Kunstmühle Vach: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 26. Januar 2024, 23:00 Uhr

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Kunstmühle Vach mit Auslauf der Wasserkraftanlage
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Die Kunstmühle Vach (Brückenstraße 22) ist die alte Vacher Mühle an der Regnitz. Der Name hat nichts mit Kunst im eigentlichen Sinne zu tun, sondern stammt daher, dass in Vach keine herkömmlichen Mühlsteine, sondern sogenannte Walzenstühle zum Einsatz kamen.[1] Heute werden die Räume der Mühle aber tatsächlich auch an Künstler vermietet.


Baugeschichte

Die Mühle an der Regnitz - nach langjährigen Besitzern auch Schmidt-Mühle genannt - besteht seit dem Jahr 1710. Offenbar hat man beim Bau gepfuscht, denn bereits 1723 musste sie weitgehend erneuert werden.[2] Eine grundlegende Modernisierung erfolgte 1866, eine weitere Renovierung folgte um 1900. Das Hauptgebäude der Mühle wurde in den Jahren 1897 und 1905/06 errichtet, wobei der Gebäudeteil südwestlich des Treppenturms älter ist. 1906 wurden mit dem Hauptgebäude die alten Mahlgänge durch ein Turbinenhaus ersetzt.[3]

Das vom Hauptgebäude deutlich abgesetzte Wohnhaus der Besitzer mit dem Ecktürmchen wurde 1898 [sic?] errichtet.[3]

Beschreibung des Baudenkmals

Villa, ehemals zur Mühle gehörig, zweigeschossiger Putzbau mit Satteldach, Sandsteingliederungen, Eckturm und Risalit mit Polygonalerker, Schopfwalm und Fachwerkgiebel, historisierend, bez. 1893; Toreinfahrt, Steinpfeiler mit Kugelbekrönung und Eisentor, gleichzeitig.

Geschichte

Während des Siebenjährigen Kriegs war die Vacher Mühle Schauplatz eines Scharmützels beim Vorstoß des preußischen Freibataillons des Obristen von Mayr (in historischer Literatur auch Mayer, Meyer, Mayr, Meyr geschrieben)[4] nach Franken. Er schlug kurzzeitig in der Mühle sein Quartier auf.

Der Ort war wiederum Stätte eines Gefechts während des Zweiten Koalitionskrieges vom 18. bis 25. Dezember 1800, nachdem die Franzosen sich zum Rückzug genötigt sahen und hinter das linke Regnitzufer nach Vach zurückzogen. Die Österreicher rückten bis an das rechte Regnitzufer vor, so dass dieser Fluss beide Parteien von einander trennte. Am 25. Dezember 1800 wurde Waffenstillstand von Steyr geschlossen, dem bald das Kriegsende folgte.[5]

1875 wurde die Paul Schmidt Kunstmühle Vach KG gegründet. Die Firma zählt somit zu den ältesten noch existierenden, inhabergeführten Firmen in Fürth.[6] Die aus dem Wasserkraftwerk erzeugte Energie diente bis 1989 zum Betrieb der Mühle. Seit der Mühlenbetrieb in diesem Jahr wegen "Überkapazitäten im Mühlensektor" eingestellt wurde, wird der Strom in das öffentliche Netz eingespeist.

Literatur

Lokalberichterstattung

  • Blattgold und Maschendraht: Betriebe als Dauerbrenner. In: Fürther Nachrichten vom 17. Dezember 2018 - Druckausgabe
  • Fürths traditionsreichste Firmen und Betriebe. In: Fürth StadtZeitung, Nr. 23 vom 19. Dezember 2018, S. 9 – PDF-Datei

Siehe auch

Weblinks

  • Paul Schmidt Kunstmühle Vach KG - Homepage
  • Vacher Mühle während des Siebenjährigen Kriegs, Kupferstich von Christoph Nikolaus Kleemann (1757) - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Vacher Mühle während des Gefechts vom Dezember 1800 im zeitgenössischen Kupferstich (Bild erinnert an Kleemann'schen Stich) in Horst-Dieter Beyerstedt: Vom Adler zum Löwen. Die Region Nürnberg wird bayerisch 1775 - 1835; Stadtarchiv Nürnberg, Norica 2/2006, S. 64 - online
  • Vacher Mühle in historischer Karte - BayernAtlas

Einzelnachweise

  1. Blattgold und Maschendraht: Betriebe als Dauerbrenner. In: Fürther Nachrichten vom 17. Dezember 2018
  2. StAN, Rep. 139a Ansbacher Archivakten, Nr. 105 (mit Plänen). Vgl. auch PfA Vach A 31, Bl. 157
  3. 3,0 3,1 Gerd Walther, Hartmut Beck: Bild und Erinnerung - Fürther Luftaufnahmen 1916 bis 1945, Nürnberg 1998, S. 88
  4. Obrist Johann von Mayr - Wikipedia
  5. Heilmann: "Der Feldzug von 1800 in Deutschland. Mit besonderer Bezugnahme auf den Anteil der bayerischen Truppen bearbeitet", Separatabdruck aus dem 54. und 55. Bande der "Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine", Verlag von Arwed Strauch, Leipzig, S. 119
  6. Fürths traditionsreichste Firmen und Betriebe. In: Fürth StadtZeitung, Nr. 23 vom 19. Dezember 2018, S. 9 – PDF-Datei

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