Robert Löwensohn: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Robert Löwensohn''' (geb. [[20. März]] [[1895]] in [[Fürth]]; gest. [[1945]] bei Auschwitz) war ein Fürther [[Lithograph]], [[Verleger]] und ab [[1919]] Mitinhaber der [[Bilderbücherfabrik Löwensohn]]. | |||
==Leben== | |||
Robert Löwensohn wurde am [[20. März]] [[1895]] als Sohn des Fürther Druckereibesitzers [[Geheimrat]] [[Theodor Löwensohn]] ([[1853]] - [[1931]]) und seiner Frau Rosa geb. Stockheim ([[1862]] - [[1934]]) in Fürth geboren. Nach 3 Jahren Volksschule, sowie 8 Jahre auf dem Gymnasium begann er mit 18 Jahren an einer Technischen Fachschule eine zweijährige Ausbildung zum [[Steindrucker]] und [[Lithograph|Lithographen]].<ref name="A" >Aus: Anne-Marie Vitkine: ''Autobiographie de Anne-Marie V., née Löwensohn: Une enfance en Bavière'', [[1996]] / [[2009]] - [http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/FR_FU_JU_loewensohn2.pdf online] </ref> | |||
Mit Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] kehrte Robert Löwensohn, der sich auf einem Sprachaufenthalt in London befand, mit dem Schiff nach Hamburg zurück, um sich am [[6. August]] bei der [[Trainkaserne|3. Bayerischen Train-Abteilung]] in Fürth zu melden. Am [[15. Oktober]] versetzte man ihn zur 317. Etappen-Munitions-Kolonne, mit der er bis zum Februar [[1916]] in Frankreich, Russland und Serbien an den Einsätzen teilnahm.<ref name="B">Aus: Bayerisches Hauptstaatsarchiv; München; Abteilung IV Kriegsarchiv. Kriegstammrollen, [[1914]] - [[1918]]; Volume: 1198. Kriegsrangliste: 11. Infanterie-Regiment </ref> Nach mehreren weiteren Versetzungen, unter anderem zum Ersatz-Bataillon des [[21. Infanterieregiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“|21. bayerischen Infanterieregiments]] in Fürth, war er ab dem [[7. Januar]] [[1917]] beim 11. bayerischen Infanterie-Regiment in Regensburg, das bis zum Waffenstillstand von Compiègne [[1918]] in Französisch-Flandern kämpfte. <ref name="B" /> Am [[6. März]] [[1917]] beförderte man Robert Löwensohn zum Leutnant. Zuvor hatte man ihn vor die Wahl zwischen dem Eisernen Kreuz und einem Offiziersgrad gestellt; beides, gab man ihm jedoch zu verstehen, wäre für einen Juden zu viel.<ref>Aus: Antoine Vitkine: ''Hitlers “Mein Kampf”: Geschichte eines Buches'', [[2015]], S. 4 – 7</ref> So war er auch der einzige Offizier jüdischer Religion in seinem Regiment. Trotzdem erhielt er schließlich am [[29. März]] [[1917]] doch noch das [[Eisernes Kreuz II. Klasse|Eiserne Kreuz II. Klasse]] verliehen. | |||
Nach der Demobilisierung des deutschen Heeres [[1918]] bildeten sich mehrere rechtsgerichtete Freikorps. Robert Löwensohn, er war Teil eines bayerischen Freikorps, war 1919 an der Niederschlagung der [[Räterepublik Fürth|Münchner Räterepublik]] beteiligt. Diesem Umstand hatte er zu verdanken, dass er Anfang [[1942]], als er im französischen KZ Royallieu interniert war, wieder freigelassen wurde.<ref name="A" /> [[1919]] übernahm er zusammen mit seinem Bruder [[Gustav Löwensohn|Gustav]] und einem weiteren Teilhaber, [[Ernst Rosenfelder]], die Leitung der ''[[Bilderbücherfabrik Löwensohn|Lithographischen Kunstanstalt G. Löwensohn]]'', die sein Großvater [[Gerson Löwensohn]] [[1844]] gegründet hatte. | |||
[[Bild:Königswarterstraße56.jpg|mini|right|Von [[1924]] bis [[1928]] lebte Robert Löwensohn mit seiner Familie im 2. Stock in der [[Königswarterstraße 56]]]] | |||
