Franz Joseph von Bäumen

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Franz Joseph von Bäumen (ältere Schreibweise Baeumen), (geb. 8. Februar 1784 in Oppenheim; gest. 21. Februar 1861 in Fürth) war der erste Fürther Bürgermeister nach der Erhebung Fürths zur Stadt Erster Klasse 1818 und ein glühender Verfechter der ersten deutschen Eisenbahn.[1]


Leben

Bäumen wurde am 8. Februar 1784 in Oppenheim am Rhein geboren und war seit 1812 in Fürth als Kreis- und Stadtgerichtsrat tätig.[1] Am 17. November 1818 trat er offiziell sein Amt als 1. Bürgermeister der Stadt Fürth an. Sein Stellvertreter als 2. Bürgermeister wurde Adolph Schönwald. Bäumen lebte dieses Amt sehr intensiv und verantwortungsbewusst; so entzog sich nichts in der Stadt seiner Kenntnis, zahllose Akten der Stadtverwaltung beschrieb er - wie noch heute an seiner Handschrift nachvollzogen werden kann - höchstselbst. Das zweifellos bedeutendste Ereignis seiner Amtszeit war die Errichtung der Ludwigseisenbahn im Jahr 1835. Erst am 14. April 1857 trat er in den wohlverdienten Ruhestand. Am 21. Februar 1861 starb er in Fürth.

Franz Joseph von Bäumen war mit Dorothea Jakobina Wilhelmina von Scheurl verheiratet. Seine Frau starb in Fürth fünf Jahre vor seinem Ableben am 18. August 1856. Aus der Ehe gingen insgesamt sieben Kinder hervor: Jean (Geburts- und Sterbedatum unbekannt); Isabella Wilhelmine Dorothea (geb. 15. Dezember 1810 in Bamberg, gest. 13. April 1811 in Bamberg), Wilhelm Christian Heinrich (geb. 1831; gest. 07. Juni 1855 in Alter von 24 Jahren), Georg (geb. 15. Juli 1821 in Fürth, gest. 30. Juni 1866), Johann Georg (geb. 24.März 1823 in Fürth, gest. 20. November 1861), Wilhelm Christian Heinrich (geb. 16. August 1830, gest. unbek.) und Josephine (geb. unbek., gest. 05. Juni 1855 in Kassel)[2]. Den Überlieferungen nach haben die ersten sechs Kinder nie geheiratet. Lediglich Josephine Bäumen hat geheiratet, ob Kinder aus der Ehe hervorgingen ist aktuell nicht bekannt, da das Archiv in Kassel während des 2. Weltkrieges vollständig abgebrannt ist.

Auszeichnungen

1843 erhielt er vom Bay. König Ludwig I. zum 25. Dienstjubiläum den Michaels-Orden verliehen, mit dem der persönliche Adel „von Bäumen“ verbunden war. Ihm wurde die Bäumenstraße 1859 kurz vor seinem Tod in der Innenstadt gewidmet. Ursprünglich gab es in Stadeln noch eine Bäumenstraße, diese wurde aber nach der Eingemeindung am 1. Juli 1972 per Stadtratsbeschluss vom 5. Oktober 1972 umbenannt in den heutigen Platanenweg.

Sonstiges

Der Autor Georg Wüstendörfer beschreibt Franz Joseph von Bäumen 1898 lange nach dessen Tod als "Beamte[n] der alten Schule und als solche[n] äußerst diktatorisch vorgehend", doch wirkte er "für das Gemeindewohl sehr förderlich und war besonders bestrebt Handel und Wandel zu heben und der Stadt neue Erwerbsquellen zu erschließen". Ferner erwähnt er, von Bäumen habe gemeinsam mit König Ludwig II. von Bayern studiert.[3] Das Adressbuch von 1846 führt ihn als ständigen Vertreter in der katholischen Kirchenverwaltung auf. Im statistischen Hand- und Adressbuch von Mittelfranken aus dem Jahr 1856 wird Bäumen als „Ritter des Verdienst-Ordens vom heiligen Michael“ angegeben.[4]

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Bernd Windsheimer: Geschichte der Stadt Fürth, S. 57.
  2. Stadtarchiv Fürth, Biografische Sammlung zu (von) Bäumen; Fach 130/24 und Fach 144/7
  3. Georg Wüstendörfer: "Wanderungen durch Fürth", S. 72
  4. Vetter, Eduard: Statistisches Hand- und Addreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern - Mit höchster Bewilligung aus amtlichen Quellen bearbeitet, 1856, S. 413

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