Stadtrat 1935 - 1945: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 15. Juli 2017, 15:45 Uhr
Am 30. Januar 1935 - am zweiten Jahrestag der Machtergreifung Hitlers - wurde die Gemeindeordnung reichsweit gleichgeschaltet mit einer zentralistischen Machtausrichtung: Die Verwaltung wurde "in voller und ausschließlicher Verantwortung" vom Bürgermeister oder seinem Stellvertreter alleine geführt. Der Stadtrat verlor vollends seine politische Funkiton und wurde auf ein rein beratendes Gremium degradiert. Im Sommer 1935 wird der gewählte Stadtrat aufgelöst - der sich inzwischen nur noch aus NSDAP-Mitgliedern zusammensetzte - und durch den amtierenden Oberbürgermeister Jakob mit "handverlesenen" Gemeinderäten am 3. Oktober 1935 neu besetzt.
Die Amtszeit endet mit dem Kriegsende in Fürth am 19. April 1945.
Sitzverteilung
Der Stadtrat Fürth hat 27 Mitglieder. Die Sitze verteilen sich wie folgt:
- NSDAP: 27
Wahlbeteiligung
Keine.
Bürgermeister
Oberbürgermeister bleibt weiterhin NS-Kreisleiter Franz Jakob. Nach massiven persönlichen Bereicherungen und einigen privaten Eskapaden, die auch öffentlich kaum noch zu verheimlichen waren, wurde Jakob zunehmend eine Belastung für die örtliche NSDAP. Nach einem internen Verfahren wurde Jakob am 28. Oktober 1939 nach Thorn im damaligen Westpreußen, dem heutigen Toruń in Polen, versetzt und in Fürth von seinen Ämtern enthoben.
Vom 1. Dezember 1939 bis 19. April 1945 führte Dr. Karl Häupler kommissarisch die Amtsgeschäfte des Oberbürgermeisters.
Stadträte
- Auer, Max; Städt. Angestellter
- Leupold, Andreas; Stadtinspektor
- Bölian, Alfons; Malermeister
- Brunner, Alfons; Bezirksschulrat
- Ebersberger, Andreas; Bäckermeister
- Ebersberger, Johann; Landwirt
- Fein, Hans; Postsekretär a. D.
- Fürther, Johann; Mechaniker
- Gebhardt, Wilhelm; Geschäftsführer
- Götz, Heinrich; Oberlehrer
- Hefele, Erwin; Kanzleiassistent
- Hein, Ludwig; Lackierer
- Hofmann, Christian; Ladengeschäftsinhaber
- Kreppner, Otto; Angestellter
- Landmann, Andreas; Stadtinspektor
- Leupold, Andreas; Oberinspektor
- Raatz, Albert; Werkzeugmacher
- Reisbeck, Otto; Geschäftsstellenleiter
- Dr. Rühl, Eduard; Studienrat
- Sandreuter, Johann; Kaufmann
- Schickedanz, Gustav; Fabrikant
- Schlee, Johann; Elektrotechniker
- Schreiner, Karl; Direktor
- Schülein, Wilhelm; Brauereidirektor
- Seubert, Georg; Reisender
- Volkert, Karl; Geschäftsführer
- Winter, Stefan; Kaufmann
- Wirth, Robert; Fabrikant
Siehe auch
Bilder
Gustav Schickedanz als Stadtrat der NSDAP in der Fränkischen Tageszeitung vom 26. Oktober 1935