Christoph Ludwig Wilhelm Buff

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Dr. jur. Christoph Ludwig Wilhelm Buff (geb. 29. Juli 1751 in Gießen[1]; gest. 19. Oktober 1821 in Burgfarrnbach[2][3]) war ein hochfürstlich hessen-darmstädtischer Hofrat, gräflich pücklerischer Rat und Patrimonialrichter zu Burgfarrnbach und Fürther Gemeinde-Konsulent.[4][5]

In einer Rechnung vom 29. Februar 1776 schreibt Buff, er sei „in der Mitte des Monath Novembr. 1771 in die hochgräfl. Dienste” getreten; seine förmliche Bestellung als wirklicher Rat und Hofrat für das "Jurisdictional-Amt" als Nachfolger des verstorbenen Amtmanns Geer nahm Graf Christian Wilhelm Carl von Pückler und Limpurg am 19. März 1772 vor. Der Graf ernannte ihn per Dekret vom 26. März 1772 "in Conformitaet der von dem Hochfürstl. Hauß Brandenburg-Anspach erhaltenen gnädigsten Concession und Belehnung über die hochfraischliche Obrigkeit und Blutbann auf unser Ort Burgfarrnbach und abgesteinte Frayß-Markung [...] wegen seiner hierzu besizenden besonderen Geschicklichkeit" auch zum "Bann-Richter".[3]

Buff vertrat als bestellter gemeinschaftlicher Rat und Amtsverweser das Condominat der drei Grafen Friedrich, Christian und Alexander von Pückler und Limpurg im Verfahren über das Debitwesen von Pückler. Sein streitbares, teilweise impertinentes Auftreten veranlasste die "allerhöchst verordnete" Kaiserliche Kommission (F. A. von Zwanziger, G. E. F. Braun), ihn mit Schreiben vom 7. November 1794 zurechtzuweisen:

„Was der [...] Herr Hofrath D. Buff auf die Kommissar. Weisung [...] hieher eingebracht hat, ist so wenig dazu geeignet, ihn gebührend zu entschuldigen und zu rechtfertigen, daß vielmehr eben dadurch sein unanständiges Benehmen gegen die Kaiser. Kommission noch eine weitern Bestätigung und einen neuen Zuwachs erhalten hat.
Um indessen, zum größten Nachtheil des hochgräf. Hauses, das Mühlwiedereinlösungs-Geschäft selbst nicht darunter leiden, oder rükgängig werden zu laßen, will man gleichwohl für diesmal noch in so ferne darüber hinweggehen, daß man es bei einem von Kaiser. Kommissions wegen hiemit wiederholten ernstlichen und nachdrück. Verweis, in den zuversichtl. Verfahren bewenden zu lassen gedenkt, daß ermelter gemeinschaft. Mandatarius sich künftighin anständiger und bescheidener gegen die kaiser. Kommission zu benehmen, in den ihm anvertrauten Angelegenheiten aber für das eigene Interesse seiner hohen Herren Mandanten, sein Obliegenheiten genauer und pünktlicher zu beobachten, sich angelegen seyn lassen - somit aber auch die Kaiser. Kommission als Notwendigkeit überhoben werde, ihren Auftrag mit geschärfteren Nachdruk gegen ihn zu handhaben.”
[6]

Buff vertrat 1779 im Streit um Holzbezugsrechte des Pfarrhofs von St. Johannis und des Schulmeisters von Burgfarrnbach auch die beiden Gemeinden Unterfarrnbach und "Oberfarrnbach", die seinen Rechtsbeistand erbeten hatten.[7]

Familie

Seine Ehefrau war Fried. Margaretha Ursula Buffin, geb. Hofmann.[8] Das Ehepaar Buff hatte nach dem Burgfarrnbacher Taufbuch von 1874 - 1827 fünf Kinder[9]:

1. Friedrich Heinrich Buff, getauft 29. Juni 1785

Seine Paten waren:

  1. "Hochgräfl. Excellenz Friedrich Philipp Carl von Pückler und Limpurg, Herzogl. Württembergl. geheimder Rath und Oberst. Cammerherr",
  2. Friedrich Christoph Buff, "hochfürstl. HessenDarmstädtl. wirkl. Regierungs- und Consistorial Rath zu Gießen, des Kindes väterl. Großvater",
  3. Heinrich Salomon Hofmann, "der Hohen Domprobstey Bamberg Gerichtschaft zu Fürth und Herr zu Sündersbühl und Burgstall im Lohe bei Vach, mütterl. Großvater, der auch das Kind aus der Taufe gehoben hat."

Friedrich Heinrich Buff studierte in Erlangen, wurde danach zunächst Stadtgerichts-Assistent in Fürth und ging später nach Ansbach und Nürnberg.[10] Er starb allerdings schon 1818 mit nur 33 Jahren.[11]

2. Johann Daniel Buff, getauft 7. September 1786

Pate war Johann Daniel Hofmann, "Eigenherr auf Schloß zu Lohe bei Fach und Sündersbühl bey Nürnberg und Müller in Zirndorf, der Herr Kindesmutter Vaters Bruder".

