Die Abiturienten- und Absolventenvereinigung (AAV) Alemannia Fürth e. V. im Passauer Seniorenconvent (PSC) ist eine farbentragende, nichtschlagende Verbindung, die ihre Wurzeln an der Königlichen Real- bzw. Oberrealschule - dem heutigen Hardenberg-Gymnasium - hat. Sie ist ein Zusammenschluss von aktuellen und ehemaligen Schülern des Hardenberg-Gymnasiums sowie anderer Schulen, politisch und konfessionell ist die Verbindung neutral.

Verbindungswappen der AAV Alemannia Fürth

Interessierte Gäste sind, nach Voranmeldung, zu allen Veranstaltungen - mit Ausnahme der Convente - herzlich willkommen.


Zweck, Verbindungsleben & Konstante

Satzungsgemäßer Zweck der Vereinigung ist die Pflege der Freundschaft über die Dauer der gemeinsamen Schulzeit hinaus, die Geselligkeit sowie die Förderung der Allgemeinbildung ihrer Mitglieder und Freunde.

In die Vereinigung kann jede männliche Person aufgenommen werden, die das 16. Lebensjahr vollendet hat und deren Aufnahmeersuchen von mindestens einem Mitglied der Vereinigung unterstützt wird. Ebenso soll der Erwerb des Abschlusszeugnisses mindestens der 10. Klasse eines Gymnasiums nachgewiesen werden; hiervon kann jedoch im begründeten Einzelfall abgesehen werden.

Überlieferte studentische Traditionen werden von den Mitgliedern, die sich untereinander Bundesbrüder nennen, im Rahmen regelmäßiger eigener Veranstaltungen - wie Farbenkneipen, Festkommerse und Convente - oder durch den Besuch bei befreundeten Verbindungen gepflegt. Als Leitfaden für offizielle Veranstaltungen haben sich die Mitglieder der Vereinigung einen sogenannten Comment gegeben, der sich am "Allgemeinen deutschen Biercomment" [1] orientiert. Aber auch sonstige Unternehmungen, wie z. B. Ausflugsfahrten, der Besuch kultureller Einrichtungen, Stammtische oder Weinfahrten stehen bei der Alemannia auf dem Programm. Vorträge von Mitgliedern oder sachkundigen Dritten sind ein wesentlicher Bestandteil aller Veranstaltungen.[2]

Die AAV Alemannia Fürth e. V. ist zusammen mit derzeit 16 weiteren Korporationen in einem Kartell, dem Passauer Seniorenconvent (PSC), organisiert.[3] Besondere freundschaftliche Beziehungen bestehen zur Absolvia Fürth v. 1877 im FAC.

Der Gasthof "Grüner Baum" war bis zu dessen letztmaliger Schließung über 50 Jahre das Kneip- und Verkehrslokal der Verbindung, das dortige Kneipzimmer war entsprechend dekoriert. Derzeitiges Kneiplokal ist die Gaststätte "Zum Tannenbaum", der Gasthof "Grüner Baum" dient seit dessen Wiedereröffnung 2019 als Traditionslokal für Stammtische und größere Veranstaltungen; das Kneipzimmer konnte wieder dekoriert werden.

Verbindungsspezifisches

Verbindungsfarben

 
Couleurartikel eines Mitgliedes der AAV Alemannia Fürth

Die Farben der Verbindung sind "Blau-Gold-Rot".

Das Farbenband ist in den Verbindungsfarben mit goldener Perkussion gehalten; das Fuchsenband, also das Farbenband der Neumitglieder, trägt die Farben "Blau-Rot". Die Bänder werden - mit Ausnahme eines etwaigen Amtsbandes (z. B. Fuchsenband des Fuchsmajors) - über die rechte Schulter getragen.

Die Deckfarbe sämtlicher Kopfbedeckungen ist "Weiß". Die Farbe der Fläuse war in den Gründungsjahren ebenfalls "Weiß"; die Flausfarbe wurde in der Folge aufgrund wirtschaftlicher Erwägungen in "Schwarz" geändert.

