Naftali Kleinmann

Naftali Kleinmann (geb. 13. Juli 1873 in Zolkiew/Galizien (Polen); abgeschoben 28. Oktober 1938 von Fürth nach Polen; später für tot erklärt), Sohn des Mendel Kleinmann und dessen Ehefrau Rachel, geb. Lichter aus Zolkiew/Galizien (Polen), war Händler (oft als „Trödler“ oder „Hausierer“ bezeichnet). Er kam um 1906 nach Fürth und arbeitete bei Oppenheimer in der Hirschenstraße 21, später vertrieb er Weißwaren.[1] Verheiratet war er seit der Zeit in Zolkiew mit Schifra (Szyfra), geb. Reiter. Das Ehepaar hatte zehn Kinder. Die Töchter Jeanette, verh. Feldmann und Malcha, verh. Gutmann, waren als viertes bzw. fünftes Kind die ersten in Fürth geborenen. Wohnadressen der Kleinmanns in Fürth waren:

Naftali Kleinmann gehörte mit seiner Frau Schifra zu der Personengruppe der 54 jüdischen Polen, die in Fürth ansässig waren und am 28. Oktober 1938 nach Polen abgeschoben wurden.[5] Sie wurden an die deutsch-polnische Grenze in Neu-Bentschen gebracht, wo sie in ein Internierungslager kamen. Zu diesem Zeitpunkt kamen um die 15.000 polnischen Staatsbürgern jüdischen Glaubens dort an, denen von den polnischen Grenzbeamten aber die Einreise verweigert wurden. Daher mussten sie mehrere Wochen vor dem deutschen Grenzübergang Neu-Bentschen unter menschenunwürdigen Bedingungen kampieren.[6] Ab dort verliert sich jede Spur. Naftali Kleinmann wurde später für tot erklärt.[7]

siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. biografische Angaben nach Jüdisch in Fürth zu Naftali Kleinmann
  2. Adressbuch der Stadt Fürth von 1909, I. Teil, S. 135
  3. Adressbuch der Stadt Fürth von 1911, I. Teil, S. 129
  4. Adressbuch der Stadt Fürth von 1913, I. Teil, S. 128, auch Adressbuch der Stadt Fürth von 1926/27, Teil I., S. 93
  5. siehe auch Chronik Fürth 1933 – 1945 (Ballin-Chronik), S. 26
  6. Herschel Grynszpans Eltern gehörten zu den Abgeschobenen nach Neu-Bentschen. Für ihn war es der Anlass, in Paris den deutschen Botschaftsmitarbeiter Ernst vom Rath zu erschießen. Dieses Attentat wiederum galt als Vorwand für die Novemberpogrome 1938.
  7. Gedenkbuch des Bundesarchivs zu Naftali Kleinmann

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