ''Beim Ideeenwettbwerb zur Gestaltung des Grünen Marktes: Die Bürger sollen träumen''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 19. Dezember 1998, S. 85
* Birgit Heinrich: ''Der Ideenwettbewerb für die Neugestaltung des Grünen Marktes wurde zu einem vollen Erfolg: Planer waren mit Elan am Werk.'' In: Fürther Nachrichten vom 2. März 1999, S. 25
* Armin Leberzammer: ''Fürther Altstadt-Einzelhändler werben erstmals mit eigener Zeitung''. In: Fürther Nachrichten vom 28. Februar 2016 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/further-altstadt-einzelhandler-werben-erstmals-mit-eigener-zeitung-1.5018260 online]
* Claudia Ziob: ''Fürth: der Grüne Markt bekommt eine Grüne Nacht''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 19. Juli 2016 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/furth-gruner-markt-bekommt-die-grune-nacht-1.5351743 online]
* Markus Eigler: ''Piazza-Flair auf dem Grünen Markt''. In: Fürther Nachrichten vom 14. August 2020 (Druckausgabe)
 
== Literatur ==
* Johannes Alles: ''Bunter Blickfang am Marktplatz''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 03. Dezember 2009 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/bunter-blickfang-am-marktplatz-1.608460 online]
* Stadt Fürth: ''Der Grüne Markt. Von der Wiederbelebung eines Platzes.'' (Festschrift zur Eröffnung im Juli 2004). Fürth 2004.
 
== Siehe auch ==
* [[Grafflmarkt]]
* [[Gustavstraße]]
* [[Marktplatz-Projekt]]
* [[Postkarte_10.04.1910#Deutsche_.C3.9Cbersetzung| Postkarte von 1910 - Kuriosum]]
* [[Fürther Freiheit]]
* [[Fürther Jubiläumsmeile]]
* [[Gauklerbrunnen]]
* [[Grüner Markt e. V.]]
* [[Ensemble Altstadt Fürth|Denkmalensemble Altstadt Fürth]]
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
== »Zeitverschiebung« ==
Hier kann per horizontaler Mauszeigerbewegung zwischen zwei deckungsgleich übereinandergelegten Fotos aus verschiedenen Epochen gewechselt werden:
 
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* Foto alt: historische Postkarte
* Foto neu: Aufnahme von 2008 (Foto und Anpassung: [[Robert Söllner]])
 
== Videoprojekt [[fuerther-strassen.de|Fürther Straßen]] 2018 ==
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== bedeutende Gebäude ==
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* Nr. ?? - ??
[[Kategorie: Altstadt]]
[[Kategorie: Flächen und Areale]]
[[Kategorie: Sehenswürdigkeiten]]
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[[Kategorie:Plätze,Straßen,Anlagen]]
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[[Kategorie:Freizeit & Unterhaltung]]
[[Kategorie:Festivitäten]]

Aktuelle Version vom 8. Oktober 2024, 06:37 Uhr

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Der Marktplatz (umgangssprachlich auch Grüner Markt) ist ein Platz in der Fürther Altstadt. Er ist eigentlich nur eine Verbreiterung der alten Reichsstraße, die durch Fürth führte.


Namensherkunft

Marktplatz um 1708

Der "Grüne Markt" hat seinen Namen von dem Gemüsemarkt ("Grüne Ware"), der auf ihm abgehalten wurde.

Geschichte

Die alte Reichsstraße, die durch Fürth führte, brachte auch Reisende und Handel nach Fürth. Das Gasthaus Zum Goldenen Schwan war ein wichtiger Anlaufpunkt und damit auch der große Platz, der Markplatz, an dem sich das Haus heute noch befindet. Er erstreckt sich zwischen der Königstraße (Untere Frankfurter Straße) und der Gustavstraße. Am "Grünen Markt" befanden sich auch zwei Amtssitze der Fürther Herren zu Zeiten der Dreiherrschaft, zum einen das Bamberger Amtshaus nahe der Kirche St. Michael und am anderen Ende des Platzes an der Unteren Frankfurter Straße, das mittlerweile abgerissene Geleitshaus des Ansbacher Markgrafen. Hier wurde bis ins Jahr 1938 der Gemüsemarkt abgehalten. Der Platz ist auch die Keimzelle der Fürther Michaelis-Kirchweih, die dann im Jahr 1800 vom Ansbacher Markgrafen auf die Königstraße bis zum Obstmarkt verlagert wurde.[1]