Bei der Gründung der Vereinigung wurden die Verbindungsfarben und das Farbenband vom Traditionsverband Predenturia übernommen, die Deckfarbe der Kopfbedeckungen stammt vom Traditionsverband Bajuwaria.

Wahlspruch

Als Wahlspruch wurde "In Treue fest!", der zum Zeitpunkt der Gründung der Vereinigung auch Wahlspruch des Königreiches Bayern war[4], festgelegt.

 
Wappenschild der AAV Alemannia Fürth

Verbindungswappen

Das Wappenschild der AAV Alemannia Fürth e. V. ist wie folgt aufgebaut:

  • oben links: Die Verbindungsfarben "Blau-Gold-Rot" mit Zirkel.
  • oben rechts: Gekreuzte Schläger symbolisieren Heimat- und Vaterlandsliebe, der Lorbeerkranz das humanistische Ideengut. Innerhalb des Kranzes ist mit "27 XII 1908" das Gründungsdatum angegeben.
  • unten rechts: Die Nationalflagge des Deutschen Kaiserreiches zum Zeitpunkt der Gründung der Vereinigung.
  • unten links: Das Fürther Kleeblatt auf silbernen Grund.
  • Herzschild: Die Landesfarben Weiß-Blau des Königreiches Bayern (Bayerische Rauten).

Zirkel

 
Zirkel der AAV Alemannia Fürth

Der Zirkel dient als Erkennungszeichen und wird von den Mitgliedern der Vereinigung als Namenszusatz zur Unterschrift bei entsprechenden Anlässen verwendet; er ist sozusagen das kleine Wappen der Vereinigung. Die Einzelbestandteile des Zirkels stehen für:

v = vivat = lebe
c = crescat = wachse
f = floreat = blühe
A = Alemannia
! = in aeternum = auf ewig

Festbekleidung

Die Chargierten der Vereinigung (Senior, Consenior und Fuchsmajor) tragen bei allen hochoffiziellen Veranstaltungen und bei besonderen Anlässen die studentische Festbekleidung, die so gennnate Vollwichs.[5] Diese Festbekleidung besteht aus:

 
Chargierte der AAV Alemannia Fürth e. V. in Vollwichs, 19.06.2009
  • Cerevis (Kopfbedeckung)
  • Schnurenrock (Flaus)
  • Couleurschärpe
  • Couleurbänder
  • weiße Paradehose
  • schwarze Stulpenstiefel (mit Sporen)
  • Waffengehänge mit Scheide und Schläger
  • weiße Handschuhe
  • Bier- und Weinzipfe

Musikalisches

Das studentische Liedgut[6] wird bei der Vereinigung - stets unter Beachtung des jeweiligen historischen Kontextes - gepflegt. Die Vereinigung hat sich zudem einen Farben- und einen Bundescantus gegeben. Darüber hinaus wurden der Vereinigung drei Märsche und ein Verbindungslied gestiftet.

Farbencantus

Der Farbencantus "Alemann bin ich" basiert auf der Melodie des Volksliedes "Ich schieß den Hirsch // Jägers Liebeslied"[7] und wird in einer eigenen Textfassung gesungen; die Herkunft des bei der Vereinigung üblichen Textes ist nicht abschließend geklärt.

Bundescantus

Der Bundescantus "Wo Mut und Kraft" wird nach der Melodie des gleichnamigen Studentenliedes[8] und mit eigener Textfassung gesungen. Anstelle der ursprünglichen vierstrophigen Textfassung wird heutzutage nur noch Strophe 1, 2 und 4 gesungen. Die Herkunft des bei der Vereinigung üblichen Textes ist - ebenso wie der Zeitpunkt der Abschaffung der 3. Strophe des Bundescantus - nicht abschließend geklärt.

