Johann Durst: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Johann Durst''' (geb. [[20. Mai]] [[1847]] in Fürth<ref name=„KB-Tf“>Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1845–1850, S. 162</ref>; gest. [[11. März]] [[1891]] ebenda<ref>Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1889–1893, S. 142</ref>) war ein Fürther Pflasterergeselle und -meister, der sich auch als Musiker und Betreiber eines Marionettentheaters betätigte.
'''Johann Durst''' (geb. [[20. Mai]] [[1847]] in Fürth<ref name=„KB-Tf“>Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1845–1850, S. 162</ref>; gest. [[11. März]] [[1891]] ebenda<ref>Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1889–1893, S. 142</ref>) war ein Fürther Pflasterergeselle und -meister, der sich auch als Musiker und Betreiber eines Marionettentheaters betätigte.


== Leben ==
Er kam als drittes Kind des aus Langenzenn zugewanderten Strumpfwirkermeisters Andreas Durst (1818–1873) und seiner aus Fürth stammenden Ehefrau Anna Margaretha, geborene Heiter (1815–1876) im Haus Nr. 21, II. Bezirk ([[Traubenhof 5]]) zur Welt. Taufpate war der in Fürth gebürtige Großvater, der Pfannenschmied Johann Durst aus Langenzenn, vertreten durch die Fürther Tagelöhnertochter Elisabetha Schildmeier.<ref name=„KB-Tf“/>
Er kam als drittes Kind des aus Langenzenn zugewanderten Strumpfwirkermeisters Andreas Durst (1818–1873) und seiner aus Fürth stammenden Ehefrau Anna Margaretha, geborene Heiter (1815–1876) im Haus Nr. 21, II. Bezirk ([[Traubenhof 5]]) zur Welt. Taufpate war der in Fürth gebürtige Großvater, der Pfannenschmied Johann Durst aus Langenzenn, vertreten durch die Fürther Tagelöhnertochter Elisabetha Schildmeier.<ref name=„KB-Tf“/>


Johann Durst erlernte den Beruf des Pflasterers. Er arbeitete u. a. 1866/67 beim Pflasterermeister Eichinger und ab Februar 1868 beim Meister [[Johann Blutharsch]]. Ende Januar 1869 musste er zum Militärdienst beim k. b. [[wikipedia:Königlich Bayerisches 15. Infanterie-Regiment „König Friedrich August von Sachsen“|15. Infanterie-Regiment]] einrücken. Während seiner Dienstzeit nahm er am [[wikipedia:Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französischen Krieg]] teil, bei dem er in der Schlacht bei Sedan verwundet<ref>Bayerische Verlustliste Nr. 12, Schlacht bei Sedan, 15. Infanterie-Regiment; Fürther Tagblatt vom 25.09.1870 – [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503891_00313/pct:13.73333,3.81888,41.26667,39.98909/pct:100/0/default.jpg online]</ref> wurde und daher als Militärpensionist eine lebenslange „Pension 4. Klasse älterer Norm“ mit monatlich 3 Gulden erhielt.
Johann Durst erlernte den Beruf des Pflasterers. Er arbeitete u. a. 1866/67 beim Pflasterermeister Eichinger und ab Februar 1868 beim Meister [[Johann Blutharsch]]. Ende Januar 1869 musste er zum Militärdienst beim k. b. [[wikipedia:Königlich Bayerisches 15. Infanterie-Regiment „König Friedrich August von Sachsen“|15. Infanterie-Regiment]] einrücken. Während seiner Dienstzeit nahm er am [[wikipedia:Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französischen Krieg]] teil, bei dem er in der Schlacht bei Sedan verwundet<ref>Bayerische Verlustliste Nr. 12, Schlacht bei Sedan, 15. Infanterie-Regiment; Fürther Tagblatt vom 25.09.1870 – [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503891_00313/pct:13.73333,3.81888,41.26667,39.98909/pct:100/0/default.jpg online]</ref> wurde und daher als Militärpensionist eine lebenslange „Pension 4. Klasse älterer Norm“ mit monatlich 3 Gulden erhielt.<ref name=“FB-JD“>Familienbogen Durst, Johann; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref>
 
Nach Rückkehr aus dem Krieg war Durst ab dem 20. März 1871 wieder bei Blutharsch in Arbeit. Daneben veranstaltete er Musikdarbietungen und Marionettentheater. Für den Betrieb seines Marionettentheaters erhielt er im November 1876 eine Lizenz, die im September 1886 erneuert wurde.
 
Am 29. April 1874 eröffnete er als Pflasterermeister sein eigenes Baugeschäft.
 