Am [[14. Juni]] [[1919]] heiratete er in Würzburg die Tochter des schwedischen Augenarztes Max Mündheim ([[1862]] - [[1937]]) und seiner Frau Frieda geb. Heim ([[1871]] -[[1931]]), [[Ella-Ruth Löwensohn|Ella-Ruth Mündheim]] ([[1895]] - [[1942]]). Das Paar bekam drei Kinder: Anne-Marie ([[1920]] – [[2015]]), Hans Felix ([[1922]] - [[1923]]), der bereits nach 10 Monaten unter nicht bekannten Umständen starb, und Gerhard ([[1926]] – [[2013]]), der sich in Frankreich später Gérard Langlois nannte. Etwa seit [[1920]] wohnte die Familie im 2. Stock der [[Königswarterstraße 56]]. | |||
[[1928]] kaufte Robert Löwensohn für sich und seine Familie eine Villa in der [[Bismarckstraße]] 25 im Fürther Stadtteil Dambach, und ließ das Interieur sowie den angrenzenden, großen Garten von Berliner Architekten im modernen Bauhausstil neu gestalten.<ref name="A" /> | |||
Nach der Machtergreifung durch die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nationalsozialisten]] [[1933]] musste die [[Bilderbücherfabrik Löwensohn]] Ende [[1937]] an die Kunstanstalten May in Dresden verkauft werden. Robert Löwensohn, der bereits seit [[1935]] geschäflich für die Bilderbücherfabrik zur Hälfte in Paris lebte, entschloss sich [[1938]] mit seiner Familie ganz nach Frankreich zu ziehen, um den Repressalien des NS-Regimes zu entkommen. Am [[6. August]] verließ er die vorübergehende Wohnung im 1. Stock in der Kaulbachstraße 15 in [[Nürnberg]], um endgültig nach Frankreich zu emigrieren, wo die Familie in der 31 Avenue Daumesnil in der Gemeinde Saint-Mandé im Banlieue von Paris lebte. | |||
== | Nach seiner ersten Verhaftung Anfang [[1942]] mit dem anschließenden Aufenthalt im französischen KZ Royallieu und der folgenden Entlassung wurde Robert Löwensohn zusammen mit seiner Frau Ella in Lyon am [[26. August]] [[1942]] erneut verhaftet und in das berüchtigte Sammellager Drancy nordöstlich von Paris gebracht. Von dort aus wurden sie am [[18. September]] [[1942]] mit dem Transport 34 unter der Nummer 159 ins Vernichtungslager KZ Auschwitz II-Birkenau deportiert, wo seine Frau Ella vermutlich kurze Zeit später ermordet wurde. <ref name="C">Aus: [[Gisela Naomi Blume]]: ''Memorbuch der [[Fürther Opfer der Shoah]]'' - [http://www.juedische-fuerther.de/index.php/memorbuch-opfer-der-shoah online]</ref>Am [[1. April]] [[1944]] lieferte man Robert Löwensohn unter der Gefangenennummer 177976 in das Arbeits- und Stammlager KZ Auschwitz I ein. <ref>Aus: ''Robert Löwensohn''. In: ''Häftlingspersonalbögen des Stammlagers KZ Auschwitz I'' - [https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=4889503 online] </ref>Als im Januar [[1945]] die Rote Armee näher rückte, wurde auch Robert Löwensohn mit etwa 60.000 weiteren Häftlingen evakuiert. Er soll auf den Todesmärschen Richtung Westen an Erschöpfung gestorben sein.<ref name="C" /> | ||
== Sonstiges == | |||
In Gedenken an Robert Löwensohn konzipierte der Schüler [[Benutzer:Simon1418|Simon Rötsch]] am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in [[Oberasbach]] eine Ausstellung über die „Spuren jüdischen Lebens in Fürth während des Ersten Weltkrieges“. Im Fokus seiner Recherche standen exemplarisch zwei jüdische Fürther Biografien, die kaum gegensätzlicher sein konnten. Löwensohn als patriotischer deutscher Freikorpskämpfer, der an der Niederschlagung der Räterepublik in München beteiligt war - wird gegenüber gestellt mit der Biografie des Revulutionärs [[Kurt Königsberger]], der unter Kurt Eisner für kurze Zeit Kriegsminister in seinem Kabinett im Freistaat Bayern war. Beide eint allerdings das traurige Schicksal der Ermordung während des [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nationalsozialismus]] als Juden. Die