Staudt Kunstgewerbe GmbH: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Staudt Kunstgewerbe GmbH''' - oder auch '''Staudt's''' genannt - war bis Januar [[2024]] ein Einzelhandelsgeschäft an der Fürther Freiheit. Die Betreiber waren zuletzt das Ehepaar Marion Staudt-Wagner und Gerd Wagner.  
Das '''Staudt Kunstgewerbe GmbH''' - oder auch '''Staudt's''' genannt - war bis Januar [[2024]] ein Einzelhandelsgeschäft an der [[Fürther Freiheit]]. Die Betreiber waren zuletzt das Ehepaar Marion Staudt-Wagner und Gerd Wagner.  


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Julius Staudt gründete [[1934]] in der [[Ottostraße]] einen Friseurgroßhandel. Sein Sohn [[Norbert Staudt]] übernahm das elterliche Geschäft im Jahr [[1966]] im jugendlichen Alter von knapp 20 Jahren. Er begann das Sortiment zu verändern und den Anteil mit Kunstgewerbe zu erhöhen. Als Erstes kamen Produkte wie Messingtöpfe und -vasen aus Südtirol hinzu, ab [[1974]] gesellten sich weihnachtliche Krippenfiguren dazu. Im Jahr [[1978]] wurde im Untergeschoss des Geschäfts an der Fürther Freiheit der Krippenkeller eingerichtet, in dem Weihnachtskrippen und Zubehör verkauft wurden. Der Krippenkeller, der bei den Kunden weit über die Stadtgrenze hinaus bekannt und beliebt war, war nach Angaben des Schwiegersohns Gerd Wagner Staudt's große Leidenschaft. Bereits ab [[1987]] arbeitete die Tochter Marion Staudt im Unternehmen mit. Die gelernte Einzelhandelskauffrau übernahm 2001 die Geschäftsführung, gemeinsam mit ihrem Ehemann und Bankkaufmann Gerd Wagner.  
Julius Staudt gründete [[1934]] in der [[Ottostraße]] einen Friseurgroßhandel. Sein Sohn [[Norbert Staudt]] übernahm das elterliche Geschäft im Jahr [[1966]] im jugendlichen Alter von knapp 20 Jahren. Er begann das Sortiment zu verändern und den Anteil mit Kunstgewerbe zu erhöhen. Als Erstes kamen Produkte wie Messingtöpfe und -vasen aus Südtirol hinzu, ab [[1974]] gesellten sich weihnachtliche Krippenfiguren dazu. Im Jahr [[1978]] wurde im Untergeschoss des Geschäfts an der Fürther Freiheit der Krippenkeller eingerichtet, in dem Weihnachtskrippen und Zubehör verkauft wurden. Der Krippenkeller, der bei den Kunden weit über die Stadtgrenze hinaus bekannt und beliebt war, war nach Angaben des Schwiegersohns Gerd Wagner Staudt's große Leidenschaft. Bereits ab [[1987]] arbeitete die Tochter Marion Staudt im Unternehmen mit. Die gelernte Einzelhandelskauffrau übernahm 2001 die Geschäftsführung, gemeinsam mit ihrem Ehemann und Bankkaufmann Gerd Wagner.  


[[2013]] starb [[Norbert Staudt]] unerwartet, sodass Ehepaar nun vollständig den Betrieb übernahmen. Fünf Jahre später, im Jahr [[2018]], positionierten sie das Unternehmen neu. Der bis dahin bei der Kundschaft beliebte Krippenkeller wurde mangels zunehmender Nachfrage geschlossen. Auch das Sortiment änderte sich erneut: mehr Tischkultur, Feinkost, Kochen, Backen und Weinausschank - und weniger Kunsthandwerk. Gleichzeitig wurde das Aussehen verändert und das Geschäft umbenannt in Staudt's. Zusätzlich wurden Teile der Verkaufsfläche im Obergeschoss geschlossen und in Wohnraum umgewandelt.  
[[2013]] starb [[Norbert Staudt]] unerwartet, sodass das Ehepaar nun vollständig den Betrieb übernahm. Fünf Jahre später, im Jahr [[2018]], positionierten sie das Unternehmen neu. Der bis dahin bei der Kundschaft beliebte Krippenkeller wurde mangels Nachfrage geschlossen. Auch das Sortiment änderte sich erneut: mehr Tischkultur, Feinkost, Kochen, Backen und Weinausschank - und weniger Kunsthandwerk. Gleichzeitig wurde das Aussehen verändert und das Geschäft umbenannt in Staudt's. Zusätzlich wurden Teile der Verkaufsfläche im Obergeschoss geschlossen und in Wohnraum umgewandelt.  


