Ulrike Irrgang

Ulrike Irrgang, geb. Husmeier, (geb. 1967 in Dinslaken/Niederrhein), ist Diplom-Designerin und Mutter zweier Töchter; sie lebt und arbeitet seit 2003 in Fürth.

Leben

Nach einer Ausbildung als Grafisch-technische Assistentin an der Höheren Berufsfachschule für Gestaltung in Köln, studierte sie bis 1992 Kunstgeschichte, Philosophie und Literaturwissenschaften an der Universität Bonn. Es folgte ein Wechsel an die International School of Design Köln (KISD), bei der sie 1999 ihr Studium als Diplom-Designerin abschloss.[1][2]

In ihrer alten Heimat Bonn/Köln war Irrgang freiberuflich u. a. für die Deutsche Kinderkrebshilfe tätig. Sie ist die Urheberin des Maskottchens und Hoffnungsträgers „Maari, Prinz der Kinder“.

Im Raum Fürth gestaltete Irrgang als interdisziplinäre Akteurin seit 2004 verschiedenste Kunst- und Kulturprojekte sowie eigene Ausstellungen, auch mit Lokalbezug, wie „Der Schiefe Turm von Fürth und andere Ansichten“ oder „Verloren in Fürth“. Irrgang hat im Jahr 2005 die Fürther Jugendkunstschule Schule der Phantasie Fürth/Franken e. V. initiiert und mitgegründet, deren erste Vorsitzende sie ist. Sie beflügelt seit 2008 als Kreative die Rosenschule.

2006 gründete sie u. a. mit dem Musiker und DJ Armando Murolo das gänzlich neue Tanzausgehformat „DO DANCE“ in Fürth, für die Region, das bis heute Bestand hat und jeden letzten Donnerstag des Monats Tanzfreudige ins Babylon ruft, treu der Devise: „Du bringst die Musik, wir spielen sie“.

Hauptlebensort von Irrgang in Fürth ist seit 2009 das Anwesen Bogenstraße 7, „Der Bogenhof“. In Eigenleistung hat sie hier eine - bereits über Fürths Grenzen hinaus - bekannte kleine Kunst-Kultur-Oase geschaffen, die zur lebendigen Teilhabe einlädt. Neben Wildkräutergarten und kleiner Kulturwerkstatt WONDABA unterhält Irrgang eine privat gehaltene „Künstlerherberge“, wo Künstler und Reisende aus aller Welt auf Anfrage temporär eine ruhige Bleibe finden können.[2]

Bildungsprojekt Schule der Phantasie Fürth

2004 startete Irrgang mit den ersten Kursen „Schule der Phantasie“ im Mütterzentrum und gründete mit Künstlerkollegen 2005 den gemeinnützigen Verein „Schule der Phantasie Fürth/Franken e. V.“. 2006 erhielt sie für Fürths Einrichtung die offizielle Anerkennung als „Bayerische Jugendkunstschule“, vergeben durch den Landesverband der Jugendkunstschulen (LJKE). Im gleichen Jahr gelang es ihr, das internationale adidas-Kunstschulprojekt „Shoetales 2007“ als Deutschlandvertretung nach Fürth zu holen. Im Rahmen der Jugendkunstschultätigkeit liegen Irrgangs Methodenschwerpunkte in der Wesens- und Phantasieförderung, Stärkung des Erfindergeists sowie dem „Forschenden Sehen“. In Kooperation mit der Abfallwirtschaft Fürth entwickelte sie Nachhaltigkeit stärkende Umwelt-Projekte, die Reststoffe zum Ausgangspunkt hatten (Spiele- und Erfindermessen; „El Dorado, das Schatzland"; 2015 im Rahmen vom Großraum-Projekt net:works – GamesARTEN „UPCY spielt“). 2015 gelang es ihr über den LJKE-Verband, eine der ersten von der Landesregierung zu vergebenden Kunstgrundschulen Bayerns, als Vertretung Mittelfrankens, an die Grundschule Rosenstraße nach Fürth zu holen. Derzeit koordiniert sie die Kunstprojekte und baut zudem am Bogenhof eine neue Abteilung, die kleine Kultur-Werkstatt WONDABA der Schule der Phantasie auf.

Kunst-/Kulturprojekte in Fürth

  • 2004: „Der Schiefe Turm von Fürth und andere Ansichten“, Ausstellung, Bistro Galerie
  • 2005: „beDENKSTEINE“ oder „Von Steinen, Spuren und dem Schreiben“; Interaktion im Rahmen vom Gastspiel Kulturring C, Atelier Krutein und öffentlicher Raum
  • 2006: „Das sonderbare Hangrutschturnier“, Kunstschlitten-Turnier, Stadtpark (Babylon-Hang)
  • Seit 2006: „DoDance“, Tanz-Event, Babylon
  • 2007: „Verloren in Fürth“, Ausstellung mit Auktion, Bistro Galerie
  • 2011: „Wer um Himmels Willen ist Michael?“, Ausstellung mit Interaktion, St. Michael
  • 2011: „Die Kammer“, Interaktions-Installation, Kulturring C–Jubiläumsausstellung in der Central-Garage
  • 2011: CLINC, Kreativ_Kunst_Kontore, Großraumfestival made in …, Ausstellungskonzept, -kuration und -gestaltung, ehemaliges Kinderklinikum - CLINC Kunst-Centrum Fürth
  • Seit 2014: „Dr. Wellnoize“, Tanz-Event, Babylon
  • 2015: „Da ist kein Baum im Wald“, Großraumfestival „net:works“; Ausstellungskuration, Babylon

