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Stadtrat durch den Baureferenten vertreten worden. Im Juli 2000 wählte der Stadtrat dann Dr. Karl Scharinger (geb.1950, SPD) zum neuen Referenten, der seinen Dienst am 1. November 2000 antrat. 930 Eine seiner Aufgabe bestand nun darin, die seit 1999 für Jugendliche im Ferienprogramm des Jugendamtes angebotene PC-gestützte außerschulische Vermittlung von Medienkompetenz, die über den Umgang mit Text- und Kalkulationsprogrammen oder technischen CAD-, CAM- und CAQ-Programmen hinausging und vor allem die kreativen und künstlerischen Gestaltungsmöglichkeiten wie Musik und Videos fokussierte, in einem gesonderten Jugendmedienzentrum unterzubringen. Dazu wurde in den Jahren 2000 und 2001 ein Teil der Innenräume des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der Stadtwerke an der Theresienstraße/Ottostraße im Rahmen des Förderprogramms Soziale Stadt zum Jugendmedienzentrum Connect und ein anderer Teil der Innenräume für Jugendkulturarbeit zum Jugendkulturmanagement Con-Action umgebaut.931 Zugleich begann 2001 das von der Volkshochschule durchgeführte Projekt Mama lernt Deutsch für Mütter ausländischer Kinder in der westlichen Innenstadt, das im ersten Jahr noch über das Programm Soziale Stadt und in den Jahren 2002 bis 2006 durch das Programm Lernende Region gefördert wurde.932 Um das Bildungs- und Qualifikationsniveau der in der Innenstadt lebenden Menschen zu verbessern, die nach den Ergebnissen der Volkszählung 1987 im Vergleich zur Bevölkerung in allen anderen Fürther Stadteilen über den höchsten Anteil von Volks- und Hauptschulabsolventen (79,1 %), den niedrigsten Anteil von Realschulabsolventen (11,7 %) und den zweitniedrigsten Anteil von Fachhochschul- und Hochschulabsolventen (9,1 %) verfügten,933 hatte sich das von Dr. Scharinger geleitete Referat für Schule, Kultur, Jugend und Soziales im Zusammenhang mit dem Programm Soziale Stadt 2001 um eine Förderung aus dem Programm Lernende Regionen – Förderung von Netzwerken beworben. Das Kernstück des von der Europäischen Union initiierten Programms Lernende Regionen war das Aktionsprogramms Lebensbegleitendes Lernen für alle. Da sich auch die Städte Nürnberg und Erlangen um eine Förderung beworben hatten, bestand der für die Vorprüfung der Anträge zuständige

930Karl Scharinger war 1950 in Eichstätt geboren worden, hatte nach dem Besuch der Volksschule eine

Lehre als Rundfunk und Fernsehtechniker bei der Firma Grundig in Fürth absolviert und auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur nachgeholt. Danach studierte er Soziologie und Philosophie an der 1968 gegründeten Universität Dortmund (seit 2007 Technische Universität) und wurde dort als Soziologe zum Dr. phil. promoviert. Beruflich war er ab 1981 Jugendreferent in Nordrhein-Westfalen, ab 1988 Hauptabteilungsleiter der Jugendarbeit im Jugendamt der Stadt Nürnberg, ab 1994 Leiter des niedersächsischen Landesjugendamtes und ab 1998 Leiter des Referates Jugendhilfe und Schule im niedersächsischen Kultusministerium, wobei er während seiner beruflichen Tätigkeiten in Nürnberg und Niedersachsen seinen Hauptwohnsitz immer in Fürth hatte und auch Mitglied der örtlichen SPD sowie der Tennisfreunde Grün-Weiß Fürth e.V. war. Vgl. den Artikel Wie seniorenfreundlich ist Fürth? Interview mit Karl Scharinger über seine Ziele, in: Sechsundsechzig – Magazin für ältere selbstbewusste Menschen, herausgegeben vom Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V. in Nürnberg und Beilage der Fürther und Nürnberger Nachrichten, Ausgabe 2/2002, S.26f., hier: S,26 (Stichwort zur Person). 931Vgl.: Baureferat der Stadt Fürth (Hrsg.), 10 Jahre Bund-Länder-Programm Soziale Stadt. Innenstadt Fürth. 100 Projektbeispiele, Fürth 2010, S.49.(Jugendmedienzentrum Connect) und S.15 (Con-Action). 932Vgl.: Ebd., S.72. 933Vgl.: Stadt Fürth/Jugend- und Sozialamt (Hrsg.), Daten zur Bevölkerungs- und Sozialstruktur, Fürth 1994, S.22f. Im gesamtstädtischen Durchschnitt lag der Anteil der Volks- und Hauptschulabsolventen nach den Ergebnissen der Volkszählung 1987 bei 68,3 %, der Anteil der Realschulabsolventen bei 18,3 % und der Anteil der Fachhochschul- und Hochschulabsolventen bei 13,4 %.

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