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Theodor Löwensohn wurde am 21. Februar 1853 als drittes Kind des Druckereibesitzers [[Gerson Löwensohn]] ([[1817]] - [[1871]]) und seiner Frau Helene geb. Zenner ([[1821]] - [[1914]]) in Fürth geboren. Nach dem Besuch der [[Königliche Gewerb- und Handelsschule|Königlichen Gewerb- und Handelsschule]] in Fürth übernahm er mit dem Tod seines Vaters [[1871]] zusammen mit seinem Bruder [[Bernhard Löwensohn]] die Leitung der [[1844]] gegründeten [[Bilderbücherfabrik Löwensohn]]. Er war verheiratet mit Rosie geb. Stockheim ([[1862]] - [[1934]]). Das Paar hatte drei Kinder: [[Gustav Löwensohn|Gustav]] ([[1883]] - [[1943]]), Johanna ([[1886]] - [[1934]]) und [[Robert Löwensohn|Robert]] ([[1895]] - [[1945]]). Von [[1889]] bis [[1890]] bauten Theodor und [[Bernhard Löwensohn]] in der [[Hornschuchpromenade 3 / 4|Hornschuchpromenade 3 und 4]] für sich und ihre Familien ein Doppelwohnhaus. 1919 geben die beiden Brüder die Leitung der [[Bilderbücherfabrik Löwensohn]] an Theodors Söhne [[Gustav Löwensohn|Gustav]] und [[Robert Löwensohn|Robert]] ab. [[1899]] wurde Theodor Löwensohn zum [[Kommerzienrat]] ernannt, 18 Jahre später, [[1917]], sogar zum [[Geheimrat]]. Theodor Löwensohn stirbt am [[10. April]] [[1931]] im Alter von 78 Jahren. Sein Grab befindet sich auf dem Urnenfeld des [[Jüdischer Friedhof|Neuen Jüdischen Friedhofs]] in Fürth. | Theodor Löwensohn wurde am 21. Februar 1853 als drittes Kind des Druckereibesitzers [[Gerson Löwensohn]] ([[1817]] - [[1871]]) und seiner Frau Helene geb. Zenner ([[1821]] - [[1914]]) in Fürth geboren. Nach dem Besuch der [[Königliche Gewerb- und Handelsschule|Königlichen Gewerb- und Handelsschule]] in Fürth und einer Ausbildung zum [[Kaufmann]] übernahm er mit dem Tod seines Vaters [[1871]] zusammen mit seinem Bruder [[Bernhard Löwensohn]] die Leitung der [[1844]] gegründeten [[Bilderbücherfabrik Löwensohn]]. Er war verheiratet mit Rosie geb. Stockheim ([[1862]] - [[1934]]). Das Paar hatte drei Kinder: [[Gustav Löwensohn|Gustav]] ([[1883]] - [[1943]]), Johanna ([[1886]] - [[1934]]) und [[Robert Löwensohn|Robert]] ([[1895]] - [[1945]]). Von [[1889]] bis [[1890]] bauten Theodor und [[Bernhard Löwensohn]] in der [[Hornschuchpromenade 3 / 4|Hornschuchpromenade 3 und 4]] für sich und ihre Familien ein Doppelwohnhaus. 1919 geben die beiden Brüder die Leitung der [[Bilderbücherfabrik Löwensohn]] an Theodors Söhne [[Gustav Löwensohn|Gustav]] und [[Robert Löwensohn|Robert]] ab. [[1899]] wurde Theodor Löwensohn zum [[Kommerzienrat]] ernannt, 18 Jahre später, [[1917]], sogar zum [[Geheimrat]]. Theodor Löwensohn stirbt am [[10. April]] [[1931]] im Alter von 78 Jahren. Sein Grab befindet sich auf dem Urnenfeld des [[Jüdischer Friedhof|Neuen Jüdischen Friedhofs]] in Fürth. | ||
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[[1914]] wurde Theodor Löwensohn im ''Jahrbuch des Vermögens und Einkommens der Millionäre in Bayern'' als Millionär mit einem Vermögen von 1 bis 2 Millionen Goldmark, was heute etwa 8 bis 19 Millionen Euro entspricht, gelistet.<ref>In: Historische Kommission: Geschichte des Deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhunderts | Band 1: Das Kaiserreich [[1871]] - [[1918]], Frankfurt a. M. [[2001]], S. 230 - 231</ref> Einen Großteil dieses Vermögens stiftete er bis zu seinem Tod [[1931]] für verschiendenste Zwecken und Einrichtungen: | [[1914]] wurde Theodor Löwensohn im ''Jahrbuch des Vermögens und Einkommens der Millionäre in Bayern'' als Millionär mit einem Vermögen von 1 bis 2 Millionen Goldmark, was heute etwa 8 bis 19 Millionen Euro entspricht, gelistet.<ref>In: Historische Kommission: Geschichte des Deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhunderts | Band 1: Das Kaiserreich [[1871]] - [[1918]], Frankfurt a. M. [[2001]], S. 230 - 231</ref> Einen Großteil dieses Vermögens stiftete er bis zu seinem Tod [[1931]] für verschiendenste Zwecken und Einrichtungen: | ||
