Jakob Bock
- Vorname
- Jakob
- Nachname
- Bock
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 13. März 1868
- Geburtsort
- Nürnberg
- Todesdatum
- 9. Juni 1946
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Stadtbaumeister, Dichter
- Partei
- SPD
Auszeichnung | VerleihungAm | AuszeichnungBemerkung |
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Bayerischer Militärverdienstorden | 2. Klasse mit Krone u. Schwertern | |
Landwehr-Dienstauszeichnung II. Klasse |
Adressart | VonObjekt |
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Privatwohnung | Jakobinenstraße 20 |
Privatwohnung | Maistraße 6 |
Privatwohnung | Schwabacher Straße 111 |
Person | Verwandtschaftsgrad |
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Agnes Babette, geb. Brunner | 1. Ehefrau |
Mathilde Bock, geb. Müller | 2. Ehefrau |
Jakob "Gobl" Bock (geb. 13. März 1868 in Nürnberg; gest. 9. Juni 1946 in Fürth) wirkte in Fürth als Stadtbaumeister und Autor zahlreicher Gedichte. Bock war vom 1. Januar 1919 bis 1. Oktober 1932 Mitglied der SPD und war zweimal verheiratet.
Leben und Wirken
Bock besuchte die Industrieschule Nürnberg zwei Jahre bis 1887 mit Abgangsnote III (gut). Als Praktikant und Techniker war er im Architekturbüro Adam Egerer fünf Jahre lang tätig vom November 1887 bis September 1891. Während dieser Zeit wurde Bock auch als Bauführer eingesetzt. Nach dem Militärdienst im 1. Weltkrieg ist Bock wieder im Büro des Architekten Adam Egerer vom November 1892 bis Juli 1893 beschäftigt, bevor er 1894 – als 26jähriger Mann – in den Dienst des Stadtbauamts eintrat.
Bock, bisher beheimatet in Nürnberg - seiner Geburtsstadt, wohnte ab 17. November 1894 in Fürth. Nach sechs Jahren erlangte er den gesetzlichen Anspruch auf Verleihung des Heimatrechtes in Fürth. Dies geschah 1902, zu diesem Zeitpunkt war Bock städtischer Bauamtsoffiziant. Seine Bitte, ihm das Bürgerrecht gebührenfrei zu geben – ohne die 40 Mark Aufnahmegebühr – hatte Erfolg. Der Stadtmagistrat unter dem 1. Bürgermeister Theodor Kutzer nahm davon Abstand.
Als Bauamtsoffiziant bzw. dann –assistent angefangen, erhielten er und sein Kollege Schrank am 29. Juni 1905 den Titel „Stadtbaumeister“ (Beschluss unter Magistratsvorstand Kutzer, Baurat Holzer). 1920 beschrieb er seinen Aufgabenkreis so: Planannahme und Planrevision, Baupolizei, Prüfung statischer Berechnungen, Prüfertermine, Genehmigungsausfertigungen, Anwesens- und Grundstücksschätzungen, (…), die Baukontrolle sei ihm unterstellt.
Während er 1922 noch als Stadtbaumeister genannt wurde, wurde er 1924 in den Archivunterlagen bei der Stadt Fürth als Bauamtmann geführt.
1928 wurde Bock nach halbjähriger Krankheit (Nervenleiden) weitere drei Monate Urlaub gewährt. Da sich sein Gesundheitszustand bis Oktober 1928 nicht besserte, beantragte er die dauernde Ruhestandsversetzung ab November 1928, was ihm nach dem vom Stadtarzt eingeholten Gutachten auch gewährt wurde, nach einer Dienstzeit von 34 Jahren und 269 Tagen.[1] Zur versorgungsfähigen Dienstzeit zählten auch die Militärdienstzeit vom 1. Oktober 1891 bis 30. September 1892, die Kriegsjahre mit Aufenthalt im Kriegsgebiet vom 24. August 1914 bis 21. Juni 1915 und die Kriegsdienstzeit vom 1. Januar 1916 bis 31. Dezember 1918 (zur Hälfte). An die Presse gab der Stadtrat unter OB Dr. Wild am 9. November 1928 die Mitteilung, dass der städtische Bauamtmann Jakob Bock ab 1. November 1928 wegen Krankheit in den dauernden Ruhestand treten musste. Mit ihm scheide nach nahezu 35-jähriger Dienstzeit ein sehr verdienter Beamter aus seinem Wirkungskreis.
Bock während des Nationalsozialismus
Im Juli 1933 musste Bock auch als Pensionist den Fragebogen zur "Durchführung des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" vom 7. April 1933 für die nun im Rathaus herrschenden Nationalsozialisten ausfüllen, da es schließlich noch um seine Pensionsforderungen ging. Er gab an bis 1. November 1928 sei er Vorstand des Büros für Baupolizei gewesen. Zur Frage nach Angehörigkeit zu politischen Parteien: „Bis Ende 1918 der Fortschrittlichen Volkspartei; vom 1.1.1919 der Sozialdemokratischen Partei bis 1.10.1932“.