Marktverlagerungen / Frühere Märkte in Fürth

Offiziell wurde der Obstmarkt von den städtischen Kollegien im Februar 1874 für den Markt bestimmt. Da hieß der Platz noch Holzmarkt, weil dort Brennholz und Holzkohle verkauft wurde, gab es doch damals noch Herde für Holzbefeuerung und Zimmeröfen. 1880 wurde er in Obstmarkt umbenannt. 1902 wurde eine neue Marktordnung erlassen. Die Trinkhalle, die sich seit 1866 am Obstmarkt befand, wurde im Mai 1923 abgetragen und am Bahnhofplatz als Fahrkartenverkaufsstelle wieder aufgestellt. In dem Häuschen wurde Selterswasser feilgeboten. Der Mohren-Apotheker ließ es erbauen. Bis August 1938 blieb der Markt auf dem „Obstmarkt“ und in der mittleren Königstraße. Vor allem am Samstag dehnte er sich aus bis vor das Rathaus. In der Zeitung wurde regelmäßig über das Angebot und den Absatz der Waren berichtet. Nicht nur aus der näheren Umgebung kamen die Marktlieferanten. Im Juli 1934 wird berichtet, dass von der Würzburger Straße her Fahrzeuge aus Unterfranken über die untere Königstraße ankommen, voll mit Produkten für die einzelnen Märkte neben denen der bäuerlichen Höglerinnen aus dem nördlichen Umland.

Vom Viktualienmarkt für Eier, Butter, Geflügel in der Mohrenstraße wurde im August 1934 berichtet: Das beliebte schlachtfertige Geflügel konnte die Käfige mit den lebenden Tauben, Hühnern und Enten nicht verdrängen. Sogar die Kaninchen (Stallhasen) sind dort in Prachtexemplaren ausgestellt, so dass mancher Züchter seine heimischen Bestände durch Neuzugänge ergänzt. Lebendes Geflügel wurde aber nur in bescheidenem Maße verlangt. [2]

Der Marktplatz heute

Der Supermarkt im Bambergischen Haus (1974) - heute die Altstadt-NORMA

Im Juli 2000 beschloss der Stadtrat die bisherige Durchgangsstraße in einen verkehrsfreien Platz umzuwandeln mit Raum für eine Außenbestuhlung der ansässigen Gaststätten. Pflasterbänder mit Bezug auf den Stadtgrundriss gliedern die Platzfläche in drei Bereiche. In der Mitte entstand eine vielfältig nutzbare städtische Aktionsfläche, die seither zahlreichen Veranstaltungen als Austragungsort diente. Die Bauarbeiten wurden im Juli 2004 abgeschlossen und der Platz eingeweiht. Auf diese Weise entstand aus der ehemaligen Durchgangsstraße ein Platz, der seinen Bewohnern und zahlreichen Besuchern im Sommer ein fast schon südländisches Flair bietet.

Abgesehen von den Neubauten am Südende des Platzes in der Königstraße sind auf dem Marktplatz nur historische Gebäude vorhanden, die abends von außen beleuchtet werden. Eine gastronomische Nutzung der Außenbestuhlung ist täglich bis 23.00 Uhr erlaubt. Der Platz ist einer der Veranstaltungsorte für das Fürth Festival den Grafflmarkt sowie die Grüne Nacht

Auf dem Platz selbst befinden sich der Gauklerbrunnen sowie einige unterirdische Stromanschlüsse für Beschallungsanlagen und ein Sockel für einen Christbaum/Maibaum.

Handel und Gastronomie

1. Ausgabe „Grüner MarKT“ & Drumrum, März 2016

In allen 12 Gebäuden des Marktplatzes und im ehemaligen Bambergischen Amtshaus sowie im Anwesen Königstraße 37 am Südende des Platzes befinden sich derzeit Gastwirtschaften oder Läden. Das gilt auch für die Gebäude der Königstraße und der Gustavstraße, welche den Platz nach Süden und Norden begrenzen. Einzige Ausnahme ist das Anwesen Königstraße 42.

Gastronomisch befinden sich direkt am Marktplatz das Bistro "Prison St. Michel", der "Stubenhocker", die "Tante Förster", das Shisha-"Cafe Cairo", die Eisdiele "Il Gelato" und die neapolitanische Pizzeria "NAPLES".

Zudem befinden sich am Marktplatz der Unverpackt-Laden "Kleegrün", die KMK-Musikschule, der Second-Hand-Laden "Lamus" , das Optiker-Fachgeschäft "Das Schauhaus", der einzige Supermarkt der Altstadt - die Altstadt-NORMA (im ehemaligen Amtsbräustübl im Bambergischen Haus).