Verbindungslied

Das Lied "Blau-gold-rot sind unsere Farben" wurde 2004 - anlässlich des 95. Stiftungsfestes - von zwei Mitgliedern der Vereinigung gestiftet und soll die Freude über die Zugehörigkeit zur Vereinigung zum Ausdruck bringen.[9]

Märsche

Mit dem "Alemannenmarsch"[10], den Märschen "Heil Alemannia"[11] und "Alemannia '90"[12] wurden dem jeweiligen Zeitgeist entsprechende Musikstücke für Orchester bzw. Klavier eigens für die Vereinigung komponiert.

Ehrungen & Auszeichnungen

Es werden an Bundesbrüder beziehungsweise Dritte verschiedene Auszeichnungen verliehen, die sich entweder nach der Dauer der Zugehörigkeit zur Verenigung oder nach dem besonderen Maße des Einsatzes für die Vereinigung richten.

 
Ehrenring der AAV Alemannia Fürth e. V.
Ehrenring

Der Ehrenring ist die höchste Ehrenbezeigung der Vereinigung und kann nur an ein Mitglied der Vereinigung verliehen werden, welches sich in einem außergewöhnlich hohen Maße um die Vereinigung verdient gemacht hat beziehungsweise macht. Der Ehrenring wurde 1959 - anlässlich des 50. Stiftungsfestes - gestiftet und wird seither auf Lebenszeit verliehen; folglich gibt es jeweils nur einen lebenden Ehrenringträger in der Vereinigung.

Zirkelspangen

Die Zirkelspangen (Schieber) werden an die Mitglieder je nach Dauer ihrer Zugehörigkeit zur Vereinigung verliehen. Die Zirkelspangen gibt es in drei Ausführungen: in Silber für 25 Jahre, in Gold für 40 Jahre und in Gold mit ausgesägtem Zirkel für 50 Jahre Mitgliedschaft.

Ehrenband

Das Ehrenband kann einem Angehörigen einer gleichartigen Vereinigung verliehen werden.

Ehrenmitgliedschaft

Die Ehrenmitgliedschaft kann einer männlichen Person, die sich im besonderen Maße um die Vereinigung verdient gemacht hat und nicht die ordentliche Mitgliedschaft besitzt, verliehen werden.

Geschichte

Am 27. Dezember gründeten die Traditionsverbände Predenturia und Bajuwaria in der Gaststätte Herrnstübl (Blumenstraße 19) durch Fusion die Freie Absolventen-Vereinigung Allemania zu Fürth. Die Gründungschargia bestand aus dem Senior Heinrich Heinemann, dem Consenior Ernst Wolfgang Bauer und dem Fuchsmajor Willy Hecht. Die Allemania zählte in ihrem Gründungsjahr 16 Mitglieder.
 
