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Bernbacher Straße/Tulpenweg angelegten Schießplatz in Burgfarrnbach im November 1992 an die Bundesvermögensverwaltung.868 Nach dem im Sommer 1993 erfolgten Abzug der letzten in den Monteith-Barracks untergebrachten Soldaten wurde das Kasernengelände mit Ausnahme des eine Fläche von 50 ha umfassenden Golfplatzes am 15. September 1993 an die Bundesvermögensverwaltung übergeben.869 Zu einer zivilen Folgenutzung hatte der Stadtrat aufgrund eines mit der seit 1987 von 97.480 Personen auf 107.239 Personen 1992 gestiegenen Einwohnerzahl zusammenhängenden und vom Baureferat ermittelten zusätzlichen Wohnbedarfs schon im Januar 1993 beschlossen, dass mehr Wohnraum gebraucht werde und dieser auf dem Monteith-Areal entstehen solle.870 Daneben war es der Stadtverwaltung bereits während des laufenden Abzugs der Amerikaner aus den Monteith-Barracks gelungen, durch eine Anmietung von Räumen in dem von den Amerikanern zwischen 1987 und 1990 errichteten Grundschulgebäude einen mit dem gesamtstädtischen Einwohnerzuwachs verbundenen Schulraummangel zu beheben, indem dort ab September 1992 zehn Klassen mit etwa 230 Schüler/innen aus dem Fürther Grundschulbereich untergebracht und täglich mit Bussen hingefahren und wieder abgeholt wurden. Parallel besuchten damals noch etwa 430 amerikanische Kinder das für 1.200 Schüler/innen ausgelegte Schulgebäude. Nach der Räumung und Übergabe des Kasernengeländes mit Ausnahme des Golfplatzes an die Bundesvermögensverwaltung im September 1993 war das Schulgebäude ab September 1994 mit 28 Klassen wieder voll belegt,871 weil es auch als Ergänzungs- und Ausweichquartier für die Zeit des zweiten Erweiterungsbaus an der Grund- und Hauptschule Pestalozzistraße diente. Der zweite Erweiterungsbau war erforderlich geworden, weil es an der Grund- und Hauptschule Pestalozzistraße durch eine in der ersten Hälfte der 1980er Jahre begonnene Wohnbebauung auf den im Bebauungsplan Nr. 301c vom 6. Februar 1981 festgelegten und jenseits des „Frankenschnellweges“ liegenden Grundflächen Alte Reutstraße/Leipziger Straße ab 1986 zu einem zunehmenden Anstieg der Schüler/innenzahlen gekommen war, weshalb die Schulleitung 1988 entweder einen zweiten Erweiterungsbau oder eine Änderung des Schulsprengels gefordert hatte. Aufgrund der die Raumkapazitäten übersteigenden Schüler/innenzahlen mussten 1991 drei Klassen an die Schule an der Seeackerstraße und 1992 drei Klassen an die Grundschule an der Holsteiner Straße in Nürnberg-Schniegling („Wahlerschule“) verlegt werden. In dieser 868Vgl.: Ebd., S.176; „Drei Jahre später präsentierte sich der Schießplatz immer noch so, wie ihn die

Amerikaner verlassen hatten.“ Ergänzend anzumerken ist, dass die Bundesvermögensverwaltung das Gelände 1998 an einen Landwirt aus Veitsbronn verkaufte, der es als neuer Grundeigentümer mit Material aus den Schutzwällen auffüllte, planierte und einer landwirtschaftlichen Nutzung zuführte. Mail-Mitteilung des Stadtplanungsamtes der Stadt Fürth vom 21.10.2021. 869Vgl.: Ebd., S.170. 870Vgl.: Stadt Fürth, Baureferat/Stadtplanungsamt (Hrsg.), 10 Jahre Konversion. Der Fürther Weg. Die Entwicklung auf den ehemaligen Militärflächen im Stadtgebiet Fürth von 1995 bis 2005, Fürth 2005, S.38f. Insgesamt hatte das Baureferat drei Nutzungskonzepte entwickelt, die entweder einen neuen Stadtteil mit Wohnungen, Schule und Kindergarten für etwa 5.000 Menschen oder eine gewerbliche Nutzung oder eine Nutzung für Freizeit und Naherholung vorsahen. Für eine Wohnnutzung mit Schule und Kindergarten sprachen dabei die vorhandenen Mannschaftsgebäude und die zwischen 1987 und 1990 von den Amerikanern errichtete Schule mit Kindergarten, für eine gewerbliche Nutzung die auf dem ehemaligen Flugplatzgelände vorhandenen Hangars und für eine Nutzung für Freizeit und Naherholung der von den Amerikanern eingerichtete, aber noch nicht an die Bundesvermögensverwaltung übergebene und 50 ha umfassende Golfplatz. 871Vgl.: Bernd Jesussek, Sternenbanner und Kleeblatt. Eine Reportage über fünfzig Jahre amerikanische Besatzung und Freundschaft am Beispiel der Stadt Fürth, Fürth 1996, S.171.

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