Konrad Ott: Unterschied zwischen den Versionen
K (Textersetzung - „|Straße=“ durch „|Strasse=“) |
K (Textersetzung - „|Funktion von=“ durch „|FunktionVon=“) |
||
Zeile 15: | Zeile 15: | ||
{{Funktion | {{Funktion | ||
|Funktion=Magistratsrat | |Funktion=Magistratsrat | ||
| | |FunktionVon=1864 | ||
|Funktion bis=1869 | |Funktion bis=1869 | ||
}} | }} |
Version vom 29. Januar 2024, 00:31 Uhr
Konrad Ott (geb. 2. März 1812 in Fürth; gest. 6. Februar 1890 in Fürth) war ein Industrieller, Magistratsrat und Stifter.
Leben
Konrad Ott wurde als Kind armer Leute geboren, erlernte das Weberhandwerk, heiratete später die Witwe seines Taufpaten Konrad Weber und übernahm dessen gutlaufende Weberei in der Gustavstraße. Aus dieser Verbindung ging die Firma Weber und Ott hervor, die unter der Leitung von Konrad Ott zu weiterem Aufschwung ansetzte. Von 1846 - 1857 war Ott Mitglied des Gemeindekollegiums, von 1864 - 1869 Magistratsrat. Er war dort Vertreter der Demokraten, da er seit 1850 stellvertretender Vorsitzender des Fürther Volksvereins war. Er hatte 1848 auch die Wahl von Dr. David Morgenstern in den Bayerischen Landtag unterstützt. Er sah sich deshalb heftigen Anfeindungen von anderen Mitgliedern des Gemeindekollegiums ausgesetzt. So attackierten ihn 1855 Julius Reißig und Daniel Ley ausfallend: Es ist eine Schande für die Wahlmänner einen hergelaufenen Juden zu wählen ... Sie (Ott) haben sich einer solchen Handlung wie diese Wahl war zu schämen. Ott strengte daraufhin sogar ein Verfahren wegen Beleidigung an.[1] Ab 1850 war er Mitglied im Gewerbe- und Handelsrat.[2]
1861 heiratete seine Tochter, Elisabeth Babette Magdalena, Christian Heinrich Hornschuch, der damit Teilhaber der Firma wurde.
Soziales Engagement
Ott war Kirchenverwaltungsmitglied und 1849 "weltlicher Abgeordneter zur Generalsynode".[3]
Er gründete 1861 mit dem Kaufmann Conrad Heinrich, dem Pfarrer Eduard Gustav Ernst Stirner und Dorothea Schröder, der Schwester von Wilhelm Löhe, den "Lutherischen Verein für weibliche Diakonie", der sich um die Etablierung einer Mägdeherberge in Fürth annahm.
1873 gründete Ott den Evangelischen Arbeiterverein und baute diesem 1887 ein Haus in der Pfisterstraße. In der Badstraße wurde eine Herberge für Arme errichtet, die auf den Landstraßen wanderten. Darüber hinaus erbaute er ein Mädchenwaisenhaus und stiftete beträchtliche Summen für die Erweiterung des Gebäudes.
Für die Kirchenstiftung St. Michael spendete er 3000 M [4] im Jahr 1878.
Später gründete er die "Hersbrucker Mission". Nach seinem Tod wurde sein Werk von Schwiegersohn Christian Heinrich Hornschuch fortgesetzt.
Einen würdigenden Nachruf widmete die Zeitung für Innere Mission Konrad Ott [5] nach seinem Tod.
Adressangaben
- 1848: "Königsstraße Nro. 247 (II. Bezirk)"[6]
- 1865 ließ er sich ein Wohn- und Geschäftshaus in der damaligen "Gebhardtsstraße Nr. 47" bauen.[7]
Ehrung
- Konrad-Ott-Straße in Forchheim
Literatur
- Fritz Neusinger: Konrad Ott, Gedenkblatt zum 40. Todestag. In: Nordbayerische Zeitung vom 30. Januar 1930
- Ott, Konrad. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 281
- Alexander J. Wahl: Neue Zeit kam mit Industriebaronen von auswärts. Vortrag von Dr. Helmut Schwarz über die Industrialisierung in Forchheim — Querelen mit den Einheimischen, 13. April 2005
- Barbara Ohm: Demokratische Bestrebungen im Fürth des 19. Jahrhunderts. Dr. David Morgenstern. In: Fürther Geschichtsblätter, Ausgabe 1/2019, S. 12 - 15
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Barbara Ohm: Demokratische Bestrebungen im Fürth des 19. Jahrhunderts. In: Fürther Geschichtsblätter, Ausgabe 1/2019, S. 15
- ↑ Fürther Tagblatt vom 1. Mai 1850
- ↑ "Fürther Tagblatt", 05.01.1849
- ↑ Königlich-Bayerisches Kreisamtsblatt für Mittelfranken, 28. Mai 1878, Nr. 46, Seite 477/478 [- online]
- ↑ in der Ausgabe vom 1. Oktober 1890, 8. Jahrgang, Nr. 1 auf der Seite 16 - online. Allerdings wird dort als Todesdatum der 6. Januar 1890 angegeben.
- ↑ "Fürther Tagblatt" vom 24. März 1848
- ↑ Fronmüllerchronik, 1887, S. 336
Bilder
Unterschriftenaktion bei Konrad Ott und Maximilian Löhe, März 1848