Zeichnung der Ehrentafel für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Mitglieder der AAV Alemannia Fürth
Der Erste Weltkrieg riss mit 26 gefallenen bzw. verstorbenen Bundesbrüdern erhebliche Lücken in die Reihen der noch jungen Vereinigung. In den Wirren der Nachkriegszeit drohte sogar die Auflösung der Vereinigung.
Im Zuge eines enormen Zuwachses an Mitgliedern und des daraus resultierenden Wiedererstarkens der Vereinigung entstand in Zusammenarbeit mit den Nürnberger Verbindungen Lützowia, Cimbria und Karbonaria[13] die "Interessengemeinschaft der Nürnberg-Fürther Absolventenvereinigungen (I.d.A.N.)".
Aufgrund der herrschenden Hyperinflation[14] stieg der monatliche Mitgliedsbeitrag im Juli auf 5.000 Mark.
Am 26. März erfolgte die Neugründung des Philisterverbandes im Geismann-Bräustübl mit 15 Alten Herren. Das Philisterium wuchs in der Folgezeit auf die stattliche Anzahl von 75 Alten Herren an.
Das 20. Stiftungsfest konnte mit einer Gesamtmitgliederzahl von 120 Bundesbrüdern begangen werden.
Am 6. September beschloss ein Bundesconvent die Schreibweise "Alemannia". Im entsprechenden Protokoll zu diesem Bundesconvent wurde hierzu festgehalten: "Von nun an soll Alemannia orthographisch richtig und nach dem Namen des Germanenstammes geschrieben werden und zwar "1 l" und "2 n"."
Die Vereinigung trat zusammen mit den anderen Verbindungen des I.d.A.N. dem "Passauer Sammel-Convent" (PSC) bei.
Am 29. Juli vollzog ein außerordentlicher Bundesconvent die politisch verordnete Gleichschaltung und es musste ein so genannter "Korporationsführer" benannt werden.
Am 6. Januar fand im Parkhotel der Festkommers anlässlich des 25. Stiftungsfestes der Vereinigung statt. Der große Stiftungsfestball wurde am 7. Januar im dortigen Festsaal (Parkhotel) gefeiert.
Gemäß Beschluss des Bundesconventes vom 26. Dezember legte die Vereinigung aus politischen Gründen die Farben formell ab, der offizielle Kneipbetrieb wurde fortan eingestellt. Die Vereinigung lebte in der Folge dennoch, wenn auch zurückgezogen und teils im Verborgenen, weiter. Festabende bzw. Zusammenkünfte fanden ohne Farben - auch nach späterem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges - im "Kulturverein" (Logenhaus) statt.
Der Zweite Weltkrieg forderte das Leben von 17 Bundesbrüdern, 3 Bundesbrüder gelten als vermisst, eine Vielzahl von Bundesbrüdern geriet in Kriegsgefangenschaft. Binnen weniger Jahre stand die Vereinigung erneut kurz vor der endgültigen Auflösung. Die Ehrentafel für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Mitglieder der Vereinigung wurde in den letzten Kriegstagen durch amerikanische Soldaten zerschlagen.
Aufgrund eines bestehenden Versammlungsverbotes galt die Vereinigung als suspendiert. Am 14. Februar erfolgte in der Gaststätte Schwarzbeck die Wiedergründung der Alemannia in Anwesenheit von 60 Bundesbrüdern im Rahmen einer außerordentlichen und polizeilich angemeldeten Mitgliederversammlung.
 
Tanzkurs der AAV Alemannia Fürth e. V. 1950
Die Aktivitas des 2. Nachkriegsjahrgangs hielt einen eigenen Tanzkurs in der Tanzschule Streng ab, hierfür wurde eigens eine Schulklasse des Mädchenlyzeums angeworben. Auf Bestreben des Philisteriums - der Alten Herren der Vereinigung - hin, durfte der Tanzkurs nur mit Klavierbegleitung durch "den alten Streng" äußerst sittsam durchgeführt werden.[15] Zum Abschlussball stiftete der Tanzkurs ein Fahnentuch in den Verbindungsfarben, welches bis dato bei jeder offiziellen Veranstaltung der Vereinigung Verwendung findet.
 