Im Februar 2016 erschien erstmalig die Zeitschrift "Grüner Markt & Drumherum", eine Zeitschrift der Fürther Einzelhändler in der Altstadt. Inhalt der ersten Ausgabe ist die Darstellung der Einzelhandelsangebote der Händler, aber auch der Hinweis auf den verkaufsoffenen Sonntag am 6. März 2016. Zusätzlich enthält die erste Ausgabe einen Textbeitrag von Barbara Ohm zum Grünen Markt und ein Interview mit Conny Wagner zu dem Thema: "Warum ich Fürth so gerne mag...".[3][4]

Kultur und Veranstaltungen

Der Grüne Markt ist Ort für verschiedenste regelmäßige Veranstaltungen. Dazu gehören:

Verkehrsanbindung

Der Marktplatz ist von Westen über die Königstraße, von Osten über die Gustavstraße und von Norden über die Heiligenstraße zu erreichen. Ein Abbiegen von der B 8 in die Gustavstraße ist nur vom Königsplatz in Fahrtrichtung Rathaus aus möglich. Es befinden sich sowohl in der Gustavstraße als auch in der Königstraße einige wenige gebührenpflichtige Parkplätze mit Zeitbeschränkung.

Zufahrtsmöglichkeiten für Lieferanten bestehen nur von Süden, also von der Königstraße aus.

Die Bushaltestelle "Grüner Markt" (Linie 175) befindet sich am Südende des Platzes.

Von den U-Bahnhöfen Rathaus (Nordwestausgang) und Stadthalle (Ostausgang) ist der Fußweg etwa gleich lang und beträgt ca. 3 Minuten.

Prägende Gebäude, Bauwerke und Baudenkmäler

Der Grüne Markt um 1980
Der Grüne Markt 2009

Bei der folgenden Aufstellung bitte Sortierung beachten! (Sortierschlüssel richtet sich nach der ersten Zahl, d. h. die Hausnummern 10 bis 12 kommen vor Hausnummer 2 etc.)

Sonstiges

Eine alte Ansicht des "Grünen Markts" ziert auch die Sonderbriefmarke zu "1000 Jahre Fürth" des Jahres 2007, ebenso einen Stich von Johann Alexander Boener.

Marktplatz mit Straßenbahn, um 1980

Lokalberichterstattung

  • Birgit Heinrich: Beim Ideeenwettbwerb zur Gestaltung des Grünen Marktes: Die Bürger sollen träumen. In: Fürther Nachrichten vom 19. Dezember 1998, S. 85
  • Birgit Heinrich: Der Ideenwettbewerb für die Neugestaltung des Grünen Marktes wurde zu einem vollen Erfolg: Planer waren mit Elan am Werk. In: Fürther Nachrichten vom 2. März 1999, S. 25
  • Armin Leberzammer: Fürther Altstadt-Einzelhändler werben erstmals mit eigener Zeitung. In: Fürther Nachrichten vom 28. Februar 2016 - online
  • Claudia Ziob: Fürth: der Grüne Markt bekommt eine Grüne Nacht. In: Fürther Nachrichten vom 19. Juli 2016 online
  • Markus Eigler: Piazza-Flair auf dem Grünen Markt. In: Fürther Nachrichten vom 14. August 2020 (Druckausgabe)

Literatur

  • Johannes Alles: Bunter Blickfang am Marktplatz. In: Fürther Nachrichten vom 03. Dezember 2009 - online
  • Stadt Fürth: Der Grüne Markt. Von der Wiederbelebung eines Platzes. (Festschrift zur Eröffnung im Juli 2004). Fürth 2004.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Markus Eigler: Piazza-Flair auf dem Grünen Markt. In: Fürther Nachrichten vom 14. August 2020
  2. Recherchiert im Stadtarchiv Fürth im Feb./März 2016 für einen VHS-Vortrag am 7.3.2016 - „Der Markt und seine Verlagerungen – eine (un)endliche Geschichte?“ Literatur: Stadtarchiv Fürth, Zeitgeschichtliche Sammlung, sowie Chronik-Bände von G. Paul Rieß. Recherche: Peter Frank, 1.1.2023.
  3. „Grüner MarKT“ & Drumrum, Ausgabe 1, März 2016
  4. Armin Leberzammer: Fürther Altstadt-Einzelhändler werben erstmals mit eigener Zeitung. In: Fürther Nachrichten vom 28. Februar 2016 - online

»Zeitverschiebung«

Hier kann per horizontaler Mauszeigerbewegung zwischen zwei deckungsgleich übereinandergelegten Fotos aus verschiedenen Epochen gewechselt werden:



  • Foto alt: historische Postkarte
  • Foto neu: Aufnahme von 2008 (Foto und Anpassung: Robert Söllner)

Videoprojekt Fürther Straßen 2018

Marktplatz, Aufnahmedatum 12. August 2018

Bilder