Johann Wilhelm Engelhardt
- Vorname
- Johann, Wilhelm
- Nachname
- Engelhardt
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 21. Mai 1816
- Geburtsort
- Fürth
- Todesdatum
- 28. November 1878
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Fabrikant, Magistratsrat, Stifter
Johann Wilhelm Engelhardt (geb. 21. Mai 1816 in Fürth; gest. 28. November 1878 in Fürth) war ein erfolgreicher Fürther Maschinenfabrikant, Pionier der Industrialisierung in Fürth, Magistratsrat und bedeutender Stifter.
Leben
J. W. Engelhardt wurde am 21. Mai 1816 als Sohn des Fürther Postverwalters Johann Philipp Engelhard(t) im Haus Königstraße 115 geboren[1] und besuchte zunächst die Volksschule in Fürth und dann das Gymnasium in Bayreuth. Danach war er fast drei Jahre auf der Höheren Bürgerschule und später fünf Jahre auf der Polytechnischen Schule in Nürnberg. Nach seiner Tätigkeit als Maschinentechniker in Wien, Zürich und im Elsaß gründete er 1841 in der damaligen "Königsstraße" Nr. 420 die Maschinenfabrik J. W. Engelhardt & Co., die später besonders durch ihre Brauereimaschinen weltweit bekannt wurde. Seine Maschinenfabrik war die einzige ihrer Branche in Fürth und versorgte die ortsansässigen Fabriken mit seinen Dampfmaschinen und Engelhardt avancierte damit zum reichsten Mann der Stadt.
1843 wurde Engelhardt Mitglied der ersten Nürnberger Industrie- und Handelskammer. Um diese Zeit förderte er auch sehr die Bildung einer Feuerwehr. Eines seiner frühesten Privilegien war dasjenige für eine Feuerspritze vom 25. Januar 1847. Für diese Feuerspritze bekam er auf der Münchener Ausstellung von 1854 eine Ehrenmünze. 1850 stattete er die Brauerei von Georg Lederer (der als erster unter den Nürnberger Brauern zum Maschinenbetrieb überging) aus. 1866 erweiterte er seine Fabrik und errichtete eine zusätzliche Eisengießerei. Für seine Leistungen wurde er auf den Nürnberger Ausstellungen von 1882 und 1896 mit der goldenen Medaille gewürdigt.[2]
1863/69 war Engelhardt Magistratsrat; Herzensangelegenheit war ihm die Verschönerung der Stadt. So ließ er an der hässlichen Schutthalde am Ostabhang des Friedhofs zur Pegnitz hin Bäume und Sträucher pflanzen. 1870 vergrößerte er die Anlage, indem er 25 Familienväter, die durch den Krieg beschäftigungslos geworden waren, auf seine eigenen Kosten arbeiten ließ.
Der so entstandene kleine Park erhielt im Jahr 1879 den Namen Engelhardtsanlage, nachdem die Witwe Engelhardts noch einmal eine große Summe gespendet hatte. Die Anlage wurde später zum Stadtpark[3]. Johann Wilhelm Engelhardt starb am 28. November 1878 in Fürth. Nach ihm wurde die Engelhardtstraße benannt.
Ehrung
Literatur
- Engelhardt, Johann Wilhelm. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 111
- Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 1 - Die Stadt zwischen den Flüssen. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, 1991, S. 183ff.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Dr. Schraudolph: "Vom Handwerkerort zur Industriemetropole (Buch)", S. 167
- ↑ August Jegel: "Die wirtschaftliche Entwicklung von Nürnberg-Fürth, Stein und des Nürnberger Raumes seit 1806", S. 178
- ↑ Dr. Schwammberger: "Fürth von A bis Z"
Weblinks
Firmenregister J. W. Engelhardt & Comp. bei Albert Gieseler