Ehrentafel der AAV Alemannia Fürth e. V. seit 1952
Am 6. Januar wurde die neue Ehrentafel für die in beiden Weltkriegen gefallenen und vermissten Mitglieder der Vereinigung feierlich enthüllt.
Aufgrund der zunehmenden Zahl von Abiturienten in der Vereinigung wurde am 29. März die Umbenennung der Verbindung in "Abiturienten- und Absolventenvereinigung Alemannia Fürth" beschlossen.
Am 10. August erfolgte zusammen mit neun weiteren Verbindungen die Neugründung des ehemaligen Passauer Sammelconventes als nunmehr Passauer Seniorenconvent (PSC)[16]. Seit diesem Zeitpunkt führt die Vereinigung den Namenszusatz "im PSC".
In der Fürther Auferstehungskirche wurde am 29. Mai im Rahmen eines Festgottesdienstes anlässlich des 45. Stiftungsfestes das neu angeschaffte Banner der Vereinigung geweiht.
Vom 15. bis 18. Mai wurde das 50. Stiftungsfest der Vereinigung groß gefeiert. Höhepunkt war - nebem dem Festkommers, dem großen Chargenzug zur Auferstehungskirche mit Farbenbummel durch den Stadtpark - der Stiftungsfestball mit 600 Gästen im Geismannsaal.
Im Kneipheim Gasthof Grüner Baum wurde das 60. Stiftungsfest mit über 300 Gästen begangen. Der Stiftungsfestball fand in den Räumlichkeiten des Logenhauses statt. Die Alemannia durchlief, dem Zeitgeist entsprechend, einen Erneuerungsprozess.
Im Rahmen des 65. Stiftungsfestes wurde mit einer Tradition gebrochen, denn zum ersten Mal fanden Stiftungsfestkommers und Festball am gleichen Abend statt. Über 350 Gäste feierten im überfüllten Kolpingsaal.
In Zusammenarbeit mit den drei weiteren Fürther Verbindungen (Abituria, Absolvia und Germania) wurde jährlich ein großer Vierfarbenball veranstaltet.
Die Feierlichkeiten des 95. Stiftungsfestes fanden im Gasthof Grüner Baum statt. Im Zuge dieses Jubiläums bekräftigte die Vereinigung das Verhältnis zu ihrer Stammschule, dem Hardenberg-Gymnasium, und stiftete den mit 500,00 € dotierten "Alemannia-Preis für besonderes soziales Engagement".
Das Festjahr 1000 Jahre Fürth begingen die vier Fürther Verbindungen mit einem 4-Farben-Milleniums-Kommers im Saal des Gasthofes Schwarzes Kreuz.
Vom 19. - 21. Juni fanden die Feierlichkeiten anlässlich des 100. Stiftungsfestes statt. Die hochoffzielle Landesvaterkneipe wurde im Saal des Gasthofes Grüner Baum geschlagen, der Stiftungsfestkommers nebst Farbenball wurde mit vielen Freunden und Ehrengästen in den Räumlichkeiten der Comödie Fürth im Berolzheimerianum abgehalten. Das Stiftungsfestwochenende fand mit einem Frühschoppen im Gasthaus Zum Tannenbaum seinen Abschluss.
Am 20. Juni tagte zudem der Kartelltag des PSC im Sitzungssaal des Fürther Rathauses, die Vertreterinnen und Vertreter der Kartellbünde wurden durch den 2. Bürgermeister Markus Braun begrüßt. Musikalisch wurde der Empfang durch den Musikzug des TSV 1895 Burgfarrnbach und durch das Glockenspiel des Rathauses begleitet.
Am 24. November feierten die vier Fürther Verbindungen (Absolvia, Abituria, Alemannia und Germania) in der alten Turnhalle des Hardenberg-Gymnasiums mit 160 Gästen einen Festkommers mit Farbenball anlässlich des Jubiläumsjahres "200 Jahre eigenständig" der Stadt Fürth; die Festrede hielt Barbara Ohm.
Am 29. Mai wurde eine Hochoffzielle Freundschaftskneipe anlässlich des 65. Jahrestages der gegenseitigen Verleihung des Freundschaftsbandes mit der Absolvia Fürth v. 1877 im FAC geschlagen.
Nach dem obligatorischen Weihnachtsdämmerschoppen am Zweiten Weihnachtsfeiertag wurde am 27. Dezember anlässlich des 111. Gründungsjubiläums der AAV Alemannia der "Freundeskreis Alemannia Fürth e. V." gegründet.
Wegen der Corona-Pandemie wurden alle Veranstaltungen ab Mitte März abgesagt, hiervon waren auch die Feierlichkeiten anlässlich des 111. Stiftungsfestes betroffen. Stattdessen verabredet man sich an vorgegebenen Terminen in virtuellen Räumen und führte im Sommer vermehrt Freiluftveranstaltungen durch. Mit einer Gutschein-Aktion wurde das Traditionslokal Grüner Baum während der ersten angeordneten Schließzeit finanziell unterstützt. Aufgrund des im Herbst erstellten eigenen Hygienekonzeptes entfielen nach dem traditionellen Kärwaabend am 2. Oktober im Kneiplokal Zum Tannenbaum alle weiteren offiziellen Veranstaltungen bis Jahresende. Auch die Verleihung des "Alemannia-Preises für besonderes soziales Engagement" wurde ausgesetzt.
Auch dieses Jahr stand im Eindruck der Corona-Pandemie, dennoch konnten einige Veranstaltungen, angepasst an die jeweils geltenden Rahmenbedingungen, durchgeführt werden. Das "Kneipzimmer" im Traditionslokal Grüner Baum konnte wieder mit Couleurartikeln und sonstigen Gegenständen aus dem Verbindungsarchiv dekoriert und eine passende Ambientebeleuchtung installiert werden.

