Bernhard Löwensohn: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 29. Januar 2024, 00:47 Uhr

Kommerzienrat Bernhard Löwensohn (geb. 10. Mai 1849 in Fürth; gest. 19. September 1910 in Fürth) war ein Fürther Handelsrichter, Fabrikbesitzer, Stifter und ab 1880 Mitinhaber der Bilderbücherfabrik Löwensohn sowie ab 1884 Mitinhaber der Spielefabrik L. Kleefeld & Co..

Leben

Doppelgebäude der Brüder Theodor und Bernhard Löwensohn.

Bernhard Löwensohn wurde am 10. Mai 1849 als erstes Kind des Druckereibesitzers Gerson Löwensohn (1817 - 1871) und seiner Frau Helene geb. Zenner (1821 - 1914) in Fürth geboren. Nach dem Tod seines Vaters 1871 wurde Bernahrd Löwensohn zusammen mit seinem Bruder Theodor Löwensohn am 3. August 1880 Inhaber der 1844 gegründeten Bilderbücherfabrik Löwensohn. Am 5. Dezember 1880 heiratete er Sophie Morgenstern (1862 - 1927), Tochter des Fürther Unternehmers und Landtagsabgeordneten David Morgenstern. Das Paar hatte zwei Töchter: Frieda (1882 - 1957) und Emmy (1887 - 1941), die später in Nürnberg die beiden Brüder Kurt Lessing (1874 - 1919) und Dr. Walter Lessing (1876 - 1938)heirateten. Von 1889 bis 1890 bauten Bernhard und Theodor Löwensohn in der Hornschuchpromenade 3 und 4 für sich und ihre Familien ein prächtiges Doppelwohnhaus, das den erlangten Wohlstand der Familie wiederspiegelte. Bernhard Löwensohn starb am 19. September 1910 im Alter von 61 Jahren in Fürth. Sein Grab, ein prächtiger schwarzer Granitsarkophag, befindet sich auf dem Neuen Jüdischen Friedhof in Fürth.

Soziales Engagement

1894 gründete Bernhard Löwensohn zusammen mit seinem Bruder Theodor anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens der Bilderbücherfabrik Löwensohn eine Stiftung über je 15.000 Mark für die Angestellten des Unternehmens. Dabei sollte die "Bernhard Löwensohn'sche Arbeiterstiftung" "für die Hinterbliebenen [...] der Arbeiter [...] Sorge [...] tragen, so daß es denselben mit Hilfe der ihnen zugewendeten Unterstützung leichter wird, sich durchs Leben zu bringen", [1] während die "Theodor Löwensohn'sche Arbeiterstiftung" beabsichtigte "denen, die treu und fleißig gearbeitet haben, die Sorgen für die alten und kranken Tage zu erleichtern."[1] Nach dem Tod Bernhard Löwensohns erhöhte dessen Witwe Sophie Löwensohn 1910 die Stiftung "dem Wunsch meines sel. Mannes gemäß"[2] um weitere 10.000 Mark.

1905 spendete Bernhard Löwensohn 10.000 Mark für die "Sophie Löwensohn'sche Stiftung für Säuglingsernährung", die er "anlässlich eines Familienfestes",[3] nach seiner Frau Sophie benannte. Zum Zweck der Stiftung schrieb Bernhard Löwensohn:

"Da ich die Höhe der Säuglingssterblichkeit auch darauf zurückführe, dass jenen Müttern, welchen infolge der bestehenden sozialen Verhältnisse die Ernährung der Neugeborenen an der Brust nicht möglich ist, häufig einwandfreie Kindermilch nicht zu Gebote steht, so soll der Hauptzweck der Stiftung sein, ärmeren, in Fürth wohnhaften Müttern einwandfreie Kindermilch [...] entweder unentgeltlich oder zu einem billigeren Preis zu beschaffen."[4]

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Aus: Stadtarchiv Fürth, Aktengruppe 9, Nr. 3296, § 2 der Statuten: Zweck der Stiftung. In: Barbara Ohm: "... was der Staat allein nicht vollbringen kann": Sozialmaßnahmen der Fürther Fabrikantenfamilie Löwensohn. In: Fürther Geschichtsblätter, 2/2005, S. 50 - 54 - online
  2. Aus: Stadtarchiv Fürth, Aktengruppe 9, Nr. 3296. In: Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth, 2014, S. 225
  3. Aus: Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth, 2014, S. 221
  4. Aus: Stadtarchiv Fürth, Aktengruppe 9, Nr. 3374. In: Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth, 2014, S. 222

Siehe auch

Bilder