Friedrich Friedreich: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 1. Januar 2021, 15:07 Uhr

Karl Friedrich Friedreich (geb. 1828 in Würzburg; gest. 26. März 1895 in Würzburg) war von 1866 bis 1872 Stadtbaurat in Fürth.

Leben

Sein Vater war der namhafte Gerichtsmediziner und Dichter Johann Baptist Friedreich. Als dieser die Gerichtsarztstelle in Straubing ausübte (1838–1843) ging Friedrich Friedreich auf das dortige kgl. Gymnasium und die lateinische Schule.[1]

Nach seiner Ingenieurausbildung wurde er um 1862 Assistent an der kgl. Baubehörde Ochsenfurt; dort war er für die Sprengel der Bezirksämter Ochsenfurt und Kitzingen zuständig.[2] Bald darauf war er in gleicher Position an der kgl. Baubehörde Würzburg II für die Stadt Würzburg und den Sprengel der Bezirksämter Würzburg und Karlstadt tätig.[3]

Als Bauassistent von Würzburg stellte sich Friedreich der Fürther Bauratswahl, am 6. August 1866 wählte ihn der Magistrat. Die Gemeindebevollmächtigten aber lehnten den Beitritt zum Magistratsbeschluss ab und bestanden auf ihrem Recht der eigenständigen Wahl. Das Ergebnis bestätigte jedoch den Magistrat, Friedreich erhielt 21 Stimmen und nur 1 Gegenstimme.[4] Die städtische Bauratsstelle war mit einem Funktionsgehalt von 1200 Gulden ausgestattet. Die Wahl erlangte am 18. Oktober 1866 die königliche Bestätigung.[5]

1872 wurde Friedrich Friedreich zum kgl. Bauamtsassessor beim Landbauamt Nürnberg ernannt. Von dort wechselte er wieder nach Würzburg, am 2. März 1876 erhielt er die höher dotierte Stelle eines Bauamtmannes beim Landbauamt Würzburg.[6][7] Daneben bekam er die Lehrbefugnis für Baukunde und Baurecht an der Königlichen Kreisgewerbschule Würzburg.[8]

Er war auch Gründer eines Hilfswerks für verwundete Soldaten. Überdies unterstützte er die örtliche Kultur- und Kunstszene, so stellte er auch seine Bauentwürfe für Schloss Gaildorf der Grafen Pückler-Limpurg und die Villa Berolzheimer in Fürth für eine Ausstellung des Fürther Kunstvereins zur Verfügung.[9]

Familie

Friedrich Friedreich war dreimal verheiratet. Seine erste Ehefrau, Therese Rineker, starb 1861 in Marktsteft im Alter von 30 Jahren und hinterließ neben dem Witwer die Kinder Oscar, Malwina und Eugen Friedreich.[10][11] Sohn Eugen verstarb im Kindesalter.

Anfang November 1867 verehelichte sich Friedreich mit der Tochter des Fürther Fabrikanten Joseph Nabholz und seiner Frau Margaretha, wohnhaft Marktplatz 8 (heute Gustavstraße 58), Maria Magdalena, genannt Madlon, Nabholz (geb. 11. Februar 1837 in Fürth).[12][13][14] In dieser Ehe – das Paar wohnte in der Friedrichstraße 1 (heute Nr. 3) – kamen die Söhne Alfred und Hermann Friedreich in Fürth zur Welt. Bereits keine vier Jahre später, am 13. Mai 1871, starb seine zweite Ehefrau, die auf dem alten Friedhof an der Nürnberger Straße beigesetzt wurde.[15]

Bald darauf heiratete er zum dritten Mal, wohl Ende September 1872 in München vermählte er sich mit Kunigunde Heindel (geb. 8. Juli 1845 in Rauschenberg bei Neustadt an der Aisch).[16][17] Über Kinder aus dieser Ehe ist (derzeit) nichts bekannt.