Am [[15. November]] [[1894]] gründete Theodor Löwensohn zusammen mit seinem Bruder [[Bernhard Löwensohn|Bernhard]] anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens der [[Bilderbücherfabrik Löwensohn]] eine Stiftung über je 15.000 Mark für die Angestellten des Unternehmens. Dabei sollte die "Bernhard Löwensohn'sche Arbeiterstiftung" ''"für die Hinterbliebenen'' [...] ''der Arbeiter'' [...] ''Sorge'' [...] ''tragen, so daß es denselben mit Hilfe der ihnen zugewendeten Unterstützung leichter wird, sich durchs Leben zu bringen"'', <ref name=A>Aus: [[Stadtarchiv Fürth]], Aktengruppe 9, Nr. 3296, § 2 der Statuten: Zweck der Stiftung. In: [[Barbara Ohm]]: ''"... was der Staat allein nicht vollbringen kann": Sozialmaßnahmen der Fürther Fabrikantenfamilie Löwensohn''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], 2/2005, S. 50 - 54 - [http://geschichtsverein-fuerth.de/index.php?option=com_docman&task=doc_view&gid=28 online abrufbar]</ref> während die "Theodor Löwensohn'sche Arbeiterstiftung" beabsichtigte ''"denen, die treu und fleißig gearbeitet haben, die Sorgen für die alten und kranken Tage zu erleichtern."''<ref name=A/> Nach dem Tod Bernhard Löwensohns erhöhte dessen Witwe [[1910]] die Stiftung ''"dem Wunsch meines sel. Mannes gemäß"''<ref>Aus: [[Stadtarchiv Fürth]], Aktengruppe 9, Nr. 3296. In: [[Barbara Ohm]]: [[Geschichte der Juden in Fürth (Buch) (Ohm)|Geschichte der Juden in Fürth]], [[2014]], S. 225</ref> um weitere 10.000 Mark. | Am [[15. November]] [[1894]] gründete Theodor Löwensohn zusammen mit seinem Bruder [[Bernhard Löwensohn|Bernhard]] anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens der [[Bilderbücherfabrik Löwensohn]] eine Stiftung über je 15.000 Mark für die Angestellten des Unternehmens. Dabei sollte die "Bernhard Löwensohn'sche Arbeiterstiftung" ''"für die Hinterbliebenen'' [...] ''der Arbeiter'' [...] ''Sorge'' [...] ''tragen, so daß es denselben mit Hilfe der ihnen zugewendeten Unterstützung leichter wird, sich durchs Leben zu bringen"'', <ref name=A>Aus: [[Stadtarchiv|Stadtarchiv Fürth]], Aktengruppe 9, Nr. 3296, § 2 der Statuten: Zweck der Stiftung. In: [[Barbara Ohm]]: ''"... was der Staat allein nicht vollbringen kann": Sozialmaßnahmen der Fürther Fabrikantenfamilie Löwensohn''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], 2/[[2005]], S. 50 - 54 - [http://geschichtsverein-fuerth.de/index.php?option=com_docman&task=doc_view&gid=28 online abrufbar]</ref> während die "Theodor Löwensohn'sche Arbeiterstiftung" beabsichtigte ''"denen, die treu und fleißig gearbeitet haben, die Sorgen für die alten und kranken Tage zu erleichtern."''<ref name=A/> Nach dem Tod Bernhard Löwensohns erhöhte dessen Witwe [[1910]] die Stiftung ''"dem Wunsch meines sel. Mannes gemäß"''<ref>Aus: [[Stadtarchiv|Stadtarchiv Fürth]], Aktengruppe 9, Nr. 3296. In: [[Barbara Ohm]]: [[Geschichte der Juden in Fürth (Buch) (Ohm)|Geschichte der Juden in Fürth]], [[2014]], S. 225</ref> um weitere 10.000 Mark. | ||