Ausstellung, die das erste mal im April [[2018]] in Oberasbach gezeigt wurde, wurde bereits im Vorfeld für seine Recherchen zum Landessieger beim Geschichtswettbewerb durch den Bundespräsidenten Franz-Walter Steinmeier prämiert. Da beide Protagonisten auch Schüler des [[Heinrich-Schliemann-Gymnasium]]s in Fürth waren, wurde im Anschluss die Ausstellung Ende [[2018]] erneut im Schliemann-Gymnasium gezeigt. Abschließend wurde die Ausstellung - in leicht geänderter Form aber mit deutlich mehr Exponanten - im Rahmen des Konzeptes "Schüler*innen machen Museum" im März [[2019]] im [[Jüdisches Museum Franken|Jüdischen Museum Franken]] in Fürth präsentiert. Titel der Ausstellung im Jüdischen Museum Franken war: ''In der Heym is Daham''.<ref>Jüd. Museum Franken, online abgerufen am 14. März 2019 | 23:09 Uhr - [https://www.juedisches-museum.org/in-der-heym-is-daham-wie-juedische-fuerther-ihre-bayerische-heimat-im-jahr-1918-gestalteten-und-wie-die-heimat-es-ihnen-dankte/ online]</ref> | |||
== | ==Weitere Mitglieder des Freikorps Oberland mit Fürther Bezug== | ||
* [[Hermann Borkowsky]] | |||
* [[Georg Köhler]] | |||
* [[Stefan Löwengardt]] | |||
* [[Arnulf Streck]] | |||
* '' | == Lokalberichterstattung == | ||
* | * Sabine Rempe: ''Zwei Männer aus Fürth in den Wirren der Revolution''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 25. April 2018, S. 27 | ||
* Armin Leberzammer: ''Tod durchs Vaterland''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 14. März 2019, S. 27 (Druckausgabe) | |||
== | ==Literatur== | ||
* Anne-Marie Vitkine: ''Autobiographie de Anne-Marie V., née Löwensohn: Une enfance en Bavière'', [[1996]] / [[2009]] - [http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/FR_FU_JU_loewensohn2.pdf online] | |||
* [[Gisela Naomi Blume]]: ''Memorbuch der [[Fürther Opfer der Shoah]]'' - [http://www.juedische-fuerther.de/index.php/memorbuch-opfer-der-shoah online] | |||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||
* [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NS-Zeit]] | |||
* [[Opfer des Nationalsozialismus]] | * [[Opfer des Nationalsozialismus]] | ||
* [[Bilderbücherfabrik Löwensohn]] | * [[Bilderbücherfabrik Löwensohn]] | ||
* [[Räterepublik Fürth]] | |||
* [[Kurt Königsberger]] | |||
==Weblinks== | |||
* Karl Arnold: Übersetzung ''Eine Kindheit in Bayern oder Von der Annäherung an das Judentum'', Autobiographie von Anne-Marie Vitkine, geb. Löwensohn [https://cloud.fuerthwiki.de/index.php/s/cSGQzHesxaK7piK PDF] | |||
==Einzelnachweise== | |||
<references/> | |||
==Bilder== | ==Bilder== | ||
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Aktuelle Version vom 21. September 2024, 01:38 Uhr
Robert Löwensohn mit seiner Verlobten Ella Ruth Mündheim 1916 |
- Vorname
- Robert
- Nachname
- Löwensohn
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 20. März 1895
- Geburtsort
- Fürth
- Todesdatum
- 1945
- Todesort
- Auschwitz
- Beruf
- Lithograph, Verleger, Druckereibesitzer
- Religion
- jüdisch
Adressart | VonObjekt |
---|---|
Wohnhaus 1928 bis 1938 | Bismarckstraße 25 |
Wohnhaus 1895 bis 1916 | Hornschuchpromenade 3; Hornschuchpromenade 4 |
Wohnhaus 1918 bis 1920 | Königswarterstraße 24 |
Wohnhaus 1920 bis 1928 | Königswarterstraße 56 |
Wohnhaus Juni 1918 | Festsaal (Parkhotel) |
Wohnhaus März bis Juli 1916 | Steubenstraße 14 |
Person | Beziehung |
---|---|
Ernst Rosenfelder | Geschäftspartner |
Robert Löwensohn (geb. 20. März 1895 in Fürth; gest. 1945 bei Auschwitz) war ein Fürther Lithograph, Verleger und ab 1919 Mitinhaber der Bilderbücherfabrik Löwensohn.
