Grüner Baum
Grüner Baum | |
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Anschrift: | Gustavstr. 34 |
Telefon: | 0911 / 770554 |
E-Mail: | info@gruenerbaum-fuerth.de |
Eröffnung: | aktuell geschlossen! |
Daten | |
Biere: | früher: Grüner Biere
zuletzt: Tucher |
Besonderheiten: | Nebenräume für Veranstaltungen |
Küche: | fränkisch |
Plätze: | ca. 650 |
Der Gasthof Grüner Baum ist ein traditionsreicher Gasthof in der Fürther Gustavstraße. Eigentümer des Grünen Baums ist seit 2016 die Familie Streng aus Fürth.[1]
Geschichte
Der Gasthof Grüner Baum ging aus einer Bauern-Hofanlage hervor, wobei die Form auf eine Erbauung in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts schließen lässt. Anstelle des früheren Baues wurde um 1800 ein Neubau mit dem charakteristischen Korbbogentor und den eckigen Voluten errichtet. Schon der Chronist Johann G. Eger führte 1819 die Legende ein, dass hier zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieges der Schwedenkönig Gustav Adolf gespeist hätte. In Wahrheit hatte dieser im Fürther Pfarrhof getafelt, was aus einer historisch erhaltenen Rechnung hervorgeht. 1725 bis 1867 war die Wirtschaft in der Hand der Familie Löhe, aus der Wilhelm Löhe hervorging.
1932, zur Dreihundertjahr-Feier der Schlacht an der Alten Veste malte der Künstler Karl Hemmerlein Wandmalereien zu Szenen dieses historischen Ereignisses an einige Innenwände des Gasthofs.
Im Grünen Baum wurden zahlreiche Vereine begründet, u. a. 1933 Alt-Fürth, der heutige Geschichtsverein Fürth.
Weiterhin verfügt der Grüne Baum über mehrere historisch eingerichtete Wirtschaftsräume, ebenso zwei Säle und zwei Biergärten.
Im Dezember 2014 mussten die Pächter der Wirtschaft Privatinsolvenz anmelden. Im Vorfeld was ein Fernsehkoch-Team des Sternekochs Frank Rosin in der Gaststätte, um den Wirten etwas "unter die Arme" zu greifen. Alle Bemühungen waren jedoch vergeblich, so dass die Pächter die Gaststätte schlossen. Zunächst stand an der Eingangstür noch das Schild "Wegen Renovierung geschlossen". Doch nach einigen Tagen wurde das Schild ersetzt durch ein neues Schild: Wegen Geschäftsaufgabe geschlossen. Die Zukunft der Traditionsgaststätte war zu dieser Zeit ungewiss, da sich die Brauerei Tucher ebenfalls überlegte, aus dem Mietvertrag auszusteigen. Der Eigentümer bis 2016 war die Münchner Inselkammer-Gruppe.
Am 24. Mai 2016 war der Presse zu entnehmen, dass die Gaststätte Grüner Baum erneut verkauft wurde. Neuer Eigentümer der Gaststätte ist die Familie Streng, die bereits im Jahr 2015 das "Schwarze Kreuz" gekauft hatte. Ebenfalls im Besitz der Familie Streng sind die Malzböden in der Südstadt und die ehem. Brauerei Humbser in der Schwabacher Straße. Der Grüne Baum soll laut Aussage der Presse noch vor Weihnachten 2017 wieder den Betrieb aufnehmen. Bis dahin wird der Innenbereich in wesentlichen Teilen umgestaltet werden.[2] Die Brauerei Tucher ist nicht mehr Mitbetreiber der Gaststätte, stattdessen wird die Augustiner Bräu künftig mit einem neuen Wirt die Gaststätte betreiben. Die Familie Inselkammer ist Eigentümer der Augustiner Bräu und hat somit die örtliche Brauerei Tucher abgelöst.[1]
Beschreibung des Baudenkmals
Zweigeschossiger, giebelständiger Sandsteinquaderbau in Ecklage mit Satteldach und eckigen, vasenbesetzten Giebelvoluten, um 1800, Erdgeschoss wohl 17. Jahrhundert; Ausleger, Schmiedeeisen, neuklassizistisch; Gedenktafel für König Gustav II. Adolf (Schweden), Sandstein; Teil des Ensembles Altstadt.
