Bella Rosenkranz (geb. 16. Oktober 1921 in Fürth; gest. 11. April 2017 in Fürth) ist bekannt geworden durch ihre Autobiographie Bella - Odyssee einer Fürtherin in der Sowjetunion.

Leben

Die Fürtherin Bella Rosenkranz verbrachte ihre frühe Kindheit in Colmar und Regensburg. Nach dem Tod der Mutter lebte sie ab 1929 im jüdischen Waisenhaus in Fürth. 1938 - im Alter von 17 Jahren - wurde sie im Rahmen der sogenannten "Polen-Aktion" mit 53 weiteren Juden von der Gestapo nach Polen deportiert. Anlass der Ausweisung aus Deutschland war eine Verfügung der polnischen Behörden, dass sich alle im Ausland befindlichen Polen ihre Pässe mit sofortiger Wirkung verlängern lassen mussten, denn wer zum 31. Oktober 1938 keinen gültigen polnischen Pass mehr besass, verlor seine polnische Staatsbürgerschaft und hätte somit nicht mehr nach Polen einreisen können. Die Folge der Verfügung war eine reichsweite Deportation von ca. 17.000 jüdischen Polen, die u.a. in den Raum Zbaszyn zunächst sich selbst überlassen wurden.

Nach dem Überall auf Polen durch das deutsche Militär im September 1939 flüchtete die Jugendlichen gemeinsam vor den Nationalsozialisten über Weißrussland in die Ukranie. In der Sowjetunion angekommen, wurde Bella Rosenkranz wegen angeblicher politischer Verbrechen zu fünf Jahren Arbeitslager verurteilt. Nach Kriegsende wurde sie aus der Gefangenschaft im Arbeitslager entlassen. Sie heuerte mit falschen Papieren unter einem neuen Namen auf russischen Frachtern an und fuhr zunächst für zehn Jahre zur See, ehe sie 1961 konnte nach Fürth zurückkehrte[1].

Ihre Erlebnisse und teils abenteuerlichen Aktionen, durch die sie sich rettete, schrieb Rosenkranz zusammen mit dem Dramaturgen Michael Kerstan nieder. Das Buch ist 2005 unter dem Titel Bella - Odyssee einer Fürtherin in der Sowjetunion im Metropol Verlag, Berlin erschienen.

Zitate

  • Zünde lieber ein Licht an, als über die Dunkelheit zu meckern.

Auszeichnungen

Literatur / Medien

  • Bella Rosenkranz: "Reise ins Ungewisse. Erinnerungen an die Aussiedlung der 'polnischen Juden' aus Fürth im Jahre 1938", in: Nachrichten für den jüdischen Bürger Fürths (NJBF), 1990, S. 11-13.
  • Ich bin die Einzige, die übrig geblieben ist – die Odyssee der Bella Rosenkranz. Fernsehreportage der Redaktion point, Otto-Seeling-Promenade 2-4, 90762 Fürth, Juni 1997
  • Margarete Buber - Neumann: Die Geschichte der Bella Rosenkranz, in: Flucht, Vertreibung, Exil, Asyl, Frauenschicksale im Raum Erlangen, Fürth, Nürnberg, Schwabach. FIBIDOZ Nürnberg 1990, Seite 143- 158

Lokalberichterstattung

Weblinks

Einzelnachweise

  1. fn: Unter falschen Namen überlebt. In: Fürther Nachrichten vom 1. September 2009 - online abrufbar