Johann Friedrich Julius Schöll

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Johann Friedrich Julius Schöll (geb. 13. März 1823 in Fürth)war ein Buchbindermeister im 19. Jahrhundert. Er war verheiratet mit der geb. NN. Traumbauer, verw. Bechert (geb. 30. September 1810 in Schwabach)[1] mit der er zwei Kinder hatte: Georg Julius Lorenz und Christine[2].

Johann Friedrich Julius Schöll (J.F.J. Schöll) bewarb sich im Mai 1847 um die Bürgeraufnahme als Buchbindermeister[3] , die er im Sommer 1847 auch erhielt[4]. J.F.J. Schöll gründete im selben Jahr die heute noch bestehende Papier- und Schreibwarenhandlung Schöll. Die erste Geschäftslage befand sich in der Alexanderstraße.

Von der Alexanderstraße zum Marktplatz (1848 - 1852)

Im Mai 1848 gab J.F.J. Schöll seinen Umzug aus der Alexanderstraße auf den Marktplatz bekannt.[5]. In Inseraten warb er fortan immer mit "Fr. Schöll" und gab seine Geschäftsadresse mit dem sog. Fürtsch´en Haus an[6]. Seine Buchbinderei befand sich demnach am Marktplatz Nr. 52[7] (vorher Hs.-Nr. 69, heute Marktplatz 3). Andere Annoncen kennzeichneten ihn als "Buchbinder am Markt" [8].

Vom Marktplatz in die Gustavstraße. (1852 - 1862)

Die letzte Anzeige mit Marktplatz gab J.F.J. Schöll am 4. April 1852 auf. Der erste Hinweis, dass er seine Wohn- und Geschäftsadresse in die Gustavstraße verlegt hatte, findet sich in der Umzugsanzeige der Gesindeverdingerin Margarethe Finster. Die genaue Adresse betrug "Gustavstraße 95"[9], der späteren Gustavstraße 6[10], der heutigen Gustavstraße 46[11].

Von der Gustavstraße in die Königstraße

Im August 1862 erwarb der Buchbindermeister Johann Friedrich Julius Schöll das Haus in „Königsstraße” 36 (ab 1890 Königstraße 72), die frühere Sternapotheke, die neuerbaut am Nachbargrundstück unter der Anschrift Königstraße 74 zu finden war.

Infolge städtischer Kanalbauarbeiten, der Kanal in der Straße verlief in einer Tiefe von ca. 3,3 – 3,6 m, wurde sein Gebäude in der Königstraße beschädigt. Im Jahr 1863 beschwerte sich J.F.J. Schöll und forderte Entschädigung für die Schäden an seinem Haus. Beim Bau seien - wie Schöll behauptete - keine Sicherungsvorkehrungen getroffen worden und nun sein Haus „in den Grundlagen“ erschüttert, die Risse gingen vom Giebel bis zum Keller. Auch den Mietverlust während der Reparaturen und den Verdienstausfall, da er sein Geschäft nicht betreiben konnte, stellte er in Rechnung. Die Stadt erkannte im Grundsatz seinen Schaden an, man einigte sich aber in einem Vergleich auf eine geringere Summe.[12]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Sie brachte zwei Kinder mit in die Ehe: Wilhelm Bechert, geb. 1836 und Johann Michael Friedrich Bechert, geb. 1838
  2. alle biographischen Angaben nach den Familienbögen Schöll, Stadtarchiv Fürth
  3. Fürther Tagblatt vom 29. Mai 1847 online verfügbar
  4. Fürther Tagblatt vom 14. August 1847 online verfügbar
  5. Fürther Tagblatt vom 3. Mai 1848
  6. z.B. im 03.05.1848 am 3. Mai 1848, am 26. Februar 1850
  7. Fürther Tagblatt, 26.02.1850 und Adressbuch von 1846
  8. Fürther Tagblatt vom 21. März und 30. März 1850
  9. nach der Hausnummerierung von 1827, im II. Bezirk
  10. Hausnummerierung von 1860
  11. seit der Hausnummerierung von 1890
  12. Barbara Ohm: Zur Geschichte der Kanalisation in Fürth. In: 180 Jahre Stadtentwässerung Fürth, StEF, 2010, S. 22

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