Heinrich Berolzheimer
- Vorname
- Heinrich
- Nachname
- Berolzheimer
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 6. September 1836
- Geburtsort
- Fürth
- Todesdatum
- 15. April 1906
- Todesort
- Nürnberg
- Beruf
- Unternehmer, Bleistiftfabrikant
- Religion
- jüdisch
Auszeichnung | VerleihungAm | AuszeichnungBemerkung |
---|---|---|
Ehrenbürger(innen) | 1904 | |
Ehrenbürger der Stadt Nürnberg | 1905 | |
Kommerzienrat | 1895 |
Adressart | VonObjekt |
---|---|
Wohnadresse | Schwabacher Straße |
Geburtsadresse | Ludwig-Erhard-Straße 19 |
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Charles Berolzheimer | Enkel |
Daniel Berolzheimer | Vater |
Eduard Berolzheimer | Sohn |
Emanuel Berolzheimer | Großvater |
Emil Berolzheimer | Sohn Bruder |
Frida Berolzheimer | Tochter |
Friederike Berolzheimer geb. Heilbronn | Mutter |
Julius Berolzheimer | Bruder |
Karolina Berolzheimer geb. Schnebel | Ehefrau |
Louise Gutmann | Schwester |
Martin Berolzheimer | Bruder |
Michael Berolzheimer | Sohn |
Philip Berolzheimer | Sohn |
Der Kommerzienrat Heinrich Berolzheimer (geb. 6. September 1836 in Fürth, Sterngasse/Ludwig-Erhard-Straße 19; gest. 15. April 1906 in Nürnberg) war ein Fürther Unternehmer und wurde für seine großzügigen Stiftungen mit der Ehrenbürgerwürde sowohl der Stadt Fürth 1904 als auch der Stadt Nürnberg 1905 ausgezeichnet.
Familie
Heinrich Berolzheimer heiratete 1861 Karolina Schnebel.[1][2] Aus dieser Ehe gingen vier Söhne und eine Tochter hervor.
Leben und Wirken
Heinrich Berolzheimer war ein Fürther Bleistift-Fabrikant. 1859 übernahm er nach dem Tod seines Vaters die von diesem und Leopold Illfelder gegründete Bleistiftfabrik. Sehr bald verlegte er sich auf den Absatz der Stifte in den USA und gründete 1868 in New York eine Niederlassung.
Seine Firma (ursprünglich Bleistiftfabrik Berolzheimer und Illfelder) besteht heute noch als "EAGLE PENCIL CO" in den USA. Sobald seine Söhne alt genug für eine selbständige Führung des New Yorker Unternehmens waren, kehrte Heinrich Berolzheimer in seine Vaterstadt Fürth zurück. Mit seinen unternehmerischen Gewinnen war er ein großzügiger Stifter für seine Heimatstadt Fürth.
In den USA hatte er die Einrichtung von Volksbibliotheken kennengelernt und erkannt, dass eine gute Ausbildung die Basis für einen sozialen Aufstieg war. Auch in Fürth wollte er dazu einen Beitrag leisten. So gründete er im Jahr 1904 mit seinen Söhnen Emil und Philipp den "Fürther Volksbildungsverein" zur Schaffung eines Volksbildungsheimes mit öffentlicher Bibliothek, Lesehalle und einem Veranstaltungsort mit Empore für Konzerte, Vorträge und Ausstellungen. Insgesamt stellten die Spender dafür 223 000 Mark zur Verfügung. So entstand seine herausragendste und heute noch bekannteste Stiftung in Fürth, das Berolzheimerianum oder, wie es in Fürth einfach genannt wird, "des Berolzheimer".
Soziales Engagement und Stiftungen
- 1869: Eintritt in die Fürther Freimaurerloge zur Wahrheit und Freundschaft
- 1881: Gemeindevorstand der Israelitischen Kultusgemeinde
- 1904: Spende von zunächst 50.000 Mark und kurz darauf Stiftung (zusammen mit seinen beiden Söhnen) über 160.000 Mark für das Volksbildungsheim ("Berolzheimerianum")[3]
- 1910 Teil der Finanzierung des Künstlerhauses Nürnberg (Eröffnung 1910)
- 1911 Stiftung der Mittel für die Errichtung des Luitpoldhauses (Eröffnung 1911)
Auszeichnungen
- 1895: Verleihung des Titels "Königlicher Kommerzienrat"
- 1904: Ehrenbürger der Stadt Fürth
- 1905: Ehrenbürger der Stadt Nürnberg
- 1907: Benennung der Berolzheimerstraße
Literatur
- Michael Berolzheimer: Heinrich Berolzheimer, Industrieller und Philanthrop (1836-1906). In: Lebensläufe aus Franken, Band II, Hrsg. im Auftrag der Gesellschaft für Fränkische Geschichte. Würzburg: Schöningh in Komm, 1922, XXIII, 519 S.; hier: S. 25
- Manfred Mümmler: Heinrich Berolzheimer: "Industrieller und Philanthrop", in: Dichter, Denker, Demokraten, Emskirchen, 1991, S. 13 - 18
- Monika Berthold-Hilpert: Berolzheimer, Heinrich. In: Michael Diefenbacher; Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, ISBN 3-921590-69-8 - im Internet
- Karl-Maria Haertle: Fürth im 19. Jahrhundert. Volk Verlag München, 2012, S. 103 ff.
Einzelnachweise
- ↑ Manfred H. Grieb: Nürnberger Künstlerlexikon: Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte, Sammler, Kulturschaffende und Mäzene vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, Band 1, Saur München, 2007, S. 119.
- ↑ Stadtlexikon im Stadtarchiv Nürnberg - online
- ↑ Fürth 1901-1910, Käppner-Chronik, Teil 2. Hrsg: Bernd Jesussek, 2003, S. 20
Siehe auch
Weblinks
- Kunst- und Baudenkmäler der Stadt Fürth - Wikipedia
- Liste der Ehrenbürger von Nürnberg - Wikipedia
- 1000 Jahre Fürth - Heinrich Berolzheimer (1836-1906)- online abrufbar