Nach der für Februar nun vorliegenden Arbeitslosenstatistik gab es im Arbeitsamtsbezirk
Nürnberg/Fürth zum 29. Februar insgesamt 87.739 Arbeitslose. Auf das Stadtgebiet Fürth
entfielen davon 14.344 Personen. 3484 von ihnen bezogen Arbeitslosenunterstützung, 4998
die geringere Wohlfahrtsunterstützung.
Am gestrigen Mittwoch ging der diesjährige Poculatorausschank im Geismannsaal zu Ende.
Mit dem Geschäft war Michael Most zufrieden. Die Kapelle Eichinger hatte täglich für
Stimmung gesorgt und man hatte Maßnahmen getroffen, "die bekannten unbotmäßigen
Elemente vom Eintritt in den Geismannsaal fernzuhalten".
Freitag, 11. März 1932
Für Löscharbeiten im Außenbereich und dort wo es schwierig ist, mit der großen
Motorspritze das Brandobjekt zu löschen, hatte sich der Einsatz einer "Kleinmotorspritze"
bewährt. Die Fürther Feuerwehr erhielt nun eine derartige Magirus-Kleinmotorspritze "Goliath
2" mit einem 3,5 PS-Motor. Sie wog ohne Fahrgestell 380 kg. Mit dem starken Strahl konnte
man den Fürther Rathausturm über die Uhr hinaus noch bequem erreichen. 40% des
Kaufpreises übernahm der Staat.
Samstag, 12. März 1932
Das im Juli 1931 eingeweihte neue Fürther Krankenhaus auf der Schwand fand fachlich
höchste Anerkennung. Immer wieder besuchten Delegationen anderer Städte den Neubau
und machten sich selbst ein Bild. Die renommierte Fachzeitschrift "Bauzeitung"
veröffentlichte jetzt einen Report auf sieben Seiten einschließlich sechs Fotos und dem
Lageplan und sparte dabei nicht mit Lob: "Es dürfte nicht allzu viele Bauschöpfungen geben,
bei denen eine vornehme Gesamterscheinung mit solch anspruchslosen Mitteln erzielt
wurde. Man spürt die Hand des Architekten, die eine große Idee sicher zu umreißen versteht.
Man fühlt die Wucht eines Genies, das ein unendliches Vielerlei von Einzelinstituten und
Einzelabteilungen zu meistern weiß."
Zum Schutz der Anlagen und Parks war es ab 14. März bis einschließlich 15. Oktober in
Fürth verboten, Hunde frei laufen zu lassen. Sie mussten auf den dortigen öffentlichen
Wegen an der Leine geführt werden.
Montag, 14. März 1932
Bei der gestrigen Wahl waren 54.107 Fürther Bürger wahlberechtigt. Dabei stimmten 1250
für Düsterberg, 26.225 für Hindenburg, 16.763 für Hitler, 4911 für Thälmann und 87 für
Winter. In Fürth lag die Wahlbeteiligung bei 91%. Dabei konnte die NSDAP ihren
Stimmenanteil gegenüber der Reichstagswahl von 1930 um über 50% steigern.
In Leserbriefen an die NZ bat man um einen vorläufigen Aufschub der Renovierung des
Humbser-Spielplatzes. Für die Schüler der Altstadt war der Weg zum alternativen LohnertSpielplatz in der Südstadt viel zu weit, außerdem würde die Grasnarbe am Lohnert-Platz den
zusätzlichen Spielbetrieb nicht überdauern.
Ab heute gab es bei den Fürther Banken die neugeprägten "Vierpfennigstücke".
Stadttheater Fürth: "Prinz Friedrich von Homburg"
Dienstag, 15. März 1932
Nur noch wenige Tage trennten die Fürther Schüler vom Schuljahresende an Ostern.
Unterrichtsschluss war am 17. März. Gemäß dem Jahreszeugnis wurden Schüler und
Schülerinnen entweder in die nächsthöhere Klasse versetzt oder sie mussten die derzeitige
Klasse wiederholen. Die Noten wurden damals nur in den Stufungen 1 bis 4 erteilt. Das neue
Schuljahr begann nach den Osterferien am Donnerstag, 7. April.
Zum 200. Geburtstag von Joseph Haydn führte der "Lehrergesangverein Fürth" im Fürther
Stadttheater das Oratorium "Die sieben Worte des Erlösers am Kreuze" auf. Wie die NZ
berichtete, beherrschte Dirigent Engelmaier Chor und Orchester meisterlich. In der Presse
Seite:Kuntermann 1932.pdf/16
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