Seite:Zur Entstehung und Entwicklung der Schulen in Fuerth seit der Erhebung zur Stadt Erster Klasse 1.pdf/198

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.


Ende 1995 ankündigte.876 Da in der Kalb-Housing zur Deckung des Wohnbedarfs 1.234 Wohnungen zu Verfügung standen und nach Einschätzung des Baureferates in dem daran angrenzenden Darby-Areal mit einem Flächen- und Gebäudepotenzial für über 1.000 Wohneinheiten gerechnet werden konnte, beschloss der Stadtrat am 8. Februar 1995, die in der Stadtverwaltung begonnene Stadtteilplanung für das Monteith-Areal zu Gunsten eines städtebaulichen Wettbewerbs auf dem Darby-Areal in der Südstadt zurückzustellen,877 und legte als städtebauliche Grundkonzeption für das Kasernengebiet die Anlage eines zentralen Südstadtparks, Wohnen im Westteil und schonendes Gewerbe im Ostteil fest.878 Im Mai 1995 erwarb die Stadt von der Bundesvermögensverwaltung dann das seit September 1992 angemietete Schulgebäude, den Kindergarten, die Mehrzweckhalle und die dazu gehörenden Freiflächen in den Monteith-Barracks für knapp 8 Millionen DM (ca. 4 Millionen Euro).879 Außerdem wurde im Rahmen des laufenden Komplettabzugs der Amerikaner am 17. Mai 1995 bei der High-School an der Fronmüllerstraße letztmalig die amerikanische Flagge eingeholt. Am 16. November 1995 übergaben die Amerikaner dann alle Schulen und Kindergärten in der Kalb-Siedlung an die Bundesvermögensverwaltung.880 Der Abzug der Amerikaner endete, als am 19. Dezember 1995 in den W.-O.-Darby-Barracks zum letzten Mal die amerikanische Flagge eingeholt wurde. Bis dahin hatte das Baureferat auf der Grundlage des Stadtratsbeschlusses vom 8. Februar 1995 bereits einen städtebaulichen Ideenwettbewerb für das Darby-Areal vorbereitet, der sich an Architekten, Stadt- und Landschaftsplaner richtete und im Februar 1996 öffentlich ausgelobt wurde.881 Außerdem gab die Stadt Fürth im Februar 1996 zur Übernahme der amerikanischen Schulgebäude sowie zur Beseitigung zahlreicher schulorganisatorischer Engpässe an den im gesamten Stadtgebiet bestehenden Schulstandorten sowie zur Sicherung ordnungsgemäßer Belegungsstandards und Klassenstärken einen von Schulreferent Gerd Fleischmann vorgeschlagenen Schulentwicklungsplan bei der Gesellschaft für Umweltplanung Stuttgart (GUS) in Auftrag.882

876Vgl.: Stadt Fürth, Baureferat/Stadtplanungsamt (Hrsg.), 10 Jahre Konversion. Der Fürther Weg. Die

Entwicklung auf den ehemaligen Militärflächen im Stadtgebiet Fürth von 1995 bis 2005, Fürth 2005, S.41. Siehe auch den Artikel Günter Brand, in: www.fuerthwiki.de, hier: Ausdruck vom 27.10.2021. Günter Brand (1941-2001) hatte nach dem Besuch der Volksschule eine Lehre zum Mechaniker, danach die Meisterprüfung und anschließend einen Lehrgang zum Wassermeister in Rosenheim absolviert, den er mit der bis dahin besten Prüfungsleistung in der Bundesrepublik abschloss (siebzehnmal Note sehr gut und einmal Note gut). Beruflich war er danach als technischer Leiter und Geschäftsführer beim Wasserwerk Knoblauchsland in Stadeln/Mannhof tätig. Außerdem war er Mitglied der IGMetall und der SPD. Bei der Kommunalwahl 1978 wurde Günter Brand in den Stadtrat, dort von 1986 bis 1993 zum Vorsitzenden der SPD-Stadtratsfraktion und 1993 vom Stadtrat zum zweiten Bürgermeister der Stadt Fürth gewählt. 877Vgl.: Stadt Fürth, Baureferat/Stadtplanungsamt (Hrsg.), 10 Jahre Konversion. Der Fürther Weg. Die Entwicklung auf den ehemaligen Militärflächen im Stadtgebiet Fürth von 1995 bis 2005, Fürth 2005, S.43. 878Vgl.: Ebd., S.49f. 879Vgl.: Ebd., S.41. 880Vgl.: Bernd Jesussek, Sternenbanner und Kleeblatt. Eine Reportage über fünfzig Jahre amerikanische Besatzung und Freundschaft am Beispiel der Stadt Fürth, Fürth 1996, S.171. 881Vgl: Stadt Fürth, Baureferat/Stadtplanungsamt (Hrsg.), 10 Jahre Konversion. Der Fürther Weg. Die Entwicklung auf den ehemaligen Militärflächen im Stadtgebiet Fürth von 1995 bis 2005, Fürth 2005, S.50. 882Vgl.: GUS – Gesellschaft für Umweltplanung Stuttgart, Schulentwicklungsplanung für allgemeinbildende und berufsbildende Schulen in Fürth. Abschlussbericht, Stand 17.12.1996, Stuttgart 1997, S.1.

198