Das Gelände der heutigen Königstraße 103 wurde im Zuge der Stadterweiterung erstmals 1806 bebaut. Etwa hundert Jahre später kam als Zweitbebauung die Feuerwache Fürth darauf. Diese befand sich hier wiederum gute hundert Jahre und nahm diesen Standort noch bis ins Jahr 2021 ein.

Das Gebhardt´sche Haus 1815 (links der Gartenanlage)
Das Gebhardt´sche Haus, zweites Haus von rechts neben Schliemann-Gymnasium zwischen 1896 und 1908

Das Gebhardt'sche Haus

Im Jahr 1798 erwarb der Kaufmann Johann Adam Gebhardt dieses Grundstück von der Gemeinde Fürth[1] und baute darauf für 8.000 fl. (Gulden) 1806 ein stattliches Haus. Damit gehörte er zu den Vertretern, die Fürth stetig nach Osten in Richtung des dann 1802 neu errichteten Friedhofs an der Auferstehungskirche erweiterten.

Zwei Jahre später, 1808, kaufte er noch den rückwärtigen, zur Pegnitz hin gelegenen, Platz (heute Helmplatz 4) von dem Gerber Tochtermann (Helmplatz 6).[1]
Nach dem Tode Johann Adam Gebhardts am 28. Januar 1838[2] erbte dessen Sohn Conrad Gebhardt nicht nur das Haus, sondern auch die Kunstsammlung, die er eifrig fortführte und in dem repräsentativen Haus verwahrte.[3]

Die Aufnahme des Gebhardt´schen Hauses auf der Postkarte bestätigt die Federzeichnung von C. Voigt in allen Details. Dies gilt insbesondere für Hausform, Fensteranzahl, Walmdach mit vierfenstrigem Zwerchhaus und Fahnenstangenöffnung, sowie Mittelportal. Das Bild auf der Postkarte (gelaufen 1908) muss nach 1896 (Eröffnung des Schliemann-Gymnasiums), aber vor 1908 (Errichtung der Feuerwache) entstanden sein.

Die Feuerwehrzentrale

 
Die Feuerwache von Otto Holzer, 1908

In den 1880er Jahren kaufte die Stadtgemeinde Fürth das Gesamtgrundstück mit allen Gebäuden darauf. Daraus ergab sich dann die Möglichkeit, nach dem Abriss des Wohngebäudes samt Stadel 1908 nach Entwurf von Architekt Georg Groß die Feuerwehrzentrale zu errichten.[4]

Dieses Jugendstilgebäude ist deutlich zweigegliedert. Der westliche Teil diente der Feuerwehr, der östliche Teil enthielt Wohnungen für den Oberbürgermeister, den Direktor des benachbarten Gymnasiums (seit 1896) und im Lauf der Zeit für andere hochrangige städtischer Beamte.[4]

Frühere Adressen

  • 1846: "Königsstraße" Nr. 264[5]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Gottlieb Wunschel: "Die Fürther Häuserchronik" zu Königstraße 103; Wunschel weiß allerdings den Vornamen mit "Josef" zu benennen.
  2. siehe "Der Friedens- u. Kriegs-Kurier" (Nürnberger Friedens- und Kriegs-Kurier) vom 28.01.1838 - online
  3. Barbara Ohm, Verena Friedrich: "Fürth im Focus", Nr. 17
  4. 4,0 4,1 Barbara Ohm: "Durch Fürth geführt", Band 1, S. 50
  5. Adressbuch von 1846

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