Leben
Robert Löwensohn wurde am 20. März 1895 als Sohn des Fürther Druckereibesitzers Geheimrat Theodor Löwensohn (1853 - 1931) und seiner Frau Rosa geb. Stockheim (1862 - 1934) in Fürth geboren. Nach 3 Jahren Volksschule, sowie 8 Jahre auf dem Gymnasium begann er mit 18 Jahren an einer Technischen Fachschule eine zweijährige Ausbildung zum Steindrucker und Lithographen.[1]
Mit Beginn des Ersten Weltkriegs kehrte Robert Löwensohn, der sich auf einem Sprachaufenthalt in London befand, mit dem Schiff nach Hamburg zurück, um sich am 6. August bei der 3. Bayerischen Train-Abteilung in Fürth zu melden. Am 15. Oktober versetzte man ihn zur 317. Etappen-Munitions-Kolonne, mit der er bis zum Februar 1916 in Frankreich, Russland und Serbien an den Einsätzen teilnahm.[2] Nach mehreren weiteren Versetzungen, unter anderem zum Ersatz-Bataillon des 21. bayerischen Infanterieregiments in Fürth, war er ab dem 7. Januar 1917 beim 11. bayerischen Infanterie-Regiment in Regensburg, das bis zum Waffenstillstand von Compiègne 1918 in Französisch-Flandern kämpfte. [2] Am 6. März 1917 beförderte man Robert Löwensohn zum Leutnant. Zuvor hatte man ihn vor die Wahl zwischen dem Eisernen Kreuz und einem Offiziersgrad gestellt; beides, gab man ihm jedoch zu verstehen, wäre für einen Juden zu viel.[3] So war er auch der einzige Offizier jüdischer Religion in seinem Regiment. Trotzdem erhielt er schließlich am 29. März 1917 doch noch das Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen.
Nach der Demobilisierung des deutschen Heeres 1918 bildeten sich mehrere rechtsgerichtete Freikorps. Robert Löwensohn, er war Teil eines bayerischen Freikorps, war 1919 an der Niederschlagung der Münchner Räterepublik beteiligt. Diesem Umstand hatte er zu verdanken, dass er Anfang 1942, als er im französischen KZ Royallieu interniert war, wieder freigelassen wurde.[1] 1919 übernahm er zusammen mit seinem Bruder Gustav und einem weiteren Teilhaber, Ernst Rosenfelder, die Leitung der Lithographischen Kunstanstalt G. Löwensohn, die sein Großvater Gerson Löwensohn 1844 gegründet hatte.
Am 14. Juni 1919 heiratete er in Würzburg die Tochter des schwedischen Augenarztes Max Mündheim (1862 - 1937) und seiner Frau Frieda geb. Heim (1871 -1931), Ella-Ruth Mündheim (1895 - 1942). Das Paar bekam drei Kinder: Anne-Marie (1920 – 2015), Hans Felix (1922 - 1923), der bereits nach 10 Monaten unter nicht bekannten Umständen starb, und Gerhard (1926 – 2013), der sich in Frankreich später Gérard Langlois nannte. Etwa seit 1920 wohnte die Familie im 2. Stock der Königswarterstraße 56.
1928 kaufte Robert Löwensohn für sich und seine Familie eine Villa in der Bismarckstraße 25 im Fürther Stadtteil Dambach, und ließ das Interieur sowie den angrenzenden, großen Garten von Berliner Architekten im modernen Bauhausstil neu gestalten.[1]
Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 musste die Bilderbücherfabrik Löwensohn Ende 1937 an die Kunstanstalten May in Dresden verkauft werden. Robert Löwensohn, der bereits seit 1935 geschäflich für die Bilderbücherfabrik zur Hälfte in Paris lebte, entschloss sich 1938 mit seiner Familie ganz nach Frankreich zu ziehen, um den Repressalien des NS-Regimes zu entkommen. Am 6. August verließ er die vorübergehende Wohnung im 1. Stock in der Kaulbachstraße 15 in Nürnberg, um endgültig nach Frankreich zu emigrieren, wo die Familie in der 31 Avenue Daumesnil in der Gemeinde Saint-Mandé im Banlieue von Paris lebte.
