Feuerwehr
Die Geschichte des Brandschutzes und der Feuerwehr in Fürth:
Anfänge des Brandschutzes
1599 kaufte die Gemeinde Fürth die erste kupferne Feuerkufe (Wasserbehälter auf Kufen für rund 300 Liter Wasser). Damals gab es alle paar Jahre einen Großbrand und danach dachte man über die Anschaffung von Feuerlöschgeräten nach. Anfang des 17. Jahrhunderts errichtete man ein Wächter- und Feuerhäuschen, 1620 folgte ein Leiterhaus. 1688 wurde beklagt, dass nicht alle Gebäude Ziegeldächer hätten und eine Scheune mitten in der Stadt war mit Stroh gedeckt. 1690 besaß Fürth zwei Feuerspritzen bei circa 5500 Einwohnern.
1715 erließ der Ansbacher Markgraf Wilhelm Friedrich die ersten Vorschriften zur Brandverhütung: „Wie auf dem Land und unserem Fürstentum Feuersgefahr zu verhüten seye und die Unterthanen zu deren Abwendung sich zu verhalten haben.“ 1735 und 1749 folgten – wegen Nichtbeachtung – die nächsten Verordnungen: „daß dieser Unserer Landes-Fürstlichen Verordnung genau nachgelebet und gefährliche Feuers-Brünste abgewendet mögen.“
1812 errichtete man auf dem alten Kirchhof für 619 Gulden ein Magazin für die verbesserten städtischen Löschrequisiten und man kaufte Feuereimer. Von 1892 bis 1927 hießen die Häuser am Dreikönigsplatz, die an Stelle des heutigen Sozialrathaus standen „beim Feuerhäuslein“, denn auf einem Teil des heutigen Parkplatzes stand ein weiteres Feuerlöschrequisitenhaus. Die Spritzenhäuser waren lang und schmal. Am 5. November 1822 riss man das alte Spritzenhaus, auch „oberes Feuerlöschgerätschaftenmagazin“ genannt, ab und baute am jüdischen Friedhof (später Rednitzstraße 30) ein neues Gebäude.
Feuerlöschordnungen 1835 und 1858
1835 wurde ein 56-seitiges Büchlein mit dem Titel: „Feuerlösch- und Rettungs=Ordnung für die königlich bayerische Stadt Fürth“. Der Stadtmagistrat und der Bürgermeister Franz Joseph von Bäumen stellten in der Einleitung fest, dass die Feuerordnung vom 29. Dezember 1823 nicht mehr den örtlichen Bedürfnissen entspricht. Außerdem nahmen sie die Fürther Einwohner in die Pflicht: „“Die neu zu schaffende Feuerlösch- und Rettungs=Ordnung wurde auf den Grundsatz gestützt, daß jedes Gemeindemitglied, nach Maßgabe der Stellung, die es in der bürgerlichen Gemeinde einnimmt, zur schleunigsten und unentgeltlichen Hilfeleistung verbunden seie“ und dass es neben Auszeichnungen und eventueller Belohnung auch Bestrafung geben werde. „Sie wird daher den hiesigen Einwohnern zur pflichtmäßigen Befolgung hiermit übergeben, in der zuversichtlichen Erwartung, daß eine jede der benannten Bürgerklassen sich beeifern werde, nicht nur die ihr angewiesene Verrichtungen pünktlich zu erfüllen, sondern auch darüber zu wachen, daß die einschlägigen Hilfsarbeiter ihren Obliegenheiten Genüge leisten. Der gute Geist, der die hiesigen Bürger überhaupt, und ganz besonders die achtbare Klasse der Bauhandwerker und ihrer Gehilfen noch zu jeder Zeit belebte, verbürgt im Voraus den pünktlichen Vollzug der gegebenen Vorschriften…“
In der am 20. Januar 1858 erlassenen Feuerordnung wird unter den baupolizeilichen Bestimmungen zum ersten Mal die Brandmauer erwähnt, Häuser durften nur noch mit Ziegeln und Schieferplatten gedeckt werden, die Wände bei Öfen, Schlöten und Herden mußten massiv sein und Öfen durften nicht auf Bretterböden stehen. Im Frühjahr und im Herbst wollte die Polizeibehörde Feuerschauen durchführen.
Heute
Heute sind die Berufsfeuerwehr, die in der Feuerwache ihren Stützpunkt hat, und die 12 Freiwilligen Feuerwehren in den einzelnen Ortsteilen (Fürth, Mannhof, Steinach, Sack, Stadeln, Ronhof, Poppenreuth, (Ober)Fürberg, Burgfarrnbach, Unterfarrnbach, Atzenhof, Vach) zur Brand- und Katastrophenbekämpfung im Dienst. Dambach besteht nur noch aus dem Feuerwehrverein.
Gründungsjahre der Fürther Feuerwehren
Literatur
- Feuerwehr. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 118 f.
- Renate Trautwein: "Heiße" Fürther Gschichtn, emwe Nürnberg, 2008, Seite 8 - 27
Lokalpresse
- Großfeuer in Fürth, zwei Tote zu beklagen, in: Fürther Nachrichten, 11. Oktober 1956
- Großfeuer bei Radio-Metz, in: Fränkische Tagespost, 11. Oktober 1956
- Vier Stunden wüteten die Flammen, fünf Feuerwehrmänner wurden verletzt, in: Fränkische Tagespost, 12. Oktober 1956
- Benzinlager in Flammen, in Fürth-Atzenhof brannten 160 000 Liter Treibstoff - 2 weitere Tanks gerettet, in: Nordbayerischen Zeitung, 27. November 1957
- Rauchpilz über Fürth: 168 000 Ltr. Benzin brannten, Großbrand gestern nachmittag auf dem ehemaligen Flugplatz Atzenhof - Feuerwehr: Schaden rund 200 000 DM, in: Fürther Nachrichten, 27. November 1957
- Das Platzl brannte völlig aus, "Kristallpalast" wurde Raub der Flammen - "Heiße Nacht" im "White Horse", in: Fürther Nachrichten, 29. November 1971
- Das "Fürther Platz'l" völlig ausgebrannt, ein Großfeuer in der Fürther Altstadt zerstörte das neueröffnete Vergnügungslokal, die Discothel "White Horse" und das Motel "Wolfshof", in: Fränkische Tagespost, 29. November 1971
- Feuersturm im 16. Stock, Hochhauscafé brannte aus, in: Fürther Nachrichten, 21. November 1975
- Riesige Flammenwand, im Erlanger Stadtteil Eltersdorf explodierte gestern die Erdgasleitung, in: Fürther Nachrichten,28. März 1984
- Größere Katastrophe vermieden, Hervorragende Ortskenntnis der freiwilligen Feuerwehren machte sich bemerkbar, in: Fürther Nachrichten, 31. März 1984
- Zehn Familien evakuiert, Zwei Dachstühle in der Wassermannstraße standen in Flammen, in: Fürther Nachrichten, 25./26. August 1984
- Eine verheerende Feuerwalze, ein Großbrand am Gründonnerstag legte die gesamte BIG-Produktion in Schutt und Asche, in: Fürther Nachrichten, 11.-13. April 1998
- Sogar das Hallenbad wurde angezapft, stundenlang kämpften 180 Feuerwehrleute in Fürth-Stadeln gegen die Flammen, in: Fürther Nachrichten, 11.-13. April 1998