Wirtsleute im Grünen Baum
- Hannß Löh oder Lehen (geb. 1634, gest. 1717)[3]
- 1717: Riel (?); "Nürnberg. alte Häußer" Nr. 46. "Des Riels Wirthshauß zum grünen Baum"[4]
- Johann Jacob Lehe oder Lehen (geb. 1701, gest. 1752)[3]
- Sebastian Conrad Löhe (geb. 1733, gest. 1770)[3]
- ab ca. 1770: Georg Friedrich Schuler[5]
- 1807: Conrad Löhe[6]
- 1819: Konrad Loehe[7]
- 1846: Leonhard Löhe[8]
- ab 1868: Hunger[9]
Öffnungszeiten
Derzeit geschlossen.
Literatur
- 300 Jahre Gasthof "Grüner Baum" Fürth i. Bay., Grüner-Bräu A.G., Festschrift, Fürth i. Bay., 1932, 31 S.
Lokalberichterstattung
- Johannes Alles: Einsatz für Malereien. Initiative will Wandgemälde in Gasthof restaurieren. In: Fürther Nachrichten vom 10. Juni 2009 - online abrufbar
- Rettung für Wandgemälde. In: Fürther Nachrichten vom 19. April 2010 - online abrufbar und online abrufbar
- Johannes Alles: "Grüner Baum mit zweitem Frühling": In: Fürther Nachrichten vom 22. März 2012 - nicht mehr online abrufbar
- Claudia Ziob: "Fürther Traditionslokal "Grüner Baum" sucht Retter". In: Fürther Nachrichten vom 12. Dezember 2014 - online abrufbar
- Claudia Ziob: Grüner Baum: Rosins Rettungsversuch wird ausgestrahlt. In: Fürther Nachrichten vom 16. Dezember 2014 - online abrufbar
- Johannes Alles: Grüner Baum: Das Innenleben wird komplett verändert. In: Fürther Nachrichten vom 21. Januar 2017 (Druckausgabe)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Johannes Alles, Claudia Ziob: Neuanfang für zwei Wirtshäuser in der Gustavstraße. In: Fürther Nachrichten vom 24. Mai 2016
- ↑ Johannes Alles: Grüner Baum: Das Innenleben wird komplett verändert. In: Fürther Nachrichten vom 21. Januar 2017
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Dr. Hartmut G. Streng: "Vorfahren: Fronmüller - Löhe" - online
- ↑ Vetter'scher Grund-Riß des Fleckens Fürth] von 1717
- ↑ "Die dem Georg Friedrich Schuler, Wirth zum grünen Baum in Fürth, und dessen Frau Sibilla, früher war verwitwete Löhe, ...", Laufzeit: 1770 - 1791, Signatur: StArchiv-N, Rep. 74 a1 Rst. Nürnberg: Landalmosenamt, Akten, Nr. 764.
- ↑ Adressbuch von 1807
- ↑ Adressbuch von 1819
- ↑ Adressbuch von 1846
- ↑ Fronmüllerchronik, 1887, S. 355
Siehe auch
Weblinks
- Gasthof Grüner Baum - derzeit nicht im Netz aufrufbar
Bilder
Veranstaltung der Grünen im Grünen Baum, ca. 1990, von links nach rechts: Lore Schindwoski, Wolfgang Adler (teilweise verdeckt), eine weitere Person, Petra Adler, Dagmar Orwen, dahinter Mike Pfeffer, Irmgard Herney im Gespräch mit Thomas Foerster, Rotraut Grashey (vorne sitzend), rechts in die Kamera schauend Michael Brendecke, ganz rechts sitzend Jürgen Dirscherl.