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zwei Landtagsbeschlüsse 1981 neue Prüfungsbedingungen für den Qualifizierenden Hauptschulabschluss eingeführt, die ab dem Schuljahr 1982/83 in Kraft traten. Nach den neuen Bedingungen konnten die Kenntnisse für den Qualifizierenden Hauptschulabschluss zwar nach wie vor auch außerhalb der Hauptschulen erworben, aber die Abschlussprüfungen nur noch an den Hauptschulen selbst abgelegt werden, da die Gleichwertigkeitsanerkennungen für andere Prüfungsorte nicht mehr erteilt wurden. Außerdem entfielen die bisherigen Zulassungsvoraussetzungen (mindestens Notenstufe befriedigend im Leistungskurs A in Deutsch, Mathematik und Englisch oder statt in Englisch im Leistungskurs Physik/Chemie und im Unterrichtsfach Arbeits- und Soziallehre), doch musste bei der Prüfung jetzt mindestens die Note 3,0 erreicht werden.797 Mit dem Verzicht auf die Zulassungsvoraussetzungen nahm der Anteil der Teilnehmer/innen an den Prüfungen zum Qualifizierenden Hauptschulabschluss - der von 38,46 Prozent aller Hauptschüler/innen der neunten Jahrgangsstufe seit der Einführung im Schuljahr 1969/70 bis zum Schuljahr 1981/82 auf 68,85 Prozent gestiegen war - in den Schuljahren 1982/83 bis 1985/86 zwar auf 81,43 Prozent bis 84,75 Prozent zu. Jedoch verringerte sich die Erfolgsquote der an den Prüfungen teilnehmenden Hauptschüler/innen - die in den Schuljahren 1969/70 und 1980/81 mit Zulassungsvoraussetzungen noch 97,86 Prozent und 97,40 Prozent betragen hatte - nach der Neuregelung in den Schuljahren 1982/83 bis 1985/86 auf 71,98 Prozent bis 73,39 Prozent, so dass nach den ursprünglichen Prüfungsbedingungen im Schuljahr 1981/82 von allen 75.782 Hauptschüler/innen der neunten Jahrgangsstufe noch 50.877 oder 67,14 Prozent einen Qualifizierenden Hauptschulabschluss erworben hatten, während es nach dem Verzicht auf die Zulassungsvoraussetzungen im Schuljahr 1985/86 von allen 60.708 Hauptschüler/innen nur noch 37.761 oder 62,20 Prozent waren, die die Prüfung bestanden und einen Qualifizierenden Hauptschulabschluss erhielten.798 Gemessen an den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen war diese Entwicklung eher kontraproduktiv, da es in den Jahren 1981/82 zu einer erneuten Wirtschaftskrise gekommen war, mit der sich die negativen Auswirkungen der Wirtschaftskrise von Bayern seit 1910 vergeben worden war. Von September 1941 bis Februar 1942 wurde Franz Josef Strauß bei der Wehrmacht zum Offizier ausgebildet und danach bei der Flakartillerie in der Ukraine, auf der Krim und vor Stalingrad eingesetzt, wo er sich Erfrierungen an beiden Füßen zuzog und nach Deutschland zurückverlegt wurde. Nach einem weiteren fünfmonatigen Lehrgang wurde er ab Mitte 1943 Ausbildungsoffizier und Offizier für wehrgeistige Führung einer Flakartillerieschule bei Schongau und geriet bei Kriegsende in Kriegsgefangenschaft, aus der er noch 1945 als politisch unbelastet entlassen und von den Amerikanern zum stellvertretenden Landrat von Schongau ernannt wurde. 1946 gehörte er zu den Mitbegründern des CSU-Kreisverbandes Schongau und wurde nach der Kommunalwahl am 28. April 1946 vom Kreistag zum Landrat von Schongau gewählt. Nach Gründung der Bundesrepublik war Franz Josef Strauß von 1949 bis 1978 Mitglied des Bundestages. Daneben war er von Hans Ehard schon 1949 zum ersten Generalsekretär der CSU ernannt worden und wurde 1953 zum stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt. Nach der Bundestagswahl 1953 berief ihn Bundeskanzler Adenauer zum Bundesminister für besondere Aufgaben und im Oktober 1955 zum Bundesminister für Atomfragen. Ab Oktober 1956 war Franz Josef Strauß bis zu seinem wegen der Spiegel-Affäre von den FDP-Ministern erzwungenen Rücktritt am 30. November 1962 Bundesverteidigungsminister und seit 1961 Parteivorsitzender der CSU. Während der Großen Koalition von 1966 bis 1969 war er Bundesfinanzminister und ab 1969 einer der führenden Oppositionspolitiker gegen die sozialliberale Koalition im Bundestag. Vgl. den Artikel Franz Josef Strauß, in: www.wikipedia.de, hier: Ausdruck vom 02.06.2021. 797Vgl.: Max Liedtke (Hrsg.), Handbuch der Geschichte des Bayerischen Bildungswesens, Band 3: Geschichte der Schulen in Bayern. Von 1918 bis 1990, Bad Heilbrunn/Oberbayern 1997, S.789. 798Vgl. zu den Zahlen; Ebd., Tabelle, S.791.

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