Die Umstrukturierung des Sortiments und das veränderte Corporate Design konnte seien volle Wirkung nicht mehr entfalten durch die [[Corona-Pandemie]]. Erst die Zwangsschließung durch die Pandemie, dann die Kaufzurückhaltung nach der Pandemie sowie die Energie-Krise durch den Ukraine-Konflikt zwang das Ehepaar im Oktober [[2023]], die Reißleine zu ziehen und das Geschäft zum [[31. Januar]] [[2024]] für immer zu schließen.  
Die Umstrukturierung des Sortiments und das veränderte Corporate Design konnten ihre volle Wirkung infolge der [[Corona-Pandemie]] nicht mehr entfalten. Erst die Zwangsschließung durch die Pandemie, dann die Kaufzurückhaltung danach sowie die Energiekrise durch den Ukraine-Konflikt zwangen das Ehepaar im Oktober [[2023]], die Reißleine zu ziehen und das Geschäft zum [[31. Januar]] [[2024]] für immer zu schließen.


== Kontakt ==
== Kontakt ==
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== Lokalberichterstattung ==
== Lokalberichterstattung ==
* Birigt Heidingsfelder: ''Ende einer Ära: Staudt's schließt''. In: Fürther Nachrichten vom 26. Oktober 2023, S. 27 (Druckausgabe)
* Birigt Heidingsfelder: ''Ende einer Ära: Staudt's schließt''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 26. Oktober 2023, S. 27 (Druckausgabe)
* Birgit Heidingsfelder: ''Orientteppiche an der Freiheit''. In: Fürther Nachrichten vom 22. Mai 2024 (Druckausgabe)
* Birgit Heidingsfelder: ''Teppiche an der Fürther Freiheit?'' In: Fürther Nachrichten vom 24. Mai 2024 (Druckausgabe)
* hbi: ''Bei Staudt’s: Das Teppichhaus öffnet seine Pforten'' In: Fürther Nachrichten vom 16. September 2024 (Druckausgabe)


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Aktuelle Version vom 16. September 2024, 21:08 Uhr

Das Staudt Kunstgewerbe GmbH - oder auch Staudt's genannt - war bis Januar 2024 ein Einzelhandelsgeschäft an der Fürther Freiheit. Die Betreiber waren zuletzt das Ehepaar Marion Staudt-Wagner und Gerd Wagner.

Geschichte

Julius Staudt gründete 1934 in der Ottostraße einen Friseurgroßhandel. Sein Sohn Norbert Staudt übernahm das elterliche Geschäft im Jahr 1966 im jugendlichen Alter von knapp 20 Jahren. Er begann das Sortiment zu verändern und den Anteil mit Kunstgewerbe zu erhöhen. Als Erstes kamen Produkte wie Messingtöpfe und -vasen aus Südtirol hinzu, ab 1974 gesellten sich weihnachtliche Krippenfiguren dazu. Im Jahr 1978 wurde im Untergeschoss des Geschäfts an der Fürther Freiheit der Krippenkeller eingerichtet, in dem Weihnachtskrippen und Zubehör verkauft wurden. Der Krippenkeller, der bei den Kunden weit über die Stadtgrenze hinaus bekannt und beliebt war, war nach Angaben des Schwiegersohns Gerd Wagner Staudt's große Leidenschaft. Bereits ab 1987 arbeitete die Tochter Marion Staudt im Unternehmen mit. Die gelernte Einzelhandelskauffrau übernahm 2001 die Geschäftsführung, gemeinsam mit ihrem Ehemann und Bankkaufmann Gerd Wagner.

2013 starb Norbert Staudt unerwartet, sodass das Ehepaar nun vollständig den Betrieb übernahm. Fünf Jahre später, im Jahr 2018, positionierten sie das Unternehmen neu. Der bis dahin bei der Kundschaft beliebte Krippenkeller wurde mangels Nachfrage geschlossen. Auch das Sortiment änderte sich erneut: mehr Tischkultur, Feinkost, Kochen, Backen und Weinausschank - und weniger Kunsthandwerk. Gleichzeitig wurde das Aussehen verändert und das Geschäft umbenannt in Staudt's. Zusätzlich wurden Teile der Verkaufsfläche im Obergeschoss geschlossen und in Wohnraum umgewandelt.

Die Umstrukturierung des Sortiments und das veränderte Corporate Design konnten ihre volle Wirkung infolge der Corona-Pandemie nicht mehr entfalten. Erst die Zwangsschließung durch die Pandemie, dann die Kaufzurückhaltung danach sowie die Energiekrise durch den Ukraine-Konflikt zwangen das Ehepaar im Oktober 2023, die Reißleine zu ziehen und das Geschäft zum 31. Januar 2024 für immer zu schließen.

Kontakt

Staudt's
Fürther Freiheit 2; 4
90762 Fürth
Tel. 0911 / 77 08 83

Lokalberichterstattung

  • Birigt Heidingsfelder: Ende einer Ära: Staudt's schließt. In: Fürther Nachrichten vom 26. Oktober 2023, S. 27 (Druckausgabe)
  • Birgit Heidingsfelder: Orientteppiche an der Freiheit. In: Fürther Nachrichten vom 22. Mai 2024 (Druckausgabe)
  • Birgit Heidingsfelder: Teppiche an der Fürther Freiheit? In: Fürther Nachrichten vom 24. Mai 2024 (Druckausgabe)
  • hbi: Bei Staudt’s: Das Teppichhaus öffnet seine Pforten In: Fürther Nachrichten vom 16. September 2024 (Druckausgabe)

Siehe auch

Weblinks

Bilder