Seine Witwe führte das Pflasterergeschäft bis zum 24. Juli 1894 weiter.<ref name=“FB-JD“/>


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== Adressen<ref name=“FB-JD“/> ==
* ...: Königstraße 164 (ab 1890 [[Königstraße 7]])
* ...: Bahnhofstraße 2 (ab 1875 Königswarterstraße, Hs.-Nr. ?)
* 1873: Gustavstraße 41 (ab 1890 [[Gustavstraße 39]])
* 1874: Königstraße 83 (ab 1890 [[Nürnberger Straße 30]])
* 1875: Katharinenstraße 5 (ab 1890 [[Katharinenstraße 5]])
* 1876: Helmgasse 8 (ab 1890 [[Helmstraße 8]])
* Schützenhof 12 (ab 1890 Schützenhof 2)
* 1877: Wassergasse 18 (ab 1890 Wasserstraße 11), dann die Ehefrau allein Königstraße 54 a (ab 1890 [[Königstraße 108]])
* 1878: Ehepaar wieder zusammen, im „Schnieglinger Weg“ und Löwenplatz 1<ref>Adressbuch von 1879</ref> (ab 1890 [[Bergstraße 2]])
* 1879: Bergstraße 23 (ab 1890 [[Bergstraße 21]]) und Schützengasse 12 (ab 1890 Schützenstraße 4, später überbaut mit [[Ammonstraße]] 12)
* 1880/83: nach Nürnberg-St. Johannis
* 1883: Königstraße 13 (ab 1890 [[Königstraße 2 (ehemals)|Königstraße 26]]) und Sterngasse 13<ref>Adressbuch von 1884</ref> (ab 1890 Sternstraße 7, Vorgängergebäude von [[Ludwig-Erhard-Straße 7]])
* 1884: Sterngasse 14 (ab 1890 Sternstraße 9, Vorgängergebäude von [[Ludwig-Erhard-Straße 7])
* 1885: Alexanderstraße 2 (ab 1890 [[Alexanderstraße 3]]) und Lessingstraße 5<ref>Adressbuch von 1886</ref> (ab 1890 [[Lessingstraße 14]])
* 1886: Theaterstraße 17 (ab 1890 [[Theaterstraße 29]]) und Schützenhof 2 (ab 1890 [[Schützenhof 3 (ehemals|)Schützenhof 3]])
* 1887: Wassergasse 18 (ab 1890 Wasserstraße 11)
* 1888: Alexanderstraße 25 (ab 1890 [[Alexanderstraße 2]]), Theresienstraße 7 (ab 1890 Theresienstraße 21), Theaterstraße 38 (ab 1890 [[Theaterstraße 28]]) und Theresienstraße 23<ref>Adressbücher von 1889, 1891</ref> (ab 1890 [[Theresienstraße 2]])
==== Adressen der Witwe ====
* 1891: [[Löwenplatz 8 (ehemals)|Löwenplatz 8]], seit 2. Mai 1891 und [[Königstraße 55]]<ref>Adressbücher von 1893, 1895</ref>
* 1894: [[Helmstraße 9]]
* 1895: [[Bäumenstraße 7]], Blumenstraße 53 und [[Obere Fischerstraße 7]]<ref>Adressbuch von 1896</ref>
* 1896: [[Gustavstraße 30]]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 23. Oktober 2024, 18:51 Uhr

Johann Durst (geb. 20. Mai 1847 in Fürth[1]; gest. 11. März 1891 ebenda[2]) war ein Fürther Pflasterergeselle und -meister, der sich auch als Musiker und Betreiber eines Marionettentheaters betätigte.

Leben

Er kam als drittes Kind des aus Langenzenn zugewanderten Strumpfwirkermeisters Andreas Durst (1818–1873) und seiner aus Fürth stammenden Ehefrau Anna Margaretha, geborene Heiter (1815–1876) im Haus Nr. 21, II. Bezirk (Traubenhof 5) zur Welt. Taufpate war der in Fürth gebürtige Großvater, der Pfannenschmied Johann Durst aus Langenzenn, vertreten durch die Fürther Tagelöhnertochter Elisabetha Schildmeier.[1]

Johann Durst erlernte den Beruf des Pflasterers. Er arbeitete u. a. 1866/67 beim Pflasterermeister Eichinger und ab Februar 1868 beim Meister Johann Blutharsch. Ende Januar 1869 musste er zum Militärdienst beim k. b. 15. Infanterie-Regiment einrücken. Während seiner Dienstzeit nahm er am Deutsch-Französischen Krieg teil, bei dem er in der Schlacht bei Sedan verwundet[3] wurde und daher als Militärpensionist eine lebenslange „Pension 4. Klasse älterer Norm“ mit monatlich 3 Gulden erhielt.[4]

Nach Rückkehr aus dem Krieg war Durst ab dem 20. März 1871 wieder bei Blutharsch in Arbeit. Daneben veranstaltete er Musikdarbietungen und Marionettentheater. Für den Betrieb seines Marionettentheaters erhielt er im November 1876 eine Lizenz, die im September 1886 erneuert wurde.

Am 29. April 1874 eröffnete er als Pflasterermeister sein eigenes Baugeschäft.

Seine Witwe führte das Pflasterergeschäft bis zum 24. Juli 1894 weiter.[4]

[...]

Adressen[4]

  • 1880/83: nach Nürnberg-St. Johannis

Adressen der Witwe

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1845–1850, S. 162
  2. Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1889–1893, S. 142
  3. Bayerische Verlustliste Nr. 12, Schlacht bei Sedan, 15. Infanterie-Regiment; Fürther Tagblatt vom 25.09.1870 – online
  4. 4,0 4,1 4,2 Familienbogen Durst, Johann; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5
  5. Adressbuch von 1879
  6. Adressbuch von 1884
  7. Adressbuch von 1886
  8. Adressbücher von 1889, 1891
  9. Adressbücher von 1893, 1895
  10. Adressbuch von 1896

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