Die formularmäßige Anfrage des Oberbürgermeister Jakob an die Polizeidirektion Nürnberg-Fürth, Polizeiamt Fürth, wurde von dort am 27. Juli 1933 beantwortet: (…) Es ist vertraulich bekannt geworden, dass er Mitglied der SPD seit Jahren ist und dass er nicht nur zahlendes Mitglied aus materiellen Gründen war, sondern er soll als überzeugter Marxist sich für die SPD werbend betätigt haben. In den sämtlichen beschlagnahmten Karteien der KPD, des Reichsbanners SRG und der Eisernen Front ist er als Mitglied nicht eingetragen. Sonstiges Nachteilige ist über ihn in politischer und sonstiger Hinsicht polizeilich nicht bekannt. Nach seinem persönlichen politischen Empfinden kann vollständig verlässig nicht angenommen werden, dass er jederzeit rückhaltlos für den nationalen Staat eintreten werde. Handschriftlich vermerkte noch akribisch der Kriminal-Oberkommissar Rößler: „Bock war Mitglied der Kaiser Karl Loge Nr. 10 J.O.O F seit 1902.“
Aufgefordert, sich „zur werbenden Betätigung für die SPD als deren Mitglied“ zu äußern, schrieb Bock am 6. August 1933: Er sei lediglich zahlendes Mitglied bis zu seinem Ende September 1932 erklärten Austritt gewesen. Eine Mitgliederwerbung habe er nie betrieben. Seine Stellung im Stadtbauamt habe er sich durch getreue Erfüllung seiner Dienstpflichten verdient ohne irgendwelche Protektion. Der Tod seiner ersten Frau im Juli 1924 sei ihm Anlass gewesen, sich mit Parteipolitik überhaupt nicht mehr zu befassen. Er habe keinerlei politische Versammlungen mehr besucht und stand seit 1924 in keinerlei Verbindung mit der SPD und deren Mitgliedern. Ausgetreten sei er aus der freilich späten Erkenntnis, dass die S.P.D. vollständig versagte und es ihr auch niemals gelungen wäre, das Volk zu einigen und unser Vaterland zu neuer Höhe emporzuheben, wie es inzwischen seitens der N.S.D.A.P. zum großen Teil schon geschehen ist.
Abschließend findet sich in der Akte der formularmäßige Bogen (Stadtrat – Schied), mit der Feststellung, dass eine Beanstandung seitens der Staatsaufsichtsbehörde nicht erhoben wurde.
Bei der Entnazifizierung musste Bock als Versorgungsempfänger im August 1945 einen „Abgekürzten Fragebogen“ für die amerikanische Militärregierung ausfüllen. Bock verneinte alle Fragen zur Zugehörigkeit bzw. Mitgliedschaft bei der NSDAP und anderen NS-Organisationen.
Am 9. Juni 1946 verstarb Jakob Bock. Seine Witwe Mathilde Bock, geb. Müller, (mit Bock in II. Ehe ab 1925 verheiratet) erhielt danach Witwengeld von der Stadt. Frau Mathilde Bock (geb. 1889) verstarb am 7. April 1982, zuletzt wohnhaft in Nürnberg.
Veröffentlichungen
1937 brachte er im Eigenverlag das Büchlein „Bocksprünge“ heraus: lyrische und launige Gedichte in Hochdeutsch und Fürther Mundart. Zu dieser Zeit war er schon im Ruhestand; das Adressbuch von 1935 nennt Bock als Stadtbauamtmann i. R. mit Wohnung Jakobinenstraße 20. In den 1910er Jahren wird er als „Stadtbaumeister“ geführt.[2] Dies ist eine Liste von Medien rund um die Stadt Fürth, die von "Jakob Bock" erstellt wurden.
Untertitel | Erscheinungsjahr | Autor | Verlag | Genre | Ausfuehrung | Seitenzahl | ISBNnr | |
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Bocksprünge (Buch) | 1937 | Jakob Bock | Gebr. Kraus | Mundart (Lektüre) | Buch | 145 |
Siehe auch
Literatur
- Peter Frank: Ausführungen zu Jakob Bock - Ein städtischer Beamter mit schriftstellerischen Ambitionen, Quellen: Stadtarchiv Fürth, Heimatrechtsakte, Städtische Registratur, Personalakte, März 2017
Einzelnachweise
Bilder
Original-Widmung Jakob Bocks auf der Innenseite eines Exemplars des von ihm verfassten Buchs Bocksprünge