Alemannia-Preis

Seit 2004 wurde jährlich im Rahmen des Weihnachtskonzertes des Hardenberg-Gymnasiums der, von der Vereinigung anlässlich des 95. Gründungsjubiläums gestiftete und mit 500,00 € dotierte, Alemannia-Preis für besonderes soziales Engangement[17] verliehen.

In der Stiftungsurkunde heißt es:

"Freundschaft, Toleranz, Einstehen füreinander und soziales Engagement sind zentrale Werte, die in der Alemannia gepflegt werden.

Zum 95. Gründungsjubiläum hat die Abiturienten- und Absolventenverbindung Alemannia Fürth e. V. deshalb einen Preis gestiftet, der Handlungen auszeichnen soll, deren Charakter im Einklang mit den Zielen und Idealen Alemannias steht. Prämiert wird damit nicht eine einzelne objektiv messbare sportliche oder schulische Leistung, sondern das Engagement für andere, das Einstehen füreinander oder soziales nicht profitorientiertes Wirken. Das preiswürdige Engagement muss potenziell nachprüfbar und sollte nach Möglichkeit auch in gewisser Weise nachhaltig sein.

Für den Preis können alle Schülerinnen und Schüler, auch Schülergruppen, unabhängig von Jahrgangsstufen vorgeschlagen werden, die innerhalb eines Schuljahres am Hardenberg-Gymnasium Fürth den Schulbetrieb besuchen. Der Preis wird jährlich einmal verliehen und drückt die besondere Verbundenheit der AAV Alemannia Fürth zu ihrer Stammschule aus."

Vorerst letztmalig wurde der Preis im Rahmen des Weihnachtskonzertes 2019 verliehen.

Bekannte Mitglieder

Alemannias Bundesbrüder waren und sind ein aktiver Bestandteil der Stadtgesellschaft. Die nachstehende Auflistung zeigt die Mitglieder der Vereinigung auf, die selbst - oder deren Firmen bzw. Institutionen - mit einem Eintrag im FürthWiki gelistet sind.[18]

 
Absolventenjahrgang 1913: Ludwig Erhard (stehend, Dritter von links)
Der spätere Bundeskanzler trat im Jahr 1911 (Absolventenjahrgang 1913) der Vereinigung bei. Das Mitgliederverzeichnis von 1959 führt Ludwig Erhard jedoch nicht mehr als Mitglied der Vereinigung. Es liegen unterschiedliche Aussagen über dessen Austritt bzw. dessen Ausschluss vor; am wahrscheinlichsten erscheint nach Recherche, dass er zum Zeitpunkt der Wiedergründung 1948 kein Interesse mehr am Fortbestehen bzw. Wiederaufgreifen der Mitgliedschaft zeigte. Dennoch blieb er der Vereinigung freundschaftlich verbunden.

Kneip- und Verkehrslokale

Die Vereinigung kann auf eine Reihe von Gaststätten zurückblicken, die im Laufe der Zeit als Kneip- bzw. Verkehrslokale dienten:

 
Kneipzimmer im Gasthof "Grüner Baum"
 