Nach seiner ersten Verhaftung Anfang 1942 mit dem anschließenden Aufenthalt im französischen KZ Royallieu und der folgenden Entlassung wurde Robert Löwensohn zusammen mit seiner Frau Ella in Lyon am 26. August 1942 erneut verhaftet und in das berüchtigte Sammellager Drancy nordöstlich von Paris gebracht. Von dort aus wurden sie am 18. September 1942 mit dem Transport 34 unter der Nummer 159 ins Vernichtungslager KZ Auschwitz II-Birkenau deportiert, wo seine Frau Ella vermutlich kurze Zeit später ermordet wurde. [4]Am 1. April 1944 lieferte man Robert Löwensohn unter der Gefangenennummer 177976 in das Arbeits- und Stammlager KZ Auschwitz I ein. [5]Als im Januar 1945 die Rote Armee näher rückte, wurde auch Robert Löwensohn mit etwa 60.000 weiteren Häftlingen evakuiert. Er soll auf den Todesmärschen Richtung Westen an Erschöpfung gestorben sein.[4]
Sonstiges
In Gedenken an Robert Löwensohn konzipierte der Schüler Simon Rötsch am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Oberasbach eine Ausstellung über die „Spuren jüdischen Lebens in Fürth während des Ersten Weltkrieges“. Im Fokus seiner Recherche standen exemplarisch zwei jüdische Fürther Biografien, die kaum gegensätzlicher sein konnten. Löwensohn als patriotischer deutscher Freikorpskämpfer, der an der Niederschlagung der Räterepublik in München beteiligt war - wird gegenüber gestellt mit der Biografie des Revulutionärs Kurt Königsberger, der unter Kurt Eisner für kurze Zeit Kriegsminister in seinem Kabinett im Freistaat Bayern war. Beide eint allerdings das traurige Schicksal der Ermordung während des Nationalsozialismus als Juden. Die Ausstellung, die das erste mal im April 2018 in Oberasbach gezeigt wurde, wurde bereits im Vorfeld für seine Recherchen zum Landessieger beim Geschichtswettbewerb durch den Bundespräsidenten Franz-Walter Steinmeier prämiert. Da beide Protagonisten auch Schüler des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums in Fürth waren, wurde im Anschluss die Ausstellung Ende 2018 erneut im Schliemann-Gymnasium gezeigt. Abschließend wurde die Ausstellung - in leicht geänderter Form aber mit deutlich mehr Exponanten - im Rahmen des Konzeptes "Schüler*innen machen Museum" im März 2019 im Jüdischen Museum Franken in Fürth präsentiert. Titel der Ausstellung im Jüdischen Museum Franken war: In der Heym is Daham.[6]
Weitere Mitglieder des Freikorps Oberland mit Fürther Bezug
Lokalberichterstattung
- Sabine Rempe: Zwei Männer aus Fürth in den Wirren der Revolution. In: Fürther Nachrichten vom 25. April 2018, S. 27
- Armin Leberzammer: Tod durchs Vaterland. In: Fürther Nachrichten vom 14. März 2019, S. 27 (Druckausgabe)
Literatur
- Anne-Marie Vitkine: Autobiographie de Anne-Marie V., née Löwensohn: Une enfance en Bavière, 1996 / 2009 - online
- Gisela Naomi Blume: Memorbuch der Fürther Opfer der Shoah - online
Siehe auch
- NS-Zeit
- Opfer des Nationalsozialismus
- Bilderbücherfabrik Löwensohn
- Räterepublik Fürth
- Kurt Königsberger
Weblinks
- Karl Arnold: Übersetzung Eine Kindheit in Bayern oder Von der Annäherung an das Judentum, Autobiographie von Anne-Marie Vitkine, geb. Löwensohn PDF
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Aus: Anne-Marie Vitkine: Autobiographie de Anne-Marie V., née Löwensohn: Une enfance en Bavière, 1996 / 2009 - online