Werke

 ObjektArchitektBauherrBaujahrAkten-Nr.Baustil
Hallemannstraße 2; Hallemannstraße 2aEhemaliges Israelitisches Waisenhaus mit Synagoge, jetzt Wohnhaus mit SynagogeFriedrich Friedreich1868D-5-63-000-371Klassizismus
Hirschenstraße 35; Ottostraße 2Ehemalige Ottoschule, jetzt StadtmuseumFriedrich Friedreich1867ehem. D-5-63-000-1048Klassizismus
Maxstraße 25 (ehemals)Villa BerolzheimerFriedrich FriedreichHeinrich Berolzheimer1867
1868
Neurenaissance
StadtmuseumStadtmuseumFriedrich Friedreich1867ehem. D-5-63-000-1048Klassizismus
WaisenschulEhemaliges Israelitisches Waisenhaus mit Synagoge, jetzt Wohnhaus mit SynagogeFriedrich Friedreich1868D-5-63-000-371Klassizismus

Nach seinem Entwurf ist 1872 das Grabdenkmal mit Viktoria-Figur auf dem Friedhof, dem heutigen Stadtpark, errichtet worden.[18][19]

Ferner betätigte sich Friedreich auch als Dichter, er gab Gedichtsammlungen heraus.

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Jahresbericht über das kgl. Gymnasium und die lateinische Schule in Straubing für das Studienjahr 1839/40
  2. J. V. Grübel: „Amts-Handbuch für den k. bayer. Regierungsbezirk Unterfranken und Aschaffenburg.” Würzburg 1862, Abschnitt B a), V., Nr. 9, S. 37
  3. J. V. Grübel: „Amts- und Adreß-Handbuch für den k. bayer. Regierungsbezirk Unterfranken und Aschaffenburg.” Würzburg 1865, Abschnitt B a), V., Nr. 9, S. 59
  4. Der Fortschritt auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens, Nr. 218/1866 vom 9. August 1866, Rubrik „Local-Chronik“ - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  5. Königlich Bayerisches Kreis-Amtsblatt von Mittelfranken 1866, Ansbach 1866, S. 1448
  6. Amtsblatt des Königlichen Staatsministeriums des Innern 1876, München 1876, S. 149 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  7. Bekanntmachung vom 28. März 1876 über die Verwaltung des k. Landbauamtes Würzburg, „Königlich Bayerisches Kreis-Amtsblatt von Unterfranken und Aschaffenburg für das Jahr 1876.“, S. 392
  8. Jahresbericht der Königlichen Kreisgewerbschule Würzburg und der mit ihr verbundenen technischen Fach- und Berufsschulen für das Schuljahr 1876/77. Würzburg 1877 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  9. Fürther Tagblatt - Generalanzeiger für Fürth und Umgegend, Nr. 272/1869 vom 13. November 1869 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  10. Traueranzeige für Therese Friedreich, geb. Rineker vom 1. Juli 1861, Würzburger Abendblatt Nr. 157/1861 vom 3. Juli 1861 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  11. Anzeige zur Danksagung für die Anteilnahme vom 4. Juli 1861, Würzburger Stadt- und Landbote - allgemeiner Anzeiger für Würzburg und Umgebung Nr. 161/1861 vom 8. Juli 1861, S. 1023 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  12. Geburtsregister St. Michael 1833 – 1838, S. 518, Nr. 56
  13. Wiederverehelichungserlaubnis für Ehe mit Fabrikantentochter Maria Magdalena Nabholz vom Oktober 1867, Würzburger Journal Nr. 250/1867 vom 19. Oktober 1867 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  14. Bevölkerungsnachrichten: Getraute vom 3. bis 9. November 1867, Der Fortschritt - Fürther Abendzeitung, Rubrik, Nr. 293/1867 vom 13. November 1867 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  15. Sterberegister St. Michael 1871 – 1876, S. 29, Nr. 281; Dr. Kiderlin stellte als Todesursache Gehirnentzündung (Enzephalitis) fest, die Beerdigungszeremonie nahm Pfarrer Lehmus vor
  16. Kirchenbuch Oberhöchstädt, Taufen 1815 – 1850, Bd. 3, S. 195
  17. Familien-Nachrichten - Getraute: Heirat mit Kunigunde Heindel aus Rauschenberg, Der Bayerische Landbote Nr. 234/1872 vom 4. Oktober 1872 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  18. Barbara Ohm: Die Viktoria im Fürther Stadtpark, Fürther Geschichtsblätter 1/2004, S. 24
  19. Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/56: Aufstellung einer Gedenktafel dahier zur Erinnerung an die gefallenen Krieger aus hiesiger Stadt und die Einrichtung eines Grabmonuments für die dahier verstorbenen Krieger, Bericht der Stadt vom 27. Februar 1875 an die Kgl. Commandantur Ansbach für eine Veröffentlichung des Staatsanzeigers über die Denkmäler in Bayern für die Gefallenen des Krieges 1870/71: „Der Entwurf des Denkmals ist von dem damaligen Städtischen Baurath Friedrich Friedreich dahier.“

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