Kneipzimmer im Gasthof "Grüner Baum"
Erstmals haben die Aktivitas und der Philisterverband ein gemeinsames Kneip- und Verkehrslokal. Von 1925 - 1931 war die Gaststätte "Zum Tannenbaum" das Verkehrslokal des Philisterverbandes.
Die aufwändigen Wand- und Deckenmalereien mit Szenen studentischen Lebens, Volks- und Studentenliedern im "Kneipzimmer" - seit vorletztem Pächterwechsel "Kaminzimmer" genannt - wurden von der Schülervebindung Abituria Anfang der 1930er Jahre in Auftrag gegeben.[20] Darüber hinaus war das "Kneipzimmer" mit einer Vielzahl von Couleurartikeln, Wappen, Bildern, der Ehrentafel und sonstigen Gegenständen aus dem Archiv der Alemannia dekoriert. Ein verbindungseigenes Klavier - "Bierorgel"[21] genannt - rundete das Bild eines historisch gewachsenen Verbindungsheimes ab.
Nach dem Tod der "Kartoffel"-Wirtin Heidi Sänger im Jahr 2008 diente die Gaststätte "Zum Tannenbaum" als Zweit-Verkehrslokal.
Das "Kneipzimmer" ist nun wieder entsprechend dekoriert.

Freundeskreis Alemannia Fürth e. V.

Der am 27. Dezember 2019 gegründete "Freundeskreis Alemannia Fürth e. V." ergänzt die studentischen Traditionen der AAV Alemannia Fürth e. V. und steht jeder interessierten natürlichen und juristischen Person offen.

Satzungsgemäßer Zweck des Freundeskreises ist die Zukunftsförderung nächster Generationen, insbesondere die Förderung der Schul- und Weiterbildung und des sozialen Engagements. Zielsetzung hierbei ist, junge Menschen und ihre Ideen zum Wohle der Stadt, der Region und ihrer Bürgerinnen und Bürger zu fördern. Die Zielsetzung soll wie folgt verwirklicht werden:

  • Unterstützung und Prämierung sozialen Engagements
  • Weiterbildung von Schülerinnen und Schülern in Kunst, Kultur, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft
  • Förderung bei Studien-, Berufseinstieg und der Zukunftsplanung, -Realisierung
  • Unterstützung und Zusammenarbeit mit den Schulen, der Stadt Fürth und anderen Vereinen bei Förderprojekten
  • Förderung innovativer Projekte mit zukunftsorientierten Ideen
  • Durchführung von Veranstaltungen kultureller Art

Der Verein soll bei der Durchsetzung seiner Ziele eng mit der AAV Alemannia Fürth e. V. und gegebenenfalls anderen Vereinen und Körperschaften zusammenarbeiten.

Literatur

  • Satzung & Chronik der AAV Alemannia Fürth e. V. (Satzung i. d. F. v. 13. März 1971, Stand nebst Änderungen v. 1. April 1980; Chronik laufend fortgeführt)
  • Archiv & Schriftarchiv der AAV Alemannia Fürth e. V. (Mitgliederrundschreiben, Protokolle, Briefe)
  • Festschrift anl. des 25. Stiftungsfestes; Fürth, 1934, Eigenverlag
  • Programmheft zum Festabend anl. des 30-jährigen Bestehens; Fürth, 1938, Eigenverlag
  • Festfolge & Programmheft anl. des 45. Stiftungsfestes mit Bannerweihe; Fürth, 1954, Eigenverlag
  • Festschrift anl. des 50. Stiftungsfestes; Fürth, 1959, Eigenverlag
  • Festschrift anl. des 60. Stiftungsfestes; Fürth, 1969, Eigenverlag
  • Festschrift anl. des 75. Stiftungsfestes; Fürth, 1984, Eigenverlag
  • Festschrift anl. des 90. Stiftungsfestes; Fürth, 1999, Eigenverlag
  • Festfolge & Programmheft anl. des 95. Stiftungsfestes; Fürth, 2004, Eigenverlag
  • Festschrift anl. des 100. Stiftungsfestes; Fürth, 2009, Eigenverlag
  • "Den Burschen reißt es fort mit Sturmeswehen..."; Matthias Nicklaus & Bernhard Wenning, Fürth, 5. Januar 2014, Festrede Traditionskneipe anl. des 105. Stiftungsfestes, Eigenverlag
  • "1914-2014: Nachwirkungen des Ersten Weltkrieges"; Matthias Nicklaus & Bernhard Wenning, Fürth, 2014, Festrede Festkommers anl. des 105. Stiftungsfestes, Eigenverlag
  • Satzung des Freundeskreis Alemannia Fürth e. V. i. d. F. v. 27. Dezember 2019