- ↑ 2,0 2,1 Aus: Bayerisches Hauptstaatsarchiv; München; Abteilung IV Kriegsarchiv. Kriegstammrollen, 1914 - 1918; Volume: 1198. Kriegsrangliste: 11. Infanterie-Regiment
- ↑ Aus: Antoine Vitkine: Hitlers “Mein Kampf”: Geschichte eines Buches, 2015, S. 4 – 7
- ↑ 4,0 4,1 Aus: Gisela Naomi Blume: Memorbuch der Fürther Opfer der Shoah - online
- ↑ Aus: Robert Löwensohn. In: Häftlingspersonalbögen des Stammlagers KZ Auschwitz I - online
- ↑ Jüd. Museum Franken, online abgerufen am 14. März 2019 | 23:09 Uhr - online
Bilder
Kurator Simon Rötsch und Robert Vitkine - Enkel von Robert Löwensohn aus Paris - bei der Ausstellungseröffnung "In der Heym is Daham" im Jüd. Museum Franken, Mrz. 2019
Ausstellungseröffnung "In der Heym is Daham" im Jüd. Museum Franken, in der ersten Reihe links Kurator Simon Rötsch und der Enkel Robert Löwensohns Robert Vitkine, Mrz. 2019
v.l.n.r.: Kurator Simon Rötsch, Robert Löwensohns Enkel Robert Vitkine aus Paris, Stadträtin Michaela von Wittke und Daniela Eisenstein bei der Ausstellungseröffnung "In der Heym is Daham" im Jüd. Museum Franken, Mrz. 2019
Ausstellungseröffnung im Dietrich-Bonhoeffner-Gymnasium Oberasbach: "„In der heym is daham.
Wie jüdische Fürther ihre bayerische Heimat im Jahr 1918 gestalteten – und wie die Heimat es ihnen dankte“
über die beiden jüdischen Fürther Robert Löwensohn und Kurt Königsberger, April 2018Ausstellungseröffnung im Dietrich-Bonhoeffner-Gymnasium Oberasbach: "„In der heym is daham. Wie jüdische Fürther ihre bayerische Heimat im Jahr 1918 gestalteten –
und wie die Heimat es ihnen dankte“ über die beiden jüdischen Fürther Robert Löwensohn und Kurt Königsberger, April 2018Ausstellungseröffnung im Dietrich-Bonhoeffner-Gymnasium Oberasbach: "„In der heym is daham. Wie jüdische Fürther ihre bayerische Heimat im Jahr 1918 gestalteten –
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und wie die Heimat es ihnen dankte“ über die beiden jüdischen Fürther Robert Löwensohn und Kurt Königsberger, April 2018Ausstellungseröffnung im Dietrich-Bonhoeffner-Gymnasium Oberasbach: "„In der heym is daham. Wie jüdische Fürther ihre bayerische Heimat im Jahr 1918 gestalteten –
und wie die Heimat es ihnen dankte“ über die beiden jüdischen Fürther Robert Löwensohn und Kurt Königsberger, April 2018Ausstellungseröffnung im Dietrich-Bonhoeffner-Gymnasium Oberasbach: "„In der heym is daham. Wie jüdische Fürther ihre bayerische Heimat im Jahr 1918 gestalteten –
und wie die Heimat es ihnen dankte“ über die beiden jüdischen Fürther Robert Löwensohn und Kurt Königsberger, April 2018Ausstellungseröffnung im Dietrich-Bonhoeffner-Gymnasium Oberasbach: "„In der heym is daham. Wie jüdische Fürther ihre bayerische Heimat im Jahr 1918 gestalteten –
und wie die Heimat es ihnen dankte“ über die beiden jüdischen Fürther Robert Löwensohn und Kurt Königsberger, April 2018Plakat anlässlich der Ausstellungseröffnung "„In der heym is daham. Wie jüdische Fürther ihre bayerische Heimat im Jahr 1918 gestalteten –
und wie die Heimat es ihnen dankte“ über die beiden jüdischen Fürther Robert Löwensohn und Kurt KönigsbergerRobert Löwensohn mit seiner Verlobten Ella Ruth Mündheim 1916