3. Catharina Esther Christiana Susanna Amalia Buff, getauft 7. April 1788

Das Kind starb schon nach vier Wochen am 8. Mai 1788. Die Patinnen waren:

  1. Frau Catharina Esther, "des Hochfürstl. Ansbach. Kamm. Raths und Richters des Oberamts Cadolzburg Gemahlin und mütterl. Großvaters Schwester, gegenwärtig",
  2. Christiana Catharina, "Herrn Amtmanns Mayer in Sch.[?] in HessenDarmstädt, des Vaters Schwester",
  3. Madem. Susanna Amalia, "Salomon Heinrich Hofmanns Tochter, der Kindesmutter Halbschwester in Fürth, gegenwärtig".

4. Maria Margaretha Buffin, getauft 22. September 1791, gest. 19. Dezember 1815[5]

Gevatter war Maria Margaretha Hoffmann, Herrn Daniel Hoffmanns, "Eigenherrs zu Sündersbühl und Burgstall im Lohe bei Fach Frau EheConsortin".

5. Ludwig Heinrich Salomon Buff, geb. 25. Oktober 1793 (getauft 27. Oktober 1793)

Pate war Johann Ludwig Salomon Astrier (?) hochfürstl. Hessen Darmstädt. Amtmann in Butzbach, "in Abwesenheit vertreten von mütterl. Großvater Heinrich Salomon Hofmann, Eigenherr zu Burgstall in Lohe bei Fach und Sündersbühl".

Veröffentlichungen

Christoph Ludwig Wilhelm Buff: "Commentationis juris publici Hassiaci De conducendi jure serenissimorum Hassiae landgraviorum per Wetterauiam, pars prior et generalis, observationes de conductu, eiusque in Germania origine et habitu, potiores complexa - [...] in Alma Ludoviciana ...", Dissertation, Gießen 1771 - Digitalisat und Reprint

Literatur

  • Journal von und für Franken, Fünfter Band, Nürnberg 1792, Abschnitt "Verzeichniß aller Herren Beamten im Reichs-Rittercanton Altmühl": Burgfarrnbach, C. L. W. Buff, S. 359 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  • "Staats- und Adreß-Handbuch für die Fürstl. Hessen-Darmstädtischen Lande auch zum statistischen Gebrauch eingerichtet, Darmstadt 1794, S. 91 - Karakterisirte Personen: Herr Dr. Christ. Ludwig Wilhelm Buff, Hofrath" - Digitalsat
  • "Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. 1820. [...] KanzleiBuchdruckerei zu Ansbach." Teil B., Abschnitt 6. Patrimonial-Gerichte erster Klasse, Absatz g. Gräfl. von Pücklarsches Patrimonial-Gericht zu Burgfarrnbach, S. 94 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Taufdatum nach familysearch.org, abgerufen am 02.01.2019
  2. Eintrag im Burgfarrnbacher Beerdigungsbuch 1800 - 1872 (auf Mikrofilm) unter dem 21., verbessert 19. Oktober 1821, lfd. Nr. 38: "Hr. Christoph Ludwig Wilhelm Buff, Grosherzogl. HessenDarmstädt. Hofrath und Hochgräflich Pücklerischer Patrimonial Richter, dahier, starb den 21. [verbessert 19.] October, Entkräftung, 70 Jahr 2 Monat 3 Tag, den 23. October Nachmittag mit Grabrede und Trauermusik beerdigt." - Angaben gem. schriftlicher Mitteilung von Christian Schümann, Burgfarrnbach vom 25.01.2019
  3. 3,0 3,1 nach Archivakte StadtAFÜ Sign.-Nr. PLA 1085
  4. "Sammlung von Wappen verschiedener Civil-Staende von Nürnberg und andern Orten Ao. 1783", Bürgerwappen aus Nürnberg und Franken, Faksimile eines Wappenbuches der Jahre 1783 - 1787, Richard Dietz, 2010, S. 17
  5. 5,0 5,1 Erlanger Real-Zeitung aus dem Jahr 1816, online-Digitalisat - online abrufbar
  6. Archivakte StadtAFÜ Sign.-Nr. PLA 941 a
  7. Karl Albert: Pfarrer Georg Ernst Weber, S. 37
  8. Großvater von Fried. Margaretha Ursula war Johann Georg Hofmann
  9. Angaben gem. schriftlicher Mitteilungen von Christian Schümann, Burgfarrnbach vom 28./29.01.2019
  10. Joachim Heinrich Jäck: "Wichtigste Lebensmomente aller königl. baierischen Civil- und Militär-Bedienstigten dieses Jahrhunderts." Band 4, 1819, S. 28 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  11. "Allgemeines Intelligenz-Blatt der Stadt Nürnberg", 1818, S. 978 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek

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