Überregionale Kunst- und Designprojekte

  • 1989: „Phantasielose Phantasten bitten um eine Gedankenspende“, Freie Straßenaktion, Bonn
  • 1990: „Druckgraphiken“, Kunststudio Bonn; „HappyStoneBuisness & Streetpainting“, Cairns-Melbourne, Australien
  • 1991: Copy-Art, Copy Museum, Mühlheim a. d. Ruhr; GABUL & der Kunstgriff, Köller-Galerie, Bonn
  • 1993: Glaubensanhänger, Kölner Design-Tage
  • 1994: „Verbindungsservice“ für Netz Europa, Landesgalerie in Oberösterreich, Landesmuseum Linz
  • 1995: „Light Emotions“ - Licht im Raum, film: dämmerung-twilight, Köln
  • 1996: Strategien des Ausstellens, bei Martin Heller, FH-Foyer Köln
  • 1998: Design bewegt sich, Kölner Passagen
  • 2002: Brennpunkttage, Zirndorf
  • 2004: „Die Lott!-Tapete“, Berlin Tapete
  • 2005: Heimatmantel, Grenzenlos. Wandel der Heimat. Kunstraum Weißenohe
  • 2006: Der Fall Heinzelmännchen, Mächtige Verlierer – Machtlose Gewinner, Kunstraum Weißenohe und Gastspiel im Letrahaus, Fürth
  • 2008: Der Blick in den Rumpf, In aller Heimlichkeit (undercover), Kunstraum Weißenohe
  • 2009: Stühle in Bewegung, Auswandern – Movement, Kunstraum Weißenohe
  • 2012: Wespen, Forschende Interaktion, Landart, Binderburg Jena
  • 2017: Heimatteller / Heimatmantel, Having Heimat, Binderburg Jena

Teilnahme an Veranstaltungsreihen

  • Stadt(ver)führungen Fürth, Stadttouristik
  • Höfetage, Quartiersmanagement Innenstadt
  • LESEN!, Literaturfestival, Kulturamt
  • Gastspiel, Ateliertage Kulturring C
  • Tag der offenen Gartentür - Besuch privater Gärten in Mittelfranken, Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth
  • Hofflohmarkt, Fürth-Festival
  • Großraumfestival der Metropolregion

Veröffentlichungen

Dies ist eine Liste von Medien rund um die Stadt Fürth, die von "Ulrike Irrgang" erstellt wurden.

 UntertitelErscheinungsjahrAutorVerlagGenreAusfuehrungSeitenzahlISBNnr
Der Wandel der Fürther Innenstadt - Raum für Kunst (Broschüre)Eine Foto-Dokumentation von Statements, Einsichten und Ansichten2018Ulrike IrrgangEigenverlagAusstellungskatalogSoftcover40
  • 1998: „Maari, Prinz der Kinder“, Schredl, Erich; Irrgang, Ulrike; Verlag Herder 1998, Hardcover, ISBN: 3451266261
  • 2005/06: Artikel „Hallo Fürth!“, Altstadtbläddla 40, 2005/06, Jubiläumsausgabe 30 Jahre Altstadtverein Fürth
  • 2016: Artikel „Wohnen im Lebensbogen“, WOHNEN 1-2-3 e. V., Ausgabe 7, Januar 2016
  • 2016: Artikel „Forschendes Sehen“ in: Der Künstler als Ingenieurin. Ästhetisches Lernen zwischen Fiction und Science, infodienst Nr. 120, Juli 2016, Bundesverband der Jugendkunstschulen und kulturpädagogischen Einrichtungen e. V. (BJKE) Unna
  • Diverse Ausstellungskataloge - hier Kunstraum Weißenohe und Landart, Binderburg Jena

Auszeichnungen

  • 1996: Preisträgerin des Design-Wettbewerbs „Maskottchen für die Deutsche Kinderkrebshilfe“ der Deutschen Krebshilfe, Bonn
  • 2004: Auszeichnung für den Entwurf „KinderGesundheitsbuch", Deutscher Präventionspreis von Bertelmannsstiftung und Bundesministerium für Gesundheit
  • 2023: Ehrenbrief der Stadt Fürth

Lokalberichterstattung

  • Matthias Boll: Diagnose: kreativ. In: Fürther Nachrichten vom 30. März 2011 - online
  • Gabi Pfeiffer: I wie Irrgang. In: Fürther Nachrichten vom 15. August 2012 - online
  • hbi: Viele Grundsteinchen für Fürths Kunstgrundschule. In: Fürther Nachrichten vom 18. Juli 2015 - online
  • Sabine Rempe: Auf den Spuren der Gänseliesel-Schöpferin. In: Fürther Nachrichten vom 2. April 2022 (Druckausgabe)
  • Ehrenbriefe für großes Engagement. In: INFÜ, Nr. 14 vom 19. Juli 2023, S. 7 – PDF-Datei

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kulturring C: Ulrike Irrgang - Vita (Abruf vom 19.11.2017 18:47)
  2. 2,0 2,1 persönliche Mitteilung der Künstlerin vom 25. November 2017

Bilder


Videos

  Dieser Artikel war Thema beim Fürther Höfefest vom 21. - 22. Juli 2018. Unter dem Titel "200 Jahre an einem Wochenende" bot die Veranstaltung Einblick in mehr als 50 Fürther Höfe, davon 20 als Themenhöfe mit einem geschichtlichen Thema.