Das 1931 fertig gestellte Klinikum Fürth ist ein selbständiges Kommunalunternehmen der Stadt Fürth der Regelversorgungsstufe II mit 24-Stunden-Notfallversorgung. Jährlich werden hier bei einer Kapazität von gegenwärtig 706 stationären Betten und 40 geriatrischen Rehabilitationsbetten (2012) 36.682 stationäre und 48.130 ambulante Patienten aus der Stadt und dem Landkreis Fürth behandelt. Die durchschnittliche Liegeverweildauer eines Patienten betrug im Jahr 2012 5,4 Tage.

Klinikum Frontansicht


Beschreibung des Baudenkmals

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Hauptbau, symmetrischer, sechsgeschossiger Putzbau mit Flachdach, kubischen Risaliten und vorspringendem, zweigeschossigem Eingangsrisalit mit Vordach, Neue Sachlichkeit; Pfortenhaus, erdgeschossiger Putzbau mit flachem Walmdach; zwei Pfortenpavillons, zweigeschossige Putzbauten mit Walmdach und Sandsteinwappen an den Ecken; sämtlich von Hermann Herrenberger, 1928-31; ehemaliges Infektionskrankenhaus, langgestreckter, zweigeschossiger Putzbau mit Walmdach und Eingangsrisaliten, um 1931/35; Einfriedung, verputzte Ziegelmauer mit Sandsteinabdeckung, um 1930.

Baugeschichte

 
Grundsteinlegung 1928
 
Klinikum kurz nach der Fertigstellung 1931

Das 1928 (Grundsteinlegung am 29. Mai 1928) - 1931 auf Bestreben des Krankenhausdirektors Sanitätsrat Dr. Jakob Frank errichtete neue Krankenhaus auf der Schwand folgte dem Alten Krankenhaus an der Schwabacher Straße und wurde am 31. Juli 1931 eröffnet.

Der exponierte Bau galt seinerzeit mit den gewaltigen Ausmaßen und seinen lichtdurchfluteten Gängen, großzügigen freundlichen Räumen, Sonnen- und Ruheterrassen für die Patienten und der modernen Ausstattung als mehr als avantgardistisch. Das Konzept erwies sich bis in die 1960er Jahre als einwandfrei flexibel für Modernisierungen und Erweiterungen, seit 1955 wurde es durch Neubauten ergänzt, 1967 ging das Nathanstift in die "Abteilung Geburtshilfe" der Frauenklinik im Klinikum Fürth über. 1986 - 89 erfolgten umfangreiche Neubauten.

Das seinerzeit wegen seiner architektonischen Klasse und modernen Philosophie als avantgardistisch anerkannte Klinikum hat nach wie vor einen guten Ruf, auch wenn Probleme mit der Finanzierung zuweilen zu finanziellen Engpässen führen.

Namensherkunft

 
Historischer Briefkopf des neuen Krankenhauses von 1934

Das heutige Klinikum trug zunächst den Namen "Neues Krankenhaus", später "Krankenhaus Fürth", erst seit den 1980er Jahren ist der heutige Name "Klinikum Fürth" gebräuchlich.

Abteilungen / Stationen

Folgende Fachrichtungen sind im Klinikum vertreten

  • Anästhesie / Intensivmedizin/ Schmerztherapie
  • Augenklinik
  • Chirurgie (Thorax, Gefäß, Viszeral)
  • Frauenklinik Nathanstift
  • Gastroenterologie und Hämato-Onkologie
  • Geriatrische Klinik
  • Klinik für Herz- und Lungenerkrankungen
  • HNO-Heilkunde
  • Klinik für Kinder und Jugendliche
  • Neurologie
  • Strahlentherapie
  • Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie
  • Urologie und Kinderurologie

Im historischen Hauptgebäude befinden sich die Stationen 09, 19, 29, 39, 49 (linker, nordwestlicher Flügel) und 08, 18, 28, 38, 48 (rechter, südöstlicher Flügel), im heutigen Hauptgebäude (hinter dem historischen) die Stationen 31, 32, 41, 42 (die vorgestellte Zahl steht jeweils für das Stockwerk). Das Schlaflabor und die Stationen PE, P1 und P2 befinden sich in nordwestlichen Nebengebäuden, die Strahlentherapie und die Statioen 07, 17 und 12 in südöstlichen Nebengebäuden, die Geriatrie im denkmalgeschützen Nebengebäude an der Ecke Friedrich-Ebert-/Robert-Koch-Straße.

Finanzierungsstreit

Obwohl die Bewohner des Landkreises Fürth von den Leistungen des städtischen Fürther Klinikums rege Gebrauch machen, weigert sich die Landkreisführung bis heute, die Kosten anteilig mitzutragen.

Literatur

  • Der Neubau des Städtischen Krankenhauses Fürth in Bayern 1931 : Architekt: Hermann Herrenberger. Festschrift zur Eröffnung im Juli 1931. - Berlin, 1931
  • Neubau des städtischen Krankenhauses Fürth in Bayern. In: Die Bauzeitung, Nr. 5, 1932, S. 53 - 57
  • Das neue Klinikum Fürth / [Hrsg.: Stadt Fürth]. - Fürth, 1989
  • Claudia Schuller: Fürther Klinikum schult Patienten mit Lungenbeschwerden. In: Online-Magazin „sechs+sechzig, Die wilden Jahre fangen jetzt erst an“ vom 26. November 2009 - magazin66
  • Kli Blatt - Die Infozeitung des Klinikum Fürth

Lokalberichterstattung

  • Volker Dittmar: Nur noch unnütze Betonklötze. In: Fürther Nachrichten vom 09. Mai 2012 - online abrufbar

Siehe auch

Weblinks

Bilder