Lokalberichterstattung

  • 90 Jahre Alemannia Fürth e. V.; StadtZeitung, 02.06.1999 / Nr. 11, Seite 6
  • 90 Jahre Alemannia Fürth e. V.; Fürther Nachrichten, 16.06.1999, Seite 48
  • 95 Jahre Alemannia Fürth e. V.; StadtZeitung, 21.04.2004 / Nr. 8, Seite 5 - online abrufbar
  • 100 Jahre Alemannia Fürth e. V.; StadtZeitung, 10.06.2009 / Nr. 11, Seite 14 - online abrufbar
  • Lebenslange Freundschaft als höchstes Ideal; Fürther Nachrichten, 22.06.2009 - online abrufbar

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bier-Comment, Wikipedia, abgerufen am 25.01.2019 um 14:21 Uhr
  2. Schenk (Diskussion) ist Mitglied der AAV Alemannia Fürth e. V. und zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Seite Philistersubsenior (1. Schriftführer)
  3. Mitgliedsbünde des PSC, Internetpräsenz des PSC, abgerufen am 15.05.2022 um 15:32 Uhr
  4. In Treue fest, Wikipedia, abgerufen am 19.01.2019 um 18:09 Uhr
  5. Wichs, Wikipedia, abgerufen am 14.01.2020 um 16:41 Uhr
  6. Studentisches Liedgut, Wikipedia, abgerufen am 28.01.2019 um 12:34 Uhr
  7. Ich schieß den Hirsch im wilden Forst, Forschungsstelle für Fränkische Volksmusik der Bezirke Mittel-, Ober- und Unterfranken, abgerufen am 28.01.2019 um 13:01 Uhr
  8. Wo Mut und Kraft, Wikipedia, abgerufen am 28.01.2019 um 13:16 Uhr
  9. Text: Bb Randolf Hümmer; Musik: Bb Hans A. Kuchenreuther; Uraufführung: 08.05.2004, Fürth
  10. Komponist Bb Carl Streng; Erscheinungsjahr nicht abschließend geklärt
  11. Komponist Bb Oskar Bode; 1924, Fürth
  12. Komponist Bb Hans A. Kuchenreuther; 1999
  13. Geschichte der Karbonaria, Internetpräsenz der FAAV Karbonaria Nürnberg, abgerufen am 20.01.2019 um 17:26 Uhr
  14. Inflation 1914 - 1923, Helmut Braun, Inflation, 1914 - 1923, publiziert am 22.01.2007; in: Historisches Lexikon Bayerns, abgerufen am 20.01.2019 um 18:12 Uhr
  15. Gespräch von Schenk (Diskussion) mit Tanzkursteilnehmer Bb Christian Benker; Fürth, 05. Januar 2020
  16. Geschichte des PSC, Internetpräsenz des PSC, abgerufen am 21.01.2019 um 11:23 Uhr
  17. Alemannia-Preis, Internetpräsenz des Hardenberg-Gymnasiums Fürth, abgerufen am 21.01.2019 um 13:29 Uhr
  18. Auflistung anhand des "Mitglieder- und Berufsverzeichnisses", Stand 15.04.1959, Festschrift anl. des 50. Stiftungsfestes.
  19. Telefonat von Schenk (Diskussion) mit Manfred Streng, Inhaber der Tanzschule Streng; Fürth, 2019
  20. Gespräch von Schenk (Diskussion) mit Hr. Baumeister, Mitglied der SV! Abituria Fürth, unter Bezugnahme auf das Buch 75 Jahre Abituria und Humanistisches Gymnasium Fürth in Wort und Bild; Fürth, 16. Februar 2019
  21. Bierorgel, Wikipedia, abgerufen am 19.02.2019 um 20:13 Uhr

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