[[1907]] schenkte Theodor Löwensohn der Stadt Fürth 10.500 Mark für den "Rosie Löwensohn'schen Fonds zur Errichtung einer Waldschule", um damit Ferienkolonien für schwächliche und genesende Kinder in [[Cadolzburg]], Emskirchen und Pommelsbrunn zu gründen. [[1911]] stiftete seine Frau Rosie anlässlich des 90. Geburtstags des Prinzregenten Luitpold weitere 50.000 Mark zu diesem Zweck. Zusätzlich dazu spendete Theodor Löwensohn mehrmals dem "Verein für Ferienkolonien und Waldschulen", sowie anderen Einrichtungen größere Summen, wie [[1911]] etwa 5.000 Mark an die "Deutsche Gesellschaft für Kaufmannserholungsheime". | [[1907]] schenkte Theodor Löwensohn der Stadt Fürth 10.500 Mark für den "Rosie Löwensohn'schen Fonds zur Errichtung einer Waldschule", um damit Ferienkolonien für schwächliche und genesende Kinder in [[Cadolzburg]], Emskirchen und Pommelsbrunn zu gründen. [[1911]] stiftete seine Frau Rosie anlässlich des 90. Geburtstags des Prinzregenten Luitpold weitere 50.000 Mark zu diesem Zweck. Zusätzlich dazu spendete Theodor Löwensohn mehrmals dem "Verein für Ferienkolonien und Waldschulen", sowie anderen Einrichtungen größere Summen, wie [[1911]] etwa 5.000 Mark an die "Deutsche Gesellschaft für Kaufmannserholungsheime". | ||
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* Barbara Ohm: ''"... was der Staat allein nicht vollbringen kann": Sozialmaßnahmen der Fürther Fabrikantenfamilie Löwensohn''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], 2/2005, S. 50 - 54 - [http://geschichtsverein-fuerth.de/index.php?option=com_docman&task=doc_view&gid=28 online abrufbar] | * Barbara Ohm: ''"... was der Staat allein nicht vollbringen kann": Sozialmaßnahmen der Fürther Fabrikantenfamilie Löwensohn''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], 2/[[2005]], S. 50 - 54 - [http://geschichtsverein-fuerth.de/index.php?option=com_docman&task=doc_view&gid=28 online abrufbar] | ||
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Version vom 19. Mai 2016, 11:29 Uhr
- Vorname
- Theodor
- Nachname
- Löwensohn
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsort
- Fürth
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Verleger, Druckereibesitzer, Stifter, Kaufmann
- Religion
- jüdisch
- Friedhof
- Jüdischer Friedhof
- Grabstelle
- Feld XIV Nr. 24/25(a)
Auszeichnung | VerleihungAm | AuszeichnungBemerkung |
---|---|---|
Geheimrat | 7 Januar 1917 | |
Kommerzienrat | 1899 | |
König-Ludwig-Kreuz | 7 Januar 1916 | |
Prinzregent Luitpold-Medaille in Silber | 12 März 1911 | |
Verdienstorden vom Heiligen Michael IV. Klasse | 8 August 1902 |
Adressart | VonObjekt |
---|---|
Wohnhaus bis 1890 | Blumenstraße 15 |
Wohnhaus 1890 bis 1918 | Hornschuchpromenade 3; Hornschuchpromenade 4 |
Wohnhaus 1918 bis 1931 | Festsaal (Parkhotel) |
Person | Beziehung |
---|---|
Albert Rosenfelder (Kommerzienrat) | Geschäftspartner |
Ernst Rosenfelder | Geschäftspartner |
Geheimrat Theodor Löwensohn (geb. 21. Februar 1853 in Fürth; gest. 10. April 1931 in Fürth) war ein Fürther Stifter, Kaufmann und ab 1871 Mitinhaber der Bilderbücherfabrik Löwensohn.
Leben
Theodor Löwensohn wurde am 21. Februar 1853 als drittes Kind des Druckereibesitzers Gerson Löwensohn (1817 - 1871) und seiner Frau Helene geb. Zenner (1821 - 1914) in Fürth geboren. Nach dem Besuch der Königlichen Gewerb- und Handelsschule in Fürth und einer Ausbildung zum Kaufmann übernahm er mit dem Tod seines Vaters 1871 zusammen mit seinem Bruder Bernhard Löwensohn die Leitung der 1844 gegründeten Bilderbücherfabrik Löwensohn. Er war verheiratet mit Rosie geb. Stockheim (1862 - 1934). Das Paar hatte drei Kinder: Gustav (1883 - 1943), Johanna (1886 - 1934) und Robert (1895 - 1945). Von 1889 bis 1890 bauten Theodor und Bernhard Löwensohn in der Hornschuchpromenade 3 und 4 für sich und ihre Familien ein Doppelwohnhaus. 1919 geben die beiden Brüder die Leitung der Bilderbücherfabrik Löwensohn an Theodors Söhne Gustav und Robert ab. 1899 wurde Theodor Löwensohn zum Kommerzienrat ernannt, 18 Jahre später, 1917, sogar zum Geheimrat. Theodor Löwensohn stirbt am 10. April 1931 im Alter von 78 Jahren. Sein Grab befindet sich auf dem Urnenfeld des Neuen Jüdischen Friedhofs in Fürth.
Soziales Engagement
1914 wurde Theodor Löwensohn im Jahrbuch des Vermögens und Einkommens der Millionäre in Bayern als Millionär mit einem Vermögen von 1 bis 2 Millionen Goldmark, was heute etwa 8 bis 19 Millionen Euro entspricht, gelistet.[1] Einen Großteil dieses Vermögens stiftete er bis zu seinem Tod 1931 für verschiendenste Zwecken und Einrichtungen:
Am 15. November 1894 gründete Theodor Löwensohn zusammen mit seinem Bruder Bernhard anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens der Bilderbücherfabrik Löwensohn eine Stiftung über je 15.000 Mark für die Angestellten des Unternehmens. Dabei sollte die "Bernhard Löwensohn'sche Arbeiterstiftung" "für die Hinterbliebenen [...] der Arbeiter [...] Sorge [...] tragen, so daß es denselben mit Hilfe der ihnen zugewendeten Unterstützung leichter wird, sich durchs Leben zu bringen", [2] während die "Theodor Löwensohn'sche Arbeiterstiftung" beabsichtigte "denen, die treu und fleißig gearbeitet haben, die Sorgen für die alten und kranken Tage zu erleichtern."[2] Nach dem Tod Bernhard Löwensohns erhöhte dessen Witwe 1910 die Stiftung "dem Wunsch meines sel. Mannes gemäß"[3] um weitere 10.000 Mark.
1907 schenkte Theodor Löwensohn der Stadt Fürth 10.500 Mark für den "Rosie Löwensohn'schen Fonds zur Errichtung einer Waldschule", um damit Ferienkolonien für schwächliche und genesende Kinder in Cadolzburg, Emskirchen und Pommelsbrunn zu gründen. 1911 stiftete seine Frau Rosie anlässlich des 90. Geburtstags des Prinzregenten Luitpold weitere 50.000 Mark zu diesem Zweck. Zusätzlich dazu spendete Theodor Löwensohn mehrmals dem "Verein für Ferienkolonien und Waldschulen", sowie anderen Einrichtungen größere Summen, wie 1911 etwa 5.000 Mark an die "Deutsche Gesellschaft für Kaufmannserholungsheime".
Ehrungen
Literatur
- Barbara Ohm: "... was der Staat allein nicht vollbringen kann": Sozialmaßnahmen der Fürther Fabrikantenfamilie Löwensohn. In: Fürther Geschichtsblätter, 2/2005, S. 50 - 54 - online abrufbar
- Karl-Maria Haertle: Fürth im 19. Jahrhundert. Volk Verlag München, 2012, S. 96.
Einzelnachweise
- ↑ In: Historische Kommission: Geschichte des Deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhunderts | Band 1: Das Kaiserreich 1871 - 1918, Frankfurt a. M. 2001, S. 230 - 231
- ↑ 2,0 2,1 Aus: Stadtarchiv Fürth, Aktengruppe 9, Nr. 3296, § 2 der Statuten: Zweck der Stiftung. In: Barbara Ohm: "... was der Staat allein nicht vollbringen kann": Sozialmaßnahmen der Fürther Fabrikantenfamilie Löwensohn. In: Fürther Geschichtsblätter, 2/2005, S. 50 - 54 - online abrufbar
- ↑ Aus: Stadtarchiv Fürth, Aktengruppe 9, Nr. 3296. In: Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth, 2014, S. 225
Siehe auch
- Löwensohn (Namensklärung)
- Bernhard Löwensohn
- Bilderbücherfabrik Löwensohn
- Hornschuchpromenade
Bilder
Grab Theodor Löwensohn und Rosie Löwensohn, Neuer Jüdischer Friedhof, Erlanger Straße 99 im Mai 2020.
Historistisches Doppelgebäude der Gebrüder Theodor Löwensohn und Bernhard Löwensohn
Geheimrat Theodor Löwensohn