Drechsler: Unterschied zwischen den Versionen
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Johann Michael Füssel beschreibt in seinem [[Füssels Reisetagebuch 1791 (Buch)|Reisetagebuch von 1791]] die Arbeit der Drechsler in Fürth wie folgt: | |||
:''Diese arbeiten in Holz und Horn, und machen größtentheils Tabacksrohre, dann Büchsen zu Kaffeemühlen und dergleichen mehr. Der größte Theil dieser Drechsler wird blos durch die Bestellungen der hiesigen grosen Kaufleute und vieler Kleinhändler in Arbeit gesezt. Theils erhalten sie von jenen die Materie, und werden blos packweise für ihre Fabrikaten bezahlt, theils schaffen, sie alles selbst an, und fertigen nur, was bestellt wird. Jede Werkstatt soll wöchentlich 150 Pack liefern können; welche Summe, wenn ein Pack nur zu 1 fl. angeschlagen wird!''<ref>Johann Michael Füssel: ''Unser Tagbuch oder Erfahrungen und Bemerkungen eines Hofmeisters und seiner Zöglinge auf einer Reise durch einen großen Theil des Fränkischen Kreises nach Carlsbad und durch Bayern und Passau nach Linz. Dritter Theil'', Erlangen 1791, S. 28 - [[Seite:Füssels Reisetagebuch 1791.pdf/31|Scan]]</ref> | |||
===Fronmüllerchronik=== | |||
:''Der erste Drechsler, der sich um diese Zeit (um 1700) in Fürth niederließ, hieß Zick. Er war von seinem Handwerk in [[Nürnberg]] vertrieben worden, weil er sich mit einem Frauenzimmer vergangen hatte. In Fürth machte er hölzerne Posthörnchen und Spielwaren und zog durch seine Lehrlinge und Gesellen viele nach, welche diese Artikel, ehemals bloß in Nürnberg gemacht, verfertigten ... sodaß nun ([[1788]]) 60 Drechsler gerechnet wurden.''<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1871, S. 114f.</ref> | :''Der erste Drechsler, der sich um diese Zeit (um 1700) in Fürth niederließ, hieß Zick. Er war von seinem Handwerk in [[Nürnberg]] vertrieben worden, weil er sich mit einem Frauenzimmer vergangen hatte. In Fürth machte er hölzerne Posthörnchen und Spielwaren und zog durch seine Lehrlinge und Gesellen viele nach, welche diese Artikel, ehemals bloß in Nürnberg gemacht, verfertigten ... sodaß nun ([[1788]]) 60 Drechsler gerechnet wurden.''<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1871, S. 114f.</ref> | ||
==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== | ||
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Aktuelle Version vom 3. März 2025, 13:34 Uhr
Dies ist eine Liste von Persönlichkeiten, die sich in der Stadt Fürth als „Drechsler“ hervorgetan haben:
Person | Geburtstag | Geburtsjahr | Geburtsort | Beruf | Todestag | Todesjahr | Todesort | Bild |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Christian Frank | Kunstdreher Drechsler | |||||||
Johann Friedrich Horn | 27. November | 1809 | Fürth | Drechsler | 25. Mai | 1837 | Marseille | |
Andreas Müller | 16. Februar | 1836 | Fürth | Maurer Drechsler | 1. Februar | 1919 | Fürth | |
Georg Christian Reich | 28. April | 1765 | Fürth | Kunstdreher Magistratsrat Drechsler | 29. März | 1848 | ||
Johann Jobst Vollmer | 25. August | 1817 | Künstler Autor Drechsler Mundartdichter Dichter | 29. Juni | 1865 |
Außerdem
- Der erste Drechsler, der sich 1700 in Fürth niederließ, hieß Zick (Zik) und kam aus Nürnberg.
- Auf dem Vetter'schen Grundrissplan von 1717 besitzt ein "Trexler Wagner" drei Anwesen im Ochsenhöflein (heutige Pfarrgasse). Außerdem wird noch ein "Bein Drexler Walter" genannt.
- 1727/28: Drechslermeister Heinrich Schneider
- 1797: Friedrich Bellian, Carl Jacob Bone(r)t (gest. 24-jährig), Albrecht Bonert, Johann Georg Zek, Johann Georg Oppel, Johann Georg Zik, Johann Popp, Karl Tauber, Georg Leonhard Geibelt, Michael Breun, Wolfgang Eiselein, Johann Jakob Schüssel, Johann Valentin Neukam, Elias Böhnert, Karl David Gözlaf, Christian Anton Meinel, Johann Andreas Moll, Johann Leonhard Zeiler[1]
- 1797/1798: Johann Kißkalt, Johann Karl Rausch, Johann Justus Wezer, Heinrich Zik (Zick), Johann Leonhard Schlegel[2]
- 1797 - mind. 1799: Adam Mittemeyer (auch Mittemeier)[3]
- 1798: Albert Ernst Bonert; Johann Georg Kleininger; Johann Martin Bohnet; Heinrich Strobel; Johann Peter Dörr; Johann Friedrich Kranz; Johann Christian Fischer; Sophonias Baumann; Karl Wilh. Zeiler; Johann Georg Schneider; Johann Lehnert; Leonhard Ulrich (gest. 1798 52-jährig); Joseph Borst; Johann Christoph Haller; Georg Heinrich Baumann; Johann Friedrich Kirch; Johann Caspar Schultheiß; Johann Georg Reißmann; Lorenz Voit (gest. 1798); Johann Haubner; Gabriel Wezer; Michael Willibald Zimmer (gest. 82-jährig), Georg Caspar Schultheiß; Johann Jacob Schrepfer; Hieronimus Haselbacher; Johann Georg Göz; Johann Adam Beyerlein; Matthäus Bohnet (gest. 23-jährig); Johann Simon Dammbauer; Johann Friederich Engerer; Johann Leonhard Seiler; Johann Michael Dentelmeier; Anton Wilhelm Reingruber[4]
- 1799: Joh. D. Geiersberger (Drechslermeister); Johann Paul Kraus (Drechslermeister); Jakob Karl Dörr (Drechslermeister)[5], Johann Falkenstörfer[6]
- 1807: Johann Georg Schneider[7]
- 1842 - mind. 1851: Kunstdrechsler Christian Frank[8]
- 1843: Wilhelm Weigmann[9]
- 1844: Ernst Schultheiß (i. d. Helmstraße)[10]
- 1848 - mind. 1855: G. F. Eisenmenger (Drechsler und Lorgnettenfabrikant), ab 1855 in der Gartenstraße[11]
- 1849: Gabriel Böhner (Drechsler und Wirt in der Wassergasse), A. Ochs (in der Lilienstraße)[12]
- 1850: Johann Paul Mutz (bis 1850 in der Geleitsgasse, ab 1850 auf dem Löwenplatz), H. Engelhard (wohnt bei Bäckermeister Lotter)[13]
- 1852: Alexander Ludwig Ochs (in der Liliengasse)[14]
- 1853: Georg Matthäus Baumann (wohnhaft Theaterstraße 240)[15]
- 1854: Johann Andreas Würsching (bis 1854 in der Neuengasse Nr. 353, ab 1854 in der Alexandergasse Nr. 295)[16]
- 1855: Johann Michael Ott (Drechsler und Metalldrücker; bis März 1855 in der Pfarrgasse, ab April 1855 in der Heiligengasse)[17]
- 1860: Jakob Wirth (am Holzmarkt/Köngistraße)[18]
Geschichte
Füssels Reisetagebuch
Johann Michael Füssel beschreibt in seinem Reisetagebuch von 1791 die Arbeit der Drechsler in Fürth wie folgt:
- Diese arbeiten in Holz und Horn, und machen größtentheils Tabacksrohre, dann Büchsen zu Kaffeemühlen und dergleichen mehr. Der größte Theil dieser Drechsler wird blos durch die Bestellungen der hiesigen grosen Kaufleute und vieler Kleinhändler in Arbeit gesezt. Theils erhalten sie von jenen die Materie, und werden blos packweise für ihre Fabrikaten bezahlt, theils schaffen, sie alles selbst an, und fertigen nur, was bestellt wird. Jede Werkstatt soll wöchentlich 150 Pack liefern können; welche Summe, wenn ein Pack nur zu 1 fl. angeschlagen wird![19]
Fronmüllerchronik
- Der erste Drechsler, der sich um diese Zeit (um 1700) in Fürth niederließ, hieß Zick. Er war von seinem Handwerk in Nürnberg vertrieben worden, weil er sich mit einem Frauenzimmer vergangen hatte. In Fürth machte er hölzerne Posthörnchen und Spielwaren und zog durch seine Lehrlinge und Gesellen viele nach, welche diese Artikel, ehemals bloß in Nürnberg gemacht, verfertigten ... sodaß nun (1788) 60 Drechsler gerechnet wurden.[20]
Einzelnachweise
- ↑ Alle Namen aus dem Fürther Anzeiger, div. Ausgaben von 1797
- ↑ Alle Namen aus dem Fürther Anzeiger, div. Ausgaben von 1797 und 1798
- ↑ Fürther Anzeiger vom 15. Aug. 1797
- ↑ Alle Namen aus dem Fürther Anzeiger, div. Ausgaben von 1798
- ↑ Alle Namen aus dem Einwohnerbuch von 1799
- ↑ Fürther Anzeiger vom 22. Okt. und 12. Nov. 1799
- ↑ Adressbuch von 1807
- ↑ Fürther Tagblatt vom 28. August 1842 und 14. Mai 1844 und Weltausstellung 1851
- ↑ Fürther Tagblatt vom 24. März 1843
- ↑ Fürther Tagblatt vom 3. April 1844
- ↑ Fürther Tagblatt, 28.04.1848 und 05.10.1855
- ↑ Fürther Tagblatt, 04.05.1849 und 14.12.1849
- ↑ Fürther Tagblatt, 2.11. und 16.11.1850
- ↑ Fürther Tagblatt, 22.12.1852
- ↑ Fürther Tagblatt, 17.12.1853
- ↑ Fürther Tagblatt, 09.05.1854
- ↑ Fürther Tagblatt, 04.04.1855
- ↑ Fürther Tagblatt, 15.12.1860
- ↑ Johann Michael Füssel: Unser Tagbuch oder Erfahrungen und Bemerkungen eines Hofmeisters und seiner Zöglinge auf einer Reise durch einen großen Theil des Fränkischen Kreises nach Carlsbad und durch Bayern und Passau nach Linz. Dritter Theil, Erlangen 1791, S. 28 - Scan
- ↑ Fronmüllerchronik, 1871, S. 114f.