Simon Rosenblüth

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Dr. Simon Rosenblüth (geb. 14. Juni 1868 in Ujhely, Slowakei; gest. 1925 in Frankfurt/Main), Sohn des Leib Rosenblüth und dessen Frau Esther Chaji, geb. Stark[1] war Lehrer und Rabbiner an der Mannheimer Schul in Fürth ab 1901. Er war verheiratet mit Eva Ephrosi und hatte als Sohn den bekannten Oberkantor an der Synagoge Stockholm Leo Rosenblüth.

Dr. Simon Rosenblüth war neben seiner Tätigkeit als Rabbiner an der Mannheimer Schul auch in der Ritualkommission der Israelitischen Kultusgemeinde in Fürth und fungierte dort ehrenamtlich neben Rabbiner Dr. Deutsch und Rabbiner Markus Faust.[2] Außerdem hielt er Psalmvorträge in der Auhawe Tauroh Synagoge.

Rosenblüth galt als streng konservativ und tadelte die Frauen wegen moderner Kleidung und Schmucksachen.[3] Bereits seine Dissertation "Der Seelenbegriff im alten Testament" von 1898 rief u.a. wegen ihres orthodoxen Charakters Kritik hervor. „Eine Arbeit wie die Rosenblüthsche kann indessen darüber nicht im Zweifel lassen, dass es gewisse Kreise giebt, welche von diesem modernen Fortschritt völlig unberührt geblieben sind und von der ganzen historischen Arbeit der gegenwärtigen Generation nichts gelernt haben.“ schrieb Alfred Bertholet, Basel[4] Er kritisierte weiters viele Widersprüche der Arbeit und monierte auch, wie das „Schriftchen korrigiert ist“ illustriert durch Verschreibungen des Terminus „Organismus“ zu Organitmus (S. 25), Ooganismus (S. 30), Organismuss (S. 30).[5]
Eine weitere Kritik in Deutsche Worte: Monatshefte[6] lautete: „… und weiters glaube ich nicht fehl zu gehen mit der Annahme, daß der philologische Geschichtskreis des Verfassers durch Gesenius, der philosophische durch Rudolf Wagner und Ulrici, der theologische durch den gelehrten aber stockorthodoxen Franz Delitzsch begrenzt ist; also Rückständigkeit auf allen Gebieten. Allerdings muß die Gedankenarbeit mehrerer Generationen ignoriren, wer sich seine philosophische Unschuld bewahren will.“</ref>

Kurz nach dem Ersten Weltkrieg verließ Simon Rosenblüth Fürth und die Mannheimer Schul, um einen Ruf an der Jeschiwa in Frankfurt am Main zu folgen, "und der Platz blieb leer, bis Herr Rabbiner Dr. Breslauer Schelita nach Fürth kam und sehr oft sein Gebet auch in der Mannheimerschul verrichtete."[7] Simon Rosenblüth starb 1925 in Frankfurt am Main.

Wohnadressen=[Bearbeiten]

  • 1901 Dr. Simon R. Lehrer Schillerstr. 5,I.[8]
  • 1907 Dr. Simon R. Privatlehrer, Hirschenstraße 12, II. [9]
  • 1913 Dr. Simon R. Privatlehrer, Hirschenstraße 12, II. [10]

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Angaben nach Ancestry und Alemania Judaica zu Simon Rosenblüth
  2. Der Israelit vom 25. Februar 1932
  3. Ludwig Rothschild: "Erinnerungen an die Fürther Synagogen" in: Nachrichten für den Jüdischen Bürger Fürths, 1962, S. 11
  4. Siehe Deutsche Litteraturzeitung vom 4. März 1899
  5. ebenda
  6. Deutsche Worte: Monatshefte von 1899, Band 19, S. 238
  7. Ludwig Rothschild: "Erinnerungen an die Fürther Synagogen" in: Nachrichten für den Jüdischen Bürger Fürths, 1962, S. 11
  8. Fürther Adressbuch 1901, I. Teil 178
  9. Fürther Adressbuch 1907, I. Teil S. 222
  10. Fürther Adressbuch 1913, I. Teil S. 204

Siehe auch[Bearbeiten]

